Servo MTC61

[Ay3.14]

Gestern hat sich im Flug das Servo "MTC61" (Metallgetriebe, 10,8kg/cm, 58g) verabschiedet. War in meinem "Classic Ugly Stick" als Seitenruder-Servo (mit lenkbarem Spornrad) verbaut.



Wie auf dem Bild zu erkennen ist, wurde es einem IC zu heiß, so dass sich dieser selbst ausgelötet hat.
Der Grund für diese massive thermische Überlastung ist mir nicht klar.
(U = 4,8V nominal; schon viele Flüge damit gemacht)

Gibt es ähnliche Erfahrungen?
Habe ich bei der Auswahl des Servo einen zu schwachen verwendet?

 

[SUPER-HORNET]

Bei dem ausgelöteten Bauteil (RIP ) handelt es ich um einen Dual MOS-FET Treiber. Das Bauteil kann laut Datenblatt ca. 6 A Dauerstrom ab.
Vermutlich wurde das Servo in einer Richtung überlastet bzw. blockiert, sodass der zulässige Dauerstrom überschritten wurde. Dass sich das
Bauteil ausgelötet hat ist nur der sekundäre Effekt. Die Oberfläche des Bauteils zeigt 2 Hotspots, wo sogar das Gehäuse lokal aufgeschmolzen ist.
Bleifreies Lot hat einen Schmelzpunkt von ca, 225°C. Das Epoxy Material des Gehäuses übersteht normalerweise beim Lötvorgang kurzfristig
(ca. 60 sec) einer Temperatur von 260°C .... nur mal so zur Vorstellung welche Temperaturen hier aufgetreten sind.

 

[Ay3.14]

Servo "abgeraucht"

Servo "abgeraucht"

@SUPER-HORNET: Danke für deine Antwort.

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Ich habe soeben mit dem Servo MTC61 (MG, 2xBB) Messungen bei U = 4,8V gemacht:

Leerlauf:		Blockiert:
I = 78 mA	I = 680 mA	I = 2,56 A	I = 2,1 A
Dauerstrom	max. Einschaltstrom	anfänglich ca. 0,5s, also im kalten Zustand	Dauerstrom, also im warmen Zustand
P = 0,4 W	P = 3,3 W	P = 12,3 W	P = 10,1 W

Da im Servo-Gehäuse keine Kühlung für den MOSFET vorhanden ist werden die ca. 10 W also ordentlich in Wärme (Hitze) umgesetzt.
Nun frage ich mich natürlich, wie lange man mit einem Servo unter "Last" (Rollen, Turn, Messerflug, etc.) eigentlich fliegen kann?

Welchen Servo für das Seitenruder bei meinem "Classic Ugly Stick" (ca. 1,65 m Spannweite und ca. 3,6 kg Abfluggewicht, 10 ccm³ 2-Takter) " würdet ihr empfehlen?

Holm- und Rippenbruch
Albert

 

[Bernd Langner]

Hallo Albert

Auf der anderen Seite der Platine hängt vermutlich ein Atmelcontroller oder der gleichen.
Über dessen Ausgänge werden die Powermosfets im PWM Modus angesteuert.
Sprich im Schaltbetrieb und da fällt nicht soviel verlustleistung an da die D/S strecke sehr
niederohmig ist.

Ich würde ein HS 311 einsetzen Standartservo das drückt 2,5kg und sollte für den Stik reichen.
Oder das bessere HS-485 drückt 4,8kg aber erheblich teurer.

Oder als Hochvolt das HS-430HB drückt 4,1kg

Die Geschichte mit den preisgünstigen Chinesen habe ich abgehakt
nach ähnlichen Erfahrungen wie du Sie gemacht hast gebe ich lieber
etwas mehr aus und falle nicht vom Himmel.

Gruß bernd

 

[Ay3.14]

Hallo Bernd,

da hast du natürlich recht, denn am MOSFET (mit Ri = 29 mΩ bei 4,8 V) fallen natürlich nur P = R * I² = 29 mΩ * 2,1 A = 0,13 W ab (und nicht die gesamten 10,1 W). Bei 100% PWM wären das dann maximal 130 mW an Dauerleistung die im MOSFET in Wärme umgewandelt werden. (Vergleichbar mit 4,8 V an einem 180 Ω Widerstand, der zwar warm aber nicht heiß wird.)

Auf der anderen Seite ist ein "KC2462 (0209B)" verbaut, welcher die 4 MOSFET entsprechend ansteuert. Vielleicht wurde die Ansteuerung der MOSFET fehlerhaft "gesteuert" (warum auch immer) und somit ein Kurzschluss durch die MOSFET verursacht. Das würde zumindest die hohe thermische Auswirkung erklären.

Danke für deine Tipps zu den passenden Standard-Servos für meinen "Stick".
(Werde die Normal-Volt Variante ausprobieren.)

Holm- und Rippenbruch
Albert