AKW`s in Norddeutschland,......

Julez

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Nach Ansicht der Umweltorganisation Greenpeace hätte sich der Brand über Kabeltrassen in den Reaktor ausbreiten können. Er sei daher gefährlich gewesen.

Die Jungs haben in Physik aber auch nicht aufgepasst, oder? Viel Spaß dabei, Kupfer zum Brennen zu bewegen :-/

In unserer Firma ist das Kühlöl eines Trafos auch schon mal abgefackelt. Aber im Gegensatz zu AKWn wird dort nicht jede verstopfte Toilette zum Störfall hochgebauscht.
 
Kupfer brennt nicht aber die Kabelisolationen schon.
Ich glaub aber kaum, dass die AKW-Betreiber in ihren Notfallplänen nicht mit sowas rechnen...
 
Das mit dem Generator hab ich mir auch gedacht. In den radioaktiven Teil geht ja praktisch nix rein. (außer den Dampfleitungen)

Und das mit den selbstlöschenden Kabeln klingt ja auch logisch. In nem AKW haben die ja sicher die höchsten Sicherheitsstandarts die es so gibt.. Naja, Greenpeace braucht ja kein Fachwissen zu haben solange sie über irgenwas meckern konnen :(
 
Fabian S. schrieb:
Naja, Greenpeace braucht ja kein Fachwissen zu haben solange sie über irgenwas meckern konnen :(

Frage mich, woher die den Strom für ihre Messungen hatten? :rolleyes:

Atomausstieg: nein / Braunkohlekraftwerke: schließen. Bin direkt betroffen. Habe drei davon in unmittelbarer Nachbarschaft und ein viertes entsteht gerade.:mad:

Nachteil: Viele große Löcher in der Erde und Grundwasserabsenkung bis es nicht mehr geht.

Vorteil: Man kann an den Löchern sooooooooo geil Hangfliegen :D :D :D
 

Steffen

User
Fabian S. schrieb:
Das mit dem Generator hab ich mir auch gedacht. In den radioaktiven Teil geht ja praktisch nix rein. (außer den Dampfleitungen)
Und die Steuerleitungen und wenn die kaputt sind...

Der Glaube, dass en Problem nur im heissen Kern selbst seinen Äursprung nehmen kann, ist genauso an den Haaren herbeigezogen wie die Behauptung, dass Atomkraftwerke absolut sicher seien.

Ein in Europa kollabierendes Kraftwerk würde ganz Europa entvölkern.
 
Hi,

ein paar Hinweise zur KKW Technik:
  • die Verbindungen von dem betroffenen Maschinentrafo zum Generator sind keine Kabel sondern Generatorableitungen: das sind metallgekapselte Kupferschienen, die die einigen Kiloamperes verkraften. Von aussen sieht das aus wie dicke Wasserrohre (Durchmesser > 1m).
  • das gesamte Kraftwerk ist in viele Brandabschnitte aufgeteilt. In der Praxis sieht das so aus, dass die Kabeltrassen durch Brandschotts laufen, die in jeder Wand vorhanden sind.
  • Das normale KKW hat mindestens vier Redundanzen, die jede für sich ein gesichertes Abfahren des Reaktors ermöglichen. Diese Redundanzen sind räumlich und elektrisch voneinander getrennt und beinhalten alle notwendigen verfahrenstechnischen Systeme und deren Energieversorgung.
  • Für alle Systeme wird vor der Genehmigung eine Fehlerausfallanalyse erstellt (FMEA). Da werden alle möglichen Fehlerursachen durchgespielt (auch Brände auf den Kabeltrassen) und die mögliche Gefährdungsrate errechnet. Diese Analyse wird nicht nur einmal durchgeführt, sondern auch bei möglichen Änderungen in den sicherheitsrelevanten Systemen oder wenn es neue Erkenntnisse über mögliche Ausfälle gibt. Das ganze wird von diversen Gutachtern geprüft (z.B. TÜV).
  • Beim KKW Krümmel haben die Dampfleitungen keine Verbindung zum aktiven Teil der Dampferzeuger.
  • PVC-Kabel werden in der Regel nicht mehr in den Kraftwerken eingesetzt (wegen der Chlorverbindungen bei Brand). PE-Kabel sind Stand der Technik.

Gruss
Peter
 

funduz

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„da sind -zig automatische Löschsysteme dazwischen“

bist du da sicher, und wenn es so ist, gab es auch ein Löschsystem im Trafohaus?
Wenn ja, warum konnte es da brennen,
wenn nein, warum sollten dann woanders Löschsysteme sein,
und wenn es defekt war, funktionieren die Anderen im Notfall???

Gut Ding will Weile haben, irgendwann klappt es, dann brennt es nicht nur im Trafohaus.
Gruß
funduz
 
So grosse Brandlasten gibt es im Inneren der Gebäude nicht. Und wenn, siehe Brandabschnitte.
Ich habe mich übrigens getäuscht, das KKW Krümmel hat einen Siedewasserreaktor, daher ist der Dampf aus dem Dampferzeuger schwach aktiv. Bei Druckwasserreaktoren ist der Dampf nicht aktiv.

Gruss
Peter
 
Lösch du halt mal schnell nen Stahlklotz, in dem ne große Menge Öl brennt. Das Teil ist ja jetzt noch zu heiß um sich nähern zu können!

AKWs sind sicherheitstechnisch sicher die aufwändigsten Einrichtungen die es so gibt. Sobald irgendwas passiert wird der Reaktor automatisch deaktiviert. Natürlich gibt es keine 100%ige Sicherheit aber das ist alles schon sehr gut geplant.
 

Steffen

User
Fabian S. schrieb:
Natürlich gibt es keine 100%ige Sicherheit aber das ist alles schon sehr gut geplant.
Und genau das ist das Problem. Der geringe Rest an Risiko ist unvertretbar, wenn man damit ganz Europa entvölkert und die Weltwirtschaft in das totale Nirwana jagt.

Sollte jemals ein großer Unfall passieren, ist das Ergebnis einfach nur total unvorstellbar. Dagegen war Tchernobyl ein lahmer Zock.
 
Wie soll ein einziges AKW ganz Europa entvolkern? In Tschernobyl ist der verstrahlte Bereich ja auch nicht so groß.

Außerdem sind moderne Kraftwerke deutlich sicherer als die, die die Russen damals mit sehr wenig Geld hingepfuscht haben.
 

Julez

User
Desweiteren schalten sich europäische Reaktoren von alleine ab bei Stromausfall, weil die Moderatorstäbe von Elektromagneten gehalten werden. Bei manchen russischen Typen mussten die Stäbe aktiv reingefahren werden.

Woher kommt der Strom, wenn deutsche AKWs abgeschaltet werden? Rööchtööch, daher, wo er am billigsten ist.
Und woher ist das? Rööchtööch, aus den AKWs knapp hinter dem ehemaligen eisernen Vorhang.
Und sind die Teile dort sicherer? Garantiert nicht. Und sind wir sicherer, wenn eins hochgeht, Auch nicht.

Also-->dort den Strom erzeugen, wo es am wenigsten gefährlich ist, in Deutschland.
 

Steffen

User
Julian Holtz schrieb:
Desweiteren schalten sich europäische Reaktoren von alleine ab bei Stromausfall, weil die Moderatorstäbe von Elektromagneten gehalten werden. Bei manchen russischen Typen mussten die Stäbe aktiv reingefahren werden.
Wenn man den Kugelhaufenreaktor in Uentrop kennt, weiß man, dass die Behauptung nicht für alle Reaktoren stimmt.


Wie soll ein einziges AKW ganz Europa entvolkern? In Tschernobyl ist der verstrahlte Bereich ja auch nicht so groß.
Nimm mal eine Karte und vergleiche die Bereiche.
Dann erweiter den Bereich noch mal bis dorthin, wo andere Staaten als die damalige UdSSR die heisse Zone definieren würden.

Dass der Schutt in Endlagern verscharrt wird, die nachweislich als Endlager nicht taugen (wie Salzstöcke mit Wassereinbruch...) ist auch einfach nur ein Beleg dafür, wie gut die Lobbyarbeit der Verteidiger der Atomkraft ist.

Und das beste war damals zur Zeit von Tchernobyl der THTR:
"nee, die erhöhten Werte hier sind nicht von uns, das ist Fallout von Tchernobyl"
"Oh, da ist Thorium dabei? Achso, ja, äh, wir hatten da kürzlich ein Problem..."

Wer an die Sicherheit von deutschen Atomkraftwerken glaubt, glaubt vermutlich auch an den Klapperstorch.

Alles total ungefährlich...
 

Pike

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Julian Holtz schrieb:
Desweiteren schalten sich europäische Reaktoren von alleine ab bei Stromausfall, weil die Moderatorstäbe von Elektromagneten gehalten werden. Bei manchen russischen Typen mussten die Stäbe aktiv reingefahren werden.
Und übrigens genau das ist in Tschernobyl passiert, es hat jemand die Moderatorstäbe schnell reingefahren weil er den Reaktor runterfahren musste. Da die Moderatorstäbe im Laufe der Betriebszeit auch langsam radioaktiv werden, können sie beim Reinfahren auch mal kurz mitreagieren und kurzzeitig genau das Gegenteil von dem ausrichten was sie eigentlich sollen. Als Regelungstechniker graust es mir, weil mir keine Regelstrategie einfällt, die ein derart nichtlineares Verhalten zuverlässig regeln könnte. Die Regelstrecke ist exponentiell mit Totzeit und dann noch mit zeitweilig invertierter Stellgröße! Da kann es schon mal passieren, dass ein Reaktor in einen Betriebsbereich reinläuft aus dem er nur durch einen GAU wieder rauskommt, wie ja in Tschernobyl geschehen.

Und die Endlager sind auch ein Problem. Bedenkt man, wie viele hundert Generationen sich zukünftig um unseren kritischen Atommüll kümmern müssen, dann ist das Zeug nicht nur gefährlich sondern auch noch total unwirtschaftlich!

tschüß,
Pike
 
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