von Thommy Seidel
Alle zwei Jahre lädt die Modellfluggruppe Dettingen zu ihrem Flugtag ein und Spitzenpiloten aus diversen Ländern folgen der Einladung und zeigen die verschiedenen Sparten des Modellflugs. Diesen Sonntag (9. September 2012) fand der Flugtag schon zum 16. Mal statt. Bei besten Wetterbedingungen waren über 70 Piloten aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien am Start.
Um den Piloten mehr Möglichkeiten zu geben ihr Können zu zeigen, wurde der Beginn auf 11 Uhr vorverlegt. So konnte den mehr als 5000 Zuschauern sieben Stunden Nonstop-Programm der Spitzenklasse geboten werden.
Ein Highlight folgte dem Nächsten und das aus allen Sparten dieses faszinierenden technischen Hobbys. Die Weltmeister Wolfgang Klühr und Thomas Singer zeigten mit ihren beiden turbinengetriebenen L-39 Albatros Jets eine Formationsflug-Vorführung der Extraklasse, die auch bei erfahrenen Zuschauern Gänsehaut aufkommen ließ. Die besondere Schwierigkeit liegt beim Modellformationsflug darin, den Abstand der Modelle zueinander richtig einzuschätzen, schließlich sind die Piloten ja nicht an Bord.
Es ist schon beeindruckend, wenn ein Kunstflugmodell eine moderne 3D-Kür vorfliegt und dabei scheinbar die Grenzen der Physik überwindet. Das CARF-Team hat dies beim Modellflugtag noch getoppt, in dem sie mit mehreren großen Kunstflugmodellen und dem Eurosport 3D Jet Überschläge und sogenannte Torque-Rollen zeigten und gleichzeitig mal der Jet um die Motormodelle und dann wieder umgekehrt die Motormodelle um den Jet Loopings flogen.
Im Bereich Hubschrauber sorgte das Spinblade-Team für die Action und zeigte, was heute mit Modellhelikoptern möglich ist. Schon bei der traditionellen Pilotenparty hatte Georg Spicker eine beeindruckende Vorführung mit seinem LED-bestückten Hubschrauber geboten.
Das Modell ist in der Lage, Bilder auf dem sich drehenden Hauptrotor anzuzeigen. Hierbei sind die in die Rotorblätter eingebauten Leuchtdioden microprozessorgesteuert und drehzahlsynchronisiert, so dass sich sogar animierte Bilder darstellen lassen. Das Ganze sieht man allerdings nur in der Dämmerung oder noch besser in der Dunkelheit.
Neben den Actionvorführungen gab es aber einige Modelle, die schon durch ihre reine Größe und Bauausführung faszinierten. In diese Kategorie gehört die Bücker Jungmeister von Helmut Müller im Maßstab 1:1,25. Das Modell hat eine Höhe von 1,9 m und ein Gewicht von 120 kg. Angetrieben wird es von einem 520 cm³-Motor mit Getriebe.
Aber solche Modelle beeindrucken nicht nur optisch, sondern ihre Motoren sorgen auch für einen akustischen Hochgenuss. Zu diesen Modellen gehört auch die von Michael Sowa geflogene Turner W4X mit ihrem 400cm³-Sternmotor,
wie auch die Ju 52 des Wendlinger Zahnarztes Hannes Heppe mit ihren drei 215 cm³-Sternmotoren. Vor zwei Jahren war die Ju 52 kurz nach ihrem Premierenflug schon einer der Stars des Flugtages. In der Zwischenzeit hat der ehemalige Zahnarzt mit selbst gebauten Werkzeugen noch die Wellblechbeplankung für seine Ju hergestellt, so dass das Aussehen nun vollständig dem Original entspricht. Das Gewicht ist dabei nur unwesentlich auf 98 kg angestiegen und auf die Flugeigenschaften haben die „Falten“ keinen Einfluss, wie der Erbauer glaubhaft versichert hat.
Bei den Jets gehörten sicher die F-100 Super-Sabre im Maßstab 1:4,35 mit einer Länge von 3,33 m
und die F-104 mit 3,75 m Länge zu den Highlights. Beide Modelle wurden von ihrem Besitzer Friedhelm Graulich gekonnt in Szene gesetzt. Bei beiden Modellen handelt es sich um Eigenbauten in Holzbauweise, nur so sind auch das vergleichsweise niedrige Gewicht und damit verbunden die gutmütigen Flugeigenschaften zu erreichen.
Ein weiteres Highlight war auch die Vorführung von Alexander Braun und Eckard Mickisch mit ihrem Sakerfalken Kiro. Bei der Vorführung hing die Beute mit einer Schnur am Modellflugzeug und der Falke hatte sich sein Futter im Fluge erjagt.
Die Sparte Elektroflug wurde durch Weltmeister Guntmar Rüb vertreten, der mit seinem Hotliner demonstrierte, dass Steigleistung und Geschwindigkeit nicht unbedingt ein Strahltriebwerk voraussetzen. Das Modell wiegt 1650 g und hat knapp zwei Meter Spannweite. So unscheinbar das Modell am Boden ist, so beeindruckend ist die Performance in der Luft. Mit einer Beschleunigung, die jeden Supersportwagen wie eine Schildkröte wirken lässt, erreicht das Modell eine maximale Steiggeschwindigkeit von knapp 300 km/h.
Etwas langsamer aber nicht weniger beeindruckend war Bernd Vonbanks Gyrocopter mit einem Rotordurchmesser von drei Meter. Beim Gyrocopter wird, im Gegensatz zu einem Hubschrauber, der Hauptrotor im Flug nicht durch einen Motor sondern durch den Fahrtwind angetrieben. Für Vortrieb sorgt ein Propeller hinter der Kabine. Dieses Konzept stammt aus dem Ultraleichtbereich und gilt als besonders sicher, da der Gyrocopter bei Motorausfall einfach zu Boden sinkt.
Der stahlblaue Himmel war für die Fotografen fast schon etwas langweilig, doch für die Gebrüder Treyz aus Neckartailfingen war es bei Ihrem Synchron-Segelkunstflug ideal, denn so kamen die bunten Rauchpatronen an den Flügelenden bestens zur Geltung.
Aber auch der bekannte Showpilot Sascha Fliegener setzte auf die Unterstützung des Rauchs bei seiner Showflugeinlage der Extraklasse mit seiner CARF Sukhoi.
Eine wunderbare Ergänzung zu den Modellvorführungen war die Einlage durch Hansjörg Dümmel mit seiner AT-6 D Miss Las Vegas. Die AT-6 ist ein Zweisitzer, der von verschiedenen Luftstreitkräften als Schulflugzeug für Fortgeschrittene oder als Aufklärer eingesetzt wurde. Ein 600 PS starker 9-Zylinder-Sternmotor bringt die 2,4 t schwere Maschine auf eine maximale Geschwindigkeit von 330 km/h. Weitere Infos finden sich unter www.misslasvegas.de
Zusätzlich zum eigentlichen Flugtag gab es diesmal an zentraler Stelle eine kleine Händlermeile, auf der mehrere Modellbauhersteller ihre Produkte präsentierten und sich die Zuschauer die Modelle und Zubehörteile in natura anschauen und erklären lassen konnten. Die Gelegenheit, sich in Ruhe zu informieren, wurde vom Publikum dankbar wahrgenommen.
Mehr tolle Bilder gibt's in den Bildergalerien von Christian Buschert, Johannes Stortz und Daniel Just
Alle zwei Jahre lädt die Modellfluggruppe Dettingen zu ihrem Flugtag ein und Spitzenpiloten aus diversen Ländern folgen der Einladung und zeigen die verschiedenen Sparten des Modellflugs. Diesen Sonntag (9. September 2012) fand der Flugtag schon zum 16. Mal statt. Bei besten Wetterbedingungen waren über 70 Piloten aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien am Start.
Um den Piloten mehr Möglichkeiten zu geben ihr Können zu zeigen, wurde der Beginn auf 11 Uhr vorverlegt. So konnte den mehr als 5000 Zuschauern sieben Stunden Nonstop-Programm der Spitzenklasse geboten werden.
Ein Highlight folgte dem Nächsten und das aus allen Sparten dieses faszinierenden technischen Hobbys. Die Weltmeister Wolfgang Klühr und Thomas Singer zeigten mit ihren beiden turbinengetriebenen L-39 Albatros Jets eine Formationsflug-Vorführung der Extraklasse, die auch bei erfahrenen Zuschauern Gänsehaut aufkommen ließ. Die besondere Schwierigkeit liegt beim Modellformationsflug darin, den Abstand der Modelle zueinander richtig einzuschätzen, schließlich sind die Piloten ja nicht an Bord.
Es ist schon beeindruckend, wenn ein Kunstflugmodell eine moderne 3D-Kür vorfliegt und dabei scheinbar die Grenzen der Physik überwindet. Das CARF-Team hat dies beim Modellflugtag noch getoppt, in dem sie mit mehreren großen Kunstflugmodellen und dem Eurosport 3D Jet Überschläge und sogenannte Torque-Rollen zeigten und gleichzeitig mal der Jet um die Motormodelle und dann wieder umgekehrt die Motormodelle um den Jet Loopings flogen.
Im Bereich Hubschrauber sorgte das Spinblade-Team für die Action und zeigte, was heute mit Modellhelikoptern möglich ist. Schon bei der traditionellen Pilotenparty hatte Georg Spicker eine beeindruckende Vorführung mit seinem LED-bestückten Hubschrauber geboten.
Das Modell ist in der Lage, Bilder auf dem sich drehenden Hauptrotor anzuzeigen. Hierbei sind die in die Rotorblätter eingebauten Leuchtdioden microprozessorgesteuert und drehzahlsynchronisiert, so dass sich sogar animierte Bilder darstellen lassen. Das Ganze sieht man allerdings nur in der Dämmerung oder noch besser in der Dunkelheit.
Neben den Actionvorführungen gab es aber einige Modelle, die schon durch ihre reine Größe und Bauausführung faszinierten. In diese Kategorie gehört die Bücker Jungmeister von Helmut Müller im Maßstab 1:1,25. Das Modell hat eine Höhe von 1,9 m und ein Gewicht von 120 kg. Angetrieben wird es von einem 520 cm³-Motor mit Getriebe.
Aber solche Modelle beeindrucken nicht nur optisch, sondern ihre Motoren sorgen auch für einen akustischen Hochgenuss. Zu diesen Modellen gehört auch die von Michael Sowa geflogene Turner W4X mit ihrem 400cm³-Sternmotor,
wie auch die Ju 52 des Wendlinger Zahnarztes Hannes Heppe mit ihren drei 215 cm³-Sternmotoren. Vor zwei Jahren war die Ju 52 kurz nach ihrem Premierenflug schon einer der Stars des Flugtages. In der Zwischenzeit hat der ehemalige Zahnarzt mit selbst gebauten Werkzeugen noch die Wellblechbeplankung für seine Ju hergestellt, so dass das Aussehen nun vollständig dem Original entspricht. Das Gewicht ist dabei nur unwesentlich auf 98 kg angestiegen und auf die Flugeigenschaften haben die „Falten“ keinen Einfluss, wie der Erbauer glaubhaft versichert hat.
Bei den Jets gehörten sicher die F-100 Super-Sabre im Maßstab 1:4,35 mit einer Länge von 3,33 m
und die F-104 mit 3,75 m Länge zu den Highlights. Beide Modelle wurden von ihrem Besitzer Friedhelm Graulich gekonnt in Szene gesetzt. Bei beiden Modellen handelt es sich um Eigenbauten in Holzbauweise, nur so sind auch das vergleichsweise niedrige Gewicht und damit verbunden die gutmütigen Flugeigenschaften zu erreichen.
Ein weiteres Highlight war auch die Vorführung von Alexander Braun und Eckard Mickisch mit ihrem Sakerfalken Kiro. Bei der Vorführung hing die Beute mit einer Schnur am Modellflugzeug und der Falke hatte sich sein Futter im Fluge erjagt.
Die Sparte Elektroflug wurde durch Weltmeister Guntmar Rüb vertreten, der mit seinem Hotliner demonstrierte, dass Steigleistung und Geschwindigkeit nicht unbedingt ein Strahltriebwerk voraussetzen. Das Modell wiegt 1650 g und hat knapp zwei Meter Spannweite. So unscheinbar das Modell am Boden ist, so beeindruckend ist die Performance in der Luft. Mit einer Beschleunigung, die jeden Supersportwagen wie eine Schildkröte wirken lässt, erreicht das Modell eine maximale Steiggeschwindigkeit von knapp 300 km/h.
Etwas langsamer aber nicht weniger beeindruckend war Bernd Vonbanks Gyrocopter mit einem Rotordurchmesser von drei Meter. Beim Gyrocopter wird, im Gegensatz zu einem Hubschrauber, der Hauptrotor im Flug nicht durch einen Motor sondern durch den Fahrtwind angetrieben. Für Vortrieb sorgt ein Propeller hinter der Kabine. Dieses Konzept stammt aus dem Ultraleichtbereich und gilt als besonders sicher, da der Gyrocopter bei Motorausfall einfach zu Boden sinkt.
Der stahlblaue Himmel war für die Fotografen fast schon etwas langweilig, doch für die Gebrüder Treyz aus Neckartailfingen war es bei Ihrem Synchron-Segelkunstflug ideal, denn so kamen die bunten Rauchpatronen an den Flügelenden bestens zur Geltung.
Aber auch der bekannte Showpilot Sascha Fliegener setzte auf die Unterstützung des Rauchs bei seiner Showflugeinlage der Extraklasse mit seiner CARF Sukhoi.
Eine wunderbare Ergänzung zu den Modellvorführungen war die Einlage durch Hansjörg Dümmel mit seiner AT-6 D Miss Las Vegas. Die AT-6 ist ein Zweisitzer, der von verschiedenen Luftstreitkräften als Schulflugzeug für Fortgeschrittene oder als Aufklärer eingesetzt wurde. Ein 600 PS starker 9-Zylinder-Sternmotor bringt die 2,4 t schwere Maschine auf eine maximale Geschwindigkeit von 330 km/h. Weitere Infos finden sich unter www.misslasvegas.de
Zusätzlich zum eigentlichen Flugtag gab es diesmal an zentraler Stelle eine kleine Händlermeile, auf der mehrere Modellbauhersteller ihre Produkte präsentierten und sich die Zuschauer die Modelle und Zubehörteile in natura anschauen und erklären lassen konnten. Die Gelegenheit, sich in Ruhe zu informieren, wurde vom Publikum dankbar wahrgenommen.
Mehr tolle Bilder gibt's in den Bildergalerien von Christian Buschert, Johannes Stortz und Daniel Just