alte Schätzchen

molalu

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Hey solche Segelwinden kenn ich noch. Man bin ich alt.

Weißt Du auch wie unsere Vorfahren die Winden zum Laufen gebracht haben? Ich kann mir vorstellen, dass man einen mechanischen Steller (vor-/zurück) verwendet hat.
Vielleicht sind hier Mitleser, die über fundiertes Wissen verfügen und die ihr Wissen preisgeben👏
 

Ragnar

User
Genau so ist das. Diese Winden wurden einfach mit einem speziellen Schaltservo bedient, das die Drehrichtung des Motors umpolen konnte.
Das ganze war dann aber eben nicht mehr proportinal zur Knüppelstellung, sondern eben digital ... läuft oder läuft nicht.
Auf diese Art und Weise habe ich mir übrigens aus einem normalen Servo eine Minisegelwinde für meinen Opti gebaut.
infach das Poti durch zwei Widerstände ersetzt, den Anschlag am Poti abgekniffen und auf die Abtriebsscheibe des Servos eine Trommel geschraubt.
Knuüüel nach vorne .- auffieren
Knüppel nach hinten - dichtholen
 

molalu

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Super, vielen Dank für die kompetente Erklärung/Beschreibung. Ich ziehe meinen Hut vor allen, die im Modellbau ihre erlenten Fähigkeiten aus der Elektronik einsetzen können. Leider fehlt mir diese Fähigkeit komplett. Gerade noch plus und minus kann ich unterscheiden.
Dafür gibt es heute programmierbare DITEX Servos. Aber dazu komme ich später und konkreter.
 

Ragnar

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Da bin ich mal auf die Ausführungen zu den Ditex Servos gespannt.
 

RIU

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HILFE !!
Mir ist diese Woche dieses alte " Schätzchen " zugelaufen. Vielleicht weiß ja Jemand was für ein Modell das ist?
Länge 62cm - Größte Breite 30cm - Breite zwischen den Schwimmern 14cm - Breite hinten 10cm - Höhe der Stufe/Schwimmer 1.5cm
Als Antrieb ist ein 2.5ccm Taifun Meteor (ohne Wasserkühlung) verbaut. Nach dem Alter des Motors könnte das Boot aus den 50er Jahren sein.
Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!
Gruß Uli
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molalu

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Hallo Ulli, Gratulation, ein echtes Schätzchen. Mit dem Alter dürftest Du richtig liegen - späte 50-iger, oder 60-iger. Das ist eine sogenannte Rundnase. Ein klassisches Rennboot wie es zur damaligen Zeit manntragend eingesetzt wurde. Ich glaube es war Ende der 60-iger, als Aeronaut mit der Mathea IV den ersten Holzbausatz einer Rundnase auf den Markt brachte. Das war mein erstes, selbst gebautes Rennboot mit einem 600er Graupner Mabuchi an 12V NiCd.
 

molalu

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bei nochmaligen Anschauen fällt mir der außergewöhnliche Ruderkoker auf. Auch die Form des Ruders habe ich in dieser Form noch nie gesehen. Das Modell war möglicherweise ein Freifahrer, also kein RC. Oder finden sich im Rumpf Teile einer Servohalterung fürs Ruder?
 

RIU

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Hallo Ingolf
freut mich dass Dir das Boot auch gefällt! Von RC sind wir glaub ich meilenweit entfernt - allein der zur Verfügung stehende Platz würde
gerade für eine heutige RC - Anlage genügen. Das Ruder ist mir auch ein Rätsel - vor allem der quer beweglich gelagerte Ruderhebel.
Gruß Uli
 

molalu

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Hallo Uli, ich habe eine Idee. Bereits in den 40-igern waren in Amerika sogenannte Tether-Boats bei den Modellbauern sehr beliebt. Das funktionierte wie bei den Fesselflugzeugen. In der Mitte des Fahrwasser steckte eine Stange. Daran befanden sich 2 Stahlseile an denen das Bootsmodell befestigt wurde. Die Befestigungspunkte waren am Heck/Ruder und am Deck des Bugs. Damit sind die Jungs im Kreis geheizt. Das Motorentuning spielte eine große Rolle, genauso wie das Unterwasserschiff des Modells.
Wenn Du Tether-Boats Googles, findest Du hochinteressante Vintage-Modelle. Auch mit deinem Rumpf vergleichbare Hydroplanes.
 
Hallo, zur gezeigten kl Rundnase kann ich zwar nix beitragen, aber die nicht vorhandene Finne würde die Fesselflugthese ja unterstützen. Für gewöhnlich sitzt diese ja hinter bzw an der rechten Kufe.
Gruß, klaus
 

RIU

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Das mir der Ruderanlage wird mir vorläufig ein Rätsel bleiben - und ich glaube eher an einen "Freifahrer" da auf dem Rumpf keine erkennbaren
Befestigungspunkte für den Fesselfahrer sind.
Auf der 3-Blattschraube habe ich noch einen Namen im Guß entdeckt : REMOD
Gruß Uli
 

molalu

User
Meines Wissens war Teather-Booting immer links laufend.
Egal was es noch an Informationen zu diesem interessanten Hydro gibt, eine Restauration würde sich lohnen, weil die Substanz des Rumpf gut ausschaut. Alte Farbschichten mit Abbeizer runterholen und wenn es der Modellbaugott gut meint, kommt ein Mahagonideck zum Vorschein.
Auf jeden Fall ein Hingucker für Regal oder Vitrine.
 

RIU

User
Von der Schraube habe ich jetzt mal den Schmodder entfernt und es kam mittig eine 2mm Bohrung zum Vorschein. ich vermute einen Tankbeschlag
da der Spritschlauch unter dem Motor in diese Richtung läuft. An dem beweglichen Ruderhebel habe ich die Farbe abgekratzt aber keine Bohrung zum einhängen einer Leine entdeckt.
Der Rumpf ist möglicherweise aus Abachi oder Zeder gebaut - soweit ich das von innen sehen kann. Ein Mahagonideck wäre natürlich ein Traum!
Gruß Uli
 
Moin Uli,

Abachi + Zeder sind schöne, edle, Hölzer, auch gut zum arbeiten.
Wenn du Lust hast, ein Mahagonideck, sieht frech aus.
Nur ran.
Wird Top.

Viele Grüße
Gerd
 

molalu

User
Ein Mahagonideck wäre natürlich ein Traum!
Das wäre wirklich ein Traum, aber die Modellbauer damals haben viel mit Beize gearbeitet. Ich restauriere gerade eine Segeljolle, vermutlich auch aus den 50-igern. Innen Mahagoni gebeizt. Rumpf mit Fichtenleisten belegt und "Glück gehabt", außen mit hauchdünnen Mahagoni-Streifen furniert.
 
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