Alter ke 35/10 läuft nicht richtig - vielleicht kann mir jemand helfen ...

luju68

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Hallo zusammen,
ich wollte einen alten Keller KE 35/10 reaktivieren. Beim anschließen an eine Stromquelle läuft er zwar, aber irgendwie nicht "frei" und kommt nicht auf Touren ...
Ich habe ihn zerlegt und gründlich gereinigt. Beim Zusammenbau fiel mir schon auf, dass der Anker nicht wirklich in die Magnete "rutscht" wie bei den anderen, sondern sehr "streng" sitzt. Normalerweise wird er regelrecht in die Magnete gezogen. Bei diesem war das anders. Ich bin es gewohnt, beim aufsetzten des hinteren Schildes von vorne gegenzuhalten, damit er nicht gleich ganz hineingezogen wird.

Auch beim durchdrehen des Motors von Hand (geht ja immer etwas streng bei den alten Keller Motoren) ist der wiederstand deutlich größer.

Ich habe schon getestet, aber er sitzt in der länge nicht zu streng (Beilagscheiben) er kann noch ganz minimal hin und herbewegt werden. (ganz wenig spiel, wie bei meinen anderen Motoren auch)

Beim Einlaufen ohne Last (Leerlauf) wird er sehr schnell warm um nicht zu sagen heiß und er läuft auch nicht wirklich locker (frei ...) Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll ... er kommt nicht auf Touren und man merkt förmlich, wie er sich quält ...

Irgendwie habe ich das Gefühl, er wird gebremst. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wo und wie ... Die Kugellager sind ebenfalls frisch geölt und lauften eigentlich ganz locker. Das einzige, was mir eingefallen wäre ist, dass der Abstand zwischen Anker und Magnete evtl. etwas zu klein sein könnte ... aber das ist ja vorgegeben ... oder?

Das gleiche ist mir auch (wenn auch weitaus weniger schlimm) schon einmal bei einem anderen KE 40/10 aufgefallen. Offensichtlich gibt´s da Fertigungstolleranzen ... ?!

Bei Robbe kann ich ja keinen mehr fragen :-) und Herr Heinz Keller dürfte ja auch nichts mehr etwas dazu sagen können ... leider!

Aber meine Hoffnung wäre, dass vielleicht jemand von euch sich damit auskennt und mir helfen könnte. Es wäre sehr schade, den schönen, guten Motor einfach wegwerfen zu müssen ...

Vielen Dank im voraus für euere Hilfe und viele Grüße

Stefan
 

luju68

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Hallo Hermann,

nein ich denke nicht - aber Danke. Daran hatte ich auch schon gedacht. Aber an der Ankerplatte waren (sind Serienmäßig) bei den Keller immer zwei Markierungen vorhanden. Ich achte immer peinlich darauf, dass sie nicht verschoben (verdreht) werden. Ich hab ihn wieder so zusammengebaut, wie er sein sollte (oder vorgesehen ist) Bei den alten Silberline KE Motoren kann man die Ankerplatte ja nicht verdrehen, da sie mit 3 Schrauben festgehalten wird.
Danke für deinen Hinweis. Aber ich hab das Gefühl, er wird irgendwie gebremst oder geht zu streng ...
 

GC

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Hallo Stefan,
ich habe ein paar Fragen:

- was versehst Du denn unter streng?
- sind die Magnete noch stark genug oder haben sie ihre Kraft verloren? das geschieht bei einer Überhitzung.
- kann es sein, dass durch einen Absturz der Kollektor oder die Bleche auf der Welle verschoben sind?
- wie sehen die Kohlen aus?
- Ist der Kollektor stark mit Rillen abgenutzt?
- befinden sich evtl. Fremdkörper zwischen Magneten und Anker?
- Ist die Welle evtl. verbogen?

Ich weiß, das sind viele Fragen. Ich tippe auf Fremdkörper und/oder verbogene Achse.

Mach mal ein paar Bilder mit Massangaben. Vielleicht sieht man etwas und evtl. habe ich noch einen Anker im Keller.
 

GC

User
Fällt mir noch eine Möglichkeit ein. Bei den späten KE40/xy, die von Robbe vertrieben wurden, wurde die Wicklung mit einem minderwertigem Epoxy verklebt, das schon früher bei hohen Temperaturen weich bis flüssig wurde. So hat sich bei einem Freund von mir, damals der Anker verklebt und der Motor ließ sich nicht mehr drehen.
In diesem Fall wäre das Säubern der Magnete angesagt, sofern der Anker nicht unwuchtig wurde.
 

luju68

User
Hallo Gerhard,

vielen Dank für die Antwort.

Nein, das mit dem Epoxy scheint nicht der Fall zu sein. Zumindest macht der Anker keinen diesbezüglichen Anschein. Er ist nach dem Reinigen sauber und Rostfrei. Ebenso die Magnete (zumindest Optisch) Wenn man darüberfährt ist alles schön glatt, so wie bei allen anderen auch.

Der Strator ist eigentlich in einem Optisch guten Zustand. Keine schwarzen Stellen an den Drähten erkennbar (zumindest soweit man das sehen kann - also nicht sichtbar unter den Blechpaketen)

Der Kollektor ist gut eingelaufen - aber ohne erkennbaren tiefen Rillen. Die Verlötungen der Drähte sind alle noch ok und keine Ablösungen erkennbar.

Die Kohlen sind ebenfalls gut eingelaufen aber noch nicht sonderlich verbraucht. Auch sie bewegen sich leicht in den Schächten. Beim ersten öffnen war er ziemlich verdreckt (Kohlenstaub) aber nach dem Säubern sieht er fast wie neu aus. Keine Kalten Lötstellen am Ankerschild erkennbar.

Ob er leicht verbogen ist, kann ich nicht genau sagen, da mir das passende Werkzeug fehlt, aber beim Drehen zwischen den Fingern schaut es nicht danach aus.

Kann es sein, dass die Magnete sich entmagnetisiert - oder sich umgepolt haben? Wenn ja, warum?

Hat das dann solche Auswirkungen? Ich hab gedacht, wenn die Magnetkraft nachlässt, lässt er sich auch leichter drehen. Aber bei meinem ist das Gegenteil der Fall - der dreht sich extrem schwer ... Und dadurch eine extreme Erwärmung ...

Ich hab alle meine Motoren mit einem Stabilisierten Netzgerät bis 2 A mal probelaufen lassen. Mache laufen noch mit den 2A an, die meisten aber brauchen einen kleinen "Schubs" und laufen dann wunderbar regelbar.
Aber dieser Motor ist damit nicht in Bewegung zu setzen. Er braucht deutlich (extrem viel mehr - wieviel genau kann ich nicht sagen, da ich kein Messgerät dazu habe) um überhaupt zu laufen - und dann auch nur ganz "wiederwillig".

Die Bilder kann ich erst heute Abend machen. Werde dann versuchen, welche einzustellen.

Vielen Dank für die Antworten und viele Grüße

Stefan
 

GC

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Hallo Stefan,

nach Deiner ausführlichen Beschreibung, kann ich mir nur vorstellen, dass mechanische Reibung die Leichtgängigkeit behindert. Da aber alle Lager ok sind, kann ich mir nur vermuten, dass der Anker an den Magneten schabt, was Du aber ausschließen möchtest. Aber warum läuft der Motor so schwer an, bzw. wieso ist der Leerlaufstrom so hoch?
 

luju68

User
Ich werd ihn nochmals zerlegen und alles Prüfen - ist ja keine Sache mit den 3 Schräubchen ...

Aber Mechanisch sieht man nichts am Anker, dass er streifen würde.

Darum bin ich ja so ratlos ...
 

GC

User
Wie sind denn die Magnete beim KE35 befestigt? Kann man sie herausnehmen?

Wenn Du noch einen KE35 hast, kannst Du testweise den Anker dieses Motor in den "kranken" montieren und dann weißt Du, ob es am Rotor oder am Stator liegt.
 

luju68

User
Nein, die Magnete sind Verklebt und überdreht.

Gute Idee, ist mir auch gerade erst gekommen. Hab noch einen 35/6, aber ist eigentlich egal. Hauptsache mal ausprobieren, ob der Strator im anderen Gehäuse geht und umgekehrt ...

Blöd, hätt ich eigentlich gleich drauf kommen sollen ...

Danke dir
 

luju68

User
Hallo Gerhard


vielen Dank für deine Ausführung.

Ich hab mir mal die Arbeit gemacht und die beiden Anker ausgetauscht. Überraschenderweise war der, der so schlecht ging, schon wieder ziemlich "dreckig" und hatte in der Mitte/hinteres Drittel deutliche Schleifspuren.

Wie gesagt, hab ich wieder alles Sauber gemacht und gewechselt.

Überraschung...

Beide laufen einwandfrei (mit den gewechselten Anker) Laufen schon bei wenig Strom an, drehen sauber hoch und haben auch bei niedrigen Strömen wunderbare langsamlaufeigenschaften.

Ich hätte gleich drauf kommen können und die beiden mal wechseln ...

Anscheinend hat sich der eine nicht mit seinen Magneten vertragen ...
:D
;)


Na ja, jeder mag hald sein Zuhause nicht... Aber Spaß beiseite. Im direkten Vergleich ist der zweite Anker deutlich gelblicher wie der erste. Läst darauf schließen, dass er vermutlich doch deutlich höhere Temperatur abbekommen hat, wie der andere.

Aber jetzt laufen beide wieder einwandfrei.

Das mit dem Bürstenfeuer ist beim einen auch ok (beim anderen kann ich es nicht sehen, der ist noch geschlossen. Aber jetzt mach ich den auch auf. Das mit dem gekapselt ist zwar ganz nett, aber ich denke, doch der Hitzetot des einen oder anderen Motor.

Mal hoffen, dass es mit den beiden Motoren nun so bleibt ...

Aber trotzdem vielen, vielen Dank!



Stefan
 
Hi,
die älteren Kellermotoren haben noch Neodymmagnete die sich mit der Zeit auflösen. Heist sie werden nach und nach zu Pulver. Dieses Neodympulver sitzt zwischen der Ankernuten . Du musst diese Pulver mit starker Pressluft heraus blasen . Ich habe auch stark klebrige Masser ähnlich Knette für Kinder die ich in die Nuten drücke und innen über die Magnete einlege und andrücke um diese Pulverteilchen so gut es geht entferne. Wenn man den Anker einschiebt tretten die Pulverteilchen wenn noch vorhanden wieder vor in den Luftspalt und bremsen so den Anker am drehen. Es kann bei manchen Magnetmaterialien aus dieser Zeit auch sein das die Magnete dicker werden durch diesen Prozess. Ich habe erst vor ein paar Wochen genau so einen Kellermotor von einem Bekannten bekommen der nach der gründlichen Reinigung jetzt sauber läuft.

Schau mal genauer hin .

Happy Amps Christian
 
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