Aktivitäten zur Abwendung der 100m Höhenbegrenzung im Modellflug

Meinungsaustausch mit MdB Olav Gutting


Anlässlich der drohenden 100 m-Höhenbeschränkung

Andreas Maier​


Wie den meisten Modellfliegern bekannt sein dürfte, handelt es sich um diese Verordnung...

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...nach deren Inkrafttreten der Modellflug in seiner bisherigen Form weitgehend unmöglich werden würde.
Die Verordnung im Wortlaut kann hier nachgelesen werden (39/17 Grunddrucksache).


Der Modellsportverein Oberhausen-Rheinhausen 1963 e. V. hat die Initiative ergriffen und Herrn MdB Olav Gutting, Herrn Gerhard Balzarek (Gebietsbeauftragter des DMFV), Herrn Walter Spannagel (Sachverständiger des DAeC), mehrere Vorstände sowie aktive Modellflieger aus umliegenden Vereinen, RCMF Bad Schönborn, MFSV St. Leon-Rot, MfG Graben-Neudorf, uvam., und natürlich aus Oberhausen, zu einem Gespräch über die drohende 100 m-Höhenbegrenzung eingeladen. Wie anhand der Bilder erkennbar ist, wurde das Angebot gerne angenommen.

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Herr Peter Kretzler hat mit seinen Vereinskollegen dieses Treffen kurzfristig hervorragend vorbereitet. Nach einer informativen Einführung und der Vorstellung der Teilnehmer hat er Herrn Gerhard Balzarek das Wort erteilt, der nun seinerseits sehr sachlich und präzise Herrn MdB Olav Gutting das Anliegen und die Besorgnis vieler Modellflieger vermittelte.

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Es wurde genau dargelegt, dass wir hier im Umland...

  • ...einige kleine Interessengemeinschaften haben, die sich derzeit mit Modellflug unter 5 kg auf ihrem "IG"-Gelände ohne Aufstiegsgenehmigung begnügen. Würden sich die Rahmenbedingungen so ändern, wie dies die Verordnung vorsieht, würde dies eine Flut von Anträgen auslösen.
  • Ebenso betroffen wären die zahllosen Hangflieger, da sie ihrem Hobby mit dem Einverständnis von Landwirten und Gemeinden nachgehen.
  • Ganz zu schweigen von denjenigen Modellfliegern, die auf ihrer eigenen kleinern Wiese für Segelflugwettbewerbe nicht nur Windenstarts trainieren.

Weiterhin ist gerade für uns in dieser Region das massive Einschreiten des Verteidigungsministeriums völlig unverständlich, da hier schon seit den 1960ern bis in die 1980er Jahre eine sehr freundschaftliche und unproblematische Koexistenz mit der Bundeswehr und ihren damaligen Tiefflügen besteht. Es wurde sogar berichtet, dass bei so manchem Militärflug mit einem Flächen-Wackeln die Modellflieger gegrüßt wurden.

Herr MdB Olav Gutting hat uns freundlich mit den Worten begrüßt: "Da kommen binnen ein paar Tagen weit mehr als 50 E-Mails die 100m Deckelung des Modellfluges betreffend aus meiner Heimatgemeinde bei mir an..." alles schmunzelt. Weiter: " ... da brennt es! Ich muss was tun, muss mich da mal sehen lassen und mit den Leuten reden."
Er stammt schließlich von hier und war schon als kleiner Junge häufig mit seinem Vater auf dem hiesigen Modellfluggelände zu Besuch.

Er erklärte uns, dass er bisher davon ausgegangen sei, dass es nur die "Drohnen" beträfe und der klassische Modellflug nicht tangiert würde, denn der hätte ja im Allgemeinen eine Aufstiegsgenehmigung.
Man bemerkte sofort, dass Herr Gutting sehr gut vorbereitet war. Er kannte nicht nur die Gewichtsbeschränkungen, sondern auch viele andere Details.
Als er dann aber in der Runde die Frage stellte, wer betroffen sei, war er sehr erstaunt.
Es waren nämlich alle betroffen, denn hier hat fast jeder einen oder zwei Segler für den Hang.

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So wurde die Problematik genauestens analysiert.
Die "Drohnen“ bzw. Multicopter fliegen normalerweise weniger als 100 m hoch. Die übrigen Modellflugzeuge jedoch oberhalb der 100 m Grenze, was beispielsweise beim Hangflug geländebedingt ist. - Startet man auf einem Berg, so ist das Modell selbst ohne Höhengewinn bereits hoch über der Talsohle.

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Bekanntlich hat weder die militärische noch die Allgemeine Luftfahrt ein Problem mit dem Modellflug.
Modellflieger sind im Normalfall sehr gut unterrichtet wo und wie hoch sie ihr Modell fliegen lassen dürfen, Stichwort Luftraum E, bzw. ob es andere Einschränkungen gibt.
Dieses Vertrautmachen mit den luftrechtlichen Vorschriften beginnt schon beim Kauf des ersten Modells, wenn Modellflieger in den Fachgeschäften umfassend über die Gesetze und Verordnungen aufgeklärt werden - sprich: Wo, wann, wie, welche Versicherung, Verband oder Verein erforderlich oder nützlich ist, um Neulinge vor Gesetzesverstößen und/oder Schaden zu bewahren, damit sie sich lange Jahre diesem Hobby widmen können.

Im krassen Gegensatz hierzu stehen die Kaufhäuser, Tankstellen, Spielwarenabteilungen bis hin zu Amazon und Co, wenn es um "Drohnen" geht. - Es wird verkauft, was das Zeug hergibt, ganz egal wer, wann oder wie, Hauptsache die Regale sind schnell wieder leer.

So tauchte natürlich auch der Vorschlag auf, ob nicht ab einer gewissen Größe diese Multicopter nur noch über den Fachhandel nach Vorlage einer Berechtigung wie Versicherungsnachweis, Mitgliedsausweis oder dergleichen verkauft werden sollten.
Dann wäre eine fachkundige Beratung wahrscheinlicher wie im Supermarkt.
Auch technische Möglichkeiten kann man heutzutage nutzen, damit diese Fluggeräte nicht rechtswidrig betrieben werden. Ein Nachrüsten ist allerdings leider eher zweifelhaft.

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Dann kam die Frage auf, ob das Ganze nicht dem kommerziellen Drohnenflug, Paketdiensten u. ä. geschuldet sei?
Dies wurde verneint. Wenn solche Vorhaben aus heiterem Himmel umgesetzt würden, gäbe es ein riesen großen Aufschrei in der Bevölkerung. Das wäre also hopplahopp nicht akzeptabel und wir sollten auch bedenken, dass wir in einer Demokratie und einem Rechtsstaat leben. Wobei auch Herr MdB Olav Gutting einräumte:"Was in 20 Jahren ist, weiß heute noch keiner, auch ich nicht."

Des weiteren betonte er ausdrücklich:
Er ist nicht im Verkehrsbereich sondern im Finanzausschuss tätig. Dennoch sagte er uns zu, mit den betreffenden Ministern im Landtag zu reden, da er diese kenne und unsere Argumente mehr als nur stichhaltig wären.

Damit wurde der Hauptteil beendet und die Diskussion in kleinen Gruppen begann.

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Dabei zeigte sich, dass Herr MdB Olav Gutting weiterhin sehr aufmerksam unsere Ängste wahrnahm und so manchen Hinweis oder Einwand sicherlich verinnerlichte.

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So hoffen wir, oder zumindest ich, dass die Argumente dieser Diskussion offene Ohren fand.

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Ein großes Dankeschön an den MSV-Oberhausen-Rheinhausen, die Herren Olav Gutting, Gerhard Balzarek und Walter Spannagel, so wie alle übrigen Anwesenden.


Mein Resümee:

Wenn wirklich jeder Modellflieger ein paar E-Mails an die zuständigen oder auch aus seinem Wahlkreis stammenden Politiker schreibt, dann sind das nur ein paar Minuten, ein kleiner Schritt, für jeden Einzelnen, aber ein großer Schritt für die Menschhe ... ähem uns Modellflieger.
Oder anders herum gesagt, steter Tropfen höhlt den Stein!

Auf Twitter: https://twitter.com/olavgutting/status/827830958321721348)
 
Eine ganz hervorragende Initiative, die einen ziemlichen Aufwand in Vorbereitung und Durchführung erforderte. dafür einen Riesenrespekt - und Danke! Das Ergebnis bleibt abzuwarten, spätestens am 10.03. ist die Klappe zu.
Wir haben in individuellen Schreiben (die Vorlage des DMFV wollten wir aus mehreren Gründen nicht verwenden) unsere beiden MdB (einer sehr prominent), unser MdL, den Bevollmächtigten unseres Landes im Bundesrat und die amtierende Bundesratspräsidentin angeschrieben. Vom Mdl eine liebe, aber nichtssagende Antwort ("nicht zuständig, gebe ich aber weiter") und vom - prominenten - MdB einen an der Sache vorbeigehenden Formbrief erhalten.
Wir sind skeptisch (Zwergenaufstand?!), aber besser als nichts.
 
Ja so ist das, man muss eben auf das Antwortschreiben nochmals antworten und eine Einladung aussprechen, "Kommen Sie zu uns, schauen Sie sich unsere Modelle an, fliegen Sie vielleicht auch mal selbst", also unser Wahlkreiskandidat MdB Dr.Tim Ostermann hat die Einladung angenommen und kommt uns in 2 Wochen besuchen. Es geht aber um mehr als nur um die 100m , was ist mit Nachtflug? was ist mit Pyrotechnik?, was ist mit angetriebenem Freiflug,? Die Einschränkungen gehen viel tiefer und das müssen wir darstellen.

Ich finds klasse von jedem der Initiative ergreift, Ihr seid es denen wir später mal unsere "Freiheit" verdanken werden!
Andreas Danke für Deine Inititiative, ich werde den Besuch vom Herrn Guttig in meine Präsentation zu dem ganzen Thema einbauen. Ratschläge für das treffen natürlich gerne per PN, ein gesundes briefing und "Wetter einholen" ist ja das A und O beim Fliegen.
lg Matzito
 
Hallo Andreas,
auch wenn es nicht kriegsentscheidend ist: Es war eine durchaus passable Delegation des Vereins St- Leon Rot anwesend. Vielleicht kann man das in den einen Nebensatz noch einfügen;)
Grüße
Martin
 
Ich finde die Aktion gut und auch wirkungsvoll. Das Problem der Abgeordneten ist doch, dass die über Dinge entscheiden, von denen sie oftmals gar keine Ahnung haben (können)! Das liegt in der Natur der Sache und ist niemals zu ändern. Solche Aktionen helfen aber, den Horizont und auch das Fachwissen der Abgeordneten zu erweitern. Und es hilft bestimmt auch, sie daran zu erinnern, wo sie herkommen und wer sie wählt. Das meine ich gar nicht böse. Es ist wichtig, dass die Interessen der Bürger wenigstens manchmal etwas Beachtung finden. Und wenn niemand sagt sagt, was er will, kann es eben auch nicht gehört werden.

Gruß Mirko
 
Ich bedanke mich hiermit nochmals ausdrücklich bei allen anwesenden Delegationen von den Vereinen RCMf Bad Schönborn, MFSV St. Leon-Rot, MfG Graben-Neudorf, Herrn Olav Gutting (MdB), Herrn Gerhard Balzarek (DMFV), Herrn Walter Spannagel (DAeC) und bei allen anderen Anwesenden, besonders bei meinen Vereinskollegen des MSV-Oberhausen, die mich bei dieser sehr kurzfristig (48h) arrangierten Aktion unterstützt haben.

Gruß Peter Kretzler
 
Hallo,
Erst mal ein Dankeschön an die Veranstalter.
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Dann kam die Frage auf, ob das Ganze nicht dem kommerziellen Drohnenflug, Paketdiensten u. ä. geschuldet sei?
Dies wurde verneint. Wenn solche Vorhaben aus heiterem Himmel umgesetzt würden, gäbe es ein riesen großen Aufschrei in der Bevölkerung. Das wäre also hopplahopp nicht akzeptabel und wir sollten auch bedenken, dass wir in einer Demokratie und einem Rechtsstaat leben. Wobei auch Herr MdB Olav Gutting einräumte:"Was in 20 Jahren ist, weiß heute noch keiner, auch ich nicht."
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Leider scheint die Wirklichkeit ganz woanders zu liegen.
Naja, und hopplahopp wird das Ganze nun auch nicht umgesetzt. Sondern immer schön Scheibchenweise. Den Bürger vor den Drohnen beschützen zu wollen, ist doch die erste Nebelkerze.

https://www.heise.de/newsticker/mel...derungen-zur-Luftraum-Verwaltung-3196748.html

Wie schrieb ein Leser treffend: "Die Verschwörungstheorie bekommt so langsam Substanz"
Die Drohengeschichte ist in naher Zukunft eine Milliardenmarkt.

Sorry, wenn ich hier so manchen die Illusion geraubt haben sollte, es könnte sich doch nur um Unwissenheit der Entscheider handeln.

Tschüß
Knut
 
Leute ich weiß dass aus der Umgebung alle Vereine anwesend waren.
- ich hätte schreiben sollen zwischen Bruchsal Heidelberg und Sinsheim war jeder Verein vertreten !
Aber da ich das mit heißer Feder gestrickt habe, sind mir da leider auch ein paar ungewollte Fehler unterlaufen.

ich schau mal ob ich das hinbiegen kann. ;)



Gruß
Andreas
 
Besser ?
Zumindest hab ich Norbert gut erwischt. ;)



*******

Sorry, wenn ich hier so manchen die Illusion geraubt haben sollte, es könnte sich doch nur um Unwissenheit der Entscheider handeln.

Dann gründen wir eine Partei und verbieten in Deutschland jegliche Drohnenflüge.
(zumindest von nicht deutschen Unternehmen. - Germany first. ;) :D ;) )
Was bilden sich Amazon und Co eigentlich ein ? Gehts noch ?
Die sollen alle froh sein dass sie nicht höher besteuert werden,
da es Arbeitsplatzvernichtungsmaschinen sind.


Ich stelle mir gerade 10.000 Drohnen über Hamburg oder München vor.
- Ob die Bevölkerung das mitmacht ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Drohnen sollten auch weiterhin immer u überall fliegen können aber das tun sie kaum sie dienen ja nur der Fortpflanzung und ohne sie hätten wir bald keinen Honig mehr !!!
Die Mikrokopter in unwissender Hand sollten Euer Anliegen sein.
 
Dann kam die Frage auf, ob das Ganze nicht dem kommerziellen Drohnenflug, Paketdiensten u. ä. geschuldet sei?
Dies wurde verneint. Wenn solche Vorhaben aus heiterem Himmel umgesetzt würden, gäbe es ein riesen großen Aufschrei in der Bevölkerung. [...]"
Es ist doch aber ziemlich eindeutig ersichtlich, dass es sehr wohl um kommerziellen Drohnenflug geht:

Einerseits betont der Herr Bundesverkehrsminister regelmässig, mit der Verordnung "der Zukunftstechnologie Drohne Chancen zu eröffnen". Während bisher jegliche kommerzielle Nutzung erlaubnispflichtig war, wird auf die Erlaubnispflicht bei unbemannten Fluggeräten mit einem Gesamtgewicht unter 5kg zukünftig verzichtet. Dabei wird insbesondere auch die Kostenersparnis für die Wirtschaft einerseits (geschätzt: 100000€ jährlich) und die Landesbehörden andererseits (geschätzt: 861.000€) hervorgehoben - vgl. Stellungnahme des Normenkontrollrates in Drucksache 39/17 auf den Seiten 43 und 44.

Andererseits wird auch erwähnt, dass "das bestehende generelle Betriebsverbot außerhalb der Sichtweite aufgehoben" wird. "Landesluftfahrtbehörden können dies künftig für Geräte ab 5 kg erlauben." Dem entnehme ich als juristischer Laie, dass ein Betrieb außerhalb der Sichtweite bisher nicht oder nur ausnahmsweise genehmigungsfähig war, und das jetzt "in großem Stil" möglich wird. Dazu kommt, daß diese Erlaubnis nur für unbemannte Fluggeräte mit mehr als 5kg Gewicht ermöglicht wird. Begründung:

Dabei erfasst dieses Verbot nur Geräte mit einer Startmasse bis zu fünf Kilogramm. Hintergrund dieser Regelung ist der Umstand, dass diese Geräte grundsätzlich erlaubnisfrei betrieben werden können, s. § 21a Absatz 1. Da ihr Betrieb somit keiner behördlichen Prüfung und Sanktionierung unterliegt, ist die Beschränkung auf einen Betrieb ausschließlich innerhalb der Sichtweite erforderlich. Schwerere Geräte mit einer Startmasse von mehr als fünf Kilogramm unterliegen hingegen einer generellen Erlaubnispflicht; im Rahmen der Erteilung dieser Erlaubnis kann die Behörde auch einen Betrieb außerhalb der Sichtweite zulassen (ggf. unter bestimmten Auflagen), wenn der Antragsteller insbesondere die aus Sicherheitsgründen erforderlichen Ausweich- und Notfallverfahren hinreichend beschrieben hat. Mithin ist der Betrieb von Geräten mit einer Startmasse von mehr als fünf Kilogramm grundsätzlich erlaubnisfähig.
(Quelle: Drucksache 39/17, Seite 23).

Gerade für Lieferdienste ist doch aber die Möglichkeit, das Fluggerät ausserhalb der Sichtweite betreiben zu können, besonders wichtig - schliesslich rentiert sich die Drohnen-Auslieferung doch nur dann wirklich, wenn sie automatisiert und ohne ständige Begleitung durch einen Steuerer erfolgen kann. Und für solche Anwendungen ist das Mindestgewicht von 5kg doch gerade keine Hürde, ganz im Gegenteil.

Wie man angesichts dieser Sachlage verneinen kann, dass sehr wohl zugunsten von Lieferdiensten u.ä. gewerblichen Anwendungen reguliert wird, ist mir ein Rätsel. Und vor diesem Hintergrund ist eigentlich auch ersichtlich, welchen Hintergrund der 100m-Deckel tatsächlich hat.
 
ich finde es eine und super auch wichtige Veranstaltung die ihr da gemacht habt. Nach dem totalen Versagen der Dachverbände incl. deren Verhandler bei den Verhandlungen bleibt es wohl den einzelen überlassen für ihre Sache ein zu stehen. Die Verbände sind derzeit ja mit Eigensicherung ihre Hintern beschäftigt. Bemerkenswert ist dabei vor allem der Schulterschluss auf der Cebit. Ich hoffe und wünsche das die Aktion Erfolg hat.
 
Hallo,

man kann diesen Heise Artikel und auch viele andere im Netz finden, um zu erkennen wohin die Reise wohl gehen wird und was mit dieser Verordnung eigentlich bezweckt wird.
Folgt man der Aussage von Amazon, so werden selbst die privaten Drohne irgendwann verschwinden, es macht einfach keinen Sinn mehr, dann in die freigegebenen Zonen zu fahren und seinen Multicopter aufsteigen zu lassen.
Was natürlich nicht heißt, das dann die Bevölkerung Ruhe hat. Dann geht's erst mal richtig zur Sache.
Und hierzu fehlt bewußt jegliche Info, weil das, dürften wohl die wenigsten Bürger wollen. Zu den Lieferdrohen dürften auch noch ein paar Überwachungsdrohnen dazukommen.
In dieser Pflicht zur Aufklärung sehe ich den DMFV. Aber irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht verwehren, das man eher bemüht ist, im Zug sitzen zu bleiben. Natürlich reichen die Plätze nicht für alle.
Das ist logisch.
Ich habe mich neulich mit einem Kollegen über's Lügen unterhalten. Ich sagte: eigentlich nicht so schlimm, werden dir die meisten Politiker bestätigen können.
Diese Form der Kommunikation ist mittlerweile fest etabliert in diesem Land.

Tschüß
Knut
 
Hallo in die Runde,

jede Form der Eigeninitiative bzgl. der bedrohlichen Existenz des Modellflugs so wie wir ihn kennen und lieben gelernt haben kann ich nur begrüßen und unterstützen. Tolle Aktion :-)
Ich würde mir mehr solch toller privaten Aktionen und besonders mehr gewerbliche Initiativen seitens der herstellenden Industrie und besonders der größeren namenhaften Händler mit uns Kunden - den Modellflugpiloten - wünschen.

Seit dem die Aktion und die Petition seitens des DMFV (01/2016) ins öffentliche Leben gerufen worden ist vermisse ich jegliche großflächigen und Medienwirksamen "Protestbewegungen" von uns allen.

Einzelne wenige Berichte im TV sowie in den Tageszeitungen sind schön und hilfreich aber m.M. nach nicht das was jetzt sehr notwendig wäre um unser schönes Hobby ohne jeglichen Einschränkungen weiter ausüben zu können. Unser Hobby mit Einschränkungen (besonders der 100m Begrenzung) macht keinen weiteren Sinn.

Ich vermisse daher die Initiativen der herstellenden Industrie, der vielen kleineren Manufakturen, der kleineren und besonders der größeren Händler die von unserem Umsatz leben (müssen) und von den 128.000 Modellflugpiloten die die Petition online unterstützt haben.

Nach einigen Gesprächen und Emails mit DMFV-Gebietsbeauftragten war ich immer wieder erstaunt und entsetzt zugleich das der einzige Grund für diese aufwendigen Aktionen - die Drohnenpiloten- sind und das nicht offen gegenüber über uns Modellflugpiloten kommuniziert wird. Der klassische Modellflug hatte nie (!) ein gravierendes Sicherheitsproblem.

In meinem Blog habe ich (erstmals) für die Beitragserstellung "RC Modellflug - mit Einschränkungen keinen Sinn" intensive Recherche betrieben und war entsetzt wie eindeutig und nachvollziehbar die derzeitige Situation ist.

Warum müssen wir verantwortungsvollen Piloten um unser Hobby kämpfen aufgrund einiger weniger Idioten die der Meinung sind mit der Drohne Passagierflugzeuge zu gefährden?
Dieses Video zeigt mir persönlich sehr eindeutig das der DMFV es nicht über die Lippen bekommt klar Stellung zu beziehen und es auf den Punkt zu bringen:

https://www.youtube.com/watch?v=JWxmw2chVaY

Meine Fragen an Herrn Wilke blieben leider bis heute unbeantwortet!

Wenn ich dem DMFV glauben schenken soll kommt "plötzlich" Frau von der Leyen mit sehr willkürlichen und fadenscheinigen Argumenten und fährt Herrn Dobrindt in die Parade...mir fällt das sehr schwer dem ganzen noch glauben zu schenken.


400.000 Drohnen (offizielle Zahl ) sind unterwegs, meist von "Piloten" die keine Piloten sind. Nicht alle, aber viele so wie ich das seit 2Jahren immer wieder beobachten muss.
Solange diese Drohnen weiterhin frei verkäuflich an jedermann sind wird sich auch nichts gravierndes verändern. Saturn, Media & Co. müssen Umsatz machen...

Mein Eindruck das der DMFV hier einer Industrie-Macht gegenüber steht die wenig Aussicht auf Erfolg im Sinne von uns Piloten sein wird.
Daher stelle ich mich gern zur Verfügung um mit euch allen eine großflächige Protest-Aktion gemeinsam auf die Beine zu stellen.

Auf meinem Blog oder hier bei RCN könnt ihr mir gern schreiben oder Vorschläge machen wie wir das zusammen umsetzen können.

Lasst uns (selbst) kämpfen. Für unser gemeinsames Hobby.
Ich freue mich.

Mit Gruß
Captain Future
 
Hallo Captain Future,

diese freiverkäuflichen Copter würde ich eher als Trojanisches Pferd bezeichnen wollen.
Natürlich wird damit auch zum Teil grober Unfug betrieben.
Diejenigen die diese neue Verordnung ausgearbeitet haben, machen sich diesen Fakt zu nutze. Die angesprochenen Copter sind für mich nur die willkommenen, beliebig aufblasbaren Steigbügelhalter für das eigentliche Ziel.

Tschüß
Knut
 
Dabei wird insbesondere auch die Kostenersparnis für die Wirtschaft einerseits (geschätzt: 100000€ jährlich) ...
Ich muss mich korrigieren: die 100000€ sind demnach die Ersparnis alleine aus dem Umstand, dass das Ausfüllen von Formularen und zusammentragen von angeforderten Bescheinigungen etc. enststeht. Dazu kommen ausserdem noch die gleichen 861000€, die bei den Behörden angeführt sind, für die (dann wegfallenden) Gebühren eingespart werden. Macht zusammen also 961000€.
 
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