Reparatur Simprop Alpha Contest Sender - Bauteil identifizieren

Hallo Modellbaukollegen,
aktuell versuche ich, einen defekten Sender von Simprop wieder zum Leben zu erwecken. Es ist ein Simprop Alpha Contest Handsender (27 Mhz, 5-Kanal). Eigentlich ein schöner Sender, wenn er nicht bei einem Missgeschick zu viele Volts abbekommen und sich eine Komponenten auf der Platine in magic smoke aufgelöst hätte.
Vielleicht kann mir jemand helfen die Komponente zu identifizieren oder hat zufällig eine Alpha Contest und kann nachsehen? Fotos liegen bei: Die Hauptplatine mit der Stelle, an der die Komponete war (rot markiert) und die Überreste des Bauteils. Meine Vermutung ist, dass es ein Tantal-Elko war. Dafür spricht auch, dass die beiden Pads auf der Platine jeweils Vdd (+12 V) und GND sind. Also ein Stabilisierungskondensator?
Wenn jemand eine Idee hat, bitte kommentieren. Vielen Dank.

P.S.: Habe versucht im Netz einen Schaltplan der Alpha Contest von Simprop zu finden - leider ohne Erfolg - vielleicht hat jemand einen Schaltplan?
 

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Fliegerass1

User aktuell gesperrt
Hier sind die Spezialisten,
die den Kondensator von deiner Contest bis ins kleinste Detail kennen!

 

S_a_S

User
das ist ein abgerauchter Tantal-Kondensator mit vermutlich 10uF /16V - leider doch nicht ganz lesbar. Möglicherweise ist die zweite rote Perle rechts unten mit dem selben Wert. Dient als Pufferkondensator.

Tantals sind bei Überspannung recht empfindlich, auch gegen Verpolen (muss richtig rum eingebaut werden, deshalb eine Seite mit + markiert)

Würde definitiv einen mit höherer Spannung verwenden, z.B.

Allerdings stellt sich auch die Frage, ob es außer dem Tantal nicht noch mehr zerlegt hat. Denn das NE556 ist mit 16V angegeben. Und der GZF1100 (Schieberegister) nur mit 10V (den gibts aber nicht mehr)
1680103291610.png

(Quelle: https://www.datasheetarchive.com/pd...6490556956f10709cbffefc78&type=O&term=GZF1100)

Grüße Stefan
 
@Stefan: Vielen Dank für die Rückmeldung. Ja, die zweite rote Perle auf der Platine ist auch ein Tantal! Ich werde jetzt den Kaputten tauschen und Deine Empfehlung berücksichtigen - mal sehen, was die Bastelkiste so hergibt. Um die ICs mache ich mir auch Sorgen. Das Schieberegister ist wohl kaum noch zu bekommen 😟 Der NE556 ist da kein Problem😅 Ich berichte, wie es ausgeht.

@Fliegerass1: Ja, den Megathread hatte ich auch schon gesehen, da werde ich nochmal vorstellig werden.
 

S_a_S

User
Im anderen Thread war ein Schaltplan einer SSM Contest - scheint aber hier nicht ganz zu passen.

Das Schieberegister habe ich in Graupner-Sendern auch schon gesehen könnte von der Pinbelegung her auch ein 74(L)164 sein - nur dass bei denen der Spannungsbereich noch weiter eingeschränkt ist. Da ist dann definitiv eine Spannungsregelung mit Z-Diode/Transistorfolger vorzuschalten - bei Simprop mit nur 8 Zellen aber nicht vorgesehen.

Grüße Stefan
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hi
Die Kollegen von der Insel haben das wohl gebaut
richtige Datsheets kaum zu finden

mullard.jpg


Gruß Bernd
 
Hallo Modellbau-Kollegen,
vielen Dank für die vielen wertvollen Tips zur Simprop Alpha Contest. Damit dies hier auch ein gutes Ende nimmt, kann ich vermelden, dass der Sender wieder funktioniert 😀Nach Ersatz des durchgebrannten Tantal-Kondensators (10uF) habe ich die Innereien des Senders noch ein wenig aufgeräumt. Bei Simprop hat man alle Kabel direkt an die Platine gelötet - war damals einfach aber heute unbequem, wenn man die Hauptplatine entnehmen will! Habe alle Kontakte mit Steckverbindungen versehen - jetzt gehts ganz einfach. Dabei ist mir aufgefallen, dass am Anschluss für die Steuerpotis noch eine Reihe von Kontakten frei sind. Wahrscheinlich haben sie damals nur eine Variante der Hauptplatine für alle Kanalversionen (ich habe die 5-Kanal-Version) der Fernsteuerung entworfen und je nach Version unterschiedlich viele Eingabeelemente montiert (nur eine Vermutung 😏)?

Im Video wird die Anlage (Sender und Empfänger) vom Labornetzgerät versorgt. Leider habe ich für den Sender den originalen Akku nicht mehr 😩. Ich meine mich zu erinnern, dass es 6 NiCd-Zellen in einem speziellen Batteriehalter waren. Das würde einer Versorgungsspannung von 7,2 V bedeuten. Der Sender funktioniert auch mit 7,2 V, aber der kleine Strommesser schlägt bei der Spannung noch nicht aus 🤨. Bei 8,4 V sieht’s dann besser aus. Vielleicht waren es 8 Sub-C Zellen (9,6 V) - allerdings würde dies einer Ladeschlussspannung von 8x1,45V = 11,6 V bedeuten, was für die verbauten ICs ein wenig heftig ist? Hat noch jemand Infos, was im Original für ein Akku eingebaut war? Und wie wurde der Akku geladen? Über die Lehrer/Schüler-Buchse?
Grüße Markus.

 

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Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo
Ich hoffe du hast alle Tantalelkos rausgeschmissen die Dinger altern irgendwie.
Sogar bei der renomierten Marke R&S wurden die verbaut und gingen nach
30 Jahren ohne Grund defekt.
Normalerweise wird nur die Endstufe direkt mit der Akkuspannung versorgt
um den Output zu erreichen das Impulsteil wurde hingegen mit
einer geregelten Spannung versorgt ansonsten würde sich ja auch die Impulse verändern beim einbrechen der Spannung.
Ich sehe da eine 6,2V Zenerdiode die könnte das schon in Verbindung mit einem
Transistor das übernehmen.

Gruß Bernd
 

S_a_S

User
Ich hoffe du hast alle Tantalelkos rausgeschmissen die Dinger altern irgendwie.
Bernd,
Tantals sind (bei korrekter Auslegung) zuverlässiger als nasse Elkos - die trocknen aus oder laufen aus, dann ist die Leiterplatte darunter auch hinüber.
Allerdings ist der Fehlermode bei Tantals eindeutiger - kurze Flamme und Rauch - entweder weil ein zu großer Strom abgefordert wurde (moderne Akkus haben niedrigeren Innenwiderstand!) oder weil das Dielektrikum durch zu hohe Spannung durchgeht.
Noch besser wären moderne MLCCs, sofern sie mechanisch nicht gestresst werden.

Markus,
im 1973er Simprop Katalog steht bei der Alpha was von 12V Versorgung (10/500 DKZ). In der FMT 1/77 wurde die Anlage zumindest vorgestellt - vielleicht kann da ja jemand in der Chronik blättern - oder Du kaufst Dir das Heft (Sammlerstück) beim Verlag.

Bei den späteren SSM Contest aber nur noch 8/1200. Wenn bei 8,4V der Ausschlag des Instruments bei 1/2 ist, dürften bei 8 Zellen auch mal Vollausschlag zusammen kommen. Eine interne Stabilisierung gibt es ja.

Grüße Stefan
 

S_a_S

User
danke Peter,

siebenzellig hätte ich jetzt bei einem Sender auch nicht erwartet. Das wären dann 10V für Vollausschlag.

Grüße Stefan
 
Vielen Dank für den fmt-Auszug. Ja, siebenzellige NiCd-Akkus kommen in freier Wildbahn auch vor 😁. Aber ist schon ungewöhnlich. Mal sehen, welches Format am besten in den Sender passt. Da finde ich schon was. Ich glaube, das Ladekonzept habe ich auch entschlüsselt. Vom Hauptschalter des Senders geht in der AUS-Position eine Leitung über die Platine zu einem Pin der Lehrer/Schüler-Buchse (DIN 5-Pol.), Batterie-Minus liegt zwar am Schalter an, wird aber nicht geschaltet. D.h. in der AUS-Stellung des Hauptschalters kann man den internen Akku mittels der DIN-Buchse laden - einfach aber auch genial, separate Ladebuchse gespart.
 
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