Anlenkung Rudergestänge

Welche Erfahrung gibt es zur Verlässlichkeit der kraftschlüssigen Verbindung zwischen Madenschrauben-Klemmung am Ruderhorn und Rudergestänge (s. Foto)? Eine formschlüssige Verbindung (z. B. Kröpfen des Gestänges) scheidet wegen Unzugänglichkeit aus.
Es handelt sich um die Anlenkung des V-Leitwerks eines Seglers mit ca. 3,2 kg Gewicht.
 

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Holze01

User
Ich hab diese Klemmung bei einigen Schaumwaffeln im Einsatz und die halten alle ohne Probleme. Bei einem Segler dieser Größe würde ich aber Kugelanschlüsse verwenden. Gekröpfte Gestänge sind einfach Mist, zu viel Spiel.
 

gp24

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Ich habe den Draht im Bereich der Madenschrauben-Klemmung mit dünnen Schrumpfschlauch versehen (verklebt und geschrumpft); dann passiert da gar nichts mehr ....
 

Oxymoron

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Welche Erfahrung gibt es zur Verlässlichkeit der kraftschlüssigen Verbindung zwischen Madenschrauben-Klemmung am Ruderhorn und Rudergestänge (s. Foto)?
Solche Ruderanlenkungen verwende ich seit Jahren ohne Probleme, allerdings ausschließlich mit Madenschrauben mit Ringschneide (DIN 916). Diese haben am Ende eine Schneide, welche sich oberflächlich in das Rudergestänge kerbt und einen sicheren Halt gewährleistet.
 

Wilf

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Solche Ruderanlenkungen verwende ich seit Jahren ohne Probleme, allerdings ausschließlich mit Madenschrauben mit Ringschneide (DIN 916).
Solche Ruderanlenkungen verwende ich ebenfalls seit Jahren, zuletzt diese:

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Die Probleme sind eigentlich immer dieselben: Die Madenschrauben lassen sich mit dem mitgelieferten Inbusschlüssel nicht ordentlich festziehen. Der Inbusschlüssel hat in der Madenschraube so viel Spiel, dass er schon bei geringsten Drehmomenten durchrutscht.
Durch Anfeilen der Schubstangen, Herstellung einer formschlüssigen Verbindung und Anwendung von flüssiger Schraubensicherung vermeine ich, dieses Problem so halbwegs im Griff zu haben.

Viel mehr Sorgen bereitet mir die gegenüberliegende Seite des Gestängeanschlusses, der ins Ruderhorn eingreift: Der massive Gestängeanschluss endet in einem zarten 2 mm Zapfen, der als Lagerstift für die Übertragung der Bewegung auf das Ruderhorn dient.
Nur durch ein Nichts an gewöhnlicher M2 Mutter auf der Gegenseite wird der Lagerstift am Herausfallen gehindert. Um die Beweglichkeit der Lagerstelle zu gewährleisten, darf diese Mutter nur locker hineingedreht, nicht aber festgeschraubt werden.

Kommt es gelegentlich vor, dass der Lagerstift bricht oder dass sich die Mutter durch die Steuerbewegungen selbständig macht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Inbusschlüssel hat in der Madenschraube so viel Spiel, dass er schon bei geringsten Drehmomenten durchrutscht.
Achtung: hier werden sehr oft Madenschrauben mit SW 1/16", also 1,5875mm eingesetzt (auch in M3 Maden). Metrische 1,5er Schlüssel rutschen da sehr leicht durch. Mit dem richtigen Zollschlüssel kann man da schon ein ausreichendes Drehmoment draufgeben.
In diesem Bereich kommt es schon auf Hundertstel an.

Kommt es gelegentlich vor, dass der Lagerstift bricht oder dass sich die Mutter durch die Steuerbewegungen selbständig macht?
Ein Stift ist bei mir noch nie gebrochen. Als Mutternsicherung, entweder Loctite, Kontermutter oder meistens eine M2-Stopmutter.
Für Ruder nehme ich die aber nur in Modellen unter 1500gr, oder für Gasgestänge bis 10kg wegen der leichten Verstellbarkeit.
Gruß Andreas
 
Hallo,
bei einem kurzem Gestänge verwende ich 2,00mm Fahrradspeichen.
Die Nabenseite wird in den Ruderhebel eingefädelt und kann sich dank des
Nietkopfes nicht lösen.

 

Wilf

User
Achtung: hier werden sehr oft Madenschrauben mit SW 1/16", also 1,5875mm eingesetzt (auch in M3 Maden).
Bingo!!!
Da dürften Zauberlehrlinge bei den Herstellern Dinge zusammen gerafft haben, die nicht zusammen gehören.
Als Mutternsicherung, entweder Loctite, Kontermutter oder meistens eine M2-Stopmutter.
Für Ruder nehme ich die aber nur in Modellen unter 1500gr, ...
Ich habe es mit einer M2-Stopmutter in Verbindung mit flüssiger Schraubensicherung versucht. Dazu die Mutter auf dem mit Messingrohr ausgebuchsten Lagerhebel angeknallt und dann wieder bis zu einer teigigen Drehbarkeit des Ruderanschlusses gelöst.
Gerne hätte ich einen längeren Stift an der Ruderanlenkung gehabt um mit Kontermuttern arbeiten oder wenigstens eine Beilagscheibe unterlegen zu können. Aber so etwas ist nicht vorgesehen und der Kunde hat gefälligst zu nehmen, was lieferbar ist.

bei einem kurzem Gestänge verwende ich 2,00mm Fahrradspeichen.
Tolles Material. Auf dem Bild im Beitrag #5 ist hinten die Fahrradspeiche, vorne eine Weicheisen-Gewindestenge. Rückblickend wäre es besser gewesen, vom Fahrrad der Nachbarn eine weitere Speiche herauszuzwicken und , versehen mit einer Löthülse, an Stelle der Gewindestange zu verwenden.
a010.gif



Der Ausschnitt in der Tragflächenbeplankung der E4a ist wieder geschlossen und ich kann nur darauf hoffen, dass die Lagerung mindestens so lange hält wie der Rest des Flugmodells.
Das Modellgewicht wär' ja nicht das Problem. Aber der (voraussichtliche) 25 LA, eingestellt auf Dauervollgas, kann durch seine Vibrationen schon das Leben des einen oder anderen wichtigen Bauteils entscheidend verkürzen.

Wir werden sehen. Fortsetzung hier: Die schönsten Bilder eines Absturzes
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Diese Anlenkungen nehme ich überhaupt nicht mehr.
Sie bereiten mehr Ärger als man in der knappen Freizeit haben mag.
Daher habe ich meine Tiger-Moth auf Kugelköpfe (selbige Höhe, spielfrei und Leichtgängig) umgebaut.

anl. 1.jpg


anl 2.jpg


Auch Fahrradspeichen (habe etliche erworben) waren im Blade DS viel zu weich.
Da bieten die Händler sehr gute harte 100mm lange Gestänge mit Gewinde im 10er Pack,
welche sich viel weniger verbiegen, verwinden etc.

Oder man nimmt so wie ich beim Blade.
2mm schwarzen! Federstahldraht,
macht am Ende 10mm blank und lässt ihn dort blau an,
sodass man dort ein Gewinde aufbringen kann.
Habe dann ca. 80mm lange Stücke abgetrennt, gereinigt und angeraut,
um es in ein CFK-Rohr 30mm tief zu verkleben.
Hält noch heute bombenfest, ohne Spiel und Geschlabbere! :D
Das war damals das biege festeste, was ich mittels Federwaage ermitteln konnte!





Bitte bei flotten Modellen nicht an den Anlenkungen leichtsinnig werden. :)





Gruß
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst einmal vielen Dank für die vielen konstruktiven Anmerkungen!
Ich möchte eines zur Anlenkung mit gekröpftem Draht ergänzen: Wenn man das Gestänge nur einmal um 90Grad abwinkelt und am Ende etwas aufraut, kann man mit einer Lot-Perle gegen Herausrutschen sichern. Hierzu ist es hilfreich, zum Abschluss der Lötstelle den Lötkolben auszuschalten, um das Lot gezielt aufwachsen zu lassen. Eine solche Anlenkung ist sehr dezent und nahezu spielfrei (s. Foto, Querruder).
Löten ist im betrachteten Fall des V-Leitwerks, abgelenkt tief im Rumpf wegen Unzugänglichkeit jedoch keine Option. Bei der zu Beginn des Threats dargestellten Anlenkung kam man mit dem Inbus durch ein Loch im Rumpf die Madenschraube erreichen, jedoch nehme ich mittlerweile Abstand von dieser Art von Anlenkung für den schweren Segler.
Für weitere Anregungen bin ich immer empfänglich. Danke.
 

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Und so habe ich die Aufgabenstellung gelöst: Rudergestänge 90° abgewickelt und bei circa 8 mm getrennt. Die Enden etwas angeschliffen und nach dem Einhängen in das Ruderhorn mit einer Lötperle gesichert (wie weiter oben am Querruder geschildert). Dies ergibt eine sichere, formschlüssige und spielfreie Anlenkung.

Beide Servos sind auf einem Holzplättchen befestigt, welches auf Schienen in den Rumpf hineingeschoben wird.
 

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Lieber Börny, danke für Deinen Kommentar (Dank auch an all die Anderen), ich versuche, ein Rudergestänge generell recht weit außen einzuhängen, auch wenn es nahezu spielfrei ist, denn die Servos haben immer noch ein bisschen Spiel… Manchmal muss man auch ein zusätzliches Loch ins Ruderhorn bohren, dessen Durchmesser genau dem Gestängedurchmesser entspricht. Übrigens: Das Ruderhorn verträgt bedenkenlos die kurzzeitige Hitzeeinwirkung des Lotes.

Abschließend noch eine Korrektur meiner Längenangabe des gekröpften Teils des Gestänges: Es sind schätzungsweise eher 5 mm (statt 8 mm), dies hängt aber individuell von der Dicke des Ruderhorns ab. Also hinreichend lang, um noch eine Lötperle anbringen zu können.

Nun will ich mich nicht weiter in Details verlieren und wünsche Allen einen guten Flug und viel Spaß am Hobby.
 

bendh

User
Es ist doch völlig egal wo du das Rudergestänge einhängst, das Getriebespiel ist prozentual immer das gleiche wenn du den vollen Weg ausnutzt.
 
- Aber das relative Spiel (bezogen auf den Weg des Gestänges) ist geringer, umso weiter innen eingehängt wird
- die Stellkraft auf das Gestänge ist höher umso weiter innen eingehängt wird

LG
 
Ich habe diese Diskussion erwartet, weshalb ich Klarheit ins Thema „Servo-Spiel“ hineinzubringen versuche:

Es ist zwischen dem rotatorischen (Drehung) und translatorischem (Verschiebung) Anteil des Servospiels zu differenzieren.

Das rotatorische Spiel ist i. A. durch die begrenzte Passgenauigkeit der Zahnräder im Servogetriebe bedingt. Das translatorische Spiel ist hauptsächlich einem ausgeschlagenen Lager der Ruderhornaufnahme geschuldet. (Ja, ich sollte mir mal neue Servos zulegen. Vielleicht solche, die doppelt kugelgelagert sind).

bendh hat schon recht, wenn er sagt, dass das relative rotatorische Spiel (also auf den Verdrehwinkel bezogen) unabhängig von der Länge des Ruderhorns ist.
Das relative, also auf den Verdrehwinkel bezogene translatorische Spiel nimmt jedoch mit der Länge des Ruderhorns ab.

Welche Komponente des Servo-Spiels überwiegt, ist individuell von der Fertigungsgenauigkeit bzw. vom Verschleiß des Servos abhängig.

In meinem Fall musste ich mich ohnehin für ein weit außen eingehängtes Gestänge entscheiden, da die Hebel am V-Leitwerk recht lang sind.
 
Vielleicht noch eine Ergänzung und eine Skizze dazu…

Im Fall eines innen angelenkten Gestänges (sowohl am Servo als auch an der Klappe) entstehen meiner Ansicht nach die folgenden Nachteile:

Die am Servo und an der Klappenlagerung aufzubringende Kraft ist größer, wodurch:

- das Lager am Servo und an der Klappe schneller ausgeschlagen werden dürfte. (Auf den Verschleiß des Servogetriebe hat es keinen Einfluss, da das Drehmoment unabhängig davon ist),

- das Gestängespiel in beiden Ruderhörnern einen größeren Einfluss nimmt,

- die Längeneinstellung des Rudergestänges empfindlicher wird,

- die Gefahr der Durchbiegung des Rudergestänges zunimmt.

Im dargestellten Fall 2, also wenn das Gestänge weiter außen eingehängt wird, ist der einzige Nachteil der längere Ruderhebelarm an der abgelenkten Klappe, der beim Transport des Fliegers beschädigt werden oder andere Flugzeugteile beim Transport mit Kratzern versehen könnte.
 

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Achtung, ich bin vom Servohorn, nicht vom Ruderhorn ausgegangen...

Natürlich hast du recht wenn du (für alle mit möglichst einfachen Worten) meinst: beim Ruder möglichst langer Hebel, beim Servo möglichst kurzer Hebel... beim Thema Servo-Spiel sollte es eigentlich keine Diskussion geben :D
 
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