Akkuzelle wieder "auffrischbar"?

Hallo Akkugurus und -kundige,
ich habe ein Problem mit meinem Senderakku. Es handelt sich um einen 8zelligen 1700er RSE Graupner/Varta-Akku. Der Akku ist drei Jahre alt, wird ca. 15mal pro Jahr benutzt und vor jedem Einsatz per Automatiklader aufgeladen. Der letzte Akku hielt 8 Jahre und wurde nur vorsichtshalber ausgetauscht.
Versehenlich ließ ich den Sender eingeschaltet und der Akku hat sich total entladen.
Nach dem neuerlichen Laden mit 1,2 Ah (jaja ich weis, viel zu viel, aber bis dahin hatte ich die Tiefentladung noch nicht bemerkt), lud das Graupner Ultra Duo Plus II Ladegerät gerade mal 1,15 Ah rein und schaltete bei 12,4 Volt ab. Normal ist eine Abschaltspannung von ca. 14 Volt.
Nach Ladung und Einschalten des Senders zeigt die Spannungsanzeige normalerweise 11,3 Volt an und fällt anschließen recht schnell auf 10,8 Volt.
Aber jetzt nach Ladung nur 9,9 Volt, die schnell auf 9,6 Volt fällt.
So wie`s aussieht hat eine Akkuzelle die Grätsche gemacht und sich verabschiedet.
Was ich jetzt gerade noch probiere, ist den Akku mit einer Ladung von 140 mAh und mehreren Entladungen und gleichen Ladungen vielleicht wieder formieren und die lahme Zelle wieder erwecken zu können.
Falls jemand eine bessere Idee hat, bin ich für jede Anregung erfreut.

Ciao!
Harry
 
Hi
lade den Akku und entlade ihn mit höherem Strom,z.b. 2 oder 3 parallel geschalteten 12V Autobirnen oder Halogenbirnen. Beim Entladen miß alle Zellen in kurzem Abstand, irgendeine wird plötzlich in der Spannung runterfallen oder sogar umpolen. Wenn du keine defekte Zelle findest, lade und entlade den Akku ein paar Mal (Akku formieren). Entlade wieder über die Glühbirnen, durch den höheren Entladestrom werden die Akkus schneller wieder fit. Übrigens schadet es normalerweise nicht, NiCd Akkus leer liegen zu lassen, das mach ich schon seit Jahren, ohne daß die Akkus Schaden nehmen.
CU
Ernie
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Moin,

Die Spannungswerte deuten darauf hin, dass eine Zelle eine Brücke gebildet hat (einen Kurzschluß), was bei der Tiefentladung älterer Akkus vorkommt.
Der Akku verhält sich bei geringen Strömen dann wie ein Siebenzeller, also 7 x 1,4V nach dem Laden = 9,8V, unter Last schnell abfallend.

Dieser Kurzschluß kann durch hohe Ströme beseitigt werden. Hier ist nur wichtig zu wissen, dass der Ladestrom dazu offenbar nicht ausreichte, d.h. die betroffene Zelle ist nach wie vor leer.
Sobald nun hoher Strom angesetzt wird (12V Autobirnen), wird die Brücke zerstört, und die leere Zelle wird mit hohem Strom umgepolt, während der Rest des Akkus entladen wird. Das überlebt sie sicher nicht.
Ernies Methode ist also prinzipiell richtig, vorausgesetzt man misst wirklich wie ein Zampano in kürzesten Abständen die Spannung der einzelnen Zellen. Das kann ich nicht deutlich genug herausstellen! Wird das unterlassen, kann man so die ungeladene Zelle endgültig ruinieren.

So oder so, es gibt kein Rezept, ohne Vermessung der Einzelzellen gültige Aussagen über den Akku zu machen. Man könnte ihn zwar vorsichtig entladen, die 'tote' Zelle durch einen Stromschock reaktivieren und danach vielleicht wieder normal verwenden, aber für die Leistungsfähigkeit gilt dann das Prinzip Hoffnung ;)

Grüße, Ulrich Horn
 
Danke Ernie und Ulrich,
danke für Eure Tips. Leider blieb die Zelle tot. Sie möge in Frieden ruhen. Mal sehen, was ich mit den verleibenden Zellen treibe.
Könnte ein schöner E-Akku mit drei Ersatzzellen werden.
Hoffentlich dreht`s Euch jetz nicht den Magen um. NATÜRLICH verwende ich nur neue Akkus für ein Modell - aber für eine Fahrradbeleuchtung taugen sie vielleicht noch.

Ciao und Danke!
Harry
 
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