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hastf1b

User †
Ich konnte nicht wiederstehen und habe auch ein F1M-L gebaut. Alle Materialien, mit Ausnahme der Luftschraubenblätter, sind im Modellbaugeschäft gekauft worden. Natürlich muß man ein wenig suchen und auswählen. Den Aufbau habe ich etwas vereinfacht so werden die Randbögen durch gerade Leisten ersetzt. Ferner habe ich die Außenrippen des Mittelstücks in die Schräge der Ohren gekippt. Dadurch kann man die Ohren separat bauen und schon bespannen und dann mit den Hilfsleiten an das, auch flach bespannte Mittelstück, ankleben. Da gerade der Ohrknick auch für fortgeschrittene Bastler immer eine Herausforderung ist. Als Bespannung habe ich aus Ermangelung an Folie Papier genommen. Hierbei habe ich zum ersten Mal einen Trick alter Saalflieger angewendet. Der ganze Bogen wird zu einer Tischtennisball großen Kugel zusammengeknüllt, dann mit den Händen wieder glattstreichen und den Vorgang nochmal wiederholen. Danach mit dem Bügeleisen glattbügeln. Dieser Vorgang nimmt die Spannung aus dem Papier und es treten bei unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit keine Verzüge auf.
Die Luftschraube ist nach Angaben von Peter King gebaut die ich mal als Ersatz für die Mustique gebaut habe. Das Gewicht beträgt 3,4 Gramm also das Klassenziel verfehlt. Ich bin trotzdem zufrieden wenn man statt Papier Folie nimmt kommt man nahe an das Idealgewicht.

Gruß Heinz
 

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dbrehm

User
Hallo Heinz,

wieder einmal ein Stück Wertarbeit mit Qualitätsprädikat! Respekt! Jetzt gibt es aber fast keinen Grund mehr nicht nach Dillingen zu kommen! Wenn Du es zur DMM nicht schaffst, wäre da immer noch der Novembertermin. Dort wird auf 7 min geflogen. Wer es schafft, dieser Zeit am nächsten zu kommen gewinnt. Da macht auch das Übergewicht von 0,4g nichts mehr aus. Wenn Du kommst, wäre das ein guter Grund für mich auch zu kommen.;)

Übrigens: ich hätte noch eine Menge Folie übrig gehabt. Falls Du mal wieder was brauchst...

es grüßt herzlich Dieter
 

dbrehm

User
Tag 5

Tag 5

Tag 5 vor der DMM wird es langsam ernst.

Nachdem ich in Augsburg beim Wettbewerb einen 9 Minuten-Flug geschafft habe, bin ich natürlich am arbeiten, solche Flugzeiten reproduzieren zu können. Da mein Modell eine gute Fluglage hat und recht ordentlich fliegt, denke ich, daß das Geheimnis in der Aufzugstechnik des Antriebgummis liegt. Weiterhin konnte ich in Augsburg lernen, daß mein Modell einen extrem aufgezogenen Gummi mit hohem Anfangsdrehmoment nicht verträgt. Es zeigt dann nämlich einen ziemlich lustigen, steilen Schiebesteigflug mit gelegentlichen Strömungsabrissen....

Von Rainer Lotz konnte ich lernen, daß für die Einschätzung des Antriebgummis ein Drehmomentmesser was feines sein kann. Kennt man das max. Drehmoment, welches das Modell gerade noch verträgt, so kann man dieses als Startdrehmoment verwenden. Dies herauszufinden ist über die Methode Versuch und Irrtum leicht möglich. Darüber hinaus kann man mit der Länge des Gummistranges experimentieren. Das zugelassene Gummigewicht liegt bei 1,5g. Wenn ich also längere Stränge möchte (die auch mehr Umdrehungen vertragen), muß ich Gummi mit dünnerem Querschnitt schneiden. Wohl dem, der eine Gummischneidemaschine besitzt. Der Gummi wird so lange länger gemacht, bis nach Flugende max. 2-300 Umdrehungen auf dem Gummi bleiben.

so long...anbei ein Bild meines selbstgezimmerten Drehmomentmessers.

es grüßt Dieter
 

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hastf1b

User †
Hallo Dieter, 9 Min. sind eine ganz tolle Leistung. Glückwunsch. Da bleibt mir nur nochmals viel Erfolg und Spass für die "Deutsche" zu wünschen.

Hast du eine Skizze oder Anleitung für den Drehmomentmesser? So ein Teil fehlt mir auch noch. Wenn ja setze es doch hier rein damit auch andere das Gerät nachbauen können.

Gruß Heinz
 

dbrehm

User
Hallo Heinz,

Ich habe den Drehmomentmesser planfrei gebaut. Ich habe einfach im Baumarkt ein Alurohr geholt, im Musikladen eine G-Saite für die E-Gitarre und den Rest in meiner Werkstatt zusammengesucht. A.Klinck empfahl mir aus der G-Saite ein 20cm langes Stück als Torsionsdraht zu verwenden. Vorne habe ich eine Sperrholzscheibe für die Anzeige aufgeklebt. Hinten habe ich einen Holzstöpsel ins Alurohr geklebt, ein Gewinde reingeschnitten und eine Kunststoffschraube hinten reingedreht. Diese habe ich vorher durchbohrt um den Torsionsdraht durchstecken zu können. Durch drehen an der Kunststoffschraube kann ich die Nullstellung einstellen. Mit einer Kontermutter wird die Schraube dann fixiert. Auf eine Eichung habe ich z.Zt. verzichtet.

Als Anregung habe ich im Hip Pocket Builder Forum einen Thread gefunden.

es grüßt herzlich Dieter
 

dbrehm

User
So, die letzten Tage vor der DMM in Dillingen waren geprägt vom Schneiden geeigneter Gummistränge, dem Herrichten der Werkzeugkiste mit Kleber, Draht, etwas Balsaholz....und was man halt alles noch so brauchen könnte. Es steht natürlich immer die Angst im Raum, genau das entscheidende Ersatzteil nicht dabei zu haben...

Dann war es soweit, der Tag X war herangebrochen und die lange Fahrt nach Dillingen begann....ein Bericht zum Verlauf der DMM folgt. Nur eins vorweg: es war ein gut besuchter und sehr schöner Wettbewerb.

es grüßt Dieter
 

dbrehm

User
Bericht im Magazin

Bericht im Magazin

Hallo an alle,

jetzt steht der Bericht zur DMM F1M/F1M-L im Magazin. Das Werk ist nun vollbracht.


es grüßt herzlich Dieter
 
Hallo,ein schoenes neues Jahr fuer alle...

erst jetzt habe Ich den Bericht entdeckt, es ist gut eine Menge Jugendliche zu sehen...

Danke Dieter,

Jorgos
 
Hallo dieter, Hallo @all,

ich übe mich ebenfalls gerade an meinem ersten Saalflugmodell (Moustique) als alter RC-Indoor Flieger.
Vielleicht könnt ihr mir meinen Einstieg ein wenig erleichtern, und mich bei ein paar Fragen unterstützen:

1.) Wie sieht das Motorlager genau aus? Wenn der 0,5er Draht in den Prop reingemacht wurde und hinten
der Haken für die Gummiaufnahme gebogen ist, wie wird das ganze dann in die rumpfseitige Motorlagerung eingefädelt?

2.) Aus welchem Material sind die "gelben" Verbinder an allen Schnittstellen deines Modells?
Werden bei euren Modellen prinzipiell Flügel und Höhenleitwerk abgenommen, oder kommt das Modell als
komplettes in die Kiste?

3.) Wie wird das Seitenruder genau montiert? Stimmt es, dass das Ruder hinten verstellt werden kann fürs Einfliegen
oder ist es fix? Falls verstellbar, wie wird es dann vorne (drehbar) montiert?

4.) Gummi, wo bekomme ich eine gute Basis für meinen Versuch her? Supermarkt (Gummiringerl), Bastelgeschäft,
Modellbaugeschäft? Oder von ganz anderen Quellen (ich meine als Modellbauer ist man es ja gewohnt, Material
für seine Modelle aus nicht dafür vorgesehenen Produkten zu entnehmen)...

5.) Ich hab damals einige RC Indoor Modelle aus ausgefrästem Depron gebaut, welches ich dann mit handelsüblicher durchsichtiger
Frischhaltefolie bespannt habe, klappte ganz gut, würde diese Folie auch beim Moustique funktionieren?
Ist diese Folie viel zu schwer oder noch im tolerierbaren?

Es wäre wirklich voll genial, wenn ihr mir ein paar Insider-Tipps geben könntet, ich kenne hier in meiner Gegend
leider niemanden der "Saalflug" betreibt...

Ganz liebe Grüße,
Roland
 

dbrehm

User
Moustique

Moustique

Hallo Roland,

die Moustique ist ein sehr dankbares, gut fliegendes und einfach zu bauendes Modell. Gute Wahl. Den Plan hast Du wahrscheinlich von der Webseite der Thermiksense?

Zu Deinen Fragen:

(1) Motorlager und Propeller einfädeln
auf Seite 4 ist das Motorlager der Moustique genau beschrieben. Es ist sehr einfach aus einem Streifen 0,5er Alublech hergestellt. Ein Führung für das Einstellen eines Seitenzuges ist nicht vorgesehen. Daher gestaltet sich das Einfädeln recht einfach, bleibt aber immer ein wenig fummelig. Geht wie der berühmte Faden durchs Nadelöhr.
Motorlager.jpg
Es gibt jedoch die Möglichkeit ein "professionelles" Lager zu verwenden. Da ist das Einfädeln nur unwesentlich aufwendiger. Dieses Lager erlaubt allerdings den Einbau eines Seitenzuges.
HarlanBearing_400.jpg

(2) Die gelben Röhrchen
Die gelben Verbinderröhrchen werden aus Papier hergestellt. Man nimmt sich einen Stahldraht mit geeignetem Durchmesser und wickelt darum einen Streifen Bespannpapier. Dieser wird vor dem Wickeln in Spannlack oder Uhu hart/Aceton-Gemisch getränkt. Leicht antrocknen lassen und dann mit Gefühl von dem Draht abziehen. Ich fertige immer in Überlänge und schneide dann Röhrchen nach Bedarf davon ab. Mit ein bißchen Übung, will heißen nach ein paar Fehlversuchen klappt das ganz gut.

(3) das verstellbare Seitenleitwerk
Man kann das SLW verstellbar bauen - ist aber für die Moustique der Einfachheit halber nicht vorgesehen. Wie schon geschrieben, die Moustique fliegt mit den im Plan angegebenen Einstellung recht gut. Ich würde auf eine Verstellbarkeit bei diesem Modell verzichten.
Wie so eine Verstellbarkeit aussehen kann siehst Du hier in diesem Beitrag auf dem letzten Bild. Das SLW ist hierbei vorne NICHT drehbar, sondern einfach fest angeklebt. So wenig Biegung wie die Verstellung erfordert geht locker.

(4) + (5) Die speziellen Materialien
Gummi, Bespannfolien und evtl. Motorlager sind die wichtigsten Teile, die Du dir besorgen mußt. In BRD bekommt man diese Sachen von Heinrich Eder, München oder Alfred Klinck, Saarland. Kontaktdaten zu beiden Herren sende ich Dir per PN.
Natürlich kann man auch mit Gemüsetütenfolie oder ähnlichem bespannen. Ich kann aber dazu nicht raten. Wesentlich mehr Freude hast Du mit guten Materialien. Das gilt speziell auch für die Holzauswahl. Jetzt kommt es auf Deinen Anspruch an die Sache an...wenn Du einfach aus Spass an der Freud einmal ein Saalflugmodell bauen möchtest, ist Übergewicht kein Thema. Ich gestehe hier frank & frei, daß meine erste Moustique bleischwer war (7g!!!). Dennoch flog sie recht schön. Allerdings benötigte sie fast den doppelten Gummiquerschnitt um ordentlich zu fliegen und kam höchstens auf 3 min.
Generell gilt: lieber ein wenig Übergewicht akzeptieren als viel zu weiche Flügel, Leitwerke und Motorträger zu haben. Wenn Dein Anspruch höher ist, wirst Du nicht umhin kommen, ein zweites oder drittes Modell zu bauen, bis Du ein Gefühl hast, wo & wie man sinnvoll Gewicht sparen kann. Ich habe es in diesem Thread beschrieben, wie das geht: eine genauer Waage kaufen. Holz schneiden, zurichten, wiegen befummeln um die Stabilität zu schätzen und meist nochmal von vorn....Und natürlich ist eine Zielgewichtsübersicht der einzelnen Bauteile sehr nützlich. Da die Bauanleitung der Moustique solche Angaben meines Wissens nach nicht enthält - hier nochmal meine Gewichtsübersicht für das in diesem Thread beschriebenen Modell:

Rumpf vorn 900mg
Rumpf hinten 200mg
Flächenholme und Randbögen 500mg
Rippen f. Fläche 100mg
Flächenpylone 60mg
HLW-Holme u. Randbögen 110mg
Rippen für HLW 40mg
Pylone f. HLW 15mg
SLW 30mg
Luftschraubenblätter 500mg
Luftschraubenholm 120mg
Sonstiges 400mg
(Papierröhrchen, Welle, Haken, Bespannfolie, Kleber, etc.)

zu weitern wichtigen Baugruppen wie den Propellerbau kann ich baubegleitend bei Bedarf gerne noch was schreiben.

Soweit erst mal
es grüßt Dieter
 
Hi Dieter,

ja, genau diesen Plan, bzw. teilweise entnehme ich Infos auch aus diesem hier:
http://www.iifi.nl/duration/f1d.html (ganz unten File de Moustique und A tutorial). Mir kommt vor das die Querschnittsangaben für Flügel und Höhenleitwerk
abweichen...

(1) das heißt man fummelt das gebogene Auge für den Gummi irgendwie durch das
0,5er Loch des Motorlagers... o.k.

Beim "aufwendigeren" Lager mit 2 Lagerstellen geht das ausfädeln nicht mehr,
sprich das wird einmal aufgebaut und fertig...

(2) Ich dachte hier an folgendes: Bowdenzugrohr (ist ein superleichtes
Kunststoffröhrchen mit außen 3 innen 2mm in Meterwaare, meist orange:
z.B. http://shop.lindinger.at/product_info.php?products_id=11292

Ist vielleicht ne Spur schwerer wie die Papierröhrchen, aber bestimmt leichter
wie die beschriebenen Alu-Röhrchen aus der Bauanleitung.

(3) danke für den Tipp zum letzten Foto, jetzt ist mir die Technik soweit klar,
werde es beim ersten Modell mal fix belassen...

(4) Bzgl. Gummi siehe PN.

Bzgl. Holz, ich hab vor nem Jahr mal mit Indoor F3K Schleuderseglern
experimentiert und auch hiervon noch einiges an ausgesuchten Balsa Brettern
daheim (1mm Brett 1m lang ca. 9g-12g). Gibts ne Art Test, wo man ein bisschen
ein Gefühl für die notwendige Stabilität bekommt? Nur leicht ist ja nur die
Halbe Miete, ich kann ja mal verschieden schwere Leisten zuschneiden, nur
wie weiß ich, was gerade noch hält und was zwar leicht aber zu vergessen ist?
Oder macht es Sinn, zwar leichteres Holz zu verwenden dafür den Querschnitt
ein wenig raufzusetzen (aus stabilitätsgründen)? Z.b. darf der Flügel durchhängen
wenn oder so ähnliche Faustformeln, die ihr bestimmt schon im kleinen Finger habt?

Bzgl. Folie, hier hadere ich noch, was wäre deiner Meinung nach der gröbste
Nachteil der Frischhaltefolie? Das Gewicht? Optik etc. lass ich bei #1 mal
außen vor... und die Verarbeitung hätt ich schon einigermaßen drauf...

Danke für die Gewichtsauflistung, denke meine 1g Waage hat nun endgültig ausgedient... :-)

Ja, bzgl. Propeller, das wird noch einmal ein eigenes Kapitel... komme ich
sehr gerne drauf zurück...

LG Roland
 
Ich hab mich mal ein wenig schlau gemacht bzgl. Bespannfolie... also um noch mal die Frischhaltefolie
aufzugreifen: Nach Internetrecherche handelt es sich hierbei um PVC Folien (Dichte von PVC Daumen mal Pie
ca. 1,3g/cm³). Die Stärke der Folie wird mit 7,5 mymeter angegeben, einfache Rechnung 1300000 g/m³ x 0,0000075m Wandstärke
kommt man auf 9,75g/m² - im Vergleich Japanpapier wird mit 12g/m² angegeben...
Recherche Ende :confused:
LG Roland
 

dbrehm

User
Hallo Roland,

ja, es kann schon leichte Abweichungen zwischen den Planfassungen geben...nicht verwirren lassen, die absolute Wahrheit gibt es nicht...es hängt vieles auch von der Holzqualität ab.

zu (1)
genauso. Das Ausfädeln geht bei den aufwendigeren Lagern auch, das hintere Ende ist unten offen und dient nur zur Führung.

zu (2)
probiere ruhig die Papierröhrchen. Ist nicht so schwierig herzustellen, wie es sich anhört. Und die sind wirklich leicht!

Zur Holzstabilität: Ich kann Dir leider keinen besseren Rat geben als zu üben. Mein zweites Saalflugmodell nach der Moustique war schon um Klassen besser und vor allem leichter, aber die Stabilität war noch nicht zufriedenstellend. Beim dritten Modell habe ich dann das Gefühl in den Fingern gehabt und da war dann alles so, wie ich es mir wünschte. Wenn der Flügel durchhängt, sind die Leisten mit Sicherheit zu weich. Ich tendiere eher zu weicherem Material mit höherem Querschnitt, wenngleich ich auch nicht aus unendlichem Erfahrungsreichtum plaudern kann.

Die Profis, die F1D-Weltmeistermodelle bauen, verwenden teilweise Testeinrichtungen, um die Biegesteifheit zu messen. Ist für unsere Einsteigermodelle mMn nicht erforderlich. Falls ein Mitleser zum Holztesten für unsere Klasse noch etwas besseres weiß, bitte SCHREIBEN!!!!

Du kannst es gerne mal mit der Frischhaltefolie versuchen, warum nicht. Ist halt ein bißchen schwer. Aus dem Gedächtnis gesagt müßte unsere 1 µm Folie um die 3g/m² haben. Meine Moustique hatte damals eine 7g/m²-Bespannung.

es grüßt herzlich Dieter
 
O.k. danke für deine Einschätzung, schön langsam wird das Bild stimmig.

Welchen Klebstoff verwendet ihr für die Verklebung der Folie?
Ich habe damals bei meinen Depron-Frischhaltefolie Modellen immer UHU POR
verwendet, da dieser aber ein Kontaktkleber ist, soll die Folie beim ersten
mal sitzen, ist bei 1x1mm Holmen eher nicht ratsam würde ich meinen.

Was mich auch noch interessiert, die positive Verschränkung, wann genau
bringe ich diese ein? Beim verkleben der Holzleisten, oder erst beim
bespannen mit Folie?

Interpretiere ich das richtig das die Verschränkung nur auf der linken
Tragfläche eingebracht gehört, rechts nicht?

Auch das Höhenleitwerk ist schief verklebt, ich könnte mir vorstellen
das dahinter folgende Idee steckt, wenn das Modell in Kurvenlage ist,
rollt es ja leicht, somit würde das Höhenruder ja auch am Rumpf mitrollen
und weniger projizierte Fläche als Auftriebsfläche haben.
Da schief, ist es im Flug dann wieder neutral, richtig?

LG
Roland
 

dbrehm

User
Hallo Roland,

Die Verklebung der Folie erfolgt mit Sprühkleber (3M, Uhu,...). Als erstes wird die Folie auf einer Schneidematte ausgebreitet und glatt gestrichen. Dann wird ein Rahmen aus Balsaleisten, der ringsum ca.2 - 4 cm größer als das zu bespannende Teil ist mit Sprühkleber eingenebelt. Der Rahmen wird auf die Folie aufgelegt. Nach dem Abbinden des Klebers wird der Rahmen freigeschnitten. Nun kommt der eigentliche Bespannungsvorgang. Das Flügelgerippe wird mit Sprühkleber eingenebelt und die Folie wird mit Hilfe des Rahmens auf das Gerippe gelegt. Damit wird gewährleistet, daß die Folie relativ falten- und spannungsfrei aufs Gerippe kommt. Nach dem Ablüften des Klebers wird die Fläche freigeschnitten oder mit einem heißen Draht freigebrannt.

Die positive Schränkung der kurveninneren Fläche baue ich nach der Bespannung ein. Auch die Ohren werden nach dem Bespannen hochgestellt. Dazu werden die Holme von unten mit der Rasierklinge zu 3/4 durchgeschnitten und aufgestellt. Verklebt wird mit Uhu hart, welcher mit Aceton auf fast wässrige Konsistenz verdünnt wird. Als zusätzliche Verstärkung kann ein dünner Streifen Bespannpapier über die Knicke geklebt werden.

Die Profis kontrollieren die Verwindung des Innenflügels fast komplett durch Abstimmung der Pylonenlänge und der Verdrehsteifigkeit des Motorträgers. Der voll aufgezogene Gummi verdreht durch sein rel. starkes Anfangsdrehmoment den Motorträger um ein gewisses Maß. Durch die Pylone wird diese Verdrehung auf die Flügel übertragen. Dadurch ist der Flügel zu Beginn des Fluges stärker verwunden wie gegen Ende des Fluges, wenn der Gummi kaum mehr ein Drehmoment hat. Durch Veränderung der Länge der Pylone kann das Maß der Verwindung gesteuert werden. Zuätzlich kann durch maßvolles Abschleifen des Motorträgers kann die Verdrehsteifigkeit verringert werden, was zu einer stärkeren Verwindung führt.

Ich persönlich habe es bisher nicht so weit getrieben. Auch ohne dieses aufwendige Abstimmen sind ganz gute Zeiten fliegbar.

Der Zweck der kurveninneren positiven Schränkung ist, das Drehmoment des großen Propellers auszugleichen. Aus dem selben Grund ist die innere Fläche größer als die äußere. Der Widerstand des kurveninneren Flügels ist dadurch höher. Dies unterstützt den Kurvenflug. Das Modell kurvt bei richtiger Einstellung OHNE Schräglage. Das schräg gestellte HLW hilft zum Kurven. Der schräge Auftriebsvektor wirkt als Unterstützung zur Linkskurve.

Zur Moustique kann ich nur sagen: baue nach Plan und freue Dich einfach am Fliegen. Das Modell fliegt vom Brett weg gut.

es grüßt herzlich Dieter
 
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