Ansaldo italienischer Doppeldecker

f4bscale

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Soweit zum Fahrwerk.
Bevor der Erstflug erfolgen konnte waren natürlich eine Reihe von Montagearbeiten nötig. Dabei gab es schon die eine oder andere Überaschung.
Bei der Leitwerksmontage war es erst mal eine Kollision zwischen dem Höhenruderhebel und der (eigentlich nicht nötigen) Seitenruderanlenkung.

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Diese muss ich einseitig weglassen oder eben nach unten versetzen.

Die nächsten Bilder zeigen wie ich das Höhenleitwerk mit Hilfe meines Lineals mit Anschlag und einer Leiste ausgerichtet habe.

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Die Windschutzscheibe war schnell in ihrer Position befestigt.

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Die Rumpfunterseite war noch mit einer Beplankung zu versehen.

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0,5mm Sperrholz mit Etikettenfolie beschichtet bildet den hinteren Teil. Am rechten hinteren Deckel sieht man sehr schön welche Auswirkungen ein unbeabsichtigter Tropfen Sekundenkleber auf die Oberflächengüte haben kann.

Der vordere Teil der Beplankung besteht aus 0,5mm Alublech (halbhart) in dieses Teil musste ich vier Lüftungsschlitze einarbeiten. Dazu wäre ein entsprechendes Prägewerkzeug nötig. Ich verwende eine nicht ganz einfache handwerkliche Methode. Diese sollte man allerdings vorher an einem Reststück Blech üben. Als Werkzeug werden dazu nur ein paar Leisten, eine Reißnadel oder ein kleiner Schraubendreher benötigt.
Zunächst bekommt das Blech an den entsprechenden Stellen Schlitze. Die Länge entspricht der zukünftigen Länge der Lüftungsschlitze.

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1mm Bohrungen am Ende der Schlitze sollen ein weiterreißen des Blechs beim Ausformen der Schlitze verhindern.
Die Bereiche der Schlitze empfehle ich vor der weiteren Bearbeitung auf etwa 200° C zu erhitzen( Lötbrenner). Dadurch wird das anschließende Ausformen der Lüftungsschlitze sehr erleichtert.
Genau an der zukünftigen Bieglinie wird das Material zwischen zwei Leisten eingespannt.

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Nun kann man den Lüftungsschlitz mit Hilfe einer Reißnadel ausformen.

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Dabei wird die Reißnadel langsam durch Drehen hier im Bild nach rechts bewegt. Die dann noch vorhandenen kleinen Beulen lassen sich mit einem Hammer vorsichtig zurückdrücken.

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Das Ergebnis ist zwar mit einem mit Prägewerkzeug erzeugten Schlitz nicht vergleichbar aber für den Anfang außreichend.
Das war die letzte aufwändige Arbeit vor dem Zusammenbau des Modells.
Es mussten nur noch alle Streben mit Rumpf und Tragfläche verschraubt werden. Auf Verspannungen habe ich erst einmal verzichtet. Diese sind ja für den Erstflug nicht unbedingt nötig.
Wichtig war noch die Leinenführung. Diese habe ich aus 0,8mm Stahldraht gebogen und an den inneren Streben angenäht. Die Abmessungen habe ich aus dem vergrößerten tscheschichen Bauplan übernommen. Dazu hatte ich schon weiter oben eine Bemerkung gemacht. Bei weiteren Testflügen muss die richtige Position ermittelt werden. Wie man das macht, hat Peter German in einem Beitrag (FAI Kunstflug) hier im Forum beschrieben.

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Jetzt kam die wichtigste Flugvorbereitung an die Reihe.
Das Einstellen des Schwerpunktes.
Ich habe dazu auch keine besondere Messeinrichtung benutzt. Die alt bekannte Methode das Modell einfach mit beiden Händen am zukünftigen Schwerpunkt( laut Plan bei 25% MaT) zu unterstützen war mir erst mal ausreichend.

Vormontiert waren Motor und Luftschraube.
Das Modell wog in diesem Zustand 960g.
Wieviel Zuladung muss ich anbringen um den Schwerpunkt korrekt einzustellen?
Also erstmal den 1800 mAh Akku so weit wie möglich nach vorn positioniert. Eine deutliche Schwerpunkt Verlagerung aber nicht zu erkennen.

Am Ende habe ich dann ca. 600g an Zuladung ergänzen müssen. Was am Ende eine Abflugmasse 1550g ergab. Das ist im Vergleich mit anderen Scalemodellen immer noch ein recht ordentlicher Wert. Die Gummiafhängung des Fahrwerks musste ich allerdings ordentlich verstärken.

Eine Bemerkung noch zur verwendeten Steuerleine. Diese wollte ich zunächst bei 17m bemessen. Die Einstellung meines Steuergriffs habe ich zunächst so gewählt das das Höhenruder bei normaler Griffhaltung leicht auf "drücken" eingestellt ist. Das verhindert zumindest das das Modell unbeabsichtigt heftig beim Start steigt. Diese Einstellung hat sich dann auch in Hammersbach beim Erstflug bewährt.
Ich hatte zumindest den Eindruck, dass die Ansaldo sich recht gutmütig in der Luft verhielt.
Weitere Tests sind natürlich noch zu machen.

Wolfram
 
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f4bscale

User
Für weitere Tests hatte ich die Radachsenstellung dahingehend verändert, dass die Achse mehr Richtung Innenkreis gedreht wurde. Versuche auf unserem gepflastertem Hof waren erstmal zufriedenstellend. Das Modell rollte dabei schon ein wenig nach links. Ok, dachte ich, am Sonnabend ist Arbeitseinsatz auf dem Platz in Sebnitz da hast du sicher nach getaner Arbeit die Gelegenheit für weitere Versuche.
Aber es kam anders als gedacht. Viel schlimmer als in Hammersbach rollte das Modell nach außen und kippte dann auf die Innenfläche. An einen Start war nicht zu denken. Erst eine Verlegung der hinteren Steuerleine in die vordere Öse der Leinenführung brachte in wenig Abhilfe und das Modell konnte erfolgreich Starten.
Danach begann natürlich das große Rätselraten nach der Ursache dieses Verhaltens. Lutz Richter berichtete von einem ähnlichen Verhalten seiner Piper.
Gelöst hat er das Problem durch entsprechende Veränderung der Spurlage der Räder.
Ich kenne ähnliche Verhaltensweisen vor allem bei Doppeldeckermodellen.
Aber woher kommt das?
Mögliche Ursachen gibt es viele.
Jetzt kommt es darauf an, die richtige herauszufinden. Den Spurlauf hatte ich ja schon korrigiert. Eine Verlagerung der Leinenführung brachte Linderung aber noch keinen durchschlagenden Erfolg.
Das war der Ausgangspunkt für die weitere Arbeit. In meinem Scale Buch habe ich eine Methode zur Bestimmeung des Schwerpunktes bei Scalemodellen beschrieben. Daraus lässt sich auch die Position des Steuersegmentes ableiten.
Das habe ich als nächstes überprüft. Der Schwerpunkt für das Modell ist im Bauplan mit 25% MaT angegeben. Nach meiner Berechnung soll er bei 23% liegen. Das ist im Toleranzbereich. Der Drehpunkt des Segmentes liegt laut Plan 52mm hinter dem Schwerpunkt. Nach meiner Rechnung müsste das Segment um ca. 35mm weiter nach vorn verschoben werden.
Das entspräche auch etwa der altbekannten Faustregel: Drehpunkt des Steuersegmentes etwa 10-15% MaT hinter dem Schwerpunkt.
Das werde ich jetzt als nächstes machen und testen.

Wolfram
 

f4bscale

User
Das Segment ist jetzt ca. 35mm nach vorn verlagert. Da die Segmentplatte an dieser Stelle doch etwas schwach dimensioniert ist, habe ich ein zusätzliche Abstützung eingefügt.

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Für den Erstflug war ja jede Menge Trimmgewicht nötig. Dieses hatte ich erst mal in Plasatiktütchen gefüllt und einfach im Modell vorn wo Platz war untergebracht. Davon war eine Menge nötig.

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Da ich das Modell in seine Baugruppen zerlegt habe, bietet sich an, einen Teil des Trimmgewichts nachträglich so weit wie möglich nach vorn zu verlegen. Aber wieviel davon ist nötig? Im Bereich des Kopfspantes und in der Kühlerverkleidung war ein wenig Platz.
Ich habe dazu den Abstand zum im Plan festgelegten Schwerpunkt gemessen. Für den Abstand zum Leitwerk ich habe den Leitwerkshebelarm gemessen.
Das Hebelverhältnis ist etwa 1:5. D.h. ich muss das fünffache des Gewichtes des Leitwerks vorn zuladen.
Etwa 35g bringt das Leitwerk auf die Waage. Demnach muss ich 175g unterbringen.

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75g konnte ich im Kopfspant unterbringen den Rest habe ich unter dem Motor und rechts und links davon untergebracht.

Wolfram
 
Hallo Wolfram,

wie bisher stets lese ich Deinen Bauthread mit großem Interesse und Bewunderung.
175 g sind ja schon ein ganz gehöriger Ballast! Anscheinend nimmst Du irgendwelche kleineren Bleistücke, ist das zerdrücktes Schrotblei aus dem Angelbedarf?

Zum Thema "Position des Steuersegments" bin ich jetzt etwas verwirrt. Ich hatte gerade angefangen zu verstehen, daß die eigentlich irrelevant ist (s. auch diesen Thread), und nun schreibst Du, daß Du sie verlagerst in der Hoffnung, bessere Flug- bzw. Starteigenschaften zu erreichen...?
Oder habe ich das falsch verstanden?

Viele Grüße - Albrecht
 
Ich bin auch weiterhin der Meinung, dass die Position weitestgehend egal ist, da die Lage des Modells im Raum über die Position des Leineneintrittes und Schwerpunkt definiert wird.
Es gibt aber ein paar Sonderfälle, wie z.B. Leadouts aus starren Drähten da kann durch die Steifheit der Leadouts noch ein weiteres Drehmoment entstehen. Es kann bei hohen Knickwinkeln auch zu erhöhter Reibung in der Leinenführung kommen, oder falls die Verstellbare Führung nicht ganz Fest gezogen ist, hilft es, alles ein bisschen auf einer Linie zu haben.
Aber bei Flexiblen Litzen ist es eigentlich egal. Das kann man sehr gut mit einem Versuch ermitteln :
Bilderrahmen mit Öse, durch die die aufhängeleine geht. Diese ist aber nicht in der Öse fest, sondern wird nur durch die Öse geführt und an beliebiger Position am Rahmen befestigt. Da kann man ein paar Positionen durchprobieren, das hat auf dem Rahmen keinen Einfluss.
VG,
Sebastian
 

f4bscale

User
@ Albrecht:
Das Trimmblei sind noch Restbestände aus meiner beruflichen Tätigkeit in einer Freizeiteinrichtung. Da gab es eine Gruppe Luftgewehrschützen. Es wurde eben nur selten etwas weggeschmissen.

Allgemein zur Position des Steuersegmentes:
Diese ist wie sich herausgestellt hat eben nicht irrelevant. Das ist allerdings ein Thema mit dem sich nur wenige wirklich beschäftigt haben. Ich möchte aber an dieser Stelle keine Ausführungen dazu machen. Meine diesbezüglichen Kenntnisse sind zwar durch eigene Erfahrungen gesichert, ich erhebe aber nicht den Anspruch das sie wirklich allgemeingültig sind. Hier im Forum gibt es leider nur wenige, die über gesicherte Kenntnisse verfügen. Die meisten von ihnen halten sich zurück und überlassen den "Experten" das Feld. Im Mutterland des Fesselflugs gibt es da sicher interessante Beiträge. Aber wer ist fähig und bereit diese zu übersetzen?

Es hat sich in den vielen Jahren der Modellentwicklung im Fesselflug ein gewisser Standard herausgebildet.
Dieser besagt, das Segment sollte 10 -15% maT hinter den Schwerpunkt liegen. Die Begründung: Es gibt einen kleinen Hebel der der den Leinenzug verstärken soll. Das ist aber immer im Zusammenhang mit der Position der Leinenführung zu sehen. ( etwa 3-5° Rückverlagerung senkrecht zur Längsachse) Für die Position der Leinenführung gibt es viel Diskussion aber wenig gesicherte Erkentnisse über die Größenverhältnisse der auftretenden Drehmomente.

Doch zurück zur Ansaldo:
Das Problem ist nich der Flug des Modells sondern der sehr starke Zugnach außen beim Rollen. In Hammesbach war es mir auf der Rasenfläche noch gelungen überhaupt zu starten. Meine kurzfristige Maßnahme war dort eine Verlagerung der Position der Leinenführung und ein extremes zurückhalten des Modells indem die Position der Hand weit gegen die Flugrichtung verlegt habe.
Beim zweiten Flug auf der Asphaltpiste in Sebnitz (warscheinlich durch den geringeren Rollwiederstand) war es mir nur durch eine weitere Verlagerung der Leinenführung nach vorn überhaupt möglich zu starten.
Die Position der Leinenführung befand sich sehr weit vor dem Drehpunkt des Segmentes. (Das ist eher unüblich)
Das veranlasste mich die Segmentposition zu prüfen. Jetzt ist das Segment entsprechen der oben genannten Regel angeordnet.
Offensichtlich ist es eben nicht egal wo das Segment positioniert ist.
Ein weiterer Aspekt: Meine Motorzugachse ist 2° nach außen eingestellt. Ich erzeuge damit eine weitere Kraft die das Modell nach außen zieht. Der Drehpunkt des dazugehörigen Hebelarms ist der Drehpunkt des Segmentes. Das hier ein Einfluss auf das Rollverhalten gegeben ist ,konnte ich in Sebnitz beobachten. Bei ganz vorsichtigem Gasgeben konnte ich das Modell einigermaßen in der Spur halten und somit auch starten. Bei Erhöhung der Drehzahl verstärkte sich das Rollen nach außen.

Da bei anderen Modellen (Piper von Lutz und PT-17 von Rainer) ein ähnliches Rollverhalten zu beobachten ist, ist es mir schon wichtig die Dinge zu hinterfragen.
Lutz hat das Problem durch Veränderung des Spurlaufs gelöst. Bei der Ansaldo brachte das keinen Erfolg. Das war eine Veränderung die ich vor dem Flug in Sebnitz vorgenommen hatte.

Ich werde aber erst mal bei nächster Gelegenheit prüfen wie sich die Verlagerung des Segmentes und der Leinenführung auswirkt.


Wolfram
 
Hallo Wolfram !
Vielleicht muss man da stärker differenzieren :
Im Flug gibt es keine Auswirkungen. Da hat jemand in Berlin (nicht ich) mal einen Nurflügler gebaut , wo man von vorn bis hinten beliebig auf der Tragfläche (Nasenleiste bis Endleiste) das Segment positionieren konnte, absoulut kein Unterschied im Flugverhalten. Ziel war wohl damals, eine optimierte Position für ein Combat-Modell zu finden. Das haben mir verschiedene Leute aus meinem Club unabhängig erzählt.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Fliegen ist aber nicht am Boden Rollen. Ich bin zwar auch da der Meinung, das sich das Modell hauptsächlich durch die Zentripetalkraft über Leineneintrittposition und Schwerpunkt ausrichtet (noch vom Fahrwerk beeinflusst), aber würde mich freuen, auch mal etwas neues zu lernen.
Man hat ja nie alle Effekte auf dem Schirm, die in der Praxis auftauchen können.
Es ist auch eine Nuß, die zu knacken gilt, wenn man für das saubere Rollen am Boden mit dem Leineneintritt weiter nach vorn müsste, als es der Flugzustand erlaubt.

Viele Grüße,
Sebastian

P.S. Kannst du härtere Räder Probieren ? Dan hast du weniger Haftreibung..
Mir ist auch aufgefallen, dass bei Elektromodellen der Schwerpunkt auf der Querachse zum Zugvektor des Motors passen muss. Bei Verbrennern ist das ja eher immer in einer Linie, bei E kann das durch den Akku auch weit auseinander liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

f4bscale

User
Eins nach dem Andern.
Ich habe mich erst mal auf das vermutlich wichtigste, die Position des Steuersegments und die Leinenführung, konzentriert.
Bei allen meinen bisherigen Modellkonstruktionen habe ich mich an die oben beschriebene Faustregel gehalten. Keines der Modelle zeigte ein so krasses Verhalten wie die Ansaldo. Am ehesten vergleichbar ist die Ansaldo mit meiner An-2 deren Basis ein gekauftes RC-Modell ist. Auch bei der Antonow kenne ich ein solches Verhaltgen nicht.
Rückblickend hätte ich mich nicht auf die im Bauplan angegebene Segmentposition verlassen sollen. Auch habe ich versäumt, eine der wohl am meisten verbreiteten Prüfmethode für Fesselflugmodelle anzuwenden.
Bei dieser wird das Modell einfach an den Leinen aufgehängt. Hängt das Modell waagerecht oder leicht geneigt mit der Nase nach unten ist alles in Ordnung.

Prüfung.jpg


Das habe ich gestern nachgeholt. Nun warte ich gespannt auf besseres Wetter für neue Flug- und Rolltests.
Danach sehe ich weiter was möglicherweise noch zu tun ist.

Wolfram
 
Hallo Wolfram !
Ich hab noch etwas überlegt, wenn man das Fahrwerk im besten Sinne als Fahrwerk betrachtet, gibts noch ein paar faktoren :
Der Schwerpunkt des Modells liegt ja durch die Doppeldeckeranordnung und das oben liegende Blei recht weit oben, ich weiss nicht, wo der Akku liegt, der ist evtl im Rumpf auch weit oben. Dadurch bekommst du sobald es losrollt mehr last auf das äußere Rad, da das Modell nach außen kippelt. Dadurch kann das Modell auch nach außen ziehen. Ich würde also evtl. noch schauen, ob du den Schwerpunkt tiefer bekommst, hilft beim Auto ja auch in den Kurven. Um dem nach Kreisaußen fahren noch mehr entgegenzuwirken könntest du dem Fahwerk evtl Sturz verpassen (die Räder /Radachsen sind leicht angestellt, so dass sie unten weiter auseinander sind als oben) und dann noch Vorspur, dann könnte sich das auch verbessern.

Viele Grüße,
Sebastian

P.s.:
Ich würde sagen, du brauchst negativen Radsturz :
und Vorspur :
 

f4bscale

User
Heute war bestes Flugwetter und Gelegenheit zu einem weiteren Testflug.
Jetzt fliegt die Ansaldo wie ich mir es vorgestellt habe. Rollt bestens auf Rasen.
Ich bin froh, das die Verlegung des Steuersegments Erfolg gebracht hat.
Damit ist hoffentlich auch gezeigt, dass es doch nicht egal ist, wo das Steuersegment gelagert ist.

Neben der weiteren vor allem farblichen Gestaltung ist eine weitere Aufgabe die Masse von 1600g noch etwas zu reduzieren. Da kann ich sicher noch etwas tun.

Wolfram
 
Hallo Wolfram, das ist ja prima!

Bei meiner PT-17 habe ich das auch. Kennst Du ja. Letztens in Untersiggental wurde mir von mehreren empfohlen, meine Leinenführung am Innenflügel etwas nach vorn zu nehmen, um damit das Problem zu beheben, da beim Rollen und beim Fliegen mein Modell sehr stark nach außen zog.... Der Winkel ist größer als 3-5% Rückverlagerung gegenüber dem Schwerpunkt. Und, wenn ich das richtig gemessen habe, müsste das Dreieck bei etwas mehr als 15% hinter dem Schwerpunkt liegen. Also erst einmal die Leinen nach vorne verlegen (könnte gut 1-1,5cm sein) (bzw. zu allererst erst einmal das Fahrwerk wieder ran) dann mal einen Flug machen und sehen wie das wird. Wenn dann noch was wäre, würde ich mir das tatsächlich vielleicht antun und das Steuerdreieck ebenfalls noch etwas nach vorn verlegen...

Faul wie ich bin, habe ich das alles noch nicht gemacht - zumal die PT-17 noch im Gewicht gesparter nicht wieder auf eigenen Füßen steht.

Wolfram, Dein Flug zeigt doch, dass Du mit dieser Berechnung kund der Methode richtig liegst.

Mein Modell auch erst einmal seitlich aufzuhängen - hatte ich ganz früher, als ich noch ganz jung war, mit meinen KUKIs schon gemacht - nur seit dem nicht wieder... Wird Morgen auch mal getestet... wenn ich es nicht vergesse ...

Ach und was zur Gewichtsersparnis:

Ich habe bei der PT-!7 einen Akku hochkant zwischen Motor und Motorspant eingebaut. Der war früher hinter dem Motorspant im Rumpf. Das hat mir eine große Menge Gewichtsersparniks gebracht... Vielleicht kann man den Motorträger/Motorspant so bauen, dass der Akku unmittelbar hinter dem Motor, dazu senkrecht oder in einer gewissen Schräglage einbauen. Könnte auch Gewicht sparen... Nur mal so als Hobbypilot...

Ich habe nur das Problem, dass ich den Akku im Flieger lade, da ich sonst immer die Motorhaube abbauen müsste...

Euch eine gute Zeit!
Rainer
 
Hallo !

Wolfram, alles gute zum gelungenen Umbau !
Du hast ja die Leinenführung mit nach vorn verlegt, das wird die Besserung gebracht haben. Siehst du das Segment mit der Position der Leinenführung als Gesamtsystem ? In dem Fall hast du ja recht, bei fixem Winkel muss dann das Segment mitwandern, wenn die Leinenführung nach vorn soll. Bei mir ist das Segment das Segment und die Leinenführung die Leinenführung. Bei der Leinenführung muss die Position passen, damit das Modell sich wie erwartet verhält. Beim Segment bin ich weiterhin der Meinung, das die Position weitestgehend egal ist. Da hab ich inzwischen genug Modelle gebaut, wo das Segment platzbedingt an ziemlich unkonventionellen Plätzen hin musste, ohne Rollprobleme. Da bin ich eher in die Probleme mit der Erhöhten Reibung gelaufen.
Ich versuche mal den beschriebenen Testaufbau zu machen und zu Dokumentieren. Das Thema kommt ja immer wieder.

Viele Grüße,
Sebastian
 

f4bscale

User
Rainer, mach aber bitte immer nur einen Schritt.

@ Sebastian:
Natürlich muss man Segmentposition und Leinenführung im Zusammenhang sehen. Ungewöhnliche Segmentpositionen führen nicht zwangsläufig zu dazu das ein Modell nicht fliegt. Die Ansaldo ist ja in Hammersbach und in Sebnitz auch geflogen. Nur beim Start gab es eben Probleme die jetzt gelöst sind.

Wolfram
 

f4bscale

User
Nachdem es mir gelungen ist, ein einzelnes Bild aus dem Video von Sebnitz zu machen, kann ich auch das Verhalten der Ansaldo beim Start in Sebnitz zeigen.

Screenshot_20211104-094925_Video Player.jpg


Damit ist das Thema Steuersegmentposition für mich erstmal abgeschlossen.

Als nächstes werde ich mich mit der weiteren Gestaltung des Modells befassen und darüber nachdenken wie ich die Masse des Modells verringern kann.
Der jetzige Zustand ist deutlich aufgeräumt.

PB040001.jpg


Der Akku liegt jetzt sehr tief. Rechts im Bild der schwarze Kasten verbirgt 200g Ballast die es zu reduzieren gilt.
Eine Möglichkeit ist die von Rainer vorgeschlagene Positionierung des Akkus (magenta). Zeichnerisch habe ich das mal mit einem 3000 mAh (230g) den ich noch habe, gemacht. Eine solche Anordnung würde rechnerisch etwa 50g Reduzierung Modellmasse bringen.

Akku Position.jpg

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, die aber mit einer zum Teil umfangreichen Umkonstruktion verbunden wären.
Das werde ich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht tun. Sollte es den einen oder anderen Interessenten geben, gebe ich gern dazu individuelle Tipps.
Für mich war der gestrige Testflug sehr erfolgreich weil sich auch das Flugverhalten wesentlich verbessert hat.

Wolfram
 
Uabhängig mal von der Ansaldo - man könnte auch zwei kleinere Akkus verwenden, die in der Summe die Leistung des grossen ergeben. Dann stehen sie vielleicht beide gleich oder zumidest dichter am Motor bzw. senkrecht = vielleicht nochmals 50g,,,

Das war mal eine Überlegung für meine PT-17 gewesen... Aber so wie deren Akku jetzt sitzt, hat er halt perfekt gepasst... ;)

Übrigens meine ich bei deinem Foto zu sehen, wie die Maschine am Boden rechts weg gehe will. Könnte es möglicherweise sogar so sein, dass sich das Modell, durch das zu weit hinten liegende Steuerdreieck und/oder die zu weit hinten liegende Leinenführug vielleicht auch bedingt durch Seitenruder und Motorseitenzug, letztlich auf die Seite legt? Denn wenn der Motor gedrosselt wird, hört es auf bzw. verringert sich...
 

f4bscale

User
Am Akku werde ich noch ein wenig tüfteln. 1600g bei 32dm² Flächeninhalt sind bei einem Scalemodell kein schlechter Wert. Beim letzten Flug war ich dann auch mehr als zufrieden mit den Flugeigenschaften.
Zum Flugverhalten bei den drei Erstflügen will ich nur kurz versuchen zu berichten was ich beobachtet habe und welche Maßnahmen ich ergriffen habe.
Erstens in Hammersbach:
Das Modell verhielt sich ähnlich wie im Bild aus Sebnitz zu sehen.
Als erstes habe ich versucht durch eine gegen die Flugrichtung gerichtete Armbewegung nach links das Modell zu lenken. Kein Erfolg.
Dann habe ich die vordere Leine in die hintere Öse der Leinenführung verlegt. Jetzt konnte ich zumindest nach mehreren Anläufen starten und ohne Bruch landen. Der Überschlag beim Ausrollen ist typisch für Flugzeuge bei denen der Schwerpunkt sehr nahe an der Radachse liegt. Je unebener die Rollfläche desto öfter tritt dieses Problem auf. Das nur mal am Rand bemerkt. Ein guter Pilot beherrscht das Problem. Man kann auch die Radachse weiter nach vorn verlegen. Das sehen allerdings auch die Bauwerter, hier hilft nur ein Kompromiss.

Nun zum zweiten Flug in Sebnitz:
Ich hatte zu Hause die Leinenführung entsprechend nach hinten verlegt. und die Achse schräg eingebaut, so dass das Modell besser auf einer Kreisbahn rollt. Wieder kein Erfolg.
Die Leinenführung nochmals weiter nach hinten verschoben die Lenkkünste und ganz vorsichtiges Gasgeben führten dazu das ich fliegen konnte. Das Flugverhalten allerdings hat sich gegenüber Hammersbach nicht verändert. Zumindes habe ich nichts spürbares bemerkt.
Lutz gab mir dann noch ein paar Tipps wie er bei seinen Piper Modellen ein ähnliches Kippen auf die Innenfläche verhindert hat. Diese bezogen sich allerdings alle auf die Einstellung der Radachsen.
Mich machte aber die mehrmalige Verlegung der Leinenführung stutzig. Deshalb habe ich mich zunächst auf die Segmentposition und die dazugehörige Position der Leinenführung konzentriert. Die Veränderung hatte ich weiter oben schon beschrieben.
Jetzt war nur Warten auf entsprechendes Flugwetter angesagt.

Der dritte Testflug in Nardt verlief dann auch sehr zu meiner Zufriedenheit. Starten und Landen war ohne Probleme möglich. Auch muss ich feststellen, dass das Modell jetzt viel besser und ruhiger fliegt. Eigentlich brauchte ich nur noch festhalten und mit dem Gas die Flughöhe beinflussen. Für die 30° Kreise musste ich dann mit dem Höhenruder etwas nachhelfen.

Jetzt wo ich weiß, dass das Modell ordentlich fliegt, mache ich auch weiter mit der Gestaltung.

Zunächst habe ich einige Decals angebracht. Für die Anfertigung nach meinen Vorstellungen muss ich mich ganz herzlich bei Ralf Schneider von "tailormadedecals" bedanken.

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Auch das Cockpit hat nun Instrumente. Dazu habe ich mir ein Bild aus dem Netz ausgedruckt. Ein wenig Bildbearbeitung zum entzerren war mit corel Draw dazu nötig.
Den Kantenschutz am Kabinenrand habe ich aus Schrumpfschlauch gefertigt, Damit sich dieser auf den Sperrholzrand schieben lässt, habe ich mit dem Messer den Schlauch in Längsrichtung geschlitzt.

PB050006.jpg
PB050007.jpg
PB050008.jpg


Auch die Innenseite der Verglasung ist inzwischen aluminiumfarben (Papier mit Folie) verkleidet.

Wolfram
 
Zuletzt bearbeitet:

f4bscale

User
Ein Jahr ist nun vergangen. Ich habe versucht euch in dieser Zeit den Bau eines Semiscalemodells nahe zu bringen. Ich habe mich sehr über euer recht großes Interesse gefreut. Leider ist mir nicht bekannt, ob einer wirklich regelmäßig mitgebaut hat.
Auch wenn das Modell in vielen Punkten eher Scale ist, sollten die Details niemanden abschrecken. Hier besteht die Kunst im Weglassen. Jetzt wo das Modell auch ordentliche Flugeigenschaften hat und das Wetter eher weniger zum Fliegen animiert werde ich erstmal eine Pause einlegen.

Danke nochmal für euer Interesse.

Wolfram
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Wolfram, man kann bei deinen Beiträgen absolut nachvollziehen, dass dich das Thema Semiscale bewegt.
Und ja, Ideen sind immer dabei und machen das alles gehaltvoll!

Danke und weiter so👍
 
Ein toller Bau und ein toller Bericht, Wolfram!
Angefangen habe ich sie auch und die Tragflächen sind im Rohbau fertig. Aber dann...
Vielleicht mit den Kindern im kommenden Jahr...
LG
Rainer
 
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