🔟-Rater GRAND-DIXANCE

Urbi

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Hallo Nigel

Ja du hast recht das Segel hab ich noch nicht gebaut und da hab ich zu wenig genau kalkuliert. Es wird bestimmt über100g obwohl ich nur 0.76m2 Segelfläche habe und fürs Erste mit einer sehr leichten Folie mit 35 Micron starte.
 
35µ Folie ist für Segel der Größe vollkommen ungeeignet. Für Leichtwindsegel kann man in der Fock Teile am Vorlieck damit machen. Ansonsten brauchst du min. 50µ und im Groß 75µ wenn du Segel bauen willst die mehr als 1x segeln unbeschadet überstehen.
 
35 geht für ne IOM als Leichtwind-A. Wenn eine Faserverstärkung vorhanden ist, auch noch für nen M-A.
Auch wenn die Folie hält, bekommst du ein anderes Problem. Es soll ja ein Leichtwindsegel werden, aber genau da beißt sich der Hund in den Schwanz. Diese leichte Folie steht auf der Fläche nicht...bildet kein Profil aus. Eh sich dann das Profil bildet, sind die anderen Boote schon weg und dann fährst du in der schmutzigen Luft der anderen Boote.
 

Urbi

User
Hallo Nigel und Torti

So langsam verstehe ich meine gesammelten Erfahrungen und nun geben sie immer mehr Sinn aufgrund von euren Inputs. Ich habe ein Boot mit Segeln aus sehr schwerer Folie und gerade bei Leichtwind ist dieses unheimlich effizient, das Segel schlägt auch schön um und nimmt dann sofort die richtige Wölbung ein und behält sie auch.
Die Kunst besteht also darin, ein Segel so leicht wie möglich zu bauen das aber die Form auch bei wenig Wind behält. ✅
Ja da kommen noch einige Feldversuche auf mich zu. :)

Grundsätzlich könnte man dann wieder ein festes Segel (Wing) in Angriff nehmen aber das sieht man kaum an einer Meisterschaft obwohl es ja erlaubt ist. Ist der Grund dafür das grosse Gewicht oder sind da noch andere Faktoren?
 
Mit den Segeln ist es so ein Ding.

Bei wenig Wind willst du leichte Segel die dir z.B. durch das Einfallen am Fockvorliek Richtungsänderungen anzeigen und sehr schnell Form annehmen wenn Wind einfällt und bei Manövern umschlagen.
Bei mehr Wind willst du Segel die möglichst formstabil sind. Kleinere 10R Segel werden daher im Groß oft mit durchgehenden Latten gebaut.

In FRA hat es bei 10R Versuche mit einem Wing gegeben aber ohne nennenswerte Erfolge auf der Regattabahn. Herausforderung dabei ist der Kompromiss aus ausreichender Stabilität bei kleinst möglichem Gewicht. Außerdem willst du in Startsituationen das Schiff vollständig zum stehen bringen können. Mit weichen, flatternden Segel geht es. Mit einem Wing bei dem ständig ein Profil ansteht geht es fast nicht.
 
Das ist auch wieder Ansichtssache. Ich mag einen stehenden Start absolut nicht...die Gefahr, dass einer in Lee vorbei geht und dich ausluvt ist sehr groß.
Ich will mit Schwung über die Linie, deshalb mache ich Vorstarts, um das Timing besser abschätzen zu können.
Grundsätzlich soll das Material leicht sein...absolut richtig, aber es sollte doch formstabil sein. Ich trimme lieber weich, vor allem die Vorlieks-scheiß auf ein paar Falten bei Leichtwind, Hauptsache das Segel schlägt sauber durch.
 
Da hast du mich falsch verstanden. Bei M und noch weniger bei 10R willst du einen stehenden Start. Aber gerade in den letzten 60 Sekunden vor dem Start ist es tatktisch von Vorteil wenn du dein Schiff zum stehen bringen kannst um dein Position auf der Linie einzunehmen und zu verteidigen.

Wie hier gut bei der 10R WM in Biblis auch zu sehen: Start A Gruppe Bei 3-4Sekunden nehmen alle langsam die Segel dicht um mit Fahrt bei Null über die Linie zu gehen.
 

Urbi

User
Hallo Zusammen

Die gröbste Arbeit ist vollbracht, und ich habe dem Ganzen ein bisschen Farbe verpasst.
Ich muss schon sagen das war eine richtige Zangengeburt so lange habe ich noch nie an einem Rumpf rumgedoktert, aber jetzt ist er einigermassen anschaulich so dass ich mich traue ein paar Fotos zu zeigen.

t98.jpg t96.jpg t91.jpg


t89.jpg t97.jpg t95.jpg t90.jpg


t99.jpg


Klassisch orange-blau.

So, es fehlen noch ein paar Beschläge, das Segel, das Blei und dann müssen nur noch die Seen auftauen damit ich eine erste Probefahrt machen kann. :D :D :D

Wobei?...... eigentlich habe ich ja fast das gleiche Heck wie mein Eisbrecher....:confused::confused::confused::confused::confused:


t100.JPG


:cool:;););););););)

Schönen Abend.
 

Urbi

User
Hallo Gerd
Ja genau. ;)

So jetzt habe ich es mal zusammengesetzt und noch ein Foto gemacht.

t1001.jpg

Und hier das aktuelle Gewicht:

Ich habe das Boot mit Winde, Servo, Empfänger, Akku, laufendem Gut, Kielhalteschraube und Deckel auf die Waage gestellt. Ergebnis =1010g.
Das bei einer Bootslänge von 180cm.

Kennt sich einer von euch im DELFTship Programm aus?

Ist im angegebenen Gewicht (Displacement) der Auftrieb (Scheingewicht) der Bleibombe eingerechnet? Das sind bei mir über 300g, oder kann ich das Gewicht zusätzlich in der Bombe unterbringen um auf den angegebenen Tiefgang zu kommen?

Ich muss dazu sagen dass ich im Programm alle Anhänge, also Kiel Ruder und Bombe miteingezeichnet habe.
siehe Bilder:

t103.jpg t104.jpg
Danke.
Allen einen schönen Abend.
 
Urbi,

ein tolles Boot! Vor allem auf das Rumpfgewicht bin ich neidisch.
Meine Frage wäre, was versprichst du dir von der gezackten Kielfinne? Beim Ruder ist mir der Nutzen klar, dieses steht aber auch mal 30° gegen die Strömung und dann verhindert die Zackung einen Strömungsabriss.
Aber bei der Kielfinne kann ich mir so eine Situation nicht vorstellen, denn dann müsste ja das ganze Boot 30° Abdrift haben.
Klärst du mich hierzu bitte auf? Als Neuling versteht man manche Dinge noch nicht.

Aber nochmal: Hut ab vor deiner Handwerkskunst, ein tolles Boot!
 

Urbi

User
Hallo Micha

Danke für die Blumen.

Auf dem Gebiet bin ich auch ein Neuling. Die Bilder die ich in dem Video über die Buckelwal Flossen gesehen habe, zeigen auch bei langsamer Umströmung der Buckelfinne ein besseres Anliegen der Strömung als bei einer konventionellen Finne. Möglicherweise erreicht man mit einer kleineren Buckel Finne den gleichen Auftrieb wie mit einer Grösseren ohne Buckel. Anders gesagt hat eine Flächenmässig gleich grosse Buckel Finne mehr Auftrieb, beim Segeln könnte das ein zwei Grad mehr Höhe sein beim Kreuzen.
Auf dem Bild glaube ich auch zu erkennen, dass das Wasser die Buckel Finne viel ruhiger umströmt als die Normale.

t105.jpg

Das macht den Eindruck, dass die Buckel Finne weniger Widerstand erzeugt und deshalb habe ich mir die Arbeit angetan um es zu probieren.
Richtig Testen kann ich das leider auch nicht.
Wenn mein Boot dann wirklich schnell ist und gut Höhe macht ist das vielleicht mit der Grund.
Ein Versuch ist es allemal wert.

Schönen Abend
 

Urbi

User
Guten Abend

Bevor ich mich an die Segel mache habe ich noch ein paar Anschläge für die Segel angefertigt. Diesmal habe ich diese, mit einem Stück Carbon Rohr, einem kleinen Alu U Profil, einem Stk. 1mm Federstahldraht, einer 2.5mm Schraube mit Mutter und mit Carbon Rovings und Epoxy, zusammengebunden. Das Ergebnis belastet die Waage pro Stk. mit je etwa 1.2 bis 1.4 g. Sie sehen nicht so schön aus sind aber 2/3 leichter als Teile aus Alu.

t106.jpg t107.jpg

Die Schrauben werden noch angepasst und die Carbon Rohre noch aufgetrennt.

@ Nigel, Torti und micha b

Das ersten Segel (A) werde ich mit einer 50µ Folie bauen mit deinem Tipp, die Segellatten aus Carbon durch das ganze Segel zu legen mit dem Ziel dass es die Form behält. und trotzdem gut umschlägt.

Und das mit dem Bleigewicht muss ich halt ausprobieren, ist aber kein grosses Problem ich habe ja jetzt den guten Gussformsand der mir micha b empfohlen hat.

Danke euch allen nochmal für die wertvollen Tipps. 👍

Schönen Abend.
 

Urbi

User
Guten Abend

Heute habe ich den ersten Versuch mit dem Ölsand als Gussform für meine Bleibombe gemacht.
Ich hatte noch ein paar 4.5cm dicke Kanthölzer herumliegen und hab diese genommen um die Kiste zu bauen. Ich würde sagen ein ganz klein wenig überdimensioniert, ;) dafür passen gleich vier Schlossschrauben durch beide Rahmen und bilden eine soliden Formschluss.

t109.jpg t110.jpg t111.jpg

Sand in die erste Kiste und die gedrehte Holz Form rein, alles schön festdrücken und dann das Talkum Pulver mit dem Pinsel aufgebracht.
Im oberen Rahmen habe ich noch 4 Hölzchen eingeklebt weil ich nicht wusste wie gut der Sand am Rahmen hält wenn ich ihn abhebe.

t112.jpg t113.jpg t114.jpg

Sand drüber, fest drücken und den oberen Rahmen abheben. Hat alles wunderbar geklappt. Dann einige Details anbringen wie die Aussparung der Kielfinne Stahlstifte für die Spitze und das Ende der Bombe und ein Loch um das Blei einzufüllen.
t115.jpg t116.jpg

Deckel drauf und Blei einfüllen. Und jetzt etwas abkühlen lassen.

Bin gleich zurück.
 

Urbi

User
Da bin ich wieder

Einfach genial der Sand.
Sogar das auslaufende Ende ist schön ausgegossen.

t117.jpg t118.jpg t119.jpg

Die restlichen reinigungs- und schleifarbeiten sind dann rasch erledigt.

@ micha-b
Eine Frage hätte ich zu dem System noch an dich Micha:
Sollte man die Talkschicht auf dem Sand entfernen oder kann man diese mit dem Sand vermischen?

Aber ich muss schon sagen das ist ein Tolles System, hat gleich beim ersten Mal super funktioniert.

Schönen Abend.
 
Moin Urbi,
klasse Bericht man kann gespannt sein ob alles so funtioniert wie gedacht.
Kannst Du einen tip geben Was ist Ölsand und wie bekommt man den?
Wie ich es verstehe ist er wiederverwendbar richtig?

Lg Guido
 

Urbi

User
Hallo Guido

Ölsand zum Giessen kann ich sehr empfehlen, ich hab den Tipp von Micha-b bekommen.
Einzig das Talkum Pulver 1.5 Kg ist für meine Verhältnisse zu viel, da hätte eine kleine Dose Baby Puder ausgereicht.

Schau mal unter:


Ich habe dann bei
www.schamotte-Shop.de
bestellt.
Hier im Forum unter Rennsegelyachten im Trade von Micha (Starkes Anlufen 1:15 VOR 65.....) kannst du auf Seite 3 sehen was man damit noch alles machen kann.

Viel Spass.
 
ine Frage hätte ich zu dem System noch an dich Micha:
Sollte man die Talkschicht auf dem Sand entfernen oder kann man diese mit dem Sand vermischen?
Also ich habe das bisher immer nur sehr dünn aufgetragen und dann wieder vermischt. Ich benutze seit 14 Jahren die selben 5kg Sand.
Hatte das damals in ebay gekäuft, Suchwort "Ölsand"

Dieses Talkum Puder verwende ich (nach 14 Jahren noch halb voll): https://www.fischar.de/technische-chemikalien/talkum/talkum-60-g_39_1007
 
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