Abreißgewebe

Servus zusammen,
kann mir bitte jemand kurz helfen und meinen grauen Zellen einen Schubs geben, denn die wollen schon in den Winterschlaf.
Ich will meine Ruder mit Abreißgewebe anscharnieren, doch ich habe Bedenken.
Abreißgewebe nimmt nach meinem Wissensstand kein Harz auf, folglich entsteht keine gute Verbindung der einen Seite des Abreißgewebes zur anderen, nur das Gewebe verbindet, nicht aber das Harz, wodurch aber die Ruder beweglich bleiben.
Abreißgewebe kann "abgerissen" werden, was daraufhindeutet, dass die Verbindung zur anliegenden Fläche nicht besonders ist.
Was passiert also nun auf der ganzen Breite des Abreißgewebes? Ist die Verbindung zwischen (im Flächenbaufall) dem Styropor und der Beplankung Mist oder wie? Hab nämlich keine Lust, dass mir auf der Breite des Abreißgewebes das Abachi etc. delaminiert.
Viele Leute bauen ja so, nur meine grauen Zellen sprechen dagegen.
Bitte klärt mich auf.
tausend Dank und Gruß
Sven
 
Hi
ich würde genau aus diesem Grund kein Abreissgewebe benutzen.
nimm Kevlar, geht genauso ;)
Lg Jakob
 

Eisvogel

User
Kevlar, oder richtiger Aramid,

wie kasumi schon geschrieben hat in 45° Auslegung.
Für unsere Speeder haben wir bisher immer 61g/dm verwendet, beim letzten Flügel hab ich 110er genommen, ist nur ein paar wenige Gramm schwerer aber spürbar massiver, bei genauso leichter Beweglichkeit.
 
oder doch abreißgewebe

oder doch abreißgewebe

hallo

also nach Jahren ist mir noch kein Abreißgewebeschnaier abgerissen.....

es kommt aber drauf an,wie es verbaut wird......

z.B darf das Abreißgewebe nicht über die Ruderklappe(Länge) hinausgehen..also 5mm vorher enden lassen...

ich nehme auch immer Abreißgewebe von einer 20 mm Rolle..das ist sauberer geschnitten als von einer großen Rolle......

Wichtig ist auch das das Glasgewebe auf der Oberseite nur angeritzt wird....

Aber jeder halt so wie er es mag
 
Hallo,

hatte früher ebenfalls Abreißgewebe drin, auch nur einen schmalen Streifen, um die Klappe nicht zu sehr zu schwächen wegen der Gefahr des Aufplatzens. Hat immer gehalten.
Ich mach es mir jetzt noch einfacher: ich verwende das Glasgewebe, das unter dem Furnier verlegt wird (zum Aussteifen der Klappen) gleich mit als Scharnier. Damit es nicht spröde wird und bricht, ziehe ich vorher eine Raupe Pattex auf das Gewebe, genau an die spätere Knickstelle. Das verhindert das Eindringen von Harz.
Die Knickstelle im Furnier bereite ich vor, indem ich diese außen mit Kreppband beklebe und innen mit der Dreikantfeile eine Rille einfeile, bis das Holz fast durch ist. Hier ebenfalls Pattex in die Rille einbringen und das Glasgewebe mit der Kleberaupe genau in die Rille legen.
Dann Harz auf die auf den Kern legen und alles pressen.
Wenn ausgehärtet, mit Hilfe einer starken Lampe diesen Bereich finden und freiarbeiten.
Der große Vorteil dieser Methode ist -neben der Einfachheit- dass das Gewebe eine wirklich gute Verdindung zur Verkastung des Flügels bzw. der Klappe ergibt.

Klaus.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Abreißgewebe nimmt nach meinem Wissensstand kein Harz auf, folglich entsteht keine gute Verbindung der einen Seite des Abreißgewebes zur anderen, nur das Gewebe verbindet, nicht aber das Harz, wodurch aber die Ruder beweglich bleiben.
Abreißgewebe kann "abgerissen" werden, was daraufhindeutet, dass die Verbindung zur anliegenden Fläche nicht besonders ist.

Das ist so nicht korrekt. Der Tränkungsgrad lässt sich sogar sehr gut durch den Farbumschlag kontrollieren (also muss da auch Harz drinnen sein ;)). Je leichter das Gewebe / höher die Fadenzahl, desto geringere Scherkräfte sind notwendig, um es zu abzureißen. Ganz "schlecht" funktionieren hier Köpergewebe. Die sind wirklich nur unter großer Kraftanstrengung zu entfernen und für große Bauteile nicht zu empfehlen, sollten sie in ihrer ursprünglichen Bestimmung eingesetzt werden

Bei fertig geschnittenen Bändern hätte ich allerdings so meine Bedenken (so schön die Schnittkanten auch sein mögen), da hier nur eine Faser im Eingriff ist

Egal ob Aramid (Kevlar® 49 oder Twaron® HM) oder Polyamid 6.6, beides sind sehr zähe Fasern, die dafür relativ gut funktionieren. Im Hochlastbereich würde ich aber auch eher zu Aramid tendieren, auf Grund der besseren mechanischen Eigenschaften
 
Aramid wie Polyamid verbinden sich nicht wirklich gut mit dem Matrixharz. Beide funktionieren im Verbund nur, wenn sie vom Harz eingeschlossen sind.

Deswegen eignen sie sich als Scharniere. Wenn man sie freilegt und zwei- dreimal hin und herbewegt, platzt das Harz heraus. Deswegen die Notwendigkeit von Pattex bei Klaus' Methode. Die schmeckt mir übrigens nicht besonders, weil Glas nicht gerade für hohe Dauerfestigkeit bei grossen Biegewinkeln bekannt ist. (Es ist eben nicht zäh wie die Polymerfasern.)
 
Hallo Markus,

die Befürchtung hatte ich anfangs auch, vertraue aber der Pattex-Raupe, die wegen ihrer gewissen Breite dem Glas den sanften Biegeradius ermöglicht. Das dünne Gewebe ist außerdem flexibel genug.
Bei höher belasteten Rudern lege ich noch Kevlarrovings alle 15 cm ein, falls doch noch mal was einreißen sollte. Ist aber bisher nicht passiert.

Klaus.
 
Vielen Dank Euch,
das heißt meine kleinen Grauen da oben funktionieren noch.
Wie ich´s nun anstelle weiß ich nun noch nicht, denke gerade über ein auf beiden Seiten des Ruderspaltes perforiertes Abreißgewebe nach um die Verbindung obere und untere Harzschicht zu bekommen.... noch ein Bisschen Grübeln und ein Feierabendbierchen.
Euch einen schönen Feierabend.
Gruß
Sven
 

Gideon

Vereinsmitglied
Sven,

genau das hast Du wohl falsch verstanden. Egal ober Aramid- oder Polyamidgewebe. Die Fasern gehen eine nur sehr mäßige Bindung mit dem Harz ein. Das Gewebe selbst wird allerdings vollständig durchtränkt, deshalb muss unter keinen Umständen perforiert werden
 
Scharniere

Scharniere

Also ich habe noch keinen Flügel gesehen, der aufgrund normaler Flugbelastungen Schwächen beim Abreiß-Scharnierband gezeigt hat. Fast alle GfK-Modelle der Profihersteller haben das Gewebe drinnen. Der Vorteil ist die enorme Zähigkeit und ausreichende hohe Haftung an den Geweben. Der Trick bei der Verarbeitung ist, daß das Abreißgewebe beidseitig von GFK oder CFK Gewebe eingeschlossen ist. Lediglich die Biegekante wird ausgespart. Sehr oft wird nach einem Crash dann ein mögliches Ablösen als nicht verwendbares Gewebe eingestuft. Bei auberer Verarbeitung habe ich bisher noch keine bessere Lösung gesehen.
 

Eisvogel

User
Also ich habe noch keinen Flügel gesehen, der aufgrund normaler Flugbelastungen Schwächen beim Abreiß-Scharnierband gezeigt hat. Fast alle GfK-Modelle der Profihersteller haben das Gewebe drinnen. Der Vorteil ist die enorme Zähigkeit und ausreichende hohe Haftung an den Geweben. Der Trick bei der Verarbeitung ist, daß das Abreißgewebe beidseitig von GFK oder CFK Gewebe eingeschlossen ist. Lediglich die Biegekante wird ausgespart. Sehr oft wird nach einem Crash dann ein mögliches Ablösen als nicht verwendbares Gewebe eingestuft. Bei auberer Verarbeitung habe ich bisher noch keine bessere Lösung gesehen.

Zweifellos funktioniert das so wie von Clemens beschrieben. Ganz wichtig ist das beschriebene beidseitige einschließen,auch wenn Aramid verwendet wird!!!

Der Vorteil von Aramit ist, daß dieses nicht so leicht an- bzw. durchgeritzt wird. Dieses Durchritzen ist bei Kohle noch einigermaßen leicht zu kontrollieren, wenns weiß, bzw. gelb wird, dann reichts. Bei Glas-Abreißgewebe ist kein erkennbarer Farbunterschied da und das Abreißscharnier ist schnell mal durch, Aramid ist da viel unempfindlicher.

Abreißgewebe wird auch meist in 90° Ausrichtung verwendet, da sonst die Kennfäden durchscheinen, somit tragen auch nur die Hälfte der Faden das Ruder.
 

steve

User
Abreißgewebe wird auch meist in 90° Ausrichtung verwendet, da sonst die Kennfäden durchscheinen, somit tragen auch nur die Hälfte der Faden das Ruder.

...vor allem, wenns bequem von einer Rolle kommt. Dadurch reißt es noch flotter ein. Ausserdem drückt sich der Längs-Saum gerne durch und schaut nicht so doll aus.

Egal ob Abreißgewebe oder Keflar: Bei sehr hohen Landestössen am besten vor dem Ruderende umschlagen, so das es doppelt liegt und sich ein Saum bildet. Dann reißt es nicht so schnell ein. So hab ich das bei den Hangfliegern gerne gemacht und die wurden teilweise bei 5 Windstärker bergauf gelandet. Zuletzt habe ich da aber mit Silikonschanieren die besseren Erfahrungen gesammelt.

Grüsse
 
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