Akku bläht sich kurzfristig auf

Hallo sgies, ich lagere meine Lipos mit 3,75V/Z. Wenn ein Akku bei der Spannung hoch geht ist die Restenergie sehr schnell verpufft so das ein größerer Brand nicht entsteht. Die Akkus sind trotzdem alle hin weil sich eine schmierige Masse verteilt hat die in allen Ritzen und Steckern haftet. Reinigen unmöglich.
 
Ich habe eine gewisse "Erfahrung" mit LiPo´s machen dürfen: 😲
Brand1.JPGBrand-Zell1.jpg

Wollte ein Balancerkabel reparieren und bin mit einer Schere versehentlich an Plus und Minus geraten.
Es entstand ein Lichtbogen wie beim Schweißgerät und und ca. 1 cm der Scherenspitzen waren einfach weg.
Nicht abgefallen sondern verdampft:eek:

Mit einem guten 3S LiPo kann man jeden PKW starten.
Der Starter am Benziner zieht ca. 150 A (beim Diesel mehr), kurzfristig sind es für eine Millisekunde sogar bis zu 500A.
Das kann man aber nur mit einem Oszilloskop messen, weil normale Messgeräte zu träge sind.

Dann kann man erfahren, wie viel Power in so einem "Ding" steckt und ich habe einen gewissen Respekt entwickelt:D
AufbauLiPo.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ein Akku bei der Spannung hoch geht ist die Restenergie sehr schnell verpufft so das ein größerer Brand nicht entsteht
Den LiPo oben in meinem Beispiel hatte ich vorher auf 3,00 Volt pro Zelle entladen
Trotzdem hat es so heftig reagiert.
Ich lagere meine LiPo´s so:
SAM_2593.JPG
...und so werden sie bei mir geladen und über PC überwacht:
SAM_3334.JPG
Alternativ kann ich das Ladegerät auch aus dem Koffer herausnehmen und von außen anschließen.
Dann sind nur Akku´s im Koffer.
Im Boden ist eine beheizbare Platte um in der kalten Jahreszeit den LiPo auf Wohlfühltemperatur zu bringen 😄
Ich habe mir zu eigen gemacht, einen LiPo nie unbeaufsichtigt zu laden.
Nach meiner persönlichen Erfahrung stellen LiPo´s keinen Unfug an, wenn sie nur rum liegen, egal in welchem Ladezustand sie sind.
Es mag Ausnahmen geben aber das habe ich noch nicht erlebt.
LiPo´s werden bösartig wenn sie behandelt, respektive misshandelt werden (Überladen, Tiefentladen, Überlasten, mechanische Belastung wie Absturz)
Auch normales Laden/Entladen kann kritisch werden, deswegen lasse ich die Akku´s dabei nicht alleine
Temperaturentwicklung/ Überwachung ist mir dabei wichtig.

Herr Siegert schreibt:
Misshandlung.png
 
Zuletzt bearbeitet:

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Den LiPo oben in meinem Beispiel hatte ich vorher auf 3,00 Volt pro Zelle entladen
Trotzdem hat es so heftig reagiert.
Sorry Uli, ich muss deine "3V/Z" Aussage anzweifeln (vielleicht war eine Zelle im Pack ja noch über 50% geladen),
da ein elektrisch leerer LiPo nicht derart heftig reagieren kann!
Ich schreibe das hier nur, damit sich nicht schon wieder regelrechte Ammenmärchen über LiPos verbreiten!
Uli, gerne per PN dazu weiter! 😉

So, nun gerne weiter mit blähenden LiPos. Zur LiPo-Lagerung existieren hier schon Thread, bitte dazu dort weiter!
 

sgies

User
Hallo sgies, ich lagere meine Lipos mit 3,75V/Z. Wenn ein Akku bei der Spannung hoch geht ist die Restenergie sehr schnell verpufft so das ein größerer Brand nicht entsteht. Die Akkus sind trotzdem alle hin weil sich eine schmierige Masse verteilt hat die in allen Ritzen und Steckern haftet. Reinigen unmöglich.

Ich halte mich bisher an die Lagerspannungswerte, die in @Gerd Giese Lipo ABC zu finden sind -> https://www.elektromodellflug.de/lipo-leitfaden-faq.html
Abschnitt "Langzeitlagern"
Irgendwas muss ich im Ladegerät unter "Storage" ja angeben und so ist es bei mir halt 3,73 V. Krummer Wert ja. Aber irgendwas muss man da ja einstellen und so ist es halt ein so krummer Wert :)
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Ich halte mich bisher an die Lagerspannungswerte, die in @Gerd Giese Lipo ABC zu finden sind -> https://www.elektromodellflug.de/lipo-leitfaden-faq.html
Abschnitt "Langzeitlagern"
Irgendwas muss ich im Ladegerät unter "Storage" ja angeben und so ist es bei mir halt 3,73 V. Krummer Wert ja. Aber irgendwas muss man da ja einstellen und so ist es halt ein so krummer Wert :)
3,70V/Z - gehen auch z.B. im LiIon Programm. Nur dann eben ab und an (häufiger) den LiPo auf Unterspannung kontrollieren.
 
Sorry Uli, ich muss deine "3V/Z" Aussage anzweifeln (vielleicht war eine Zelle im Pack ja noch über 50% geladen),
Moin Gerd, es kann natürlich sein, dass noch eine Restkapazität in dem LiPo vorhanden war, zu mal sich beim Entladen schon mal starke Unterschiede im unteren Bereich darstellen und das Ladegerät abschaltet, sobald die erste der Zellen den eingestellten Wert erreicht hat.
Ladegerät war ein Junsi 3010B.
Die heftige Reaktion hat mich schon gehörig überrascht.
 
... es darf gerne wieder zum Thema "gebläht" werden!
Jawoll👩‍✈️ und ich erlaube mir kurz darzustellen, wie die "Blähung" zu Stande kommt.
So wie ich das verstanden habe, neigen einige chemische Elemente dazu sich bei zunehmender Erwärmung auszudehnen und auch den Aggregatzustand zu ändern um teilweise vom festen in den flüssigen oder gar in den gasförmigen Zustand überzugehen.
Das kennen wir von Eisenbahn- oder Autobahnbrücken.
Da ist eine Seite immer auf Rollen gelagert.
Wird es Sommer dehnt sich Metall aus.
Man nennt das Spannungs- Dehnungs- Koeffizienz
Je nach Temperatur wird die Brücke mehr oder weniger länger.
So ähnlich läuft das beim LiPo und Erwärmung ab und es kommt zu chemischen Reaktionen.
Dabei bilden sich beim LiPo auch noch Co2 und andere Gase.
Diese Zunahme des Volumens drückt dann von innen gegen die luft- und gasdicht verschlossene Verpackung des LiPo, die sich ausdehnt und schwabbelich wird.
Der "Schwabbel" ist in der Regel Gas und keine Flüssigkeit.

Wird die Erwärmung nicht zur Überhitzung, dann bildet sich die Ausdehnung beim Abkühlen wieder zurück (reversibel), weil der Aggregatzustand sich wieder ändert und der LiPo wird wieder hart.

Ein auch kurzfristig geblähter LiPo, der irgendwann zu heiß geworden ist, hat aber auch darunter gelitten.
Er bedankt sich durch Kapazitätsverlust und erhöhtem Innenwiderstand:cool:.
Beides verkürzt die Flugzeit.
Eine Entschuldigung reicht nicht, nur weniger Gas geben:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Akkus sind trotzdem alle hin weil sich eine schmierige Masse verteilt hat die in allen Ritzen und Steckern haftet. Reinigen unmöglich.

Das ist dann der beschriebene Chemie- Cocktail, der dann austritt, wenn die LiPo Hülle dem Druck nicht mehr standhält oder mechanisch beschädigt wird 🙁
Nicht dran lecken, ist nicht gesund😲
Vorteil:
Alle Teile, die damit in Berührung kommen, rosten schneller :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Community,

bin seit längerem stiller Mitleser, aber ich musste mich nun hier anmelden um etwas über das "blähen" los zu werden.

Dass sich ein Akku "gasförmig" bläht liegt ausschließlich an einer sich zersetzenden Anode! das kommt von einer zu niedrigen Spannungslage der Zelle. Das kann zum einen durch "zu leer saugen" passieren, zum anderen aber auch durch zu hohen Beanspruchung, bei dieser dann die Lastspannung auch unter die "Wohlfühlspannung" der Zelle fällt und somit sich die Anode wieder zersetzt und dadurch Wasserstoff entsteht.

Grundwissen sollte eigentlich diese Grafik bei JEDEM Modellbauer sein, der mit LiPo´s hantiert!
Wenn die Zelle, aus welchen Gründen auch immer, den Bereich der "1" irgendwann EINMAL verlässt, kann die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden. Diese Zelle ist nicht mehr in Ordnung und kann kritisch werden!
Betriebsbereich Lithium Zelle.JPG


Ein Akku kann sich aber auch durch "voll laden" etwas blähen. Das ist allerdings dann keinem Gas geschuldet, sondern einer Art "Verdichtung" in einer Zelle, die man dann "Swelling" nennt.

Und btw: Dass ein Modellbauakku bei 3,0V und einem Kurzschluss sich selbst entzündet kann ich fast ausschließen. bei 3V sollte der Akku annähernd 0% SoC haben und demnach keine Energie mehr mitbringen um in einen Thermal Runaway zu geraten. Anders ist es bei einem LFP Akku (LiFePo)... der Kann bei 3V schon noch 10-20% SoC haben. Bei dem liegt es aber in der natur dass der höchstens ein bisschen raucht und blubbert, aber nicht lichterloh brennt. Im Moment der Kurzschlusses funkt es allerdings bei 3V immernoch gehörig.

Noch mehr daran zweifle ich, wenn jemand behauptet "mit einem 3S Akku kann man ein Auto starten"...
Da wirst du mit einem 3S 500mAh nicht weit kommen, egal mit wie viel "C" der spezifiziert ist. Da hat man dann sicherlich einen geblähten Akku danach in der Hand. Zum anderen reicht bei einem Auto auch sicher kein 5000er alleine. Da muss man schon ein paar parallel schalten. Je nachdem wie gut dieser 5000er ist, wird der keine 3,5V/Zelle mehr zusammen bringen, wenn der mit einigen 100A beansprucht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Moment der Kurzschlusses funkt es allerdings bei 3V immer noch gehörig.
So hatte ich das in meinem Beispiel weiter oben auch erlebt
Wie ich korrigierend dargestellt habe, war wohl noch eine Rest Kapazität vorhanden
Es war ein kurzer Lichtbogen aber der LiPo ist danach nicht in Brand geraten es ist aber weißer Qualm ausgetreten, weil ich wohl die Hülle leicht angepiekt hatte
 
Klar, das ist auch völlig realistisch.

Ich will nur nicht, dass die Leute hier (wie ich) lesen:

"kurz geschlossener 3S Lipo mit 9V löst Inferno aus", oder eben das mit dem Auto starten. Das kann man so pauschal nicht stehen lassen.

Es gibt genug Leute die Angst vor diesen Dingern haben.

Wie ich im ersten Post schrieb: Wenn man sich an das Diagramm hält, kann nichts passieren. Bewegt man die Zelle einmal außerhalb der Spezifikation ist sie zu entsorgen! Sie mag vielleicht nicht gleich hoch gehen, aber vielleicht beim erneuten 17ten mal Laden. Und dann richtig...

Deswegen: Geblähter Akku ist unter seiner Spannung betrieben worden -> Gasbildung durch Zersetzung der Anode -> Müll

Wenn man weiß was man tut, kann man die Zelle bzw. den LiPo auf 0V entladen, dauerhaft kurz schließen, dann brennen auch keine Mülllaster mehr o.ä.
 

-Sigh-

User
Hallo,

ich hatte gestern das Aufblähen auch. Eine Zelle hab ich direkt nach dem Flug mit dem Lipo-Checker mit 3,1 V gemessen. Die anderen 3 Zellen waren noch über 3,3 V. Die Blähung war zu Hause wieder zurückgegangen und die leergesaugte Zelle hab ich kalt wiederum mit dem Lipo-Checker mit 3,45 V gemessen.

Sollte man einen solchen Akku zu Hause gleich wenigstens auf Lagerspannung bringen und die Zellen ausbalancieren oder "leer" bis zum nächsten Flug/Aufladen lassen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du direkt nach dem Fliegen bei einer Zelle 3,1V gemessen hast, denke ich, dass diese Zelle unter Last bei etwa 2,4-2,5V war.

Auch die 3,3V der andere Zellen klingen nicht gesund.

Ich kann dir nur raten den Akku zu entsorgen, wenn er eh schon gebläht ist.

Der kann dir bei einem der nächsten Ladevorgänge hoch gehen.

Besonders bei dem Zelldrift. Die 3,1V Zelle wird im weiteren Prozess immer schlechter.

Jetzt waren es 200mV Drift, nach 5 oder 6 Mal nutzen kann der deutlich höher ausfallen.

Nur rein interessehalber: ist die schlechte Zelle auf der Minusseite?
 

-Sigh-

User
Nur rein interessehalber: ist die schlechte Zelle auf der Minusseite?

Da fragst du mich Sachen... Es war Zelle 2 bei einer 4s 2800 mAh, falls das weiterhilft... Den Drift werd ich dann mal im Auge behalten. Beim Laden bin ich eh immer anwesend. Insgesamt ist der Akku komplett unauffällig, wenn auch regelmäßig mit Vollgas gequält. Der Mittelwert der Widerstände aller Zellen liegt seit jeher bei 4,5 - 5,0 mOhm am Ende des Ladevorgangs.

Werde dann wohl doch wieder nach 2 Minuten vom Vollgas runter gehen...
 
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