Wie starte ich sicher einen Paraglider? - Alles Auslegungssache

Ich zeige Euch hir auf wie Ihr den Schirm am besten auslegt um sicher zu starten. Bewusst gehe ich nicht auf die Motorkomponente ein, da bereits in einem andren Thread darüber geschrieben wurde

Ja, es ist eine Auslegungssache: Generell steigen die Schirme, welche "ordentlich" ausgelegt sind, einfach gleichmäßiger hoch. Der Schirm kann sich leichter füllen, auf die Schirmkappe wirkt der "Auftrieb" gleich von Anfang, der Schirm steigt eigenständig und es ist ein geringer Kraftaufwand notwendig.

Ein an der Eintrittskante geöffneter und gekrümmt ausgelegter Schirm ist schon mal gut: Die Eintrittskante lässt die benötigte Luft gut einströmen und in den Kammern gleichzeitig verteilen.

Aber: Rein geometrisch werden beim Startimpuls eher die äußeren A-Leinen angezogen, das Mittelteil des Schirmes bleibt hängen, der Schirm steigt zögerlich und noch verformt auf, bis dass das Mittelteil auch gefüllt ist (Bild 1).

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Besser ist die in noch stärker gekrümmte Bananenform, die "Optimale-Sichel-Form" (Bild 2):Auch hier ist die Eintrittskante gut geöffnet, aber die Hinterkante wirkt ein wenig "gewurschtelt". Dafür sind die beiden inneren A-Leinen eher unter Zugbelastung als die äußeren A-Leinen.

Der Effekt: Der Schirm füllt sich im Mittelteil mit der größten Flächentiefe am schnellsten, größere Luftmassen strömen in die Außenfläche, der Schirm füllt sich gleichmäßiger UND schneller. Damit gewinnen wir noch mehr Ruhe für den Aufziehvorgang und auch für die darauf folgende Startphase.

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Also – raus auf die Wiese, und einfach mal ein paar Starts mit viel Ruhe machen, den Schirm spüren und selber steigen lassen. Deine Starts werden besser werden!
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Hinweis: Nutzt die Methode "In der Ruhe liegt die Kraft": Ein ausreichend deutlicher Startimpuls, dann in ruhe Abwarten, bei ausreichendem Zug auf den Tragegurten über das Gurtzeug/Pilotenpuppe, dass der Schirm ruhig und gleichmäßig steigt, welcher mit einer moderaten Geschwindigkeit am Zenit ankommt, diese Zeit nutzen für einen richtigen Kontrollblick ob sich etwas verhängt oder verdreht hat und dann eine deutliche Beschleunigungsphase (aber BITTE mit Gefühl, es ist kein Schleudersegler) um das Modell frei zu geben.



Der Text und die Grafik wurden von der Hompage der Flugschule Papillon entnommen und entsprechen den Bedürfnissen beim Modellflug von mir angepasst.
 
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