Ansaldo italienischer Doppeldecker

f4bscale

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Schön, auch mal zu erfahren, dass da wirklich einer mitbaut. Eine gute Idee mit den Taschen im Randbogen. "Edelstahl" man gönnt sich ja sonst nix. Aber wenn das Material buchstäblich auf der Straße liegt. Die Fräse hat es offensichtlich mit Geduld und Mühe geschafft.
So kann es weitergehen. Das Angebot Teile zu fertigen,finde ich sehr gut. Da steht ja auch mein Angebot. Zu zweit könnte es ja sogar eine Arbeitsteilung geben.

Ich sitze gerade über der oberen Tragfläche. Es gibt da allerdings keine specktakulären Veränderungen. Holme und Rippen sind ja fast identisch.

Wolfram
 
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f4bscale

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Weiter gehts mit der oberen Tragfläche. Ich habe mir zuerst die Querruder vorgenommen. Anbei die notwendigen Zeichnungen. Die Einzelteile als dxf sind in der Tragflächenzeichnung integriert, da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden.
Für die wenigen Teile habe ich die Fräse nicht bemüht. Schleifbrettchen, Bastelmesser, Laubsäge, Stahllinieal und einen kleinen Handbohrer(d=1mm) mehr habe ich nicht gebraucht.
Die Endleiste und die Ruderhörner aus 1mm Sperrholz habe ich, wie schon bei der unteren Tragfläche beschrieben, im Paket gefertigt.

Ansaldo Qr21.jpg


Das Ausschneiden der Rippen (2mm Balsa) ging schnell und ohne Komplikationen von statten. Der 1mm breite Schlitz für die Endleiste könnte zu Problemen führen. Mit einem kleinen Handbohrer( Früher gab es so etwas als Drillbohrer in manchen Laubsägesätzen als Zubehör) habe ich zunächst am Ende Schlitzes eine Bohrung gesetzt. Das verhindert das Ausplatzen des Materials. Der eigentliche Schnitt erfolgt dann mit dem Messer von der Bohrung zum Ende der Rippe.

Ansaldo Qr1.jpg


Erst danach erfolgen die anderen Schnitte. Bei den Auskerbungen für den Holm ist es günstig, von außen nach innen zu schneiden und dann von der Ecke aus jeweils nach außen. Diese Schnittechnik sollte man sich fest einprägen. Auch ich ertappe mich öfters dabei, nur von der Ecke aus nach außen zu schneiden. Muss mich dann aber meist über ausgeplatzte Teile ärgern. Solange das Messer noch super scharf ist, geht es meist gut. Ist die Schneide schon mehrfach benutzt, wird der Effekt des Ausplatzens immer stärker.
Nach wenigen Minuten waren alle fünf Rippen fertig.

Ansaldo Qr2.jpg


Im nächsten Arbeitschritt habe ich den Holm des Queruders ausgeschnitten und die 3x3 Balsaleisten aufgeklebt.

Ansaldo Qr5.jpg


Hier habe ich allerdings einen Fehler gemacht. Die 3x3 Leiste sollte besser bis zum Ende des Holms gehen.

Ansaldo Qr8.jpg


Der Schlitz für den Randbogen muss später noch ein wenig nachgearbeitet werde.

Bei der Herstellung des Randbogens habe ich nach Rainers Vorschlag auch 2 Stück 2mm Balsa anstatt der vorgesehen 4mm Dicke benutzt. Die nötige Aussparung für die Endleiste (Rainer hat diese gefräst) waren nur wenige Schleifgänge mit dem Schleiflotz nötig. Zur Führung des Schleifklotzes im richtigen Winkel diente eine Leiste.

Ansaldo Qr13.jpg
Ansaldo Qr15.jpg
Ansaldo Qr16.jpg


Damit waren alle Arbeiten der Vorfertigung abgeschlossen und die Montage konnte beginnen.

Die Schwierigkeiten, die beim Einfädeln der Endleiste in die Schlitze der Rippen bei der unteren Tragfläche aufgetreten sind, konnte ich verringern. Ich habe die scharfen Kanten der Vorderkante der Endleiste etwas angeschrägt. Diese Maßnahme bewirkte Wunder.

Ansaldo Qr17.jpg
Ansaldo Qr18.jpg

Ansaldo Qr19.jpg


Die Versteifungsecke sollte erst nach dem Schleifen und einkleben des Ruderhorns angeklebt werden. Als Kleber verwende ich wie immer ein wenig verdünnten Ponal Kleber.

Nun muss ich noch das linke Querruder bauen.

Bis bald

Wolfram
 

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Wirklich tolle Beiträge!
Und am laufenden Band ganz nebenbei jede Menge netter, nützlicher Kniffe.
Das Mitlesen ist eine große Freude und Bereicherung für mich.
Vielen Dank!
 
Da stimme ich Dir voll zu!
... noch toller wäre es, wenn Du mitbaust 😏
Aber Du hast Recht - es gibt viele Tipps, auch von denen die diese Beiträge begleiten...
Ich hatte auch schon überlegt, in den Holm der Querruder eine Nut zu fräsen...
Erspart viel Kleberei, wobei diese vielleicht auch den Holm stabilisiert? Kenn mich da nicht so aus...
 

f4bscale

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Natürlich stabilisiert der Kleber den Holm. Das war aber nicht der Hintergrund für die Bauweise. Es geht mir bei meinem Trade auch darum zu zeigen, dass Scalemodelle auch mit einfachen Werkzeugen herzustellen sind. Glücklich, wer moderne Technik einsetzen kann.
Doch weiter mit dem Querruder:
Für das Schleifen der Seitenflächen verwende ich sehr häufig mein Schleifbrett.

Ansaldo Qr24.jpg


Ansaldo Qr23.jpg


Sehr schön auch auf dem Bild zu sehen, dass die Schleifbewegung kreisförmig erfolgt. Dadurch gibt es einen schönen gleichmäßigen Schliff. Eine quer zu den Rippen verlaufende Schleifrichtung kann zum Brechen der Rippen führen. Selbstverständlich sollte man den Schleifstaub regelmäßig absaugen. Das schützt nicht nur unsere Gesundheit. Es verlängert auch die Standzeit des Schleifpapiers.
Hier ist nun auch die dxf-Datei für die Teile der oberen Tragfläche.
Beim Original der Ansaldo befinden sich auf der oberen Tragfläche die Kraftstofftanks. Hier konnte ich zwei Varianten feststellen. Einige Bilder zeigen den Tank nur auf der linken Tragfläche, andere Maschinen hatten Tanks auf beiden Tragflächen. Diese sind in die Tragflächenkonstruktion eingelassen.
Jetzt muss eine Entscheidung für die Gestaltung des Modells erfolgen. Also, passende Bilder im Netz suchen. Die Entscheidung hat Auswirkungen bis zur farblichen Gestaltung des Modells.
Man baut ja nicht irgend eine Ansaldo. Das Modell soll ja einer bestimmten Maschine entsprechen.

Beim Originalbauplan sind die Tanks nur als Attrappe auf die Bespannung aufgesetzt. Ich habe in der DXF für diesen Bereich alternative Rippen gezeichnet.

Die Holme sind auch schon vorbereitet. Natürlich gleich wieder im Doppelpack bearbeitet und gebohrt.

Holm 1.jpg
Holm 2.jpg



Wolfram
 

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f4bscale

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Die Querruder sind nun zum Bespannen fertig. Ich muss nur noch auf das Bespannmaterial warten.

Qr fertig.jpg


Als nächstes habe ich mir die Steeckungsseite der Holme vorgenommen.
Am einfachsten ist es, die Steckung fertig zu verkleben. Bei ca. 1m Spannweite ist die Tragfläche ja noch einigermaßen transportfreundlich.
Ich werde allerdings wegen der einfacheren Möglichkeit der weiteren Bearbeitung der oberen Tragflächenhälften beide Hälften steckbar gestalten.

obere Tf Steckung 1.jpg


Die ovalen Laschen sind nur wegen der Scale Optik angebracht. Die Mittelbohrung dient später zur Befestigung der Tragfläche an den Rumpfpylonen. In die Bohrungen rechts und links kommen M2 Schrauben. Diese deuten die Befestigung der beiden Tragflächen an.
Das GFK Teil soll möglichst ohne Klappern zwischen die Kiefernleisten passen.

Hier im Bild ist die erste Verstärkungsplatte mit dem Holm verklebt sowie eine der beiden Beilagen eingesetzt.

obere Tf Steckung 2.jpg


Wegen der Tolleranzen der Sperrholzdicke kann es hier zu Passundsproblemen kommen.

Notfalls muss man da ein bis zwei zehntel mm die Dicke der Beilagen abschleifen. Das ist zwar etwas mühsam aber ich wollte die Flächenhäften steckbar gestalten.

obere Tf Steckung 4.jpg


obere Tf Steckung 3.jpg


Wichtig ist es die Teile zu kennzeichnen, sonst kann es später durch Verwechslung der Teile zu zusätzlichen Problemen kommen. Eine der Beilagen im rechten Holm ist noch nicht eingelebt.

Der Hilfsholm wird dann in gleicher Weise vorbereitet.

Auf ein Problem möchte ich vor der Montage der oberen Flächen noch hinnweisen.
Für die untere Tragfläche hatte ich die Rippen im Block mit der Hand gefertigt. Für die Fertigung der oberen Rippen habe ich meine Kollegin "Fräsi" um Hilfe gebeten. Sie hat die Aufgabe auch hervorragend erledigt. Allerdings hat sie die Ausschnitte für die Holme so genau gefertigt das ich Schwierigkeiten hatte, die handgefertigten Holme einzuschieben. Die Holme waren mit 16,4mm oder 11,5mm Höhe viel zu ungenau. Da ist noch einiges an Nacharbeit nötig. Ich habe die Holme passend geschliffen. Die Rippen nachzuarbeiten war mir zu viel Aufwand.

Wolfram
 

f4bscale

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Die erste der oberen Tragflächen ist fertig. Entgegen meiner Erwartung gab es dabei doch ein paar Problemchen.

Helling.jpg


Die Helling war schnell vorbereitet. Diesmal habe ich drei Auflagebänkchen benutzt. Dabei musste ich feststellen, dass ein Einschnitt für die Querruderabschlussleiste fehlte. Das ist aber nicht weiter schlimm. Die Liste kann ja auch nach Abschluss aller Arbeiten angeklebt werden.

fehlerhafte Rippen.jpg


Viel mehr habe ich mich dann über die ausgeplatzten Stege der Rippen geärgert.

Rippenfehler verhindern.jpg


Ein paar Tropfen Sekundenkleber verfestigen die Stege. Allerdings sollte man die Passung Schlitze dann mit einer Schlüsselfeile nacharbeiten. Durch den Kleber entstehen verfestigte Holzfasern, die beseitigt werden müssen. Das hat sich dann auch bei der Montage der linken Tragfläche bewährt.
Der Randbogen hat in der Zeichnung einen Fehler. Auschnitt im Holm und Ausschnitt im Randbogen, das geht natürlich nicht.

Randbogen.jpg


Einen der Ausschnitte sollte man beim Fertigen der Teile weglassen. Ich habe den Ausschnitt im Randbogen mit einem Stück Balsa verschlossen.

Danach ging die Montage wie am Schnürchen.

fertig.jpg


Zeit zum Überlegen, wie die Querruder an der Tragfläche befestigt werden. Im Originalplan werden diese einfach nach dem Bespannen stumpf angeklebt.
Ich werde richtige Scharniere bauen. Der Scalemodellbauer lässt grüßen. Einen Test mit Teilen aus Bastelkarton habe ich schon einmal gemacht.

Querruderbeschlag.jpg


Wolfram
 
Hallo Wolfram !
Die Fläche sieht ja schön aus.
Zu den Stegen - das ist so vorprogrammiert, dass die ausplatzen. bei einer Fertigung von Hand werden die nur mit übung und unter hohem Aufwand herstellbar sein. Lass doch im Plan gleich die Rippe offen und hinterher kommt dann eine Leiste auf den Holm.
Viele Grüße,
Sebastian
 

f4bscale

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Da hat doch ein aufmerksamer Mitleser/Mitbauer die PDF Pläne für die obere Tragfläche vermisst. Ich bitte um Entschuldigung. Asche auf mein Haupt.

Ich habe inzwischen beide oberen Flächenhälften fast fertig.

Ansaldo Rechte Tf 1.jpg
Ansaldo Rechte Tf 3.jpg


So habe ich die Rippen ohne Beschädigungen aufgeschoben. Die Zeigefinger schieben die Rippe vorwärts. Die Daumen geben die Führung für die Holme. Auch die Verstärkung der empfindlichen Bereiche mit Sekundenkleber hat sich bestens bewährt. Es gab keine Beschädigungen.

Ansaldo Rechte Tf 4.jpg


Zwischen den Bildern ist nur etwa eine Stunde vergangen.

Wolfram
 

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f4bscale

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Ich habe hier eine sehr schöne Zeichnung gefunden. Diese wird für mich in Zukunft die Grundlage für weitere Arbeiten sein.
Entsprechend der Zeichnung habe ich schon mal die Querruder verändert. Auch ist sie für die Anordnung der Querruderbeschläge recht aussagekräftig.

https://www.ricardo.ch/de/a/windsock-130-ansaldo-sva-fighters-at-war-1103397542/

Wie ich schon bemerkte, ist das Heft leider nicht mehr zu diesem Preis erhältlich.
Wenn man sich die Zeichnung in maximaler Größe ohne das diese verpixelt wird, auf den Bildschirm holt und den Bildschirminhalt mit der Drucktaste speichert, lässt sich diese auch gut als Dokumentation verwenden.

So sehen meine beiden Teile der oberen Tragfläche heute aus. Die schrägen Aussteifungen der Querruder habe ich ergänzt.

Qr überarbeitet.jpg


Achten solltet ihr auch darauf, dass die Übergangsradien der rechten und linken Tragflächenhälfte gleich sind. Ich muss da noch ein wenig nacharbeiten. Späteren Betrachtern des Modells wird dieser Fehler sehr schnell auffallen.

Radien.jpg


Wolfram
 
...sag mal bitte ob die Querruderanlenkhebel gebraucht werden? Schlagen die Ruder dann links und rechts dann gleichsinnig aus oder ist das nur scalemäßig?
Grüße
 

f4bscale

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Die Anlenkungen für die Querruder sind beim Fesselflugmodell nur Attrappe. Im Original sind das Seilzüge, die auch auf der Unterseite angelenkt sind. Diese sorgen dann auch dafür, dass die Ruder so wie es für die Funktion notwendig ist gegensinnig ausschlagen. Für ein RC- Modell würde ich zwei Servos benutzen und diese dann am Sender entsprechend in der Drehrichtung einstellen.

Wolfram
 

f4bscale

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Bevor die Tragflächen bespannt werden können, muss noch einiges zu den darauf befindlichen Tanks geklärt werden.

http://www.aviationmuseum.eu/Blogvo...19/01/Ansaldo-S.V.A.-5-11721-Italian-Army.jpg

Auf diesem Bild sind die Kraftstoffleitungen sehr gut zu erkennen. Für mich allerdings ist wichtig, dass die Tanks nur auf der Oberseite befestigt sind.
So dass wir den schon geplanten Durchbruch weglassen können. Beim Mustermodell ist dieser Durchbruch auch nicht vorhanden.
Schaut man sich das nächste Bild vergrößert an, ist zu erkennen wie die Tanks befestigt sind. Vermutlich sogar an den Winkelschienen zur Trimmung verschiebar.

https://abpic.co.uk/pictures/view/1393563

Über die genaue Form lässt sich von diesem Bild allerdings nur wenig aussagen.
Hier hilft die Zeichnung aus dem Windsock Heft weiter. Diese habe ich mir in meinem CAD Program als Hintergrund gelegt und eine 2D Dreiseitenansicht erstellt.(rote Linie)

Windsok Tank oben.JPG
Windsok Tank von links.jpg
Windsok Tank vorn.jpg


Die so entstandene Zeichnung ist die Grundlage für die nächsten Schritte.

Ansaldo 2D Zeichnung  Tank.jpg


Mit dieser Zeichnung kann man schon einen Tank aus einem Stück Balsa oder Schaumstoff fertigen. Eine solches Formteil kann dann auch die Grundlage für ein Tiefziehteil aus z.B. einer Polystyrolplatte sein.
Da ich aber weiß, dass es Mitbauer gibt, die leiber Fräsen oder sogar 3D Drucken wollen genügt diese Zeichnung natürlich nicht.
Wer Fräsen will, kann das zunächst im 2,5D Verfahren machen. Dabei wird der Körper des Tanks in einzelne Schichten zerlegt. Diese können dann überinander geklebt werden. Ich habe eine Schichthöhe von 3mm festgelegt. Anschließend müssen die Schichten noch feinbearbeitet werden.
Damit die Schichten genau passend überinander gelegt werden können habe ich diese mit Passbohrungen versehen.
Die entsprechende Zeichnug ist als PDF im Anhang. Somit kann auch jeder der keine Fräse hat, diese Technologie nutzen.
Für 3D Drucker oder Fräser muss ich noch eine STL Datei erstellen. Allerdings bedeutet das für mich erst einmal zu Lernen, wie ein solcher Körper in 3D gezeichnet wird. Ich werde dafür Fusion 360 nutzen. Da gibt es inzwischen viele Anleitungen im Netz. Allerdings ist Fusion 360 zur privaten Nutzung zwar kostenlos aber in Zukunft wohl nur noch für 10 Projekte nutzbar. Ich habe noch keine Ahnung, was dass am Ende praktisch bedeutet.
Im Vergleich mit meinem AUTO CAD von 2002 ist Fusion 360 ein Schritt in eine neue Welt der Modellkonstruktion mit wesentlichen Verbesserungen.


Wolfram
 

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  • Tank Model (1).pdf
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f4bscale

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Es gibt nun viele Möglichkeiten die Tanks zu fertigen. Inzwischen habe ich es auch geschafft eine einigermaßen brauchbare stl-Datei zu erstellen.

3D Zeichnung Auto CAD neu.jpg


Bei Bedarf gebe ich diese gern weiter. Für die Verwendung im 3D-Druck sind allerdings noch ein paar Veränderungen nötig.
Für den Baufortschritt habe ich mich allerdings entschieden, die Tanks aus Balsa in Schichten zu fertigen. Dazu hier einige Bilder.

Ansaldo Tank 1.jpg
Ansaldo Tank 2.jpg


Für die Anfertigung der Lamellen habe ich nur mein Handbohrwerkzeug und ein Messer benötigt.

Nachdem die Schichten verklebt wurden, konnte die Weiterbearbeitung erfolgen. Ich habe die Papierschablonen mit verklebt. Das hat den Vorteil, dass man bei der Bearbeitung sehr schön die Höhenlinien erkennt. So richtig gut war dies allerdings nicht. Die Papierschicht behindert das Schleifen. Besser ist es, wenn man den Kleber beim Verleimen mit Wasserfarbe oder Tusche einfärbt.

Ansaldo Tank 3.jpg


Für die weitere Bearbeitung genügen auch Schleifklotz und Messer. Dabei muss man den Verlauf der Höhenlinien immer wieder kontrollieren.

Ansaldo Tank 4.jpg
Ansaldo Tank 5.jpg
Ansaldo Tank 6.jpg


Nach etwa 25 Min. war alles erledigt und ich mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden. Dieses erste Tankteil könnte nun mit Papier oder Folie beschichtet werden.
Ich bin einen Schritt weiter gegangen und habe eine Polystyrolplatte tiefgezogen. Nebenbei auch gleich mal die Tiefzieheigenschaften von Graupner Vektorboard getestet. Bei letzterm muss ich mir allerding eine bessere Wärmequelle suchen. Mit der Heißluftpistole erfolgt die Erwärmung doch zu ungleichmäßig.

Eines der Teile habe ich probeweise auf die Tragfläche gesetzt.

Ansaldo Tank 8.jpg


Dabei ergab sich, für die spätere Befestigung der Tanks mit den beim Orginal vorhandenen Winkelschinen, sind Verstärkungen an den Rippen nötig.
Damit sind die Tragflächen auch zum Bespannen fertig. Gut, dass ich mich zwischendurch schon mal mit den Tanks und ihrer Befestigung beschäftigt habe.

Ansaldo Tank 11.jpg


Einen der Tiefgezogenen Tanks habe ich mit viel Mühe mit Oracover Folie bebügelt. Dabei muss man besonders auf die richtige Einstellung der Temperatur des Bügeleisens achten. Hier habe ich doch das Fehlen eines guten Folienbügeleisens vermisst. Auch hätte ich wie sonst üblich das Rohteil mit Kleber einstreichen sollen.

Die kleine Beule im Teil zeigt, hier war das Bügeleisen offensichtlich zu warm.

Zum Schluss für heute noch ein Bild aller drei Ergebnisse meiner Experimente zur Fertigung der Tanks. Wie in der CAD Zeichnung zu sehen, fehlen noch Tankverschluss und Entlüftungsrohr.
Rechts im Bild die Variante aus Vectorboard. Links die mit Folie bebügelte Variante. Versuchsweise habe ich diese mit Schleifwolle mattiert.
Das finde ich ist noch nicht gut genug.

Ansaldo Tank 13.jpg
Ansaldo Tank CAD 1.jpg


Wolfram
 
Hallo Wolfram !
Einen schönen Alueffekt bekommt man mit der Oracover Chromfolie. Ich hab auch mal die Hobbyking-Chromfolie probiert, die sah so aus wie dein Ergebnis, da dort eine Kunststoffschicht über der Metallschicht zu sein scheint. Was auch einen schönen Alu-Effekt ergibt ist silberner Edding Lackstift.
Viele Grüße,
Sebastian
 

f4bscale

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Auf wirklichen Alueffekt kommt es bei diesem Modell nicht an. Wer das wirklich tun will, findet bei den Plastmodellbauern Ratschläge. Aber Vorsicht, der Aufwand ist enorm. Für mich war es ein Versuch die Oracover Folie auf Polysyrol aufzubringen. Der von Sebastian vorgeschlagene Lackstift reicht in den meisten Fällen aus. Erfordert aber auch eine sehr gute Vorbereitung der Oberfläche des Teils.

Weiter mit der Bespannung derTragflächen.

Ich habe mit den unteren Tragflächen begonnen. Diese habe schon vor längerer Zeit mit Heißsiegelkleber vorbeschichtet. Im Moment war es zu kalt in meiner Kellerwerkstatt. Die Beschichtung der oberen Tragfläche mit Kleber muss da noch etwas warten.
Bespannt wird mit Oratex Antik.
Es ist sehr lange her, als ich das letzte Mal mit Oratex gearbeitet habe. Erstaunlich, wie so einige Arbeitsschritte in Vergessenheit geraten. Ich habe mir deshalb die Arbeitsschritte nochmal im Prospekt von Lanitz Folien angesehen.
Einige Fehler, die ich gemacht habe, will ich hier zeigen, damit ihr diese nicht macht.
Im Bereich des Randbogens habe ich nicht beachtet, dass da eine kleine Ecke über die Kontur der späteren Bespannung hinausragt.

Fehler 2.jpg


Zum Zweiten bereitete mir das Bügeln der Radien an der Hinterkante einige Sorgen. Das Gewebe lässt sich hier nur sehr schwer in die richtige Form bringen. Ich wollte unbedingt ohne das Gewebe inzuschneiden in der Radius bügeln.

Fehler 3.jpg


Mit viel Aufwand gelang das am Ende. Einfacher ist es allerdings mit ein paar Einschnitten die Spannung aus dem Gewebe zu nehmen.

Fehler4.jpg


Nachlässigkeit wird auch bestraft. An einer Stelle hatte ich vergessen, den Bogen ordentlich zu beschneiden. Das sieht dann sehr unschön aus. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder man macht es gleich ordentlich,

Fehler5.jpg


oder man beginnt von vorn.

Man kann sich aber einfach auch nur immer wieder ärgern. Eine Erfahrung allerdings, das sieht man nur solange die Teile nicht zu einem Modell komplettiert werden. So nah wie jetzt beim Bau kommt man nie wieder an die Teile des Modells heran. Das soll aber kein Freibrief für Pfusch sen.

Fehler 1.jpg


Freuen wir uns über das Arbeitsergebnis.

fast fertig.jpg


Wolfram
 

f4bscale

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Stoff bespannte Flugzeuge haben über den Rippen und Kanten sogenannte Kantenbänder. Diese sollen verhindern, dass der Bespannstoff durchscheuert oder die Naht zum Annähen der Bespannung abdecken. Im Gegensatz zur allgemeinen Praxis dafür Zackenband zu verwenden, haben die italienischen Flugzeugbauer bei der Ansaldo Verstärkungsband mit glatten Rändern benutzt. Auf entsprechenden Bildern im Netz sind auch keine Nähte zu erkennen. Ich gehe davon aus , dass die Bespannung aufgeklebt wurde.
Dieses Detail will ich als Ergänzung beschreiben.
Dazu sind zunächst ca. 4mm und 8mm breite Gewebestreifen nötig. Die 8mm breiten Streifen sind für die Nasenkante.

Streifen1.jpg


Der oben im Bild liegende Balsabschnitt diente mir dabei als Abstandshalter um das Liniel zu positioniern. Die Streifen mit einem Bleistift anzuzeichnen ist ungünstig. Die Bleistiftstriche lassen sich kaum mit einem Radierer entfernen.
Auch ist es von Vorteil ein Lineal mit Antirutschbeschichtung auf der Unterseite zu benutzen.

Lineal.jpg


Ebenfals sollte das Gewebe am Verrutschen auf der Schneidmatte gehindert werden. Ich habe es einfach rechts und links auf die Schneidmatte gebügelt.

Die so geschnittenen Steifen werden auf die Rippen aufgebügelt.

Bei einer Kontrolle mit Hilfe der Zeichnung des Modells musste ich leider einen entscheidenden Fehler im Bauplan erkennen.

Windsock Zeichnung.jpg


Im Nasenbereich der Tragfläche befinden sich kurze bis zum Hauptholm reichende Zwischenrippen. Bei der oberen Tragfläche kann ich diese noch ergänzen. Für die untere Tragfläche ist das leider nicht mehr möglich. Die Bespannung wieder entfernen, diesen Aufwand wollte ich nicht betreiben.
Ich habe die Zwischenrippen durch die entsprechenden Stoffstreifen angedeutet.
Um diese einigermaßen in einer Linie anzubringen dient ein Malerkreppstreifen als Markierung.

Ergänzung 1.jpg


Mit dieser Hilfe lassen sich die Steifen auch recht gut auf die richtige Länge kürzen.



Ergänzung 2.jpg



Wolfram
 

f4bscale

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Weiter gehts.

Das Bespannen der oberen Tragfläche war die Aufgabe.

Bevor es an das Bespannen ging, habe ich noch die vorderen Zwischenrippen ergänzt. Wie ich nach dem ich die Bespannung aufgebügelt hatte, feststellen musste auch nicht fehlerfrei. Wie aus der Windsock Zeichnung hervorgeht, sind an den Stellen, wo sich die Beschläge für die Streben befinden keine Zwischenrippen vorhanden. Beachtet das bitte wenn ihr die Zwischenrippen einfügt.

Zur sicheren Befestigung der Querruder habe ich zusätzliche Verstiftungen vor gesehen.

Qr Stift.jpg


Der zweite Stift befindet sich am Randbogen. diesen werde ich bei der Endmontage wieder aus 2mm Aludraht herstellen. Damit sind leichte Korrekturen der Einstellung auch später noch möglich.

Qr Stift 1.jpg
Qr Stift 2.jpg


Zum Bespannen der Tragflächen gibt es keine neuen weiteren Hinnweise. Ich habe die Erkenntnisse vom Bebügeln der unteren Tragflächen befolgt.

AnsaldoTragfläche 3 von 4.jpg


Aufgefallen ist mir dann beim Betrachten verschiedener Fotos der Ansaldo, dass im Museeum ausgestellte Maschinen keine Querversteifungen zwischen den Rippen im Querruder haben. Laut Windsock Zeichnug sind diese aber vorhanden.
Hier kommt es beim eventuellen Wettbewerbseinsatz darauf an, welche Dokumente ich den Bewertern vorlege. Die Bewerter werden auf jedem Fall dem Bild den Vorzug geben. Beim Wettbewerbseinsatz in der Kasse F4B SC ist das kein großes Problem. Hier reicht der Dreiseitenriss aus. Beim Einsatz in der Klasse F4B werden die entsprechenden Stellen in der Zeichnung markiert und das dazugehörige Bild beigefügt. Dann sollten aber auch möglichst viele Details, die auf dem Bild zu sehen sind, am Modell vorhanden sein. Eventuell muss man das Bild für die Dokumentation entsprechend beschneiden. Im vorliegenden Fall sollte auf dem Bild nur zu erkennen sein, dass keine Querverstrebungen vorhanden sind.

Obere Tragfläche bespannt.jpg


Jetzt fehlen nur noch die Beschläge für die Querruder und die Kantenbänder. Natürlich müssen die Tanks noch ergänzt werden. Diese, so hoffe ich, bekomme ich von einem 3D Druckspezialisten.

Wolfram
 

f4bscale

User
Hier noch ein paar Bilder zur Querruderbefestigung:

Qr Doppelstift.jpg
Qr Alustift.jpg


Wie ihr sicher bemerkt habt , sind inzwischen auch die Kantenbänder angebracht. Die Scharniere der Queruder habe ich aus schwarzen Bastelkartonstreifen geschnitten.

Das Aufbügeln der Kantenbänder wird sehr erleichtert, wenn die Tragfläche auf dem Arbeitstisch nicht verrutschen kann. Gut geeignet dafür ist z.B. Malerkrepp.

Streifen 3.jpg


Zum Aufbügeln nutze ich wieder mein kleines Bügeleisen.

Streifen 1.jpg


Streifen wird zunächst an einer Seite angebheftet. Danach straff über die Fläche gelegt und dort ebenfalls geheftet. Bei Lanitz wird in der Anleitung zum Aufbügeln empfohlen, die Folie oder das Gewebe mit einem Filzrakel anzudrücken. Ja ich weiß , mit dem Finger geht das auch. Ich empflinde es aber nicht sonderlich angenehm die doch recht heißen Streifen mit den Fingern anzudrücken. Der zu diesem Zweck angebotene Filzrakel ist mir allerdings für kleine Modelle wie die Ansaldo viel zu groß.
Mein Lösungsvorschlag: Möbelgleiter aus Filz. Diese gibt es in verschiedenen Größen und Formen.

Streifen 2.jpg


Wolfram
 
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