Passgenauer Behälterbau

Hallo,
ich hätte gerne passgenaue Behälter für mein vollverkleidetes Fahrrad. Als Möglichkeit steht mir nur das Handlaminieren zur Verfügung. Möglichst leicht sollten sie aber trotzdem werden, weshalb ich sie gerne als Sandwich bauen würde.
Wie nun vorgehen? Meine Ideen dazu:
- Trennmittel an die Karrosserie.
- PU-Schaum an die Fahrzeugwand
- ausgehärteten PU-Schaum entnehmen und außen minimal etwas runterschleifen
- dann außen eine Lage Glasgewebe
- den Innenraum des Behälters auf gewünschte Größe zurechtschneiden/ schleifen. So, dass überall noch 5 mm Schaum übrigbleiben
- Innenseite mit Glas belegen. Fertig.

Einen Versuch wert oder Blödsinn?
Welche Sandwichmaterialien könnte man noch zum Handlaminieren nehmen? Es gibt Coremat, aber das ist mir zu schwer.

Danke für Eure Hilfe!
Björn
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Björn

Könnte so wie von Dir gedacht einigermaßen funktionieren.

Die Herausforderungen sind aus meiner Sicht das geeignete Trennmittel finden (evtl. Haushaltfolie auf einem Hauch Sprühkleber einlegen?), das halbwegs vernünftige Aufbringen des PU-Schaum und bei sphärischer Form die Einhaltung der halbwegs gleichbleibenden Wandstärke.

Das Abschleifen des PU-Schaum auf der Aussenseite wirst Du Dir je nach Form sogar sparen können. Das Laminat wird ja nicht so dick.

Kleiner Tipp aus Erfahrung, zieh Dir bei der Verarbeitung des PU-Schaumes alte Klamotten an. ;)
 
Hallo Björn,
der von dir vorgeschlagene Weg kann funktionieren, ich glaube aber, er ist extrem umständlich. Eine einigermaßen gleichmäßige Kernschichtdicke zu erhalten ist sehr schwierig. Außerdem brauchst du für ein funktionierendes Sandwich viele Verbindungsstege zwischen den Außenlagen.
Goggle mal "Abstandsgewebe", das wird deinen Anforderungen besser gerecht.
Viel Erfolg, und zeig mal Bilder vom Ergebnis.
Beste Grüße
Andreas
 
Geht auch mit einer überdimensionierten Tüte, aus dünnem Material, dort hinein dann den 2K Schaum und in der gewünschten Position fixieren.
Zwischenräume dann anschliessend mit Schaum oder Spachtel füllen und dann so wie von Dir beschrieben.

Ohne Bilder halt nur sehr abstrakt der Ratschlag.

Aber so haben wir früher auch unsere Sitzschalen erstellt, Folie in die Badewanne, Schaum drauf, nochmal Folie drauf, und dann rein mit dem Hintern und lange warten. Wurde auch manchmal schön warm ums Herz.
 

Manuel m

User
Moin,
Wichtig ist 2K Bauschaum zu nehmen der normale Härtet über Luftfeuchtigkeit aus, das dauert Ewig.
Gruß Manuel
 
Was soll denn in den behälter rein, bzw spricht was dagegen, die Verkleidung als Behälterwand zu nutzen ?
z.B. Kleidung, die trocken bleiben soll. In so einem Fahrrad wird es gerne sehr feucht, weil kaum Luftzug ist, der die Feuchtigkeit, die man durch schwitzten und atmen produziert, verdunstet und die warme, feuchte Luft an der Außenwand kondensiert. So lange man fahren kann, wird einem garantiert nicht kalt. Aber wenn man eine Panne hat, braucht man im Winter warme Kleidung.
Außerdem brauche ich eine Kühlbox für Lebensmittel. Da wär ja PU-Schaum durchaus geeignet.
Wichtig ist 2K Bauschaum zu nehmen der normale Härtet über Luftfeuchtigkeit aus, das dauert Ewig.
Das wollte ich eigentlich tun, bin aber ein bisschen davon wieder weg, weil ich bei 2K die gesamte Kartusche mit einmal verwenden muss. Das sind dann vielleicht 20 oder 30 Liter.
Ohne Bilder halt nur sehr abstrakt der Ratschlag.
Einen Bericht von meinem Versuch habe ich hier schon mal geschrieben:
Was mich an diesem Versuch allerdings stört, ist, dass der Behälter im Fahrrad leicht kippelt und dass er im Moment über 600 g wiegt. Trotz allem werde ich ihn vielleicht verwenden. Aber ich brauch noch weitere Behälter.
 
Hallo !
Hier noch ein paar Schäume :
Ich finde den Tipp mit dem Depron aber eigentlich auch schon ziemlich optimal.
Der vorteil dabei wäre auch, dass du dir gleich fertige Platten machen kannst, und die dann erst zusammenklebst. Das spart dir Ärger beim auslaminieren der Innenkontur des Behälters.
Ich persönlich würde eher zu 1mm Alublech greifen. Das entsprechend ausgespart wird auch recht leicht und du sparst dir den Formenbau.
Das kann man dann mit Silikon an die Fahrzeugwand kleben, braucht aber ein bisschen Fläche, damit es hält.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Vakuum willst nicht machen, oder?
Abgesehen davon, dass ich bislang keine Vakuumausrüstung habe, wird das Fahrrad wohl zu groß dafür sein (ca. 2,70 lang). Also würde das heißen, Fahrzeugwand abformen, dann die Abformung abformen, und dann erst das endgültige Teil in Vakuum. Ich würd eher ungern soviel Müll produzieren.
Goggle mal "Abstandsgewebe", das wird deinen Anforderungen besser gerecht.
Das ist sicher sehr gut geeignet. Aber ich hab nur einen Anbieter gefunden mit einer Mindestabnahmemenge von 50 m2, was bedeuten würde, dass der ganze Spaß 1000 € kosten würde.
Werd mal Depron versuchen oder 3d Core (wobei letztere explizit Vakuum empfehlen).
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Patrick

Abstandsgewebe „Parabeam“ habe ich schon mal testweise verarbeitet. Das hatte ich damals von R&G, soweit ich mich erinnere. Nettes Zeug, aber das war am Ende schwerer als andere Bauweisen.

Probiere Stefans Tipp mit Depron.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Werd mal Depron versuchen oder 3d Core (wobei letztere explizit Vakuum empfehlen).

3D|Core verwendet das gleich Prinzip wie Coremat bzw. Soric, die Wabenstege werden aus Harz gebildet. Es würde doch reichen, das Laminat an der die Außenwand kontaktierenden Seite etwas dicker zu gestalten und darauf dann in einem 2. Schritt den Behälter aufzubauen. Die Sandwichplatten für den Behälter kannst Du sogar vorab fertigen und dann auf Gehrung fügen (außen sogar vielleicht noch einen Streifen Gewebe darüber). Die Fixierung an der Verkleidung erfolgt dann über kleine Magnete, um den Behälter abnehmbar zu machen (und diese können gleich in das Laminat integriert werden).

EDIT: Sebastian hat's ja weiter oben bereits beschrieben.
 
Ich wollte jetzt Aramid-Wabe verwenden, sehe aber, dass die 32kg/m3 wiegt, etwa soviel, wie Styrodur oder Depron. Was wär denn jetzt der Vorteile der Wabe? Und da es Aramid ist: Muss das auch lichtgeschützt gelagert und verbaut werden?
Würde 1mm dicke Wabe ausreichend sein, um einen Behälter zu bauen, der dem Reinstopfen von Kleidung widersteht?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Um dem Sandwich-Konzept Rechnung zu tragen, ist Bauhöhe alles. Lieber mehr Stützstoffdicke und abgespeckte Deckschichten als anders herum. Wabenstege sind in Punkto Kraftübertragung (auch mechanisch generell) flächigen XPS-Schäumen überlegen, benötigen aber eine saubere Anbindung an die Deckschichten.

Depron und Glas wäre meines Erachtens Nacht keine verkehrte Kombi.
 
Erzähle es mir - und ich werde es vergessen.

Zeige es mir - und ich werde mich erinnern.

Lass es mich machen - und ich kann es für immer.


Was hältst Du denn davon, wenn Du Dir einfach mal ein paar kleine Muster selber erstellst und die Varianten ausprobierst ?

Dann solltest Du die für Dich beste Kombination relativ einfach herausfinden können.

Ist nicht sooo schwierig.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Heißt das, ich würde durch ein Wabensandwich kaum einen Vorteil für meine Behälter bekommen?

Noch eine Frage zum Druck beim Vakuum: Wieviel wäre ideal für Aramidwaben? Wieviel bei Depron?

Nein, die Dicke des Kernmaterials ist primär relevant, um möglichst beulsteif zu werden.

Soviel wie möglich, da gibt es kein Limit.

Mach es so, wie Herbert vorgeschlagen hat. Mit Mustern kannst Du Dich an die für den Zweck optimale Belegung annähern.
 
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