Antike Freiflugmotormodelle

Hallo, Axel.

Vielen Dank für die Fotos. Ich mache gerade im Nachbarforum einen Baubericht über den "Zugvogel" von Hans Finus, für den es damals auch einen Baukasten von Graupner gab ( http://www.rclineforum.de/forum/boa...odelle/328989-baubericht-zugvogel-finus-grau/ ). Falls Du es erlaubst, würde ich da gern zwei von den "Hummel"- Bildern einstellen:

Erstens interessiert mich die Startmethode: die Klasse I mußte ja mit drei Punkten auf dem Boden stehen und Bodenstart machen. Bei "Hummel" und offenbar auch anderen ging das mit einem Einbein-Bugfahrwerk und einem HR mit Endscheiben, bei einfacheren Modellen wie dem Zugvogel mit einem Zweibeinfahrwerk.

Zweitens habe ich bei dem Finus- Bauplan gerätselt (und mich aus meiner Jugend nicht erinnert), wozu er im beplankten Mittelteil der Tragflächennase einen Drahtbügel angebracht hatte. Jetzt sehe ich, daß "Hummel" hier einige kleine Rundholzpflöcke hat. Das bestätigt meine Vermutung, daß damit bei einer harten Landung ein seitliches Verrutschen der Tragfläche und damit das Einschneiden der Gummiringe in die Nasenleiste verhindert werden sollte. Könnte das zutreffen? Dann würde ich das bei meinem Neubau auch so machen.

Freundliche Grüße und Bitte um Rückmeldung. Michael
 

hastf1b

User †
Hallo Michael, um etwas genaueres zu dem Stahldrahtbügel zu sagen müßest du entweder vom Modell oder vom Plan mal ein Detailfoto zeigen.

Gruß Heinz
 
Flächenbefestigung

Flächenbefestigung

Hierzu ein Ausschnitt aus dem Zugvogel-Plan von Hans Finus. Zum Vergleich stelle ich dem noch einmal das Hummel-Foto von Axel gegenüber. Michael

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hastf1b

User †
Hallo Michael, was sagt denn die Baubeschreibung oder die Stückliste falls vorhanden?
Für mich ist dieser Bügel zur Befestigung der Tragfläche auf dem Rumpf vorgesehen.
Es wurde ja früher allgemein viel mit Stahldrahtgebilden gebaut. So hat auch Hans F. Finus bei all seinen Modellen wie "Buzzi, Hobby, Donald Duck, Monsun, Passat und Star III" mit Stahldraht gearbeitet.

Die Holzdübel beim Hummel könnten deshalb angebracht worden sein weil die Tragfläche möglicherweise getrennt ist, so kann man gleich mit den Befestigungsgummis auch die Tragfläche zusammenhalten.

Gruß Heinz
 
Das Teil hat in der Stückliste die Nummer 59, ist aus 1 mm- Stahldraht und heißt "Befestigungsbügel". Soweit ist das schon klar; im Text sagt der Konstrukteur weiter nichts dazu. Ich habe nur den Zweck nicht so recht eingesehen und den Bügel deshalb weggelassen. Darauf bezog sich meine Frage. Früher hatte ich öfter Modelle mit Gummiring- Befestigung, z.B. das "Taxi" oder auch selbstgestrickte, die hatten so etwas nicht. Jetzt fiel mir dazu noch die Besonderheit bei Axels "Hummel" auf.

Gruß Michael
 

hastf1b

User †
Ja, wenn sich das Teil Befestigungsbügel nennt ist es so wie ich es oben beschrieben habe. Die Gummis werden wahrscheinlich um den ganzen Rumpf geführt damit man damit diese nicht überkreuz über die Fläche führen muß. Schau mal nach es gibt bestimmt an der Tragflächenhinterkannte eine ähnliche Befestigung. Da es ja ein Freiflugmodell íst konnte man durch geringfügiges Verschieben der Tragfläche den Schwerpunkt verschieben was sich bei starkem Wind sehr vorteilhaft auswirkt.

Gruß Heinz
 

hastf1b

User †
Hier noch ein paar Bildchen zu dem schönen "Vogel". Zweimal ist der Konstrukteur mit auf den Bildern.

Im übrigen es sind keine Gummis auf der Fläche zu sehen.

Gruß Heinz

Bild 1: Zeitschr. Ikarus 6/1953
Bild 2: Zeitschr. Mechanikus 4/1954
Bild 3: Zeitschr. Ikarus 7/1953
 

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Wieder da!

Wieder da!

Hallo Kollegen!

Zunächst möchte ich mich mal ganz herzlich für Eure Zuschriften und Euer Interesse an diesem Thread bedanken!

Zu den Modellen: Es war ja schon immer so, daß die Konstruktionen der verschiedenen Modellflugklassen eine gewisse Evolution durchgemacht haben. So hat man damals, wie auch heute, immer geschaut, was die "anderen" so machen. So glichen sich die Modelle oft. Die Wettbewerbsflieger haben natürlich auch bei ihren Konkurrenten abgeschaut und sich überlegt, was man besser machen könnte. Mein Vater erzählte in diesem Zusammenhang auch von Herrn Strojeks Modellen. Wer da jetzt von wem inspiriert wurde- ich weiß es leider nicht, aber es wäre sicherlich interessant zu wissen :-)

@MichaelW: Ich habe noch mehr Fotos von der noch vorhandenen Hummel, werde sie mal heraussuchen. Die Fläche hat ja auf dem Rumpf eine glatte Fläche, auf der sie rutschen kann. Die Gummibänder fliegen bei einer schrägen Landung einfach ab, habe es gerade noch einmal "simuliert".

Das abgebildete Klasse I- Modell hatte sicherlich eine geteilte Fläche, damit diese in den Motorradanhänger passte. Heinz´ Vermutung, daß die Holzdübel beide Flächenhälften zusammenhalten stützt dies. Möglich ist aber auch, daß die Dübel eine Zungenverbindung innerhalb der Fläche arretiert haben...???
Das Flügelprofil ist wahrscheinlich das MVA (301?), da man dieses dank der ebenen Endleiste auch gut bauen konnte.

Die Startmethode der KLasse I- Modelle war- bitte berichtigt mich, wenn es nicht stimmt- das Modell einfach auf den Boden zu setzen und dann freizugeben. Ob man es anschubsen durfte, weiß vielleicht jemand. Danach stiegen diese mehr oder weniger senkrecht gen Himmel, bis der Sprit mittels Fotoknips- Auslöser abgedreht wurde. Hierzu wurde entweder mittels gebogenen Drahtes die Spritleitung zugequetscht bzw. ein Ventil betätigt. Später gab es ja diesen schwarze, der Graupner- Thermikzeitschaltuhr ähnlichen Auslöser mit Schließventil.

Das mit den Drahtbügeln ist eine interessante Lösung, habe ich so auch noch nicht gesehen.


Zunächst einmal beste Grüße!

Axel
 

hastf1b

User †
Hallo Axel, das anschieben der Modelle war nicht erlaubt. Die Konkurrenten achteten immer sehr genau darauf. Wenn die Zeitnehmer beobachteten das jemand sein Modell angeschoben hat so wurde das mit einem Fehlstart bewertet. Außerdem mußte das Modell mit drei Punkten den Boden berühren, wenn nicht so wurde das auch als Fehlstart gewertet.
Hier mal der Autoknips ( Bild 2) noch im original Zustand er wurde von jedem Modellflieger nach seinen Bedürfnissen abgeändert. In meinem ersten F1C Modell (1957) habe ich noch den Autoknips verwendet. Das erste Bild zeigt den später zu erwerbenden Zeitschalter zur Unterbrechung der Spritzufuhr.

Gruß Heinz

(Quelle der Bilder, beide Zeitschalter sind in meinem Besitz.)
 

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Hallo und guten Abend.

Leider weiß ich jetzt immer noch nicht, wozu der "Drahtbügel" gut war; ich habe ihn ja auch weggelassen. Über weitere "Hummel"- Fotos würde ich mich freuen.

Zu der Zeitschalterei: Nach meiner Erinnerung waren das drei Sachen:

Erstens der Sprit- Absteller. Ich erinnere mich an ein blau- eloxiertes Röhrchen mit einem Stempel. Das funktionierte, wenn ich mich nicht täusche, pneumatisch.

Zweitens die Thermikbremse: Das Höhenleitwerk klappte hoch (ein Drahtbügel an der Vorderkante mit einem Gummi), wenn hinten die Zündschnur einen kleinen Gummiring durchbrannte.

Drittens eine Kurvensteuerung- jedenfalls kann man auf dem Foto meines Zugvogels von 1956 ein bewegliches Teil am Seitenleitwerk mit einer Art Ruderhorn erkennen. Für die dazugehörige Zeitschaltuhr hatte ich damals allerdings kein Geld mehr.

Auf den Bodenstart mit dem Zugvogel bin ich schon gespannt. In meinem Bau- Thread im anderen "Universum" zeige ich jetzt das ultraleichte Fahrwerk.

Gruß Michael
 

hastf1b

User †
Zitat von MichaelW:

Leider weiß ich jetzt immer noch nicht, wozu der "Drahtbügel" gut war

Verstehe ich nicht.
Der Name "Befestigungsbügel" aus der Stückliste beschreibt doch schon die Funktion. Auf den Bildern 2 und 3 im Post # 24 sind keine Befestigungsgummis die über die Flächenoberseite laufen zu erkennen. Selbst wenn die Bilder nicht sehr scharf sind würde man Gummiringe erkennen wenn sie benutzt worden wären. Außerdem müßten dann vor und hinter der Tragfläche Rundholzdübel die quer durch den Rumpf gehen zu erkennen sein. Deshalb ist meine Erklärung weiter oben, wenn auch nicht zu 100%, denkbar.

Zu den Zeitschaltern. Es ist alles richtig was du sagst, nur im Beitrag von Axel ging es allein um die Unterbrechung der Spritzufuhr zur Beendigung der Motorlaufzeit.

Gruß Heinz
 
Du hast recht. Es war wohl so, wie Du neulich schon geschrieben hast, daß die Gummiringe von dem Drahtbügel bzw. an der Hinterkante von der Lasche, die durch die verlängerte Beplankung gebildet wurde, (Foto von meinem Neubau!) um den Rumpf herumliefen. Vielleicht mache ich das dann mit Hilfe der kleinen Pflöcke von "Hummel" auch so. Gruß Michael
 

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Antike Freiflugmotormodelle

Auf Anregung des Moderators möchte ich gern dieses Thema hier starten. Das Thema "Verschwundene Modelle... ist doch schon sehr groß und unübersichtlich geworden. Ich denke, daß einige ältere (vielleicht auch jüngere?) Modellflieger und vor allem -bauer Interesse daran haben könnten. Eckart hat vorgeschlagen, als erstes einige Beiträge über Alfred Schneiders Modelle hierher zu verschieben. Ich selbst mache zur Zeit beim Nachbarn einen Baubericht über den "Zugvogel" von Hans Finus von 1953 und möchte den anstandshalber auch dort lassen. Hier sind Links zu diesem Bericht in rcline und einem Vorgänger, wo es mehr um allgemeine technische Fragen ging:

http://www.rclineforum.de/forum/boa...odelle/328989-baubericht-zugvogel-finus-grau/
http://www.rclineforum.de/forum/boa...lugmodell-f-r-rc-modifizi/?highlight=zugvogel

Ich will gern bei Gelegenheit auch hier berichten, was aus diesem Projekt wird und bin sehr gespannt, ob auch andere dieses interessante Thema- alte Freiflugmodelle, jetzt mit möglichst wenig Fernsteuerung und evtl. E-Motor- aufgreifen.

Gruß Michael

@Moderator: DasThema ist so doch zu allgemein formuliert- es gibt ja reichlich andere Threads über Freiflugmodelle: Umbenennen, z.B. "Antike Motor- Freiflugmodelle"?

M.
 
Antike Freiflugmodelle: "Zugvogel" von Hans Finus (1953)

Antike Freiflugmodelle: "Zugvogel" von Hans Finus (1953)

Der "Zugvogel"- Neubau ist jetzt fertig. Dazu habe ich, wie bereits weiter oben mitgeteilt, im Nachbarforum einen Baubericht gemacht. Ich darf hier darauf verweisen und möchte hier nur, um vielleicht dem einen oder anderen Appetit zu machen, zeigen, wie er aussieht. Gruß Michael
 

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