Querruderdifferenzierung beim Funray

Hallo Forum,
ich wollte mich einfach mal umhören, wer von den Funray-Fliegern hier, eine Querruderdifferenzierung nutzt. Lt. Funray-Anleitung soll sie ja programmiert werden. (Siehe angehängtes Bild)
Ich überlege aber nun, die QR-Diff. wegzulassen um etwas mehr Rollrate zu bekommen. (Zumindest denke ich, dass sich die Rollrate erhöht)
Hat da jemand Erfahrung?

Wie wirkt sich (speziell beim Funray) das auf das negative Wendemoment aus?

Ich bin da leider noch total ahnungslos und würde mich daher sehr freuen, wenn Ihr mir da wertvolle Tipps geben könntet.



Viele Grüße
Dietmar
 

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McNepp

User
Hallo Dietmar,

es handelt sich hier um einen klassischen Zielkonflikt:
Größerer Querruderausschlag in beide Richtigunen bewirkt höhere Agilität ("Rollrate"),
verhindert aber gleichzeitig leider durch die starke Bremswirkung der äußeren, verwölbten Fläche den "sauberen" Kurvenflug.
Die von Multiplex angegebenen Ausschläge sorgen sicher dafür, dass Kurven "sauber" geflogen werden. Das heißt aber nicht, dass Du nicht mehr Spaß mit anderen Einstellungen haben kannst!
Es lässt sich einfach ausprobieren, und kaputtgehen kann dabei nichts:
  1. Differenzierung reduzieren (ggf. bis auf Null)
  2. Flugzeug antriebslos mit mäßiger Fahrt direkt auf dich zufliegen
  3. Zügig den Querruderknüppel bis zur Hälfte nach rechts ziehen.
  4. Beobachten: "Schwänzelt" das Flugzeug mit dem Bug nach links? Wenn ja, zu stark für deinen Geschmack?
  5. Ggf. weiter mit 1.
Wenn es für dich "passt", solltest Du die erflogenen Ausschläge auf eine Flugphase "Akro" o.ä. legen, so dass Du nach Lust und Laune aus dem erwähnten Zielkonflikt das passende Optimum wählen kannst 😉

Gruß,

Gernot
 
Hallo Gernot,
vielen Dank für Deine tolle Antwort. Ich werde es einfach mal so versuchen. Lässt sich dieses "Schwänzeln" evtl. mit etwas Seitenruder wegmischen? Sollte theoretisch doch machbar sein, oder irre ich mich?

Gruß
Dietmar
 

McNepp

User
Lässt sich dieses "Schwänzeln" evtl. mit etwas Seitenruder wegmischen?

Aber klar! Meine Ausführungen oben bezogen sich ja nur auf die Wirkung des Querruders. Für einen sauberen Kurvenflug sollte aber immer auch koordiniert das Seitenruder eingesetzt werden!
Schauen wir auf den Extremfall: Du reduzierst die QR-Differenzierung auf Null. Außerdem gewöhnst Du Dir an, das negative Wendemoment jeweils exakt mit dem Seitenruder auszugleichen. Was wird passieren?
Vom Boden aus betrachtet, fliegt das Flugzeug eine saubere Kurve!
Aber: der Gesamtwiderstand ist deutlich größer als in dem ursprünglichen Fall mit QR-Differenzierung und weniger Seitenruder-Einsatz. D.h. das Flugzeug wird langsamer, und/oder verliert an Höhe!

Und da sind wir wieder beim Zielkonflikt: In der Flugphase "Akro", in der es Dir die hohe Rollrate wichtig ist, ist Dir die geringere Effizienz vermutlich wurscht
🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay. der Einsatz des SR ist mir eigentlich geläufig. Zumindest vergleiche ich das SR jetzt mal mit dem Heli-Heck.... das steuere ich auch immer aktiv mit. Somit müsste ich mir also erfliegen, inwieweit ich das SR zum QR beimische, nachdem ich mich für eine Diff. entschieden habe. So sollte es eigentlich funktionieren.

Schade ist, dass ich mit meinem Sender (Graupner MX16) da ein wenig eingeschränkt bin. Ich bin ziemlich sicher, dass ich keine unterschiedlichen Quer.-Diff für verschiedene Fl.-Phasen programmieren kann. Ich meine die Querdiff. ist statisch und allg. für alle Phasen dann gültig. Schön wäre ja auch, wenn ich die Querr-Diff mit einem Drehgeber in seiner Intensität verstellen könnte, denn mit 3 Flugphasen komme ich nicht besonders weit wenn ich den Funray nach Lust und Laune zum Segeln (im Rahmen seiner Möglichkeiten) oder zum Herumheizen einsetzen möchte. Ich habe zudem die Angewohnheit, eine Phase für Start und Landung völlig neutral, (heißt das im STRAK?) mit deutlich weniger DR/EXPO zu belassen.

Meine 3 Flugphasen: Start/Landung
Thermik
Speed

Es wäre schon sehr vorteilhaft, wenn ich mit mehr Flugphasen da noch etwas experimentieren könnte.
Vielleicht fällt mir da noch eine Lösung ein... (z. B. die MZ 24 pro) 😀
 

McNepp

User
Schade ist, dass ich mit meinem Sender (Graupner MX16) da ein wenig eingeschränkt bin. Ich bin ziemlich sicher, dass ich keine unterschiedlichen Quer.-Diff für verschiedene Fl.-Phasen programmieren kann. Ich meine die Querdiff. ist statisch und allg. für alle Phasen dann gültig.
Ja, das hat mich dmals auch an meiner alten MX16s geärgert. Anscheinend wurde die Software der MX16 HOTT nicht verbessert...
Bevor ich vor ein paar Jahren auf eine DX8 umgestiegen bin, konnte ich diese Restriktion allerdings mit diesem Trick umgehen.
 

reinika

User
Aber: der Gesamtwiderstand ist deutlich größer als in dem ursprünglichen Fall mit QR-Differenzierung und weniger Seitenruder-Einsatz. D.h. das Flugzeug wird langsamer, und/oder verliert an Höhe!

Laut Prof. M.Drela ist das genau umgekehrt. Der Seitenruderausschlag erzeugt weniger Widerstand als die Differenzierung des Querruders.
Das liegt am höheren Induzierten Widerstand der Tragfläche mit differenziertem QR Ausschlag.
Die GPS Cracks fliegen deshalb ohne Differenzierung, dafür mit Seitezumischung zum QR. Auch der Weltmeister.

Wenn Dietmar Heli Erfahrung hat, kriegt er es wohl auch ohne Mischer in den Griff. Es ist keine dramatische Änderung, da man Seite ohnehin braucht., wie hier schon gesagt.

Viel Spass
Reini

Wer tiefer ins Thema eintauchen möchte, kann mal hier weiterlesen:
 

reinika

User
Hier nochmal der Link, ich glaube der lädt nicht richtig:
 

Papa14

User
Für einen sauberen Kurvenflug sollte aber immer auch koordiniert das Seitenruder eingesetzt werden!
Schauen wir auf den Extremfall: Du reduzierst die QR-Differenzierung auf Null. Außerdem gewöhnst Du Dir an, das negative Wendemoment jeweils exakt mit dem Seitenruder auszugleichen.
..l.
Und da sind wir wieder beim Zielkonflikt: In der Flugphase "Akro", in der es Dir die hohe Rollrate wichtig ist, ist Dir die geringere Effizienz vermutlich wurscht
Inhaltlich alles richtig, alles schön und gut ... aber wir sprechen hier von einer Schaumwaffel mit 2m SPW und geringer Streckung. Wer da ein negatives Wendemoment feststellen kann, schau ich mir an! Otto Normalverbraucher fliegt das Ding mit Fullspeed und zum Spaß haben und nicht zum Herumeiern in der Thermik. :D
 

Uups

User
Und was spricht gegen eine 2. Flugphase mit reduzierter Differenzierung zum Turnen?

In der Literatur steht beim erfliegen der Differenzierung, das im leichten Steigflug nach dem anstechen kontrolliert wird ob die Kiste sauber rollt.
In anderen Flugzuständen wird mögliches schieben ausgesteuert.

@Papa14: wer redet vom rumeiern in der Thermik? U.a. ist da die Diff. auch nicht anders wie im Normalflug. Der Schwerpunkt weicht bei thermiklastigem Flugprofil aber meißt stark ab.
Ist nur komisch, das hier von Lo100 über B4 bis hin zu Swift/Fox/Kobuz nicht an der Diff. geschraubt wird. Es verschwindet nur mal ein Stück Blei aus der Nase, wenn zum turnen gestartet wird. Und das auch nur um in der langsamen Rolle weniger stützen zu müssen.
 

Papa14

User
@Papa14: wer redet vom rumeiern in der Thermik? U.a. ist da die Diff. auch nicht anders wie im Normalflug.
Bei meinen Seglern ist die Thermikphase ganz anders programmiert als der Normalflug - die Differenzierung ist relativ hoch und die Wölbis werden nicht zum QR mitgenommen. Das hat sich bewährt. Der Thermikflug ist relativ langsam, da wirkt sich das negative Wendemoment stark aus.

Im Schnellflug und bei geringer Streckung - wie beim Funray - wirkt sich das negative Wendemoment fast nicht aus. Je mehr QR Differenzierung reinhaut, umso mehr werden die Rollen zu Fassrollen. Besonders stark wirkt sich das dann aus, wenn man im Rückenflug eine halbe Rolle in den Normalflug macht - mit starker Differenzierung und wenig Tempo wird das ein halber Purzelbaum.

Meine pers. Meinung zum Funray ist also - man sollte sich keine Programmierorgien antun, die dann in der Praxis ohnehin keine allzu positive Wirkung hat. Nur meine 2 Groschen ...
 
Bei meinen Seglern ist die Thermikphase ganz anders programmiert als der Normalflug - die Differenzierung ist relativ hoch und die Wölbis werden nicht zum QR mitgenommen. Das hat sich bewährt. Der Thermikflug ist relativ langsam, da wirkt sich das negative Wendemoment stark aus.

Im Schnellflug und bei geringer Streckung - wie beim Funray - wirkt sich das negative Wendemoment fast nicht aus. Je mehr QR Differenzierung reinhaut, umso mehr werden die Rollen zu Fassrollen. Besonders stark wirkt sich das dann aus, wenn man im Rückenflug eine halbe Rolle in den Normalflug macht - mit starker Differenzierung und wenig Tempo wird das ein halber Purzelbaum.

Meine pers. Meinung zum Funray ist also - man sollte sich keine Programmierorgien antun, die dann in der Praxis ohnehin keine allzu positive Wirkung hat. Nur meine 2 Groschen ...
 

Uups

User
Oben steht, das die Differenzieung nur so groß sein soll, das er sauber rollt. Das die Differenzierug mut steigendem CA größer wird, auch. Daher ja auch der Test im leichten Steigflug. Rumeiern wird die Kiste nur, wenn man nur nach Abfangbogen abstimmt und so stark differenziert das sie in die Kurve eindreht. Dann muß sie beim kreisen gesteuert werden und eiert im der Rolle. Wenn das aus dem Rücken ein Purzelbaum wird, ist die Diff. Zu hoch und das Tiefenruder wurde nicht früh genug nachgelassen. Perfektes Mittel um einen Rollenkreis zu verhindern.
 

Papa14

User
Was hat Differenzierung mit Abfangbogen zu tun ... und überhaupt, was willst du uns damit sagen??? Irgendwie scheinst du nach streng wissenschaftlichen Regeln nur recht haben zu wollen, gibst aber keine Antwort auf die Eingangsfrage. Noch einmal - es geht um einen Funray und ich behaupte, dass da deine Erläuterungen vollkommen wurscht sind.
 

Uups

User
Steht doch oben. Das er erstmal übetprüfren soll, wie groß die Differenzierung sein muß. Und zwar im der Luft und nicht in der manual.

Was hat den die Streckung mit der Differenzierung zu tun? Differenziert wird doch um die unrerschiedlichem Widerstände bei Querruderausschlag zu reduzieren umd das dadurch verursachte drehen um die Hochachse zu vermeiden.
 
Gibt es heutzutage wo Modelle abgespeichert werden können, keinen Link vom Hersteller? Sei es vom Modell Hersteller oder vom Hersteller der Rc Anlage für die jeweiligen Modelle? War jetzt nur ein Gedanke.
 

aue

User
Horizonhobby/Spektrum hatte das mal für einige ihrer Modelle in Verbindung mit ihren Sendern. Das mag komfortabel sein, hat aber auch Nachteile: die Voreinstellungen passen ggf. nicht zu deinen Gewohnheiten/Vorlieben, vor allem aber lernst du dabei nicht, deinen Sender richtig zu programmieren.
 
Ich flieg den Funray mit und ohne Differenzierung einstellbar über Schalter.
Seit mittlerweile vielen Flügen macht aus meiner Sicht weder im "Thermikkreisen", was mir beim Funray jedoch sinnlos erscheint, geschweige denn beim Rumbolzen mit insbesondere Rollen etc. keinen großen Sinn zu differenzieren. Das gilt jetzt speziell für den funray. Die Wirkung des Seitenruders singulär ist kaum vorhanden, mit Querruder zusammen dann aber durchaus.
 
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