Änderung Drehrichtung Bürstenmotor Graupner ULTRA 1800-5

Hi Aloys,
Da hast Du natürlich Recht, das Lagerschild muss nicht 180° gedreht werden sondern nur wenige Grad auf die andere Seite der Nulllage.
Natürlich nur, sollte er überhaupt ein Timing haben und nicht bei 0° montiert sein.
Mein 355er Marine hat ein verstellbares Timing der 1800-5 in dieser Version wohl nicht.

Ich hatte mit Ingo schon geschrieben, er hat leider nicht die Möglichkeit Drehzahl und Strom zu messen einmal links und einmal rechts.
Außerdem kann er wohl die Motoren nicht gut vom Zustand bewerten und dann kommt noch hinzu, dass ein Motor wohl fast neu ist und einer schon gebrauchter.... Man sollte die Motoren schon vergleichen, durch ein paar Messungen, da die ja einmal links und einmal rechts laufend annähernd die selbe Leistung abgeben sollen.
Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich hatte mich wie schon in meinem letzten Post erwähnt falsch ausgedrückt, Knoten im Kopf...
180° macht natürlich keinen Sinn, da könnte man auch die Kabel vertauschen... Es geht nur darum ein mögliches Timing bei dem Motor der verkehrt herum laufen soll gegebenenfalls anzupassen, bzw. nur zu überprüfen.

hier sieht man es ganz gut, es handelt sich um einen Plettenberg mit verdrehbaren Lagerschild.
der rote Strich ist 0° und man hat die Möglichkeit ein paar ° positiv oder negativ zu verstellen:
Plettenberg.JPG


Du hast ja diese Motoren, die man nicht so einfach verstellen kann, eventuell sind sie bei 0°, dass sollte man wie gesagt überprüfen:
ultra1800-5.JPG


Grüße
Gunnar
 

akafly

User
Für den Praktiker:

- kleinen bis mittleren Prop montieren
- Lagerschild etwas lockern, dass es sich im Lauf justieren lässt (darf aber nicht rausrutschen)
- Amperemeter in Reihe
- Zimmer halbdunkel
- ca. halbe Spannung im Linkslauf anschließen (mal halber Strom = 1/4 Leistung)

Jetzt das Lagerschild schachte hin und her drehen, bis sich in etwa kleinster Strom bei größter Drehzahl (hörbar) und kleinstem Bürstenfeuer einstellen, Schild in neuer Stellung fixieren. Wer sich dabei noch sicher fühlt kann das Ganze bei Betriebsspannung und Betriebsstrom wiederholen. Zu Brush-Zeiten blieben meine Motoren so justiert am kühlsten.

Gruß Rene
 
der 1800-5 ist doch schon einer der "platten" Ultras,
lege ihn auf eine glatte Fläche, z.B. auf den Tisch der Ständerbohrmaschine,
jetzt wirst du sehen das die beiden Kabel nicht parallel, bzw. rechtwinklig zum Tisch stehen,
du siehst quasi die Frühzündung zur Laufrichtung,

Variante eins ( wenn nicht höchste Leistung oder höchste Effizienz gefordert wird ....)
Frühzündung rausnehmen ...

Stifte rausdrücken, Lagerschild auf Null Vorzündung drehen, Löcher durch Gehäuselöcher ins Lagerschild bohren und Stifte oder dünne Blechtreibschrauben einsetzen,
jetzt ist die Vorzugslaufrichtung weg ....


Variante zwei
den Winkel aus der Nulllage genau ausmessen oder und Lagerschild und Gehäuse markieren, Null markieren, Abstand oder Winkel von "Vorzündung" zu Null ausmessen, neue Markierung auf Gehäuse anfertigen, Stifte aus Lagerschild drücken, Lagerschild auf Markierung drehen, Löcher durch Gehäuselöcher in Lagerschild bohren, Stifte oder dünne Blechtreibschrauben rein fertig ist die Laube,
jetzt hast du eine Motor der für die "andere" Laufrichtung gemacht ist,

ich benutzte absichtlich nicht das Wort "optimiert"
 

ingos

User
Servus zusammen,
heute Nachmittag habe ich einen Bekannten wegen eines Reglers angerufen und dabei sind wir auf das Thema Graupner Ultra
gekommen. Nun hat sich herausgestellt, dass er noch so einen Motor liegen hatte und mir dann ein paar Bilder geschickt
hat (den Motor hol ich morgen ab :cool:)
Was mich etwas erstaunt hat, sieht man auf einem der Bilder - da sind Langlöcher um das hintere Lager zu verdrehen drin. Plettenberg hat aber doch geschrieben, dass die 1800-5 Neodym mit einteiligem Gehäuse gefertigt wurden :confused:.
Könnte es sein, dass so etwas nachträglich gemacht wurde? Damit kann man ja dann problemlos das Timing einstellen. Ob damit auch der Linkslauf funktioniert, weiß ich dann auch.
Allerdings irritiert mich das kleine gelbe Kabel - das haben meine beiden anderen nicht!


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Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

das ist ein späterer 1800/5. Da konnte man das Lagerschild verstellen. Zudem ist der Rückschlussring anders.

Der 1800/5 Deiner ersten Bilder hat ein verstiftetes Lagerschild. Das waren die ersten Ausführungen.
 

FamZim

User
Hallo

Das kleine Kabel ist eher der Rest eines Entstörkondensators.
Die Schlitze sind auch übertrieben lang, da reicht die hälfte und sehen auch nachgefräst aus , die sind ja nicht brüniert.
Unter Last muß die geringste Drehzahl eingestellt werden, dann hat man das Magnetfeld am besten getroffen bei der Verstellerei.
Es gibt auch Motore da dreht sich ein Rückschlußring automatisch aussenrum richtig.

Gruß Aloys.
 
Sorry Claus,

Aber der 1800er ist nachgearbeitet, wie ich es oben beschrieben habe. Einfach die Bohrungen zu Langlöchern umgearbeitet. Ist doch deutlich zu sehen. Oh, hatte Alois schon geschrieben.
Natürlich geht so auch Linkslauf.

Viel Spaß mit dem Motor im Boot. Mantel- und Kollektor-Kühlung nicht vergessen.

Grüße, Bernd
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Ich muss morgen mal in der Werkstatt schauen. Da liegen noch ein paar Kilo Ultra und Plettis herum. Vielleicht verwechsel ich da was mit den Plettis.
 

FamZim

User
Hallo

Das verdrehen im Uhrzeigersinn ist genau richtig, der Grund ist, das das Drehmoment des Motors das Magnetfeld in die Gegenrichtung drehen will und dort verstärkt.
Darum die Bürsten auch dorthin verdrehen!

Gruß Aloys.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Der Blick ins Raritätenkabinett verrät, es waren die Plettis bei denen die „Zündung“ eingestellt werden konnten.
Irgendwie hatte ich das bei den Ultras dann falsch in Erinnerung…


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ingos

User
So liebe Mitleser und Tippgeber,
das Thema ist zu einem guten Ende gekommen. Nachdem ich den Ultra abgeholt habe, wurden gleich die Tests gemacht wie
angemerkt wurden. Die Anordnung der Kohlen ist symmetrisch und bei vertauschen der Anschlüsse ändert sich die Motordrehzahl. Durch verdrehen des Lagerschilds (auf die gesamte Länge der Längsschlitze) kann man dies optimieren wie Aloys beschrieben hat. Beide Motore arbeiten jetzt wie gewünscht - was noch zu überprüfen ist, die Stromaufnahme.
Vorsichtshalber werde ich mal die Abnutzung der Kohlestifte prüfen wie Gunnar empfohlen hat und ggf. alle neu einsetzen.

Vielen Dank an alle ...

Grüße
Ingo
 

FamZim

User
Hallo Ingo

Die Anschlüsse der Kolen sind seitlich in einem Schlitz gefürt, da ist die Laufzeit zu erkennen.
Vergleiche die Länge mit der einer neuen Kole, die meist nicht viel länger.
Dann immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel .

Gruß Aloys.
 

ingos

User
So an alle Mitleser,
heute Nachmittag konnte ich die Ströme messen. Die Messung erfolgte mit einem zweizelligen Akku und ohne Luftschraube, bzw. Propeller. Es wurde kein Regler dazwischen geschaltet, so dass beide Motore unter gleichen Bedingungen gemessen wurden. Der Strom bei dem neueren
1800er betrug 1,84 A, bei dem den ich auf Linkslauf optimiert habe war der Strom 1,91 A. Ich denke die Differenz ist unbedenklich ... Den Verschleiß der Kohlen habe ich auch geprüft - die sind alle im grünen Bereich :).

Grüße
Ingo
 
der Leerlaufstrom ist eigentlich irrelevant ...
ich habe mich bisher zurückgehalten zum Thema Leerlaufstrom

Logik:
warum verdreht man das Lagerschild?
oder
auch warum hat man später bewegliche Eisenmasse aussen?

ganz trivial und nicht wissenschaftlich ...
grundsätzlich wird dies gemacht um dem Verschieben des Ankerquerfeld entgegenzuwirken bzw. es wieder an die richtige Stelle zu rücken
das Ankerquerfeld ist abhängig von der Last, mit zunehmender Last oder besser "abbremsen" des Motor verschiebt sich das Ankerquerfeld stärker und wen wundert es, im Leerlauf, also ohne Last, am geringsten

ich würde Prüfen ob die Winkel bei beiden Motoren gleich sind, halt einmal nach "da" und einmal nach "da"

wenn die Winkel gleich sind ist sicher die beste und sicherste Lösung .... im Betrieb unter Last zu messen ...
hast du ein Fensteuersystem mit Telemetrie?
dann könntest du beide im Betrieb vergleichen


wenn die Winkel gleich sind würde ich einfach fahren, wenn dein Boot gerade aus läuft scheinen beide Schrauben gleich zu laufen,
du solltest auch mal im Wasser unter Last messen, aber weniger um rechts links "gleich zu prüfen sondern um die Motoren nicht zu überlasten und direkt zu töten.

anfangen sollte der Spaß bei max 35A, kannst bei ordentlicher Kühlung bis 50A, drüber wird es spannend,

erste Anzeichen Überlastung:
- Kollektor läuft blau an, bei zu hohem Strom und Überlastung lösen sich die Kupferplatten vom Kollektor, kann zu schweren Schäden führen, die nur mit viel Erfahrung und gutem Maschinen- und Werkzeugpark zu reparieren sind, auch mangels Ersatzteilen
- Bürsten werden lila oder schimmern lila, überlastet
- Lötzinn vom Kollektor geht fliegen und hängst im Gehäuse, nach zerlegen ist neu oder nachlöten mit bleifreiem Zinn möglich, Anker muß demontiert werden und muss wahrscheinlich danach kurz überdreht werden, zu hohe Löttemperatur löst Kupferplatte vom Kollektor, sihe oben

Reihenfolge ist willkürliche zufällige Aufzählung
 
Zuletzt bearbeitet:

FamZim

User
Hallo

Etwas zum Ankerquerfeld.

ganz trivial und nicht wissenschaftlich ...
grundsätzlich wird dies gemacht um dem Verschieben des Ankerquerfeld entgegenzuwirken bzw. es wieder an die richtige Stelle zu rücken
das Ankerquerfeld ist abhängig von der Last, mit zunehmender Last oder besser "abbremsen" des Motor verschiebt sich das Ankerquerfeld stärker und wen wundert es, im Leerlauf, also ohne Last, am geringsten

Um dieses Feld kümmert sich eigentlich niemand bei kleinen Maschinen, da es nur geringe Beeinflussung hat.
Bei kleinen Motoren ist da entweder nichts oder Allu , was die Neodyms abstützt..
Grundsätzlich ist in dem Bereich wo es wirkt kein Eisen um es zu leiten.
Nur bei Großmaschinen werden dazu Wendepole eingebaut die mit dem Ankerstrom bestromt werden und nur wenige Windungen mit großem Querschnitt haben.
Sie haben einen sehr schmalen Eisenkern und sitzen zwischen den Spulen für die Magnete.
Zusätzliche CU Widerstände bringen eher Nachteile bei Modellmotoren.

Gruß Aloys.
 
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