Antares 20 E von Jiri Baudis mit FES, ein Montagebericht!

Hallo zusammen,

für die Flugsaison 2019 sollte ein neues Modell her. Fängt man mit dieser Überlegung allerdings erst im Spätsommer des Vorjahres an, kommt nach Eingang der ersten Kostenvoranschläge der gängigen Hersteller bezüglich der Lieferzeiten sehr schnell die Ernüchterung.

Für die Flugsaison 2018 hatte ich mir die Diana2 von Jiri Baudis zugelegt. Die Qualität des Bausatzes war überzeugend und die zugesagte Lieferzeit wurde eingehalten. Also habe ich wieder mit Jörg Etzler von Windwings ( www.windwings.de ) Kontakt aufgenommen, der die Baudis-Modelle und eine eigene Produktlinie in Deutschland vertreibt. Wir haben ausgiebig über verschiedene Modelle der Größenklasse 1:3 gesprochen und Jörg hat mir die Antares 20 E für meine Anwendungszwecke empfohlen. Ich fliege in der Ebene und ein Schleppmodell steht nicht zur Verfügung. Nach Rücksprache bei Jiri Baudis ( www.baudismodel.com/en/production/ ) wurde mir die Auslieferung des Modells für Februar 2019 in Aussicht gestellt. Also wurde die Bestellung aufgeben und die Wartezeit begann.

Allerdings haben Jörg und ich zwischenzeitlich etliche Emails geschrieben und Telefonate geführt, denn Fahrwerk und Antrieb standen zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht fest. Ich muss mich an dieser Stelle bei Jörg Etzler für seine wirklich kompetente Beratung und das Kümmern bedanken. Ich hätte diese Marktübersicht und auch die Kontakte nicht, um das für mich beste Konzept auf die Beine zu stellen. Letztlich habe ich mich wieder für einen Nasenantrieb entschieden. Die überaus positiven Erfahrungen mit der Diana 2 von Jiri Baudis, insbesondere der unproblematische Bodenstart mit dem dort verbauten Antrieb, waren letztlich ausschlaggebend.

Zum Bausatz der Antares gehört serienmäßig ein eingebautes Fahrwerk. Es soll für 16 Zoll Propeller auf ebenem Gelände geeignet sein. Ich habe es allerdings abbestellt, weil mir diese Propellergröße zu gering war und unser Fluggelände leider keinen Golfrasen hat. Daher wurde Dietmar Werner von Wemo-EZFW ( www.wemo-ezfw.de ) gebeten, ein angepasstes EZFW mit Radbremse für einen FES-Antrieb mit einer 18 Zoll-Latte zu bauen. Was da herausgekommen ist, kann ich gerne noch beschreiben und mit Bildern belegen.

Die Firma Torcman ( www.torcman.de ) hat für die Auslegung einen passenden Motor gewickelt, damit ich mit 10S ohne thermische Probleme auf 350 m steigen kann. Die von dort angebotene FES-EX-Variante kommt jedoch nicht zum Einsatz, sondern wieder der klassische Nasenantrieb mit einem Scale-Spinner von Florian Schambeck ( www.klapptriebwerk.de ) und einer RFM 18x10. Auch hierzu kann ich noch detaillierte Auskünfte geben.

Die Bauteile wurden zu Baudis gesandt und dort verbaut. Auch wenn ich bereits viele Jahre das Hobby betreibe, muss ich eingestehen, dass die Leute dort bestimmte Dinge einfach besser können. Die LDS-Anlenkung für die Ruder, der Motoreinbau oder das Fahrwerk mit dem Ausschneiden der Ruderklappen zählen dazu. Der Motoreinbau war insofern noch speziell, weil 2 Spanten hintereinander eingeharzt werden mussten. Der eine enthält das vordere Lager für die 8 mm Motorwelle, der andere ist der eigentliche Motorspant. Wie mir Jiri Baudis mitteilte, gibt es bei ihm einen Spezialisten für derartige Einbauten. Erwähnen muss ich auch noch, dass für die Sonderleistungen Einbau Fahrwerk und Motor ein aus meiner Sicht fairer Aufpreis berechnet wurde.

Die Sonderwünsche haben dann allerdings doch zu einer Lieferverzögerung geführt und ich konnte das Modell endlich Anfang April d.J. bei Jörg Etzler in Weilheim abholen.

Zur Antares gibt es im RCN bereits einige Einträge, auch zu Ausführungen mit Nasenantrieb. Beschreibungen zu einer frei bodenstartfähigen Variante mit FES-Antrieb habe ich nicht gefunden. Auch wenn das Modell noch nicht in der Luft war, bin ich sicher, dass das Konzept aufgehen wird. Zudem hat das Modell über die Jahre einige Anpassungen, insbesondere im Bereich der Ruderanlenkungen erfahren.

Zur Qualität des Bausatzes braucht es sicherlich keine besonderen Ausführungen. Auch bei diesem Modell wiederholt sich die gute Qualität, die ich schon von der Diana 2 gewohnt war. Wenn Interesse besteht, gehe ich aber gerne auf die Besonderheiten des Einziehfahrwerks von Wemo-EZFW und des Antriebs von Torcman ein.

Hier zunächst die ersten Bilder vom Bausatz:

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Hier noch alles in Lupo, die Cordura-Taschen werden nachgeliefert

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Die roten Streifen, die blaue Unterseite mit weißen Blockstreifen wurden in der Form lackiert

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Erstmalig zusammen gesteckt
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Herzliche Grüße aus dem Ruhrgebiet
Günter
 
Hallo Günter , Glückwunsch zu deinem tollen Flieger. Mich würde interessieren warum du die Fes-Ex Lösung verworfen hast . Gruß Helmut
 
FES-EX oder Nase ab

FES-EX oder Nase ab

Hallo Günter , Glückwunsch zu deinem tollen Flieger. Mich würde interessieren warum du die Fes-Ex Lösung verworfen hast . Gruß Helmut

Hallo Helmut,

bei sämtlichen Seglern von mir wurde die Nase abgeschnitten. Dennoch bin ich auch offen für den abnehmbaren Propeller. Ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt. Ich habe das System noch letztes Wochenende an der Wasserkuppe gesehen.

Allerdings hat mir Jochen Zaiser von der Firma Torcman die Variante mit Spinner empfohlen. Ich kann nur vermuten, das es eventuell thermische Gründe für diese Empfehlung gab. Wir sprechen hier von bis zu 3000 Watt Leistung an der Nasenspitze in Verbindung mit der Anforderung, 350 m Ausgangshöhe ohne Pause zu erreichen. Auch 600 m in einem Anlauf, wie beim GPS-Fliegen, sind mit einer etwas anderen Motorkonfiguration möglich.

Der gesamte Antrieb wurde für eine GM 18 x 13 gerechnet. Auf Anraten der Firma Torcman gab es jedoch kurzfristig noch eine Änderungsempfehlung. Ausgeliefert wurde ein 42mm-Scale-Spinner von Schambeck, mit einer Blattwurzeltiefe von 12mm in Verbindung mit einer Freudentaler 18 x 10, ebenfalls mit 12mm Blattwurzel. Der zu erwartende Leistungsverlust durch die geringere Steigung ist für mich hinnehmbar, da ich keine Wettbewerbe mehr fliegen möchte, die zusätzliche Sicherheit ist allerdings sehr willkommen. Mir ist erst letztes Jahr ein Kohlepropeller von RFM im Steigflug abgerissen. Die Folgeerscheinungen haben letztlich zum Absturz des Modells mit einem erheblichen Schaden geführt.

Bei meiner Entscheidung für ‚Nase ab‘ bin ich daher einfach der Empfehlung der Experten gefolgt.

Herzliche Grüße

Günter
 
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Der Bausatz

Der Bausatz

Hier noch mal einige Worte zum Bausatz.

Die Fläche ist als 6-Klappen-Fläche mit zusätzlichen Störklappen ausgelegt. Vom Modelltyp ist es eine 4QR2WK-Fläche. Sämtliche Servos (außer vom EZFW) sind in der HV-Version von KST.

Servo.jpg

Die Wölbklappen sowie die mittleren Querruder sind mit einer Doppel-LDS-Anlenkung in der baudistypischen Art angesteuert. Die äußeren Querruder haben Einfach-LDS. Im Höhenleitwerk sind 2 Servos mit einer Einfach-LDS-Anlenkung verbaut.
Das Seitenruder-Servo sitzt hinten in der Rumpfröhre vor dem Seitenleitwerk. Die Anlenkung erfolgt klassisch über 3 mm Gabelköpfe und Gewindestange. Es ist von unten über eine Serviceklappe zugänglich.

P1010228.jpg

Auch in den Flächen und am Höhenleitwerk sind passgenaue Servoabdeckungen vorhanden.

Den Einbau der Servos hatte ich ab Werk geordert. Inbegriffen ist dann die komplette Verkabelung bis in den Rumpf. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, den Kabelbaum fertig zu sehen und dann an frühere Lötorgien zu denken.

Nicht gefallen hat mir:

  • eine kleine Macke im Höhenleitwerk, die vermutlich bei der Entnahme aus der Form entstanden ist.
  • die äußeren Flächenstücke ließen sich nicht tief genug aufstecken, weil die Bohrungen im Bereich der Flächenstifte nicht tief genug waren.

P1010238.jpg

Solche Dinge passieren, denn das Modell entsteht ja fast ausschließlich in Handarbeit. Der Aufwand zur Beseitigung hält sich zudem in Grenzen und etwas Modellbau soll es ja auch noch sein.

Dennoch, trotz der vielen Vorarbeiten nur drei Tage Keller und alles fertig; leider nicht.

Herzliche Grüße

Günter
 
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Das Fahrwerk

Das Fahrwerk

Wie bereits in der Einleitung beschrieben, wurde das Fahrwerk von Dietmar Werner (Wemo-EZFW) so konzipiert, dass ein problemloser Start mit einem Nasenantrieb und einer 18 Zoll Luftschraube, auch auf einem unebenen Fluggelände, möglich sein soll. Erreicht wird dies mit der sogenannten Hybridtechnik. Diese Fahrwerk hat 3 Positionen

  • Eingezogen
  • Landestellung in der normalen Position
  • Startstellung mit stark nach vorne verschobener Radachse und Anhebung des Modells. Diese Position muss von Hand eingelegt werden.

Die nachfolgender Bilder, die mir freundlicherweise von der Firma Wemo-EZFW zur Verfügung gestellt wurden, machen dies deutlicher

Landeposition:
Wemo-Antares-6.jpg

Startposition:
Wemo-Antares-7.jpg

Eingezogen:
Wemo-Antares-2.jpg

Wemo-Antares-4.jpg
Wemo-Antares-5.jpg

Man beachte das Komplettgewicht
Wemo-Antares-1.jpg

Bei den Servos werden jetzt 180 Grad-Servos eingesetzt. In den jeweiligen Endstellungen können somit keine Schläge mehr auf das Servogetriebe erfolgen. Der Servotyp ist außerdem mit einer internen Überlastsicherung ausgestattet, die bei 2,5 A greift.

So sieht das Ganze dann ab Werk aus
P1010232.jpg

Fotos mit Propeller und denn entsprechenden Bodenabständen folgen.

Herzliche Grüße

Günter
 
Hallo , wenn Dir das mit dem Antrieb jochen empfiehlt , wird das bestimmt gut passen . Dein Fahrwerk gefällt mir super . Mit welchem Gewicht planst du ? Hast du die HM Ausführung oder normal ? Antriebsakkus schwerpunktneutral ? Gruß Helmut
 
Hallo , wenn Dir das mit dem Antrieb jochen empfiehlt , wird das bestimmt gut passen . Dein Fahrwerk gefällt mir super . Mit welchem Gewicht planst du ? Hast du die HM Ausführung oder normal ? Antriebsakkus schwerpunktneutral ? Gruß Helmut

Hallo Helmut,

der Bausatz ist die normale Doppelcarbon-Version. Ich habe mal versucht, das Abfluggewicht hochzurechnen:

Gewichte.jpg

Das erste grobe Auswiegen brachte die Erkenntnis, dass ich mit einem Antriebs-Akku hinter das Fahrwerk muss. Dadurch bekomme ich aber eine recht lange Zuleitung zum Regler. Hierzu schreibe ich noch etwas.

Zur Auflistung der installierten Servos eine Korrektur. Die WK und die inneren QR werden durch KST X 10 und Doppel-LDS angesteuert.

Zunächst ein schönes WE

Grüße Günter
 
Hallo Günther , das ist ein super Gewicht !!! evt die empfängerakkus mit ner Rutsche in den hinteren Rumpf ??? Damit du nicht so lange Zuleitungen brauchst ?? Nur so ne idee 🤔Gruß Helmut
 
Gewichtsverteilung

Gewichtsverteilung

Hallo Günther , das ist ein super Gewicht !!! evt die empfängerakkus mit ner Rutsche in den hinteren Rumpf ??? Damit du nicht so lange Zuleitungen brauchst ?? Nur so ne idee 🤔Gruß Helmut

Hallo Helmut,

mit einem Antriebsakku sowie den beiden LiIonen-Akkus der Empfängerstromversorgung muss ich definitiv hinter das Fahrwerk. Ich habe es fast nicht glauben können, weil das Höhenleitwerk mit 2 eingebauten Servos und das hinten sitzende Servo fürs Seitenleitwerk ihr Gewicht haben. Ok, der Torcman ist mit 700 g kein Leichtgewicht.

Eigentlich bin ich mit der Verlagerung eines Akkus nach hinten garnicht unglücklich, weil die beiden Akkus nebeneinander vor dem Fahrwerk wohl dazu geführt hätte, dass ich aufgrund der Bauhöhe der Akkus, eventuell auf die Sitzwanne hätte verzichten oder sie hätte anpassen müssen. Um eine Verlängerung der Zuleitung werde ich nicht umhin kommen.

Danke, dass Du dich beteiligst.:D

Gruß Günter
 
Der Antrieb

Der Antrieb

Von der Firma Torcman wurde als Antriebsmotor ein NT530-28 vorgeschlagen. Genau geworden ist es NT530-28-14P-15W mit einem Einzelgewicht von 700 g. Der Motor ist mit einer verlängerten Welle ausgestattet und wurde nach folgendem Schema eingebaut:

Torcman_Einbau.jpg

Sieht so eher harmlos aus
DSC_0091 (1).jpg

Die Motorspanten aus Sicht des Rumpfes
DSC_0090.jpg

Aufgrund der zu erwartenden Leistung wurde mir empfohlen, eine andere Luftschraube mit einer größeren Blattwurzel einzusetzen. Dies setzt allerdings auch den passenden Spinner voraus. Die Firma Schambeck hat einen 42mm-Scale-Spinner mit einer Blattwurzelaufnahme von 12 mm im Programm. Dadurch entfiel dann die zunächst gewählte Luftschraube 18 x 13 von GM. Eingesetzt wird jetzt eine RFM 18x10 in weiß.

Hier der Unterschied zu einer 'normale' Kohlefaserschraube
DSC_0100_1.jpg
DSC_0104.jpg

Fotos, der verschiedenen Positionen des Einziehfahrwerks und der Propellerspitze folgen.

Herzliche Grüße

Günter
 
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LDS

LDS

Ich bin ja begeistert von den Anlenkungen die Baudis da verbaut - weiß jemand, ob es diese auch separat zu ordern gibt?
 
LDS

LDS

Das LDS System kann man grundsätzlich kaufen. Problem ist nur, dass dies für jedes Modell und Ruder individuell abgestimmt ist. Für die Wölbklappen wird eine andere Geometrie verwendet als für die Querruder. Außerdem sind alle Schubstangen von der Länge an das Modell und das entsprechende Ruder angepaßt. Das gilt auch für den Servoabtriebshebel. Das Doppel LDS-System wird so nicht verkauft.

Der Preis liegt z.B. für einen Skywalker bei 30.-€/Ruder. Da sind das LDS-System und die Servorahmen mit Gegenlager enthalten.
 
LDS-Anlenkung von Baudis

LDS-Anlenkung von Baudis

Das LDS System kann man grundsätzlich kaufen. Problem ist nur, dass dies für jedes Modell und Ruder individuell abgestimmt ist. Für die Wölbklappen wird eine andere Geometrie verwendet als für die Querruder. Außerdem sind alle Schubstangen von der Länge an das Modell und das entsprechende Ruder angepaßt. Das gilt auch für den Servoabtriebshebel. Das Doppel LDS-System wird so nicht verkauft.

Der Preis liegt z.B. für einen Skywalker bei 30.-€/Ruder. Da sind das LDS-System und die Servorahmen mit Gegenlager enthalten.

Hier noch ein paar Fotos vom Doppel-LDS von Baudis zur Verdeutlichung.

Wölbklappe, Anlenkungspunkt liegt vor der Trennlinie
DSC_0099.jpg

Mittleres Querruder, Anlenkungspunkt liegt auf der Trennlinie
DSC_0098.jpg

Hiermal von Innen am Beispiel der Diana2 mit Einfach-LDS; bei der Antares sind die Servoabdeckungen leider schon mit Oracal verschlossen
DSC_0118.jpg

Hier eins aus dem Netz
Doppel-LDS.jpg
Herzliche Grüße

Günter
 
Nachtrag zum Antrieb

Nachtrag zum Antrieb

Hier mal Bilder von vorne, ohne und mit Propeller.

DSC_0107.jpg

DSC_0109.jpg


Beim Fahrwerk wird das 112 mm Rad (Typ Maßstab 1:3) eingesetzt.

Aufgrund der sehr unbeständigen Wetterlage bei uns, habe ich mit einem Versuchsaufbau mal die Abstände zur Propellerspitze in den unterschiedlichen Stellungen des Hybrid-Fahrwerks gemessen. In der Landeposition beträgt der Abstand 40 mm, in der speziellen Startposition dagegen 65 mm.

Anhand der Fotos wird dies hoffentlich deutlicher.

Versuchsaufbau:

P1010483.jpg

Landeposition
P1010490.jpg

Startposition
P1010489.jpg
P1010487.jpg

Beim Vergleich der beiden Fotos zu den Fahrwerksklappen wird auch der jeweilige Abstand der Radschwinge zum Schwerpunkt deutlich. In der Beschreibung von Wemo-EZFW beträgt der Unterschied 11 mm.

Bei der Diana 2 von Baudis liegt die Radschwinge des Fahrwerks, bedingt durch die nach hinten gepfeilte Fläche auch sehr weit vor dem Schwerpunkt. Das Starten ist mit diesem Modell und einem dort verbauten 16x10 Propeller absolut unproblematisch. Bei der Landung sieht dies allerdings anders aus. Das Modell tendiert dann schon nach dem Aufsetzen zum Wegdrehen. Ich vermute, es liegt an der Position des Rades.

Bei der Antares und dem verbauten Hybrid-Fahrwerk werden jetzt beide 'Tugenden' vereint. Die weit nach vorn ragende Radschwinge und die höhere Position beim Start, sowie die 'normale' Position des Rades in der Landeposition. Ich bin auf den Erstflug gespannt. Bis dahin verbleibt aber noch etwas Arbeit.

Herzliche Grüße
Günter

Wenn mir jetzt jemand verrät, wie man Bilder dreht, wäre ich dankbar.
 
Der weitere Aufbau

Der weitere Aufbau

Wie bereits beschrieben, muss bei meiner Version ein Antriebsakku hinter und einer vor das Fahrwerk gesetzt werden, um ohne Zusatzgewicht den Schwerpunkt zu erreichen. Für den Akku hinter dem EZFW habe ich analog zu der Lösung in der Diana 2 eine Aufnahme eingeharzt. Der Akku wird eingelegt und mit einem Deckel und Schraube gesichert.

P1010267.jpg
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P1010270.jpg

Die beiden LiIonen-Akkus für die Empfängerstromversorgung finden rechts und links neben der Akkuwanne ihren Platz. Sie sind noch nach hinten verschiebbar, um einen weiteren Einfluß auf den Schwerpunkt nehmen zu können.

DSC_0119.jpg
DSC_0120.jpg

Der vordere Akku wird nur mit Klettband direkt auf dem Rumpfboden gesichert, weil er ansonsten an die Sitzwanne anstößt. Die Doppelstromversorgung von Emcotec liegt direkt dahinter. Ein GPS-Logger3 von SM Modellbau mit Anschluß an die im Heck verbaute TEK-Düse wurde vor dem Akku plaziert.

DSC_0123.jpg
DSC_0125.jpg

Die Verkabelung für die Servos wurde komplett auf die rechte Seite verlegt, die Zuleitung zum hinteren Akku liegt auf der anderen Seite.

DSC_0113.jpg

Durch diese Platzierung entsteht das Problem, dass ich eine um ca 25 cm längere Zuleitung zu den Akkus bekomme. Als Regler wird ein Graupner T 120 Opto verbaut. Bei der Frage, ob die Akku- oder die Motorzuleitung verlängert werden sollte, habe ich mich an den Graupner-Service gewandt, letztlich auch, um eine verbindliche Auskunft darüber zu bekommen, mit welchem Eingriff die Garantie für den Regler nicht verliere. Den Graupner-Service muß ich an dieser Stelle loben, denn auf meine Emailanfrage hatte ich ca. 30 Minuten später eine verbindliche Antwort. Mir wurde empfohlen, in die Zuleitung zu den Akkus, das von der Firma YGE angebotene Elko-Modul Caps7 (www.yge.de/zubehor/) einzulöten. In der Diana2 von Baudis ist das Zuleitungsproblem in Verbindung mit einem YGE-Regler auch so gelöst. Es funktioniert bisher ohne Probleme.

DSC_0097 (1).jpg
DSC_0102.jpg

Damit sind die Arbeiten im wesentlichen abgeschlossen. Es fehlen nur noch ein paar Aufkleber, die in den nächsten Tagen von Andy-Folienwelt (www.andys-folienwelt.de) geliefert werden. Der Erstflug rückt näher.

Herzliche Grüße

Günter
 
Erstflug ohne Angst

Erstflug ohne Angst

Hallo zusammen,

obwohl die Wetterbedingungen durch den recht bockigen Wind nicht optimal waren, habe ich heute mal den Erstflug gewagt. Um es vorweg zu nehmen, es war total easy. Den Schwerpunkt hatte ich auf 117 mm eingestellt und bei den Klappenstellungen auf die Werksangaben vertraut. Die erste Leistungsmessung im Garten mit einem Anlaufstrom von ca. 80 A an 10 S bei fast leerem Akku hörte sich auch vielversprechend an.

Die Windrichtung passte heute nicht optimal, um die Hartpiste zum Starten zu benutzen. Also das Modell mit der Fahrwerksposition Start auf die Wiese gestellt, Gas rein und nach ca. 10 m waren die 13,3 kg in der Luft. Völlig unspektakulär und ohne Herausforderung. Bei 250 m Ausgangshöhe waren 600 mA aus dem 4000-er Akku gezogen. Das dürfte in der Addition dann für 5 Steigflüge auf diese Höhe reichen.

Nach dem Motoraus 2 Tacken Tiefe getrimmt und die Antares lief. Sie kommt sehr gut auf die beiden angesteuerten Querruder und läßt sich ausgezeichnet mit dem Seitenruder kreisen. Auf einen provozierten Strömungsabriss mit vollem Seitenruderausschlag bei zuwenig Fahrt reagiert sie gelassen, kippt etwas über die Fläche ab, nimmt sofort wieder Fahrt auf und ist wieder da. Eigentlich wie ein großer Easy-Glider.

Beim Test der Butterfly-Stellung in Sicherheitshöhe war zuviel Tiefe beigemischt. Hier hatte ich Erfahrungswerte von anderen Modellen übernommen. Die Bremswirkung mit Butterfly und den Störklappen ist schon ernorm. Hier werde ich etwas weniger Wölbklappenausschlag nach unten programmieren. Ansonsten war auch die Landung völlig entspannt. Das Modell zeigte trotz recht langsamer Fahrt keine Tendenz zum Abreissen.

Mit dem zweiten Akkusatz hatte ich das Glück, dass sich in unmittelbarer Nähe des Platzes Thermik ablöste. Die Thermikstellung passte m.E. aber noch nicht, vermutlich hatte ich schon zuviel positiv verwölbt. Ohne Verwölbung stieg sie wunderbar weg und nach entsprechender Ausgangshöhe konnte ich auch mal einen Speedflug machen. Ein beeindruckendes Bild wie die Flächen arbeiten und ein tolles Geräusch. Ich hoffe, dies mal in einem Video darstellen zu können.

Der Bericht mag eventuell den Eindruck erwecken, dass ich irgendwie enttäuscht sei. Das Gegenteil ist der Fall. Ich bin erleichert, einen weiteren tollen Flieger im Hangar zu haben. Natürlich bin ich auch zufrieden darüber, dass das Konzept, welches mit Jörg Etzler von Windwings ausgearbeitet wurde, tatsächlich in der Praxis genauso funktioniert. Das Modell zusammenbauen, auf den Platz stellen, Gas rein und losfliegen. Angst um den Propeller und Spinner braucht man nicht haben. Es gibt keinerlei Tendenz beim Start zum Nicken auf die Nase. So kenne ich das von der Diana 2 von Baudis und genauso macht es auch die Antares 20E.

Bilder kurz vor dem Start
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So sollte Fliegen mit einem Nasenantrieb sein. Das Hybrid-Fahrwerk von Wemo-EZFW ist m.E. die Lösung.

Herzliche Grüße

Günter
 
Hallo zusammen,

auf unserem gestrigen Flugplatzfest bei optimalen Bedingungen, konnte ich die Antares weiter testen.

Auch in einer Höhe über 700 m ist das Modell mit der blauen Unterseite und den weißen Blockstreifen noch zu erkennen. Die Leistung in der Thermik ist aus meiner Sicht hervorragend. Gestern erwies sich die positive Verwölbung als sehr wirkungsvoll.

Der erste Ablasser aus 300 m brachte dann 243 km/h auf dem Tacho.

Hier noch eine paar Telemetriedaten vom Motor (Max.-Daten):

Spannung 41,9 Volt
Strom 87,9 A
Drehzahl 8730 U/min
Leistung 3384 Watt

Für mich ein gelungenes Gesamtkonzept.

Herzliche Grüße

Günter
 
Läuft...

Läuft...

Hallo zusammen,

nach der allgemeinen Zwangspause und einer Systemumstellung bin ich erst im Juni d.J. dazugekommen, die Antares 20 E wieder richtig einstellen zu können. Es waren doch einige Flüge notwendig, um sich mit Modell und neuer Funke vertraut zu machen.

Am 11.07. und 12.07.2020 hatten wir herausragende Bedingungen auf dem Vereinsgelände. Dabei sind die Aufnahmen entstanden:


Der Schwerpunkt liegt jetzt bei 120 mm. Die EWD wurde wie ab Werk so belassen. Das Abfluggewicht liegt mit Pilotenpuppe und etwas Ballast im Heck jetzt bei 14,2 kg.

Insgesamt eine für mich sehr überzeugende Konzeption,weil ich zu 90% in der Ebene fliege. Besonders die Startphase ist völlig easy. Höhenruder auf neutral, Gas rein, das war's. Wenn kein Kollege da ist, halte ich die Fläche auch selber hoch.

Herzliche Grüße aus dem Ruhrgebiet

Günter
 
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