Seltsames Verhalten in der Startphase

Ich beobachte seit Kurzem ein seltsames Verhalten meines Strike 2 Pro in der Startphase: Nach ca. 50-60% des Höhengewinns geht der Flieger schlagartig und ohne Ankündigung massiv über Höhe weg, sprich den eingeschlagene Steigwinkel ändert sich erheblich und der Flieger geht in einen Looping über. Dieses Verhalten ist sporadisch, also bei vereinzelten Würfen festzustellen.

So wirklich kann ich mir auf dieses Verhalten in dieser Phase des Steigflugs - wenn sich also die Energie aus dem Wurf schon abschwächt - keinen Reim machen. Zusätzlich kann ich erwähnen, dass der Flieger schon ein paar Jahre in Gebrauch ist, sprich das Material nicht mehr taufrisch ist.

Kann solch ein Verhalten aus Materialermüdung herrühren? Sonst irgend welche Ideen?
 

felixm

User
Moin,
kannst du kurz beschreiben, wie deine Höhenruder-Anlenkung aussieht?
Ich gehe mal von einer üblichen Seilzug-Anlenkung mit Torsionsfeder aus.
Sitzt dein Ruderhorn auf der Ober- oder Unterseite des Höhenruders.
Wenn es auf der Unterseite sitzen sollte, dann ist ja nur die Federkraft dafür zuständig, dass der Flieger auf Höhe geht.
Wenn diese Feder jetzt "schwächer" geworden ist oder im Ruder evtl etwas lose sitzen sollte, kann sie vlt in der Startphase nicht den passenden Druck wie früher aufbauen.
Ansonsten kannst du noch schauen, wie sauber die Scharnierlinie im Bereich des Ruderhorns noch aussieht.
Wenn diese zu weich sein sollte, kann dieses auch das Ruderverhalten beeinflussen (hab ich aber bei meinen ganzen F3Ks noch nicht gesehen).
Kannst dich ja mal melden.
Liebe Grüße
Felix
 
Vielen lieben Dank für deine Rückmeldung. Ja, es handelt sich um eine Seilzug-Anlenkung mit Torsionsfeder und das Ruderhorn sitzt auf der Oberseite des Ruders, sprich wenn sie an Spannung verloren hätte, könnte der Flieger tatsächlich auf Höhe weggehen. Warum aber zu einer relativ späten Phase im Steigflug?
 

felixm

User
Hmm, mit dem Ruderhorn auf der Oberseite passen meine Überlegungen aber nichr mehr wirklich.
Durch das Ruderhorn auf der Oberseite sollte gerade das "Höhe geben" eigentlich bocksteif und unnachgiebig genug sein.
Wenn die Feder da einigermaßen gegenhält, sollte da nix passieren, gerade in der weniger belasteten späteren Steigflugphase.
Denn so wie du es beschrieben hast, müsste dann ja ein "Verkürzen des Seils" oder ähnliches erfolgen, um diesen deutlichen Höhenruder-Ausschlag hervorzurufen.

Ich würde mir an deiner Stelle nochmal den Sitz der Feder im Schaum anschauen. Evtl einmal ausbauen und prüfen, wenn möglich.
Wie sieht die Scharnierlinie aus? Kann die bei Ruderbewegung "umspringen"?
Liebe Grüße
Felix
 

hortenix

User
Ist bei den Einbauten etwas verändert worden ?
Also Akku mal getauscht oder den Empfänger ausgebaut?

Da es ja sporadisch kommt denke ich da an Empfangsprobleme durch abschattung der Antenne und dann eingreifen von Failsafe oder vielleicht auch ein Wackelkontakt in der Stromversorgung wodurch das servo dann mal einen Zucker macht.
 
Ja, habe ich tatsächlich beides gemacht. Allerdings sind die Empfängerantennen wieder so positioniert worden, wie es davor der Fall war. Der Akku weist nun einen deutlich geringeren Innenwiderstand auf als es beim alten der Fall war, sollte also eine deutlich stabilere Versorgung gewährleisten können, verbunden mit einem neuen Akkukabel an den Empfänger mit größerem Querschnitt.

Ich gehe deinem Hinweis aber dennoch mal nach. Das beobachtete Verhalten könnte schon für sporadische Zucker sprechen. Geht auch recht eng zu im Rumpf. Ist also durchaus möglich, dass man mal ein Kabel quetscht.
 

Peer

User
.....mit einem neuen Akkukabel an den Empfänger mit größerem Querschnitt.....
Wir hatten mal einen sehr ähnlichen Fall. Es stellte sich eine lockere Kabelverbindung als Ursache heraus.
Also mal schön an den Kabeln und Steckern "herumreißen".....

Gibt es sonst noch Gegenstände im Rumpf, die die Seilführung ablenken könnten ?
(Ballast, Stecker,....)

Gruß
Peer
 
Danke auch für diesen Tipp.

Die Seilführung erfolgt ungehindert zu den Leitwerken. Einzig die Flächenschrauben befinden sich zwischen den Servos und den Leitwerken. Sie dürften aber nicht so lang sein, als das sich die Seile daran verhaken könnten. Zumindest war in der langen Zeit, den ich den Strike nun schon im Einsatz habe, diesbezüglich Nichts auffällig. Ich glaube so langsam auch an eine schlechte Kabelverbindung und werde mich auf die Suche begeben...
 

ROL4ND

User
Löst sich das Problem dann gleich wieder von alleine, oder erst nach Tiefenruder, oder anderem Input ?

Könnte vll. die Flugphase unbeabsichtigt auf Thermik wechseln ?
Das sorgt bei hohen Geschwindigkeiten ja auch für Loopings.

VG Roland
 
Von allein löst sich das Problem nicht unbedingt. Natürlich muss ich den Flieger aktiv aus der steilen Flugbahn heraussteuern, was auch möglich ist, sprich er ist auf Höhe steuerbar.

Einen unbeabsichtigten Wechsel in eine andere Flugphase kann ich ausschließen. Zunächst Mal ist die Höhenrudertrimmung von Phase zu Phase nicht so gravierend unterschiedlich, als das der Flieger dadurch einen derartig deutlich erkennbaren Zucker machen würde. Da reden wir von weniger als 5% Punkten Unterschied, wobei das Höhenruder in der Startphase noch am stärksten angestellt ist.
 

ROL4ND

User
Ich meinte auch eher die Flaperon Thermik Stellung...
 
Habe nun mal eine Überprüfung der gesamten Verkabelung vorgenommen und an allen relevanten Stellen herumgenoddelt. Konnte dabei keine Unauffälligkeiten wie Servozucker o.Ä. hervorrufen. Das war es also offenbar nicht.

Auch habe ich die Verlegung der Empfängerantennen etwas geändert. Viel Raum ist aber eh nicht für signifikante Optimierungen. Allerdings tut sich auch Nichts, wenn ich die aktiven Antennenenden direkt auf die Metallgehäuse der Servos lege und darüber führe. Erwarte mir daraus also nicht wirklich einen Effekt. Wenn aber so gar keine Idee vorhanden ist, kann man es ja auch mal mit Placeboeffekten versuchen.

Werde mal wieder testen, wenn es das Wetter erlaubt. Vielleicht können anschließend die Spekulationen weitergehen.

Seltsam seltsam das Ganze...
 

topo

User
Nur so ein Gedanke: Hast Du schon überprüft ob du beim Starten nicht vielleicht doch mit den Fingern den HR Knüppel bewegst? Durch den einhändigen Griff der Fernsteuerung kann das ganz leicht und unbemerkt passieren. Ich habe dadurch sogar schon mal einen Einschlag verursacht. Seither habe ich den HR Knüppel im Preset immer deaktiviert...
 
Ich gehöre zu den Exoten, die (auch) DLGs mit einem Pultsender fliegen, d.h. ich habe mit der Nicht-Wurfhand den Sender fest in der Hand und bin dabei mit den Fingern vom Höhenruderknüppel weit entfernt. Um irgendwie an den Höhenruderknüppel zu kommen, müsste ich den Sender bewusst loslassen...

Die Torsionsfeder am Höhenruder habe ich mir auch mal angeschaut, kann aber keine Ermüdung erkennen. Es bleibt also für mich weiterhin ein Mysterium.

Ich danke euch bislang für die rege Beteiligung und die vielen Gedanken, die ihr euch zu meinem Problem macht...
 

STM2015

User
noch eine Idee: ich hatte mal den Fall, dass beide Seilzüge (Ruderhörner für HR und SR auf der gleichen Seite und Ebene) sich bei einer bestimmten Stellung berührten und dann der Servoarm des hinten liegenden Servos einen “Schnick“ auf den Seilzug des vorne liegenden Servos ergab. Kaum sichtbar, aber im Flug störend. Ich habe die Servoarme mit der Heißluftpistole angewärmt und so nach oben und unten gebogen, dass keine Berührung bei keinem Ausschlag möglich war…
 
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