130 km/h auf Autobahnen?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Auftrieb

User
Nutzungsregel 1.11
Da alle Studien ihre Schwächen haben, habe ich eine Schätzzahl zwischen den kursierenden Werten der Studien genommen.
Nach welchen Kriterien triffst Du Deine Auswahl? Einfach so einen mittleren Wert zwischen zwei Schätzwerten zu nehmen, weil man damit 'eventuell so ungefähr richtig liegen könnte', ist nicht zielführend, um zu objektiven und aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen. Da muß man schon ganz anders arbeiten. So, wie Du es machst, ist es lediglich eine weitere 'Studie' unter den vielen 'Studien' ...

Leider blockieren seit Jahren zwei Parteien (CDU und FDP) jegliche Vorschläge und Ansätze mittels Großversuchen eine saubere Datenerhebung durchzuführen ...
Ich wiederhole jetzt meine Meinung, dass die ganze Thematik nichts als reine Symbolpolitik ist. Das muß genügen.
Auf einzelne politische Parteien und deren Bemühungen gehe ich jetzt nicht ein, da ich mich sonst genötigt fühlen würde, eine Partei in diesem Zusammenhang besonders kritisch zu erwähnen, die aber hier - aus mir nach wie vor nicht ersichtlichen Gründen - nicht kritisiert werden soll. Daher beteilige ich mich an einer derart einseitigen Argumentationsführung nicht weiter.

Aufgrund der hysikalischen Gesetze können wir schon sicher vorhersagen, dass ein Tempolimit eine Verbraucheinsparung bringen wird.
Selbst das ist - in dieser rigiden Form vorgetragen - eine These, die so nur gültig wäre unter der Annahme, dass die selektierten Parameter und Variablen identisch blieben. Das ist jedoch zunächst mal eine unzulässige Hypothese. Ändert sich der Wert einer Variablen, verändern sich auch die Funktionswerte. Ändert sich hingegen ein Parameter, verändert sich der Verlauf der Funktion.

Wo Tempo 120 eingeführt wurde gingen auch immer die Unfälle zurück.
Auch eine pauschal formulierte These. Unfall ist nicht gleich Unfall. Seriös wäre auch hier zu differenzieren, zB nach Art der Unfälle und deren Folgen. Alles andere ist unlautere Stimmungsmache.

Ich finde es bemerkenswert, wer hier alles seine Zeit auf diese ewige und vor allem nutzlose Diskussion verschwendet.
Richtig, dennoch sollte man dem Trend entgegenwirken, so langsam alles und jeden verantwortlich zu machen, dass Heranwachsende gezwungen sind, den normalen Strassenverkehr mit kontraproduktiven Aktionen zu behindern.
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Himmlisch, diese Ruhe hier!
Ich hab's genossen, und mir deshalb mit der Auflösung des Knotens etwas mehr Zeit gelassen. ;)

Man kann gerne kritisch und kontrovers diskutieren. Allerdings sollte man sich an die vorgegebenen Regeln halten.
Was mir besonders sauer aufstößt, das ist jedoch das Verbreiten unwahrer Behauptungen bezüglich meiner Vorgaben durch Aussagen wie diese hier:

...
Auf einzelne politische Parteien und deren Bemühungen gehe ich jetzt nicht ein, da ich mich sonst genötigt fühlen würde, eine Partei in diesem Zusammenhang besonders kritisch zu erwähnen, die aber hier - aus mir nach wie vor nicht ersichtlichen Gründen - nicht kritisiert werden soll. Daher beteilige ich mich an einer derart einseitigen Argumentationsführung nicht weiter.
...

Wer sich genauer informieren will, was ich bezüglich politischer Äußerungen geschrieben habe, der möge sich mit dem Suchbegriff "Bashing" in meinen früheren Beiträgen kundig machen. Wie ich die oben zitierte Aussage bezeichnen würde, das behalte ich lieber mal für mich, freundliche Worte fallen mir dafür nicht ein.

Weil ich keinen Bedarf an weiteren derartigen Ausfällen habe, ist hier in diesem Thema Schluss für Dich, Pit.

Servus
Hans
 

Gast_74695

User gesperrt
Hallo Hans, kannst du doch genießen bis zum jüngsten Tag...
Du meinst die ewige Ruhe? Stimmt natürlich, aber bis es soweit ist, kann man ja auch mal versuchen, eine abweichende Meinung zu akzeptieren und im besten Fall sogar zu verstehen - so unter dem Überbegriff der Toleranz vielleicht ;)

Ich würde mich echt über real gefahrenene und dokumentierte Durchschnittsgeschwindigkeiten freuen. Nicht vom Salzsee sondern von der BAB und gerne auch von unseren Best Agern.
 
Hier mal ein leicht umzusetzender Vorschlag, um die Wissenschaftsgläubigen von der Notlage einer Minderheit zu überzeugen. Auf Google Maps kann man sich die Fahrten des Tages anzeigen lassen, die Entfernung und die Zeit. Unsere Vielfahrer könnten doch ein Zeit lang ihre Werte posten, damit man etwa ermessen kann, wie viel Lebenszeit eine Begrenzung kosten würde.

Mein Beispiel ist ziemlich repräsentativ für meine Strecken, mein kleiner i3 wird seltenst schneller als mit 120 km/h bewegt. Die Zeit, die ich bei rücksichtsloser Drängelei mit einem Auto mit gewaltigem Überholprestige (bei dem selbst die unterzuckerten Sportrentner noch nach rechts gehen) holen könnte, schätze ich auf allerhöchstens 1-2 Minuten. Die fahre ich sehr gerne früher los, um die Kollateralschäden zu vermeiden.

Anhang anzeigen 12390108
Hi,

so ein Experiment hab ich vor gut 20 Jahren gemacht. Damals ist meine Pendelstrecke aus familiären Gründen auf knapp 100km gestiegen. Etwas über 70km sind Autobahn (40km 2spurig, 30km 3 spurious), so rund 8km sind innerorts und der Rest ist Landstraße. Start der Messung bei der Hinfahrt war immer der Einkaufsort zu Hause und das Ende war am Beginn des Parkplatzes an meiner Arbitsstelle (Rückfahrt natürlich umgekehrt)
Auf den freien Autobahnstrecken bin ich dann einen Monat 110km/h, dann einen 120km/h, dann einen 130km/h und dann den letzten Monat 140km/h mit Tempomat gefahren.
Die kürzeste „reguläre“ Fahrzeit hatte ich, wenig überraschend, im 140km/h Monat, die längste im 120km/h Monat. „Regulär“ bedeutet dabei, dass keine besonderen Ereignisse auf der Fahrt (Sperrung irgendwo auf der Strecke, Dauerwolkenbruch, Arbeitsende erst nach 20:00 und damit deutlich weniger Verkehr, …) aufgetreten sind.
Die durchschnittliche „Zeitersparnis“ bei 140 vs. 110 war unter 5 Minuten. Der Durchschnittsverbrauch bei den 140iger Fahrten lag gegenüber den 140iger Fahrten um dezent unter 2 Liter Diesel pro 100km höher.
Wenn man sich den Median der Fahrzeiten angeschaut hat, war der Zeitgewinn noch geringer!

Nicht singuläre Ausreißer gab es zum Beispiel immer dann, wenn ich an drei Ampeln rot hatte. Solche Fahrten im 140iger Monat waren nicht kürzer als der Median der Fahrzeiten bei 120km/h. Und selbst gegenüber den Fahrten mit 110km/h waren diese 3-mal-Rot Fahrten nur unwesentlich schneller.
Im normalen Verkehr haben sich die 140km/h auf den freien Autobahnstrecken für mich nicht gelohnt, es war eher das Gegenteil der Fall. Ich hab mehr Sprit gebraucht (hatte also weniger Geld), musste 1.5 pro Monat mehr tanken (hab da einen Teil der eingesparten Fahrzeit wieder verloren) und der gefühlte Stress war auch höher.
Seit dem fahre ich diese Streck im Pendel-Betrieb immer mit ungefähr 120km/h Tempomat.

Bei freier Stecke und dem befolgen der Tempolimits ist 140km/h auch nicht signifikant schneller als 120km/h. Praktisch alles was ich da auf den freien Strecken an Zeit gutmache wird in der Durchschnittsgeschwindigkeit durch die böse Mathematik stark rausgebügelt (nicht aber beim Spritverbrauch :-( ).

Vor „4 Jahren“ hat man mir bei der Autobahnabfahrt wo ich runterfahre ne Ampel vor die Nase gesetzt. Wenn die jetzt rot ist kommen mit etwas Pech und Rückstau rund 2 Minuten on top pro Fahrt drauf. So eine Verzögerung kann man mit gutem Gewissen auf den freien Kilometern der Autobahn nicht wirklich reinholen.
Auch ein Tempolimit auf 80km/h durch eine längere Baustelle führt zu einem praktisch nicht aufholbaren Zeitverlust.

So viel aus meiner Praxis und jetzt kommen dann bestimmt „die Experten“ die mir erklären …
 

Gast_74695

User gesperrt
Danke, das ist ein sehr schönes Beispiel, wie ein eigenbestimmter Mensch an solche Fragestellungen herangeht. Die Feststellungen kann ich so absolut bestätigen.

Immer wenn ich übrigens berufsbedingt Protzkisten fahren musste, fiel mir auf, wie vor mir oft dienstbeflissen die Bahn freigemacht wurde. Ich kam mir dann irgenwie seltsam vor, wenn ich meine an das Verkehrsaufkommen angepasste Geschwindigkeit einfach beibehalten wollte. Mancher fühlte sich sogar dadurch provoziert. Mit weniger Überholprestige fahre ich entspannter.
 

Ost

User
So viel aus meiner Praxis und jetzt kommen dann bestimmt „die Experten“ die mir erklären …
Sicher doch 😜
Das entspricht genau meiner Erfahrung und ist ein sehr gelungenes Beispiel für eine erfolgreiche Selbstbeschränkung, die einhergeht mit einem Zuwachs an Lebensqualität und Gelassenheit!
Dass du dabei Sprit sparst ist ein willkommener Nebeneffekt für den Geldbeutel......und für den Schadstoffausstoß.

Fazit:
es gibt viele Gründe für diese Selbstbeschränkung, aber der verminderte Schadstoffausstoß ist nur einer davon.
Durch die neue Ampel wird diese Einsparung aber teilweise wieder zunichte gemacht und durch die Baustellen auch.
Daran sieht man, wo das wahre Potential kluger Verkehrsplanung liegt😉
 

cap-1

User
Eine genaue Auswertung müsste die Fahrstrecke, die Häufigkeit und die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrten +130km/h beinhalten,
ich glaube nicht daß diese Daten so erhoben wurden und werden
Würden die das mal machen, käme ein sehr kleines Einsparpotential raus,
auf dem freien Autobahnstück von Aichelberg bis Esslingen fahren mehr als zwei Drittel auf den rechten Spuren,
ordnet man sich da ein sieht man schnell dass die meisten mit nur ca. 130 km/h unterwegs sind und oft nur,
um nicht hinter einem LKW eingeklemmt zu werden mal ausscheren um zu überholen.
Natürlich gibt's auch schnellere auf der dritten Spur, das sind aber sehr wenige im Vergleich zur beiden Rechts Spuren.
Nur die könnten bei Tempo 130 einsparen...........
Ansonsten sind ja in weiterer Richtung sowieso jede Menge Tempolimits.............
Gruß Günther
 

x78587

User
Ich würde mich echt über real gefahrenene und dokumentierte Durchschnittsgeschwindigkeiten freuen. Nicht vom Salzsee sondern von der BAB und gerne auch von unseren Best Agern.
Bin ja gar nicht so, mache dir auch mal eine Freude😎
A6 mit Baustellen-A81 zweispurig kaum Verkehr-ca 20km Landstraße
Der Schnitt lag höher, aber auf der Landstraße schrumpft der Wert schnell:
Verbrauch und Durchschnitt.JPG
 

Gast_74695

User gesperrt
Man sieht ja, wie ein 124er Schnitt auf einer relativ leeren Bahn erkauft werden muss ;) Das sind 19,5 l für 154 km und entspricht 166 kWh. Damit fährt mein i3 1000 km weit :)
Grob geschätzt würde ich auf einen 105 er Schnitt kommen und wäre dann 14 Minuten länger unterwegs. Das ist ein Nobrainer für halbwegs rationale Menschen ;)
 
Ich würde mich echt über real gefahrenene und dokumentierte Durchschnittsgeschwindigkeiten freuen.
Solche Spielereien hab ich schon vor 40 Jahren gemacht: Ascona 1 6l, 68 PS, später verschiedene VW T2 mit 2,3l 85, 1,6l 47, 2,0l 70 PS...
Sooo alt ist das Thema...
Gruß hans

Ich hab das für mich gemacht, nicht zur Unterhaltung anderer...
 

Gast_74695

User gesperrt
Wenn Leute sich solche Zahlen anschauen und verstehen, dann ist das ein ganz wichtiger Schritt um aus den "gefühlten" Wahrheiten herauszukommen und ein mündiger Bürger zu sein. Du warst auf dem richtigen Weg ;)
 
Bin ja gar nicht so, mache dir auch mal eine Freude😎
A6 mit Baustellen-A81 zweispurig kaum Verkehr-ca 20km Landstraße
Der Schnitt lag höher, aber auf der Landstraße schrumpft der Wert schnell:
Anhang anzeigen 12390881
Darf ich fragen oder vielmehr schätzen, daß du mit ca. 150/160 km/h auf der Autobahn unterwegs warst?
(In Unkenntnis der Länge der Bundesstraßenstrecke)

Der Verbrauch kommt mir sehr hoch vor...
 

wno158

User
ein mündiger Bürger
Kannst Du mir bitte erläutern, was das für Dich bedeutet?

Für mich bedeutet "mündig", eben nicht von entbehrlichen Vorschriften an allen Ecken und Enden gegängelt und zu ideologisch motivierten Verhaltensweisen gezwungen zu werden, sondern in eigener Verantwortung meine Entscheidungen frei treffen zu können.
 

x78587

User
Darf ich fragen oder vielmehr schätzen

Ja du darfst Fragen.
Ich kenne diese Strecke bin die schon X-dutzende Male gefahren, deine Schätzung ist meine "gemütliche", da brauche ich dann ca 1:40min. Wenn ich die Strecke ins Navi gebe, dann kommen da 1:50 raus. Das was ich oben gezeigt hab, ist min. 4 Jahre alt, da war die A6 ab Motodrom bis Weinsberg noch zu ca 2/3 beschränkt wegen Ausbau, und es war Samstag-Abend.
 

Gast_74695

User gesperrt
Für mich bedeutet "mündig", eben nicht von entbehrlichen Vorschriften an allen Ecken und Enden gegängelt und zu ideologisch motivierten Verhaltensweisen gezwungen zu werden, sondern in eigener Verantwortung meine Entscheidungen frei treffen zu können.
Diese Definition trifft für Säuglinge zu. Ein Bürger ist Mitglied in einer Gemeinschaft. Ein mündiger Mensch muss für die Dinge, die er tut, einstehen, er muss dafür die Verantwortung übernehmen.
 
Diese Definition trifft für Säuglinge zu. Ein Bürger ist Mitglied in einer Gemeinschaft. Ein mündiger Mensch muss für die Dinge, die er tut, einstehen, er muss dafür die Verantwortung übernehmen.
Auch wieder so eine These die nicht stimmt.
Je weiter es in der Karriereleiter nach oben geht je weniger muss man für seine Fehler einstehen
Bei den Politikern ist ist man schon bei der ersten Sprosse voll aus der Verantwortung.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten