German Speed Challenge in Ballenstedt
von Kristina Moldtmann.
Ein besonderes Highlight für begeisterte Speedpiloten ist jedes Jahr die German Speed Challenge auf dem Verkehrslandeplatz in Ballenstedt. Schon zum dritten Mal organisierte mein Mann Thomas diese Veranstaltung. Die German Speed Challenge ist die Nachfolge der bekannten PCSC (Powercroco Speed Challenge) von Dr. Ralph Okon.
So trafen sich vom 14. bis zum 16.06.2024 29 eingeladene Piloten zum Speedfliegen. Über die Jahre kamen inzwischen viele neue Speedkollegen dazu, so dass wir mittlerweile die schnellsten Piloten aus Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz, Frankreich und Schweden am Start haben.
Alle nahmen den weiten Weg auf sich, um an diesen Tagen mit ihren Modellen den schnellsten Überflug zu erzielen. Es stand neben dem Fliegen und Fachsimpeln der Spaß im Vordergrund. Jeder flog das, was er möchte. Es gab keine starren Regeln. Man halft sich gegenseitig wo man kann. An den Start gingen Flächenmodelle mit Verbrennungsmotoren von 3,5-15 cm³, Helikopter von 10-16 S Lipo und Elektroflächenmodelle, diese sogar bis 18S Lipo.
Wir bekommen in Zusammenarbeit mit dem MFSD immer eine Ausnahmegenehmigung vom Luftfahrtbundesamt, um im Tiefflug die maximal 250 Knoten (463 km/h) überschreiten zu dürfen (Anm. d. Red.: s. Anlage 4 SERA (VO(EU) 2012/923). Die elektrischen Flächenmodelle erreichen locker Geschwindigkeiten von über 500 km/h und kratzen sogar aktuell an 600 km/h, wohlgemerkt im Mittel, also dem Durchschnitt von zwei Flügen durch die Messstrecke von links nach rechts und umgekehrt. Geflogen wird durch die 200 m lange und 25 m breite Messtrecke, die durch Pylone markiert ist. Zwei Kameras erfassen die Modelle und schicken das Ergebnis an einen Laptop, der die Auswertung erledigt. Ralf Becker ist hier seit vielen Jahren unser wichtigster Mann, vielen Dank für deinen Einsatz an der Messanlage.
Das Wetter in Ballenstedt hatte von Regen bis Starkwind wieder alles zu bieten. Der böige Querwind machte es den Piloten zusätzlich nicht ganz leicht, was aber keinen davon abhielt, viel zu fliegen.
Speedfliegen ist eben eine Hochleistung am Limit. Jedes Jahr versuchen alle, die Grenzen etwas weiter zu verschieben, da bleibt der eine oder andere Lipo, Motor oder Regler mal auf der Strecke. Dieses Jahr hatten wir besonders bei den Helikoptern einige Ausfälle zu beklagen. Bei den Verbrennern lief es rund, hier gab es gute Geschwindigkeiten und keine Ausfälle.
Holger Mittelstädt konnte mit seiner Killer Bee mit 378 km/h schließlich den Pokal für den schnellsten Flug mit nach Hause nehmen. Bei den Helis holte sich wieder Holger Giersiepen den Pokal mit 310 km/h im Durchschnitt. Kai Koppenburg war der schnellste Elektroflächenpilot mit 568 km/h im Durchschnitt. Ein Durchflug wurde sogar mit 600 km/h gemessen.
Ich bin mit meinem Eigenbau-Speedmodell Tomahawk zum ersten Mal angetreten. Meine Aufregung war ganz schön groß, schließlich musste ich vor den erfahrenen Piloten zeigen, ob ich auch die Messstrecke treffen kann. Ich habe es geschafft und konnte mich sogar, gegenüber 280 km/h in Osnabrück im Mai, auf 303 km/h steigern. Ich bin total happy darüber, jetzt heißt es weiter trainieren für die Deutsche Meisterschaft, die Ende August stattfindet.
Schön war auch zu sehen, dass die drei neuen Piloten, Rene, Martin und Norbert, sich in der Speedszene wohlgefühlt und kräftig mit angepackt haben.


Danke noch mal an die Sponsoren und alle Piloten für's Helfen beim Auf- und Abbau, es ist nun mal ein Teamsport.
Noch ein paar Bilder:
























Die glücklichen Gesichter machen Lust auf eine Wiederholung, allerdings erst 2026, weil nächstes Jahr vom 17. bis 21. Juni 2025 das World Speed Masters, die Weltmeisterschaft in der Klasse F3-Speed, stattfindet.
Videos vom GSC 2024 findet ihr nach und nach in Fabios YouTube-Kanal!
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