XTool M1 Laser, Erfahrungen

Moin,
seit kurzem habe ich ein solches Gerät und arbeite mich ein. Modellbau 3.0… (Laubsäge-0.0; Fräse-1.0; 3D-Drucker-2.0…)
Nach einem Testbericht in FlugModell 12/2023 habe ich mir zu Weihnachten diesen Laser bestellt, zumal es als Schmankerl den unbedingt notwendigen “AirAssist“ kostenlos dazugab. Den auch empfehlenswerten separaten Luftabsauger, der noch mal mit fast 700€ zu Buche schlägt,
hätte ich aber baugleich bei einem anderen Hersteller viel billiger haben können, wenn ich gründlicher recherchiert hätte. Nun ja, hinterher ist man immer schlauer.
Zu allererst einmal: die Präzision, die man mit diesem Gerät erreicht ist für meine Verhältnisse sensationell, im Vergleich zu meiner selber gebauten Holz-CNC-Fräse. Dazu kommt noch, dass ich im Winter ohne Krach und Dreck Teile produzieren kann, ohne meine schlecht beheizbare Werkstatt (Garage) mit teurem Flaschengas und sehr ineffizient erwärmen zu müssen.
Sicher, es gibt billigere, größere, stärkere Laser aber mich hat das (fast) rundum Sorglospaket überzeugt. Die Bearbeitungsfläche mit maximal 380 x 300 mm könnte größer sein aber das zusätzliche Schmankerl, den Laser ohne Umbau auch als Schneid-Plotter(!) nutzen zu können war für mich das ausschlaggebende Argument.
Leider konnten die versprochenen 2-3 Werktage Lieferzeit nicht eingehalten werden, weshalb ich das Gerät erst nach über vier Wochen nach Bestellung (Anfang Dezember) Mitte Januar bekommen habe. Da war ich schon ein bisschen sauer. Sei’s drum…
Den Air-Assist habe ich nach der dürftigen beigelegten und der viel besseren YouTube Anleitung schnell eingebaut und mich an der sauberen Schnittkante (auch Unterseite ohne Brandflecken) erfreut. Aber hier zeigte sich schon der erste Schwachpunkt. Bei der sogenannten Rahmenfahrt, bei der vor dem eigentlichen Schneidvorgang die zu bearbeitende Fläche mit stark verminderter Laserleistung aber mit großer Geschwindigkeit abgefahren wird, um zu sehen ob das Material richtig platziert wurde, verheddert sich der Luftschlauch sehr oft, knickt ab und verklemmt sich in der x-Achsen-Mechanik. Außerdem sind die Kunststoffklemmen, die man als Schlauchführung an diversen Stellen ankleben muss, viel zu labberig und klemmen den Schlauch nicht wirklich fest. Das ist stark verbesserungswürdig.
Der zweite Kritikpunkt ist die zum Betrieb des Lasers unbedingt erforderliche, aber kostenlose Software CreativeSpace nicht wirklich durchdacht und nicht sehr benutzerfreundlich. Bis ich z.B die zur Bearbeitung wichtige Bedienung der Ebenenhierarchie verstanden hatte, dauerte es eine Weile. Die Teile-Beschriftung und der Schneidvorgang muss nämlich nacheinander erfolgen. Deshalb muss man die Beschriftung in eine andere Ebene legen und zuerst gravieren, dann die Beschriftungsebene ausblenden und inaktiveren und mit der Schneidebene weitermachen.
Beim eigentlichen Bearbeitungsvorgang wäre es nett, den Bearbeitungsfortschritt mit der sowieso vorhandenen Kamera im Bauraum beobachten zu können ohne durch den stark getönten Deckel des Geräts schauen zu müssen. Weiterhin wäre es wünschenswert, die Haltestege für die Teile in Creative Space erzeugen zu können (ähnlich Estlcam). Mir ist noch keine bessere Lösung eingefallen, als das zu Grunde liegende dxf entsprechend zu bearbeiten, indem man mühsam die erforderlichen Unterbrechungen der Linien erzeugt, bevor man das dxf dann in das zur Bearbeitung erforderliche svg-Format zu konvertiert. Wenn man sich daran gewöhnt hat, geht es, ist aber etwas nervig und zeitraubend. Hat man alles richtig gemacht und auch die richtigen Parameter für das zu bearbeitende Material gefunden (die implementierte Materialdatenbank taugt für meine Zwecke nicht viel), dann wird man mit einem absolut sauberen und vor allem äußerst präzisen Ergebnis belohnt.
Mich würde interessieren, ob es hier noch andere Nutzer des XTool M1 Gibt und was für Erfahrungen sie damit gemacht haben.

schönen Sonntag und herzliche Grüße aus dem äußersten Westen Deutschlands

Gernot
 
Guten Tag!
Den Laser habe ich mir bei der Tochter meines besten Freundes angesehen und nun möchte ich auch einen haben.
Das Gerät würde aber in der Werkstatt stehen.Ist denn die Absaugung zwingend notwendig?
Mich schrecken die 700 Euro dafür doch sehr ab. Wogegen die Erhöhung durch den Unterbau und das Wabengeflecht für mich
wieder sehr sinnig erscheinen.Dadurch kannst Du auch längere Werkstücke lasern.
Steffi lasert damit auch Bretter mit mehr als 1m.
Ich werde Dir weiter im Thema folgen.
Gruß Lutz
 
Hallo

als Rauchabsaugung tut es ein normaler Wellschlauch mit Rohrventilator Genausogut.

Als Schneide und Graviersoftware schaue dir Lightburn an.
Ich liebäugel auch mit einem Laser möchte aber ganze Balsabretter von 100cm Lasern können.

weiss in diesem zusammenhang jemand ob die Aluprofile beim Sculpfun oder Atomstack genormte Profile sind?

Gruß Uwe
 
@lutz s. ,
also wenn du in der Werkstatt die Möglichkeit hast, den Abluftschlauch, der dem M1 immer beiliegt, direkt nach draußen zu führen, ähnlich einem Abluft-Wäschetrockner, kannst du auf die Absaugung verzichten. Allerdings riecht es bei mir, trotz der Absaugung immer ein kleines bisschen brenzlig, besonders, wenn man den Deckel aufmacht. Dieser unangenehm scharfe Geruch hält sich lange, ist aber auszuhalten. Ich habe mal versehentlich ohne die Absaugung einzuschalten gelasert und das stank fürchterlich, nicht nur bei Sperrholz (Kleber) sondern auch bei Balsa. Ohne Absaugung oder Ableitung nach draußen würde ich es nicht machen. Der Einsatz eines Wabenbodens erscheint mir sehr sinnvoll, da man dann die Werkstückemit den beiliegenden Magnethaltern gut fixieren kann, was bei verzogenen Sperrholzplatten sicherlich hilfreich ist. Allerdings gibt es die Wabenplatte leider nicht einzeln, sondern nimmst der Erhöhung zusammen für 200€, was ich genauso unverschämt find wie der Preis für die Absaugung.
herzliche Grüße
Gernot
 
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