„Twerk“, Ein Brettnurflügel der Akamodell Brauschweig

Ihr seit eine klasse (krasse) Truppe...

Ich habe mal einen nicht super festen F3f durch den Shearlayer mit einem Scalegummy geflitscht..sah nicht gut aus....

Euer Twerk fliegt toll...und sieht nach mächtig viel Spaß aus...

Gruß Robert
 

luk87

User
Seid gegrüßt liebe Mitleser :)
Das Thema „größeres Leitwerk“ - auch wenn es hier um einen Nurflügel geht - lässt auch uns immer noch nicht in Ruhe. Nach unterschiedlichen Tests mit 3D gedruckten Leitwerken wollten wir nun einen Schritt weiter gehen.
In der Literatur ist der wesentliche Entwurfsgröße beim Leitwerk ist das Seitenleitwerksvolumen.
Das Leitwerksvolumen hängt zum einen von der Leitwerksfläche, dem Hebelarm und den Auftriebsanstieg des Leitwerks ab. Letzteres ist wiederum abhängig von der Streckung.
Der Gedanke beim Ursprungsleitwerk war den Endscheibeneffekt zu nutzen. Dies erhöht die effektive Streckung. Deshalb befindet sich das Leitwerk auch direkt auf dem Flügel/Rumpf. Bei einem Leitwerk hinter dem Flügel - also mit einem Träger nach hinten á la Gizmo 36 - müsste man bei gleichem Hebelarm ein größeres Leitwerk entwerfen. So weit in der Theorie. Nachteil an einem Leitwerk direkt auf dem Flügel ist aber auch, dass die Grenzschicht des Flügels auf den Staupunkt des Leitwerks trifft und dies bewirkt sehr wahrscheinlich zwei schöne Hufeisenwirbel die rechts und links am Leitwerk vorbei laufen. Welchen Einfluss diese Wirbel haben, wurde von uns bis dato noch nicht untersucht.
Also was tun ?
Eine Vergrößerung des Hebelarms bei gleicher Fläche und gleicher Streckung hätte den Vorteil, dass sich der Widerstand der gesamten Konfiguration, vorausgesetzt der Träger hat keinen weiteren Widerstand, nicht verändert. Dies erfordert aber auch wieder einen aufwändigen Träger mit einen schönen Übergang zum Flügel und macht auch den Formenbau kompliziert. Der Endscheibeneffekt wäre dahin.
Bevor jetzt der PC tagelange nach dem Optimum sucht, habe ich mich für eine Vergrößerung der Fläche und Streckung entschieden auch wenn das bedeutet, dass sich der Widerstand der gesamten Konfiguration leicht erhöht. Vorteil: Das Design bleibt weitestgehend erhalten.
Zu den nackten Zahlen:
tabelle.JPG


Und so sieht das ganze dann aus:

3dplot.JPG

Die Planform des alten und auch neuen Leitwerks ist durch eine Superellipse beschrieben. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen - wenn 0% der Rechteckflügel ist und 100% die Vollellipse - dann war das alte Leitwerk bei 95% und das neue ist nun bei 75%.
Urmodelle werden 3D gedruckt. Leider zwingt uns auch immer noch Corona dazu in unseren heimischen Kellern zu basteln. Hindert uns aber nicht :)
Hier schon mal ein Bild vom Cad:

IMG-20200727-WA0005.jpg


Patrick hatte zum Thema 3D Urmodelle schon mal folgenden Beitrag geschaltet:
https://www.rc-network.de/threads/3d-gedruckte-urmodelle-egal-und-besser-nicht.804826/
In den nächsten Tagen gehst weiter.
Grüße
Lukas
 

luk87

User
Zu den Urmodellen:
Druckzeit ca. 12h pro Seite. Material ca 250g PLA.

IMG_20200730_215336.jpg


Die nächsten Schritte gingen fix von der Hand. Zunächst mit 400er nass schleifen und anschließend eine Schicht Spritzspachtel auftragen (Auto K Spritzspachtel 1k aus der Dose) und ebenfalls mit 400er nass schleifen. Leider haben sich ein paar Layer beim Druck verschoben, was mit dem Spritzspachtel aber gut angeglichen werden konnte. Als nächstes folgt die Lackierung mit Mipa 2k Autolack.

IMG_20200731_213529.jpg
IMG_20200731_213600.jpg


Grüße
Lukas
 
Ja....ich kenne jemanden der die Formen ohne Glasvorbau baut.....der packt nur als Abschluss eine dicke Glasmatte drauf....
Er sagt es reicht als Kopplung Sand auf das angelierte Formenharz zu streuen....die Formen von ihm sind gut..... 100g Harz auf 1kg Sand....
Ich habe bisher auch mit Glasvorbau gearbeitet....werde das aber auch mal ohne probieren....

Gruß Robert
 

UweH

User
ich kenne jemanden der die Formen ohne Glasvorbau baut

......und wenn die Form mal runter fällt oder sich gegens entformen wehrt weil beim trennen was schief ging ist die Form kaputt :rolleyes:

Bei kleinen Leitwerksformen wie hier beim Twerk würde ich mich trauen mit Sand ohne Zugverstärkung aus Gewebe zu bauen, wenns größer wird wäre mir das Risiko dass die Form bricht zu groß und wenns noch größer wird sind Sandformen relativ schwer.

Hat halt alles so seine Vor- und Nachteile ;)

Gruß,

Uwe.
 
Ach ja....und die Sandmasse wird richtig hart....das hat keine brösellige Struktur...die Formen sind richtig fest....ich habe Rumpfformen in Sand....die kann ich mit 5bar aufblasen....und da passiert nix....
Keiner muss so bauen....aber wenn man einmal in Sand gebaut hat.....der wird sich überlegen....normal zu laminieren....
Lufteinschlüsse gibt es dabei einfach nicht.....wenn man genug klopft....
Gruß Robert
 

UweH

User
Ich überlege gerade die Azorace-Leitwerksform in Basaltgewebe und Sandhinterfüllung zu bauen, das ist für die Verschraubungen sicher druckfester als Coremate oder Korkzwischenlage. Bei den Flügelformen möchte ich meinem Rücken keine schwere Sandformen antun, da bleib ich beim "Light-Hinterbau" mit Poraver :rolleyes:

Gruß,

Uwe.
 
Hallo Lukas

Das Leitwerksvolumen ist natürlich ein guter Parameter um die Grösse des SLW´s festzulegen. Geht aber auch von der Annahme aus, dass die beiden Grössen (Fläche und Hebelarm) gleichberechtigt sind. Für die Dämpfung ist aber der Hebelarm wichtiger. Das scheint im normalen Hangflug nicht so eine Rolle zu spielen, aber im DS ist der Hebelarm zum SLW sehr wichtig. Das sieht man auch an den sehr schnellen DS Nurflüglern (Windburner, Stormchaser, Curst usw.) Auch Gizmo 2 hat deshalb auch einen etwas grösseren Hebelarm für das Seitenleitwerk bekommen. Auch die Seitenleitwerksfläche ist ein wenig gestiegen. Wir haben diskutiert, eine zweite SLW Form speziell für DS zu machen. Mit einem längeren Hebelarm fällt natürlich den Endscheibeneffekt weg und man müsste wohl auch über eine andere Form des SLW´s nachdenken (Ca verteilung!!) Das Gizmo Leitwerk ist da sicher nicht optimal. Ich habe sicherlich das SLW zu unrecht etwas stiefmütterlich behandlet in der Vergangenheit - das war sicher nicht optimal.
 

luk87

User
Hallo Peter,

ja, das stimmt. Der Hebelarm skaliert für die Dämpfung sogar im Verhältnis zur Fläche und Auftriebsanstieg quadratisch. Die Erklärung ist, dass durch eine Gierbewegung eine Schiebewinkel am Steitenleitwerk entsteht und dieser ist vom Hebelarm abhängig. Wir überlegen gerade noch mit Hilfe eines 3D Druckteils den Hebelarm zu verlängern und trotzdem noch vom Endscheibeneffekt profitieren zu können. Dazu aber später mehr.

Zurück zu den Urmodellen:
Der Lack ist drauf. Ich habe extra zwei Tage gewartet, bevor ich den Lack geschliffen und poliert habe. Die Vorversuche hatten gezeigt, dass wenn der Lack am Folgetag weiter bearbeitet wird, dass sich nach kurzer Zeit die Druckriefen wieder hervorheben. Wir hatten die Hoffnung durch zwei Tage extra Trocknung das Problem zu lösen. Bearbeitet habe ich den Lack mit 600er, anschließend 1000er, dann 2000er und abschließend mit Rot/Weiß Polierpaste (eher Schleifpaste) poliert. Jetzt wurde die letzten Tage fleißig gewachst und alles zur Abformung vorbereitet.

1.jpg

2.jpg


Grüße Lukas
 

UweH

User
dann 2000er und abschließend mit Rot/Weiß Polierpaste (eher Schleifpaste) poliert

Hallo Lukas,
kleiner Tipp: Rot/Weiß-Paste ist tatsächlich mehr eine Schleifpaste, Stahlfix classic ist da ganz ähnlich.
Nach der Rot/Weiß-Paste 1-2 Poliergänge Autopolitur verbessert den Glanzgrad ganz erheblich und es geht sehr fix.

Gruß, Uwe.
 

josha

User
Hallo Mitbraunschweiger,

wenn ihr vor Ort fliegt, wo findet ihr denn Hänge? Meine Suche war bisher leider sehr ergebnisarm und so musste ich versuchen, in der Ebene Thermik zu finden, woran ich sehr konsistent scheitere.
 

lkas2205

User
Moin, es gibt zB für West den Ösel bei Wolfenbpttel oder Süd-West die Schäferstuhl in Salzgitter Bad. Beides sind Vereinsgelände und gerade beim Ösel sind strenge Gästeregeln. Ansonsten schau mal bei Slople.com rein.
Vg
Lukas
 
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