Profile Motorkunstflug

Für Profile für Segelflug, Nurflügler, Schleppmaschinen u. "normale" Motormodelle gibt es viel Info auf RCN u. endlos viel Literatur im Web u. Buchform.
Für Kunstflugmodelle finde ich praktisch nichts, außer den Klassikern Naca 000x und 00xx und 2412 spiegeln...
Auch das Konstruktionsbuch der Hubers gibt da nicht viel her ( die verwendeten damals ausschließlich NACA 0015, 17 bzw. 17 auf 14 gestrakt) und haben mit allem möglichen experimentiert, aber kaum mit den Profilen. Mal etwas dünner, mal dicker, das wars dann auch schon.
Modernere Kunstflugmodelle, wie z.Bsp. meine Krill Yak oder PA Ultimate (leider schon hinüber) haben gefühlt dünnere Profile, mit größerer Wölbungsrücklage und relativ spitzer Nase.
Nur da finde ich keinerlei Info über die verwendeten Profile, und Hintergrundinfo (warum wieso weshalb) schon gar keine.

Weiß da wer was?

Klaus
 
Hallo zusammen,


für die Konstruktion der Harmonic habe ich auch auf das Profil NACA 64-012A gesetzt.

Ich denke gerade beim Kunstflug möchte man eine Neutralität in allen Fluglagen erreichen. Daher grundsätzlich mal ein symetrisches Profil verwenden.

Dann die Frage des abreißens, wobei man kritische Profile auch stabilisieren kann durch verschiedene Aerodynamische Helfer (grenzflächenzaun, Vortexgenerator...)

Und dann wäre da noch die gewünschte Fluggeschwindigkeit. Ein "Slowflyer" fliegt ja eher langsam, also dann ein dickeres Profil welches mehr bremst. Ein F3A Flieger fliegt da deutlich schneller, daher dann die 12% dicke. Also je dicker das Profil, desto höher die Bremswirkung.

Bei gleichem Profil hat eine unterschiedliche Nasenleiste ebenfalls Einfluss auf alle genanten Eigenschaften. Je spitzer, desto schneller reisst die Strömung ab. Damit kann man also auch prima die Eigenschaften beeinflussen.

Ich hoffe aber sehr, dass sich hier noch weitere Piloten beteiligen.

LG
Jens
 
Die fünfstelligen NACA Profile sind glaube ich eine gute Wahl, ich verwende diese sehr gerne. Wenn es etwas gutmütiger sein soll dann nehme ich auch gerne die vierstelligen Profile wie das 0012 - 0015, für einen Trainer auch noch das 0018.

Franz
 

Rüdiger

User
Und dann wäre da noch die gewünschte Fluggeschwindigkeit. Ein "Slowflyer" fliegt ja eher langsam, also dann ein dickeres Profil welches mehr bremst. Ein F3A Flieger fliegt da deutlich schneller, daher dann die 12% dicke. Also je dicker das Profil, desto höher die Bremswirkung.

Die Fluggeschwindigkeit wird nicht allein über das Profil bestimmt, sondern über die Flächenbelastung und den Auftriebsbeiwert. Schon garnicht ist der Zweck dicker Profile zu bremsen. Auch mit dicken Profilen kann man schnell fliegen.


Die Form der heutigen Profile an Kunstflugmaschinen ist wimre einem exakten, harten Abreißen geschuldet.

hth,

Rüdiger
 
...und ein Shocky zeigt dann prima wie wichtig Profilwahl wird, wenn die Flächenbelastung niedrig genug ist ;)
Stimmt so auch nicht zu 100%. Bei den Shockys kommt zu der niedrigen Flächenbelastung auch noch die sehr kleine Re-Zahl hinzu.
Bei diesen Re-Zahlen ist das optimale symmetrische Profil im Grunde eine ebene Platte.
Das Profil, was bei einer hohen Re-Zahl super funktioniert, kann bei einer kleinen Re-Zahl absolute Grütze sein ;)

Ich hatte bei meinem letzten 3D Flieger Projekt mit einem Selig S9027 (8%) experimentiert, um den Widerstand zu optimieren.
Es gab dann allerdings leichte Probleme in Punkto Torsionssteifigkeit aufgrund der geringen Profildicke. Von den Flugeigenschaften
war ich mit dem Profil aber soweit zufrieden.

Dem Punkt mit dem unterschiedlichen Nasenradius kann ich komplett zustimmen. Damit beeinflusst man die aerodynamischen
Eigenschaften sehr stark. Ich hab euch mal einen Ca/Cw Vergleich angehängt mit unterschiedlichen Nasenradien. Da sieht man sehr gut
wie das Ca-Max bei kleinerem Nasenradius abnimmt und somit das Profil früher abreißt.
 

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Wobei das Interessante ist, dass bei meinen zwei Modellen mit kleinem Nasenradius (Krill Yak u. PA Ultimate) das Überziehverhalten extrem gutmütig ist - um nix schlechter/unangenehmer als bei meiner uralten Funtana mit superrundem Nasenradius.....
Natürlich sind das alles Modelle mit relativ geringer Flächenbelastung, aber trotzdem.

Klaus
 
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