Retro Methanolvergaser für ehemalige F3A-X Glühzünderantriebe aus den 1980er Jahren

rossi61

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Moin,

bin heute in meinem Menthanoler-Lager auf ein Konvolut von großen Methanolvergasern gestoßen, die meiner Kenntnis nach, in den 1980er Jahren für die ursprünglichen F3A-X Glühzündermotoren (Webra Bully 35, Olympic 55, Tartan 77, Zyklon 61 ...) eingesetzt wurden. Die beiden Vergasertypen haben einen Ansaugquerschnitt mit jeweils 13 mm Durchmesser und benötigen offenbar die Druckzyklen aus dem Kurbegehäuse wie ein Benziner-Pumpemvergaser von Walbro oder Tillotson.

Kann jemand etwas zu den damaligen Herstellern dieser Vergaser sagen und eventuell noch über Erfahrungen mit diesen großen Methanol-Verstäubern berichten?

VG
Holger
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rossi61

User
Ach ja, einen großen Schiebevergaser mit einem Ansaugduchmesser von 14 mm habe ich auch noch auf meinem Olympic 55 Motor (wurde damals von G. Metterhausen vertrieben) montiert und bereits erfolgreich getestet. Der Motor soll mit einer bewußt recht klein bemessenen APC-Latte irgendwann in eine Hacker Cosmic Wind eingebaut werden. Auf dem Motorteststand drehte der Motor schon nicht schlecht mit einer abartigen Gasannahme wie damals mit den Webra Dynamix-Vergasern auf den ollen Webra Speed 61 Kleinmotoren. Auch hier weiß ich leider nicht, wer diesen schönen Vergaser damals hergestellt haben könnte.

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Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo
Den Vergaser hat Webra gebracht weil der Walbro für
Methanolbetrieb nicht gedacht war. Der Walbro besteht aus
Zinkdruckguss und das verträgt sich nicht mit Methanol
ab 10:36 Section 5 Ethanol Fuel Disscussion (ist heute dem E10 beigemischt10% und auch dem Super 5%)

Der Webra Bully hatte den Walbro auch in der Methanolversion und machte diese Probleme
deshalb entwickelte Webra diesen Vergaser.
 
Zuletzt bearbeitet:
... und deshalb musste Bauer Feinmechanik bei Methanolern mit Walbro-Vergasern oft einspringen und diese Oberflächen-behandeln. Diese Kombination war früher gar nicht mal so selten, weil sie Leistungszuwachs verprach und das Methanol günstig und auch problemlos zu bekommen war. Ich denke da bei weitem nicht nur an 3W usw., auch BFM-Motoren waren eine Zeitlang in Methanol-Version zu haben.

Der DellOrto-Vergaser des 44er Tartan hatte diese Oberflächenbehandlung bereits serienmäßig und bestand darüber hinaus zum Teil aus Kunststoff. Er machte seine Arbeit deshalb recht anständig. Diesen Vergaser-Typ sowie Ersatzteile gibt es aber schon lange nicht mehr zu kaufen.

Übrigens werden in der Großluftfahrt sämtliche blanken Aluminium-Teile mit Alodine behandelt: die ohnehin schon gereinigten Teile kommen zuerst in ein Laugenbad, das auch in die letzten, mikroskopisch kleinen Vertiefungen eindringt und sie reinigt. Nach dem Abspülen mit warmem Wasser bzw. noch besser im Ultraschallbad in entmineralisiertem Wasser (!) werden die Teile ofengetrocknet und dann nur für ein paar Minuten in Alodine eingebracht. Das Spülen und Trocknen erfolgt noch einmal, dann ist die Alodine-Behandlung fertig. Das Resultat ist eine gelblich/ goldige Oberfläche bei mechanisch bearbeiteten Teilen. Gussteile werden nicht so schön, sie müssen sich mit einer eher bräunlichen Verfärbung begnügen.
Wichtig: bei der Behandlung wird weder Material abgetragen noch aufgebracht, die Oberfläche wird schlicht chemisch verändert.

Schöne Feiertag wünscht
Robby
 
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