Absaugung - automatisches Manifold mit Umschaltung - hat das schon mal wer gebaut?

onki

User
Hallo,

Es geht um das Thema Absaugung.
Wir haben ja üblicherweise mehrere stauberzeugende Maschinen am Start, bei denen eine Absaugung sinnvoll ist.
In der Regel steht dafür aber nur ein Staubsauger zur Verfügung. Ich habe bei mir für die Proxxon FET und den Tellerschleifer ein simples T-Stück im Einsatz, welches die nötigen Durchmesser für den Anschluss besitzt bzw. passend gemacht wurde (Aus dem Baumarkt - irgendwas aus dem Schwimmbadbereich soweit ich mich erinnere). Nun wäre es ja ratsam immer nur die aktuell in betrieb befindliche Maschine "freizuschalten" für die Verbindung zum Staubsauger, damit die Effizienz optimal ist. Wenn mehrere Geräte in Betrieb sind sinkt die Effizienz halt notgedrungen.
Hat jemand von euch so etwas in der Art schon mal gebaut?
Ich stelle mir einen Block vor mit einem Staubsaugeranschluss auf der unteren Seite und oben entweder fix oder ggf. modular Einlässe, die mit einem Schiebemechanismus (manuell oder über ein Servo betätigt), den aktiven eingang freigibt also öffnet. Dies könnte beispielsweise wie bei einer Drosselklappe im Automotor funktionieren.
Die Erkennung ist natürlich nicht einfach und bedarf sicher einer Elektronik, wie sie z.B. in Master Slave-Schaltern zum Einsatz kommt. Oder eine Art Stromsensor wie beim Zangen-Amperemeter, das über das Kabel gestülpt wird.

Was denkt ihr über so eine Lösung?

Gruß
Onki
 

jmoors

Vereinsmitglied
Ich habe so einen "Staubsaugerverteiler" schon mal irgendwo in den Threads zu einem selbst gebauten Frästisch in irgendeinem Werkstatt-Forum gesehen. Das Prinzip ist, so, wie von dir beschrieben: Ein Kasten, an dem der Schlauch vom Staubsauger angeschlossen ist. Auf der anderen Seite sind zwei Schlauchanschlüsse z.B. für die Fräse und die Tischkreissäge. Es existiert ein Schieber in Form einer Platte, welche ein Loch in Größe des Staubsaugerschlauch-Durchmessers hat. Schiebt man diese Platte in den Kasten, ist das Loch für den Anschluss der Fräse offen, das Loch für die Tischkreissäge ist zu. Zieht man die Platte etwas aus dem Kasten, wird das Loch für die Fräse durch die Platte verschlossen und das Loch für die Tischkreissäge ist offen.

Leider finde ich den Link nicht mehr zu dem Teil, aber die Konstruktion war denkbar einfach. Meine Skizze hat einen Fehler: Die Platte (orange) ist links zu kurz. Wenn man die Platte nach rechts zieht, muss links das Loch verschlossen werden. Also die Platte Links einfach etwas länger machen und die Anschlüsse etwas in die Mitte der Box rücken.
 

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onki

User
Hallo,

die Lösung hat aber leider den "Makel", dass immer nur ein Ausgang aktiv ist.
Ich ertappe mich oft dabei, dass sowohl Kreissäge als auch Tellerschleifer eingeschaltet sind.
Daher meine Idee mit der Drosselklappenmimik. Könnte man ja mit einem Servo direkt lösen.
Bleibt nur noch die entsprechende Sensorik. Da hab ich bisher noch keine bezahlbaren, klappbaren AC-Stromsensoren gefunden.

Gruß
Onki
 

onki

User
Hallo,

nettes Video. Das ist aber ein Eigenbau der nur das tut, was mein Kärcher Staubsauger auch kann.

Hier geht es um eine automatische Um- bzw. Einschaltung der verschiedenen Einlässe (von den Maschinen kommend), je nachdem welche der Maschinen genutzt wird.
Einerseits eine mechanische Herausforderung für die (servobasierten) "Schaltaktoren", andererseits eine elektronische Schaltung mit Stromsensoren die an den Analogeingängen eines Arduino hängen, und entsprechend Servos an den Digital (PWM- Ausgängen) steuert.

Gruß
Onki
 
Hmm, motorisch angesteuerte Klappe ist eine Herausforderung.
Hatte ich auch geplant aber dann verworfen wegen des nicht unerheblichen Aufwandes.

Ich habe einen Umschalter gebaut, entweder Absaugung an der Spindel oder ein Schlauch zum Säubern des Frästisches.

Zusammenbau Verteiler1.jpg

Zusammenbau Verteiler2.jpg

In die Einlassbohrungen werden HT-Rohrstücke mit SMP eingeklebt.
Das Gehäuse ist gefräst aus 9mm Multiplex, der Schieber aus 4mm Birkensperrholz.
Der Auslass ist ein strömungsoptimiertes 3D Druckteil. So werden alle größeren Teile, solange sie durch den Schlauch passen, zuverlässig in die Auslassseite gefördert.
Umschaltung (Betätigung des Schiebers) erfolgt manuell.
Vom Umschalter gehts dann direkt in den Zyklon.

Der Schieber muss recht stramm laufen um Leckverluste klein zu halten. Damit ist natürlich auch recht hohe Kräft beim Betätigen erforderlich. Am Schieber sind keine Dichtungen.
Nächste Problematik ist der erforderliche Schiebeweg, nämlich mindestens Schlauchstutzendurchmesser plus Zusatzweg.

So ist die Mimik an der Fräse angebaut:

P1150028.JPG

P1150029.JPG

Ansteuerung würde gehen mit Kurbeltrieb und Scheibenwischermotor. In jedem Fall braucht man dann auch noch Endlagenschalter.

Gruß
Mike
 

onki

User
Hallo zusammen,

schaut euch mal Ofenrohr-Drosselklappen an. Die mit ganzer Scheibe und entsprechend verkleinert sollten doch machbar sein.
Wenn ich Zeit und Muße finde setz ich mich mal hin und versuche was auf Papier zu konstruieren (CAD bin ich noch zu ungeübt).

Gruß
Onki
 

onki

User
Hallo,

ich hab mal grob dargestellt, wie ich mir die mechanische Umsetzung vorstelle:

drosselklappe_servo.jpg

das ist ein normales 40er HT-Rohr von den Maßen her. Die Achse ist noch etwas dick, aber das doch recht simple Prinzip soillte erkennbar sein.
Die Achse ist auf einer Seite aufgedickt und im innernen Bereich ca. 2mm dick auf der inneren Länge geschlitzt um die Klappe aufzunehmen. Die wird dann mit der Achse verschraubt.
Das Loch in der Aufdickung dient zur Aufnahme des Servo-Zahnkranzes. Hierzu muss ggf. Klebeharz zugezogen werden für den Formschluss (oder einfach einpressen - je nach Material).
Zusätzlich kann im Rohr noch ein Anschlag erstellt werden, Das sollte mit Schrauben gut realisierbar sein.
Das Standard 20mm Servo wird dann an den Flanschen mit an die Rundung angepassten Auflagen am Rohr befestigt.

Die Steuerung könnte ein Arduino übernehmen (die Ein und Ausgänge sollten reichen). Es gibt Stromsensoren mit Spannungsausgang. Die werden an den Analogeingängen angeschlossen, um das in Betrieb befindliche Gerät zu detektieren (Einschalt-Schwelle via Software festlegbar).
Die PWM-Ausgänge bedienen dann die einzelnen Servos der Drosselklappen.
Ein Eingang dient als "Master", da hier ein Handrohr zum absaugen des Tisches oder der Umgebung angeschlossen wird. Der wird über einen Schalter aktiviert. Der bewirkt auch, dass alle anderen Ausgänge ggf. geschlossen werden, um die volle Saugkraft zu haben.
Da Fräsen bzw. deren Steuerungen ja Schaltausgänge besitzen, ist hier kein Sensor nötig.

Einziges Manko der Lösung ist die Einschränkung des Saugquerschnittes durch die Achse. So können größere Teile hängen bleiben. Für Mini-Tischkreissägen, Tellerschleifer oder auch eine gewöhnliche Fräse sollte das aber kein Problem darstellen.
Durch die Konstruktion mit HT-Rohren könnte man im Fehlerfall die festgehaltenen Stücke schnell rausholen.

Damit wäre diese Lösung halbwegs einfach "skalierbar".

Was haltet ihr davon?

Gruß
Onki
 
zum Schutz Eurer Gebäude möchte ich Euch den Rat geben niemals KG- Rohr oder andere Kunststoffe einzusetzen die sich statisch aufladen.
Alle Rohrleitungen und Verbinder werden aus Blechrohren, sogenannten Wickelfalzrohren hergestellt. Einzig der Maschinenanschluss erfolgt mit Spiralschläuchen welche aber aus statisch nicht aufladbarem PU-Material hergestellt sind.

Auch werden generell Schieber eingesetzt, eine Drehklappe wird durch den Sog immer ein Stück aufgehen und Aubsaugleistung minimieren.

Ein Hersteller für diese Materialien ist die Fa. Fender.

Viel wichtiger als der elektrische Schieber ist der automatische Start der Absauganlage bei Maschinenstart

Jörg
 

sskora

User
Moin,

ich baue in meiner Werkstatt auch (schon länger..) eine Absaugung.
Ich habe mich für 40mm HT Rohr entschieden. Habe zwar auch öfter von Bedenken bzgl. statischer Aufladung gelesen, aber außer Bedenken konnte ich keine konkreten Infos finden, dass es tatsächlich erwiesenermaßen Problematisch sei. Dafür haben aber viele Leute schon lange gute Erfahrungen damit gemacht. Muss aber wohl jeder für sich entscheiden.

Ich habe einfach mit Y Verteilern gearbeitet und schieber gebaut. In den Schiebern ist eine LED und eine Fotodiode untergebracht, öffnet man den Schieber, wird über eine kleine Elektronik ein Relais gesteuert, welches dann den Staubsauger (natürlich mit Abscheider vorgeschaltet) anschaltet.

Schöner wäre es natürlich wenn die Maschine den Staubsauger selbst steuern würde mit Nachlauf und allem drum und dran, aber so reicht es für mich.

Hier sieht man den Schieber:
https://youtu.be/B9UVaRLxdjs

Und ein wenig von der Elektronik in der Entwicklung :)
https://youtu.be/YEBxN2ewPts
 

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onki

User
Hallo,

imposante Konstruktion - Respekt.

Also ich weiß nicht welchen Staubsauger du nutzt aber was die automatische Steuerung mit Nachlauf angeht kann das mein Kärcher WD5 Premium ab Werk.
Der hat eine Steckdose eingebaut und die wird quasi überwacht.
Diese Steckdose geht bei mir an eine Mehrfachdose und somit springt der Sauger immer von selbst an incl. Nachlauf, wenn der Schalter in der richtigen Position ist.

@ Franz: Der Sensor ist schon OK. Problem wird aber mutmaßlich die geschlossenen Bauweise. Alle mir bekannten Geräte haben angespritzte Stecker und damit wird die Montage am Kabel nahezu unmöglich. Daher ja die Idee mit den klappbaren Sensoren.
Die müssen ja auch alles andere als präzise sein. Wir wollen ja nicht genau messen sondern nur ab einer gewissen Last triggern.

Gruß
Onki
 
Saugerklappe

Mit Servo und Arduino. Kommt an die fräse, wird mit einem Schalter geschaltet.
Fast fertig sind 2 weiter, für bandschleifer und bandsäge. Die anlenkung habe ich immer anders gelöst, aber immer mit Servo.
Jetzt würde ich es mit einer Zahnstange und 2 microschalter machen. Dann braucht Mann keinen arduino, ist dann noch einfacher.
Die stromsensoren mache ich direkt in die Zuleitung.
 

thron1

User
Respekt was Ihr hier auf die Bein stellt. Ich bin da eher einfach unterwegs und habe mir einen einfachen Absperrschieber gezeichnet und 3D gedruckt. Einfach in die einzelnen Abgänge (sind bei mit aber auch nur zwei) gesteckt und bei Bedarf den entsprechenden an der Fräse oder zum Maschinentisch mit Säge etc. geöffnet. Das automatisch zu machen ist mir noch gar nicht in der Sinn gekommen 🤷‍♂️. Wird dann vielleicht die Version 2.0 😉.

Sind vier einfach zu druckende Teile die mit Sekundenkleber (PLA oder PETG) verklebt werden. Wer die STL Dateien für ein DN40er Rohr haben möchte schickt mir bitte eine PN.

VG
Ingo

IMG_1637.jpgIMG_1636.jpgIMG_1635.jpg
 
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