Welchen DLG mit 1m bauen - Birdie, Falke oder Schloiderding oder ???

Hallo zusammen,

ich würde mir gerne einen DLG bauen mit etwa einem Meter Spannweite. Bisher fliege ich Elektro und E-Heli und würde gerne mehr zum Segeln kommen. Einen Solius von MPX hab ich, aber nun reizt mich das absolute Segeln, ohne Motor.

Was ich bisher gelesen habe, lässt mich zu dem Schluss kommen, dass ich keine Querruder brauche. Aktuell schwanke ich zwischen folgenden DLGs:

- Falke V2 von Thiele
- Spinnin Birdie
- Schloiderding

Wobei mir beim Schloiderding nicht klar ist, was ein Floater mit 120 cm Spw. sein soll. Gleitet der noch langsamer ab und ist noch thermiksensibler? Denn genau das würde ich suchen.

Welchen der drei oder einen ganz anderen könnte man denn empfehlen? Hab ehrlich gesagt noch nie ein Holzmodell gebaut, bisher immer Schaum oder eben Heli schrauben. Daher würde mich das schon reizen.

Ach ja und noch eine Frage, wo ist der Unterschied zwischen RES und DLG? Ist es nur die Art des Starts oder sind die RES-Modelle noch leichter und noch besser für schwache Thermik.

Ich würde gerne bei uns am Dorfrand fliegen, genug Abstand zu den Häuser, aber ein paar Baumreichen sind am Feld.

Vielen Dank für Deine Hilfe und Tipps

liebe Grüße

Josef
 
Hi Josef,

sehr cool dass du dich für die Selbstbau-Holzsegler interessierst :cool: ich fliege sowohl RES als auch DLGs, kleine 1m und "normale" 1,5m Schleudersegler.

Der fundamentale Unterschied zwischen RES und DLGs: letztere werden mittels Schleuderstart mit Muskelkraft in den Himmel befördert, was die Ausganshöhe limitiert (aber sau Spaß macht und fit hält :D). RES-Segler sind größer (knapp 2m), mit 400-500g etwas schwerer und werden mittels Gummiseil "oldschool" gestartet (bzw mit E-Motor beim E-RES). Außerden werden RES Segler nur über 2 Achsen gesteuert, plus Störklappe. Daher auch der Name R(udder)-E(levator)-S(poilder).

Naja gut, die meisten 1m-Holz-DLGs werden ebenfalls nur mit Höhe/Seite gesteuert. :D

Den Spinnin Birdy habe ich vor längerer Zeit mal gebaut, das Schloiderding ebenfalls. Letzteres in der 1,2m Variante, um bessere Floater-Eigenschaften herauszuholen. Es ist außerdem recht deutlich leichter als der Birdy, und meines Erachtens etwas einfacher zu bauen. Allerdings hat der Schmiddie von Modellbauchaos die gewerbliche Produktion eingestellt, aber mehrere Händler haben ihn noch im Programm.

Der absolut geilste 1m-DLG (imho) ist allerdings der ELF von Mahmoudi. Deutlich teurer und nicht zum selbst bauen, aber unfassbar geil zu fliegen (hab damit auf der Waku bei leichten Bedingungen mal einen 1,5m Wettkampf-DLG ausgekurbelt :p).

Wenn das dein erstes jemals gebautes Holzmodell wird, rate ich dir trotzdem, da mit der nötigen Geduld heranzugehen und bei Unklarheiten hier im Forum nach Antworten zu suchen. Viele erfahrene Modellbauer kleben solche Modelle an 3-4 Abenden zusammen, aber die haben das halt auch schon etliche Male gemacht. Trotzdem bieten die entsprechenden Bauthreads hier im Forum oft gute Tipps, und jeder Holzwurm wird dir sicher gern weiterhelfen!

Halt uns über deine Fortschritte auf dem Laufenden!

Viel Spaß :)

Chris
 
Hallo Chris,

herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ja der ELF von Mahmoudi hätte mir vor ein paar Jahren schon gefallen, da war es glaube ich noch ein anderer Verkäufer. Aber hab damals vor dem Ukrainekrieg leider gezögert und nun sieht es schlecht aus mit der Lieferbarkeit. Zudem die Finanzministerin... :)

Super, dass Du den Birdie mit dem Schloiderding vergleichen kannst. Irgendwie würden mir die 120cm Spw. gut gefallen. Floater heißt, dass er noch besser abgleitet? Ich kenn nur den Begriff nicht so recht. Ist das dann noch mehr entspanntes Segeln / Thermiksuchen bei schwachem Wind?
 
Manchmal findet man auch gebrauchte ELFen in der Börse, oder du stellst ein Gesuch ein.

Aber zurück zum Holz-DLG: Floater ist ein sehr allgemeiner Begriff für Segler, die hauptsächlich bei leichtem bis keinem Wind unterwegs sind, dabei recht langsam fliegen und auch leichte Thermik gut mitnehmen können, und das bei möglichst geringer Sinkgeschwindigkeit. Die Streckenflugleistung und Penetration gegen den Wind steht da nicht so im Vordergrund. Alles erreichbar durch höhere Spannweiten, größere Flügelflächen und geringes Gewicht, bzw geringe Flächenbelastung.

Falls du Interesse an einem gebrauchten Schloiderding hast, gerne PN an mich ✌️
 
Also ich bin immer noch auf der Suche und am schwanken zwischen diesen drei Kandidaten und würde mich über Tipps freuen welcher am schönsten zu fliegen ist und am angenehmsten zum Bauen für einen Holz bastel Anfänger

Vom Gefühl her wäre mir der 120 cm große schloiderdings am liebsten, aber irgendwie zieht es mich auch sehr zum Falke V2 hin. Mach das was dass der kein CFK Heck hat? Sondern einen Holzleitwerkträger?
 
Und was mich auch noch - alternativ - interessieren würde, kann man im bayerischen Flachland - ohne Hang, ohne Berge - auch mit einem "normalen" HLG glücklich werden? Also rein aus der Hand geworfen erreichen die Segler - schätzungsweise nach youtube-Videos - vielleicht eine Höhe von 10m. Reicht das, um als Anfänger das Thermikschnüffeln zu lernen?

Ich dachte (ursprünglich) an einen DLG statt einem reinen HLG, weil der halt deutlich mehr Ausgangshöhe mitbekommt. Ich möchte da nicht mit einem Gummiseil rumbasteln. Vielleicht wären die HLGs noch leichter, da sie nicht so "robust" sein müssen für den Start. und hätt halt gerne einen Thermiksegler bis 1,5m, leicht für schwachen Wind oder gar keinen.

Oder hab ich das falsch eingeschätzt?
 
Geringere Starthöhe= weniger Zeit um Thermik zu finden
Hinzu kommt, dass die Thermik in 10 m Höhe seltener und wenn überhaupt vorhanden enger und schwerer nutzbar ist. Deshalb meine klare Empfehlung für einen DLG.
Wenn Du noch nie einen Holzsegler gebaut hast, nimm den Falke. Da sind die Tragflächen schon dreidimensional vorprofiliert. Beim Schloiderding musst Du selbst schleifen. Der SP ist vom Aufbau am kompliziertesten.
 
Hallo Dieter

Danke, das hört sich logisch an. Es wird wohl auch ein DLG, höchstwahrscheinlich ein Falke zum Basteln.

"Taugt" der Falke als DLG was oder merkt man dann doch relativ bald, dass die CFK-Edel-DLG wesentlich besser sind? Also ist das mit einem Falken oder einem Holz-DLG nur für den Anfang geeignet? Wäre schade, aber nicht dass ich mich bald "ärgere"?
 
Spaß hat man mit diesen kleinen DLGs auf jeden Fall, vor allem wenn man beim Fliegen den finanziellen Aufwand, Risiko/Komplexität bei Auf- und Abbau zu Edel-DLGs vergleicht. Natürlich kriegst du nicht die Starthöhe, Thermikleistung, Flugraum, Windpenetration etc einer 1000€-Maschine, aber fast genauso oder sogar mehr Spaß.
 
Weil ich immer noch hin und her überlege, welcher wäre denn "besser" (gemütliches Thermiksuchen und Fliegen im Flachland); das Schloiderding mit 120cm oder der Falke V2?

Vom Bau her sollte der Falke einfacher sein und vom Gewicht her beide gleich?
 
In diesem Fall würde ich zum Schloiderding tendieren, meiner wog bei 120cm ca. 126g, und bessere Thermik- und Langsamflugeigenschaften als beim kleineren Spinnin Birdy. Selbst der Falke wird mit 145g angegeben.
Wirklich schwierig zu bauen ist das Schloiderding auch nicht, vor allem die Schleifschablone für die Nasenleiste ist eine gute Hilfe.
 
Danke Chris, ich glaube, das wollte ich fast schon hören 😉 Vor dem Schleifen der Nasenleiste hätt ich jetzt noch etwas Bedenken, aber mit der Schablone ist es wohl besser. Klemmt man da Schleifpapier rein und schleift dann einfach damit?

Und ist die Höhenruderaufnahme beim Schloiderding so ein 3D-Druckteil oder schon solide?
 
Die Schleifhilfe ist praktisch ein kurzes Stück "Negativform" der Nasenleiste, wo Schleifpapier reingelegt, und wenn gewünscht auch mit Leim fixiert werden kann. Die richtige Kontur der Nasenleiste ergibt sich so automatisch.

Die HR-Wippe ist, wenn ich mich recht erinnere, auch 3d-gedruckt, festigkeitsmäßig aber überhaupt nicht bedenklich bei dem <150g Fliegerchen.
 
So das SchloiderDing ist bestellt 😀

Kann man den eigentlich auch "aufbleien" bei Wind, wie ich es schon ein paar mal gelesen habe von anderen DLGs? Bzw. wäre es beim Bau sinnvoll, irgendwie das vorzubereiten, einen Balastraum oder sowas? Oder wird das zu instabil? Ich möchte gerne die 120 cm Spannweiten-Variante bauen, also den Floater.

Ich freu mich auf jeden Fall schon auf das Bauen, mein ersten Holzmodell, seit dem kleinen Uhu, den vor 35 Jahren mein Pa für mich gebaut hat - aber ich stand daneben, zählt ja auch 😊
 
Mit dem ballastieren wäre ich vorsichtig, das wird vor allem nicht so wahnsinnig viel bringen. Ist aber bei allen DLGs der 1m-Holzklasse so, die meisten sind halt für leichten Wind ausgelegt
 
so jetzt bin ich schon am basteln und hab gleich die erste Frage zur Höhenruderanlenkung. Ich poste am besten in dem Hauptthema zum SchleuderDing, also hier:

Danke und liebe Grüße

Josef
 
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