Zweiter Teil: Funktionskurven
Das ist eine Funktion, die Jeti bietet und, so könnte man sich das vorstellen, aus den zum Beispiel von Graupneranlagen bekannten Gas- oder Mischerkurven weiterentwickelt worden sein könnte. Funktionskurven stehen bei Jeti als separates Menü für alle möglichen Geber, auch bei Mischern, Logischen Schaltern etc. zur Verfügung. Es kann die übliche Gerade sein, ein Konstantwert, eine 3-,5-,7- oder 9-Punktkurve.
Warum habe ich das verwendet?
Für die verschiedenen Flugphasen werden ja alle Klappen "getrimmt". Für die verschiedenen geforderten Einstellungen in den Flugphasen brauchen die Wölbklappen keinen eigenen, physischen Geber. Das läuft rein über die Software.
Über einen physischen Geber, bei mir die Gasfunktion auf einem Kreuzknüppel, werden die Klappen dann beim Einsatz von Butterfly verstellt.
Soweit, so gut.
Geht man herkömmlich vor, weist man den Landeklappen zum Beispiel einen Schieberegler zu. Um es mathematisch einfach zu machen, nehmen wir mal an, die Klappen haben 40 mm Vollausschlag. Steht der Regler ganz vorne (+100%), ist der Klappenausschlag neutral/0. Steht der Schieberegler mittig (0%), haben wir 20 mm Ausschlag. Ist der Regler ganz hinten (-100%), sind es logischer Weise 40 mm Ausschlag. (Das stimmt natürlich nur, wenn die Hebelachse bei Mittelstellung des Schiebereglers 90° zum Servo steht. Ansonsten haben wir ja schon eine gewisse mechanische Differenzierung eingebaut.)
Wenn ich jetzt die als Grundeinstellung vorgegebene Gerade in eine 3-Punktkurve umwandle und die Mitte der Kurve in Richtung "Schieberegler vorne" verschiebe, ändern sich die Verhältnisse. Steht der Regler in der Mitte (0%), fahren die Klappen eben um den eingestellten Prozentwert weniger aus, bei 25% Mittenverschiebung also vielleicht 15 mm. Im Überblick: Schieberegler vorne (+ 100%), Klappe 0 mm Ausschlag. Schieberegler Mitte (0%), Klappe nur noch 75%, hier 15 mm, Schieberegler voll nach hinten: jetzt 25 mm Ausschlag!
Und wozu soll das gut sein?
Es erleichtert beim Fliegen das feinfühlige Anpassen der Klappenstellung, sei es per Software, sei es per Hand, deutlich. Welch kolossale Wirkung 1-2 mm Änderung in Sachen Geschwindigkeit, Auftrieb etc. haben können, weiß jeder erfahrene Pilot.
Gleichzeitig steht damit über die Mitte des Schiebereglers hinaus nach unten eben jetzt der größere Anteil des Stellweges zur Verfügung. Und der wird ja in erster Linie als Bremsausschlag eingesetzt. Da darf es schon mal brachial sein.
Ich weiß, dass manche Piloten für die ersten Versuche die Mitte um bis zu 70 % verschieben.
Ich hoffe, damit alle Klarheiten beseitigt zu haben.
Liebe
Grüße
Michi