Algemeine Schubrohr fragen

[Flyingdutchman75]

Hallo zusammen,
ich hab eine T20 Kolibri. Bisher hab ich als Jetanfänger meine Turbinen immer als "direktantrieb" eingebaut. Jetzt möcht ich gern das erste mal ein ca 20cm langes Schubrohr einbauen.
Wieviel verlust muß ich damit ca einrechnen?
Wird das Schubrohr nur vorn verschraubt und hinten nur auf 3 Punkten gelagert??? Ach und es ist ein einwandiges Rohr....
Gibt es noch was zu beachten beim einbau??


Gruß Mark

 

[steinix]

wenn du es gut machst, hast du gar keinen verlust, eher noch etwas gewinn durch den bypasseffekt. frag mal die guten schubrohrbauer alfred frank und turbodidi, und natürlich auch den martin lambert selbst.

 

[MoDelis]

Also wir verwenden für die Kolibris immer die Schubrohre von Martin Lambert, die funktionieren gut.
Lagerung ist, wie richtig geschrieben, nur vorne fix - hinten auf mindestens 3 Punkten. Wenn es einwandig ist (die von Lambert sind auch einwandig) muss man halt schauen, dass rundherum etwas Luft ist und die Umgebung isoliert ist. Das Rohr bekommt in etwa die Temperatur des Abgastrahls (bis zu 800°C) der Bypass kühlt aber etwas - trotzdem sauheiss

 

[steinix]

meines erachtens müßte auch für die kolibri´s das gleiche gelten bei den schubrohren wie bei den größeren: das rohr muß bypassluft ziehen können, und du brauchst mindestens im hinteren viertel noch ein außenrohr, welches auch zusätzlich bypassluft durch den rumpf im hinteren abschnitt saugt. die 40mm durchmesser sowohl vorn als auch hinten bei martins rohren halte ich für zu eng bemessen...
vorne 50mm einlaß plus einlauflippe, hinten 45mm auslaß, plus das hintere außenrohr fürs letzte viertel müßte das ganze auf 55mm hinten außendurchmesser hinzubekommen sein,d.h. mit noch etwas luft zur nozzle müßte die hinten dann ein mindestinnenmaß von 60-65mm aufweisen. dann wäre es thermo- und aerodynamisch okay. das miniofenröhrle, wie ich es vom martin für meine eine t-32 hab, ist ein temperaturleiter nach außen par excellence.
gute orientierung sind die schubrohrkonzepte vom alfred frank! ließe sich ja durchaus auf kolibri verkleinern, inkl. zentrierring für den konus.

 

[Jason]

schubrohr befestigung

schubrohr befestigung

ich habe einen new rookie mit einem schubrohr ausgestattet. (original carf)

wenn ich das so lese kann ich damit erwarten, dass das schubrohr ca. die selbe temperatur haben wird, wie der abgasstrahl. bei meiner bf100 also ca. 660°.

wie kann man dann das schubrohr am rumpf befestigen, wenn die befestiungspunkte nur 5 cm vom rohr entfernt sind. in der carf beschreibung steht, dass man das mit epoxyharz machen soll. das hab ich jetzt auch gemacht, aber ich denke nicht, dass das halten wird. wie befestigt ihr die schubrohre. oder glaubt ihr dass harz reicht. aber die temperatur wird ja in 5cm entfernung nicht um einige hundert grad abkühlen, oder doch????

dank

gruß jason

 

[BZ-Bernie]

Wir haben das vor Jahren mal gemessen. So wild ist das letztendlich gar nicht. Am Einlauf mit einer guten Einlauflippe oder Trichter und ca. 2.5 cm Abstand beim Einlass ist die Auslasstemperatur schon ca 150 - 200° weniger durch die mitgezogene Luft. Am Auslass ist das von der Länge des Schubrohres abhängig. Bei ca 30cm Länge waren es dann noch einmal um 150° weniger. Bei noch längeren, wie z.B. in unserer damaligen MB 339 ( 72 cm Schubrohr), waren es letztlich 250 ° weniger als am Einlass.

Diese Messungen haben wir damals mit einer TJ 67 gemacht.

Gruss

B. Zahn

 

[tridente]

meines erachtens müßte auch für die kolibri´s das gleiche gelten bei den schubrohren wie bei den größeren: das rohr muß bypassluft ziehen können, und du brauchst mindestens im hinteren viertel noch ein außenrohr, welches auch zusätzlich bypassluft durch den rumpf im hinteren abschnitt saugt. die 40mm durchmesser sowohl vorn als auch hinten bei martins rohren halte ich für zu eng bemessen...
vorne 50mm einlaß plus einlauflippe, hinten 45mm auslaß, plus das hintere außenrohr fürs letzte viertel müßte das ganze auf 55mm hinten außendurchmesser hinzubekommen sein,d.h. mit noch etwas luft zur nozzle müßte die hinten dann ein mindestinnenmaß von 60-65mm aufweisen. dann wäre es thermo- und aerodynamisch okay. das miniofenröhrle, wie ich es vom martin für meine eine t-32 hab, ist ein temperaturleiter nach außen par excellence.
gute orientierung sind die schubrohrkonzepte vom alfred frank! ließe sich ja durchaus auf kolibri verkleinern, inkl. zentrierring für den konus.

Thomas,

die aktuellen Schubrohre von Martin haben nun 45mm Durchmesser.
wenn man den empfohlenen Abstand von Turbinenkonus zum Einlauftrichter einhält bringen die Schubrohre sogar noch bisschen Schub - wie es andere gut berechnete Schubrohre anderer Hersteller sicher auch tun.

 

[Scrad]

Hi,

mal eine grundsätzliche Frage zum Leistungsverlust durch Verwendung eines Schubrohres.

Ich habe mir da einiges rausgesucht im Netz , da ich evtl. wegen des SP leider nicht um ein Schubrohr herum kommen werde.

Einiges ist im Netz zum Thema zu finden.

Ob und was davon jetzt richtig ist , sollte evtl. hier mal jemand erläutern , der sich wirklich damit auskennt , und nicht "hab ich gelesen" , "hat mir einer erzählt" usw.... (gelesen hab ich ja selbst,aber was stimmt nun ? )

Erscheint mir aber sehr logisch was da zu finden ist...



Bei optimal angepasstem Schubrohr ist sogar eine leichte Erhöhung des Standschubes möglich (so wird ja meist gemessen) Also geht man davon aus,das es keine oder nur wenig Leistungsverluste gibt.
Die Erhöhung des Standschubes resultiert aber aus dem deutlich höheren Luftmassenstrom der durch massive Mitnahme der Baypassluft am Ende des Schubrohres austritt.

ABER:
Das mitnehmen/ansaugen der Baypassluft im recht engen Schubrohr erfordert dermaßen viel Energie,das die Strahlgeschwindigkeit drastisch herabgesetzt wird .Desweiteren wird die Temperatur des Abgasstrahls schon am Austrittskonus um bis zu 150 Grad gesekt.Auch dies führt dazu das die Strahgeschwindigkeit herabgesetzt wird.Weniger Temparatur =weniger Expansion und somit weniger Geschwindigkeit.
Eine Herabsetzung von z.B. 1300 km/h auf ca. 550 km/h ist je nach Auslegung realistisch und gemessen worden.


Je nach Auslegung,Form und Anwendungsfall des Jets,ist dies dann evtl. beim Flug nicht spürbar.Wird mit ca. 250 km/h geflogen,ist der Überschuss an Strahlgeschwindigkeit noch ausreichend und es treten kaum Einbußen auf.

Bei sehr schnellen Jets sieht das anders aus.Ein ca. 450 km/h schneller Jet kann durch Einsatz eines Schubrohres bei gleichem Standschub bis zu 100 km/h und mehr an Endgeschwindigkeit verlieren , weil er zu nahe an die max. Strahlgeschwindigkeit heranreicht.Letztendlich bleiben dann nur noch ca. 6 Kg Schub (10 Kg Turbine) bei Vollgas über.Der Überschuss reicht dann einfach nicht mehr,weswegen ja auch die Geschwindigkeiten der E-Impeller Jets meist deutlich begrenzt sind.
Bei 1300 km/h Strahlgeschwindigkeit liegen selbst bei 350 km/h immer noch ca. 9Kg Schub an, und somit ist nach oben hin noch deutlich Reserve....


So,hört sich sehr plausibel,aber ist das in der Tat so ?


Vielleicht sollte mal jemand ein Schubrohr an sein Inferno Delta pappeln und vorher/nachher messen





Gruß Jörg

 

[steinix]

könnte man mal machen

wie verhält sich das dann eigentlich mit dem durchmesser des schubrohres zur strahlgeschwindigkeit am schubrohrende?

 

[rwwinter]

Die Strahlgeschwindigkeit wird mit Schubrohr sicherlich sinken... Aber es steigt das Luftmassenvolumen und damit der Standschub.

Die meisten Modelljets sind m. E. wohl im Bereich bis 300km/h unterwegs. Hier kann das korrekt ausgelegt Schubrohr Leistungszuwachs bringen. Dies macht sich speziell auch beim Start positiv bemerkbar.

LG Rudi

 

[steinix]

tests und ergebnisse zu schubrohren und deren dimensionierung in abhängigkeit zu verwendeten turbinentypen (welche rolle spielt die form der schubdüse bzw. deren durchmesser) wären mal ne feine sache. ebenso die berechnung der nötigen sekundärluftzufuhr (lufteinlaufquerschnitte bei den rümpfen). ich denke daß hier noch viel optimiert werden kann bzw. bisher meist nur "experimentiert" wird. ebenso fällt mir oft eine recht krude interne luftführung bei den meisten jets auf, wo jedem strömungstechniker die haare nicht nur zu berge stehen würden, sondern wahrscheinlich bei deren anblick gleich ganz ausfallen.

 

[edf-mike]

Hi Ihr Spezis eine Frage hab ich noch. Wie sollte das Verhältnis Durchmesser Schubdüse zum Schubrohr sein? Etwas größer ist schon klar aber wie viel größer? Gibt es da Erfahrungswerte? Ich bin der Meinung das eine P-80 ein größeres Rohr braucht wie ne VT-80 weil die Düsen unterschiedlich sind.