Außenbordern bunt gemischt: bridget von b-boats

Hallo Thomas,

Toll, dass Du es geschafft hast! GRATULIERE!!!!

Mr. K sieht super aus Ich kenne das, die Verkäufer in Spielwarenläden haben einfach kein Verständnis für uns Modellbauer. Welch schöner Traum wäre es, wenn es wieder Modellbauläden mit verständigen Verkäufern gäbe. Aber das mitleidige Lächeln der Unwissenden macht und stärker. 😀😀😀

So, Ernst beiseite, und zu Deinem Problem. Du bist nicht weit von der Lösung entfernt Die Schwimmlage ist absolut nicht schlecht. Nur Dein Motor muß nach unten getrimmt werden. Stell ihn erst mal maximal nach unten (auch Scale) und fahr einfach nochmal. Du wirst sehen, es gibt keine Zicken mehr. Kurven werden immer mit Gas und Ruder gefahren. Das macht das Fahren mit bridget sehr spannend. Sie kann auch mit 3S ziemlich flott und sicher unterwegs sein und toll über Wellen springen.

Wenn Du Dir dann sicher bist nimmst Du die Neigung des Motors sukzessive zurück bis sie wieder zu springen beginnt. Dann wieder ein kleines Stück zurück und du hast ein perfekt getrimmtes Boot, das unbändig Spaß macht, selbst mir als eingefleischten Segler.

Bitte mach kein Blei rein!

Und danke für den tollen Bericht. Du kaperst übrigens nicht "meinen Thread", sondern du bereichert ihn!

Schöne Grüße

Klaus
 
Ach so ja, das Ableben kannst du dir auch sparen, wenn du nicht exzessiv rückwärts fahren möchtest. Aber wer will das schon??? 😁😁😁
 
Wenn ich darf und wenn ich vom Klaus nicht der Piraterie angeklagt werde, würde ich auch gerne ein paar Worte zur Erstfahrt vom Thomas sagen.

Die erste Einschätzung von Klaus ist m.E. komplett richtig und muß auch nicht weiter kommentiert werden. Die Wasserlage Deiner bridget im Stand ist nahezu perfekt, Thomas. Die Bugspitze muß aus dem Wasser ragen. Das braucht der Rumpf für die spätere Gleitphase und wenn der Druck vom Außenborder kommt.
Entscheidend für die angestrebte Gleitphase ist die Positionierung des Außenborders (Höhe und Neigung)

Das ist jetzt zwar Äpfel mit Birnen verglichen, aber ich hänge dennoch mal ein Foto meines "Kuhlmann RENNER 32" an. Nur zur Info: Der "Renner32" ist 1,40mtr. lang und hat eine Verdrängung von ca. 5kg. Antriebsspannung 8S (30V) an 1200kv Scorpion Außenläufer= ca. 35.000 Umdrehungen.

Das silberne Unterwasserteil meines MHZ-Außenborders befindet sich unterhalb der Rumpfkante Heckspiegel:

DSC01709.JPG


Thomas, bei Deinem Foto fällt mir auf, das der AB zu weit nach hinten geneigt ist. Der Propeller ist etwas übertrieben ausgedrückt zum Seegrund geneigt. D.h., der AB muß steiler gestellt werden.

Dieses Austrimmen kann man nicht zuhause auf der Werkbank erledigen. Ich mache diese Arbeiten an meinen Booten grundsätzlich am See. Also Werkzeug mitnehmen, 1 Runde fahren, Boot raus nehmen und millimeterweise die Neigung des AB verändern, Boot wieder einsetzen und schaun, was die Veränderung gebracht, oder auch nicht gebracht hat.
Klaus hat das schon sehr gut beschrieben.

Hilfreich können auch unterschiedliche große (Durchmesser) Propeller, mit unterschiedlichem Pitch (Steigung), und eventuell auch mit unterschiedlicher Blattzahl sein (z.B. 3-Blatt). Das ist dann aber wirklich der letzte Schritt, falls überhaupt und fällt in die Kategorie "Feintuning".

Das alles muß man sich mühsam "erfahren". Du bist auf einem guten Weg, Thomas. Wenn Du das geplante Blei weg läßt und Dich nur auf den Außenborder konzentrierst.
 
Hallo zusammen,

ich konnte es nicht lassen, und bevor das Wasser bald hart wird, ging es bei 0°C an einen anderen Teich der noch Wasser hat. Mr. K blieb aber zu Hause, man sieht später das es keine schlechte Entscheidung war doch erstmal eine Persenning zu montieren.

Immer noch `nur´ an 2S, und mit sehr viel Gefühl am Gas, habe ich dann die neue Trimmung probiert, bin dabei Klaus seinem Rat gefolgt den AB sogar doch noch etwas steiler zu stellen, und das hat dem Böötchen gut getan. Viel weniger `gehüpfe´ und Sie liegt wie ich finde so gut im Wasser.

IMG_3263.PNG

Aber der AB zieht manchmal noch Luft. Ob das an der zu großen Schraube mit d = 35mm liegt? Dazu fehlt mir leider die Erfahrung, ich werde mir noch mal andere Props besorgen und testen. Es wurde auf jeden Fall ein wenig besser, nachdem ich den Einlauf vom `Fake-Kühlwasser´ am AB abgeschraubt habe, verstehe wer will.

Und dann habe ich versucht ihr das - für mich - extreme driften etwas abzugewöhnen. Eine Turnfin sollte es nicht werden, sondern etwas ganz einfaches was nicht stört ... und ich finde das Fahrbild zeigt was ich erreicht habe

IMG_3264.PNG

Klaus, sorry, das ich Deine Konstruktion erweitert habe, aber für mich blutigen Anfänger war das so genau richtig, und ich finde das kann sich auch sehen lassen:

IMG_2710.JPG

Das nächste Bild zeigt keinen Übermut, sondern erst beim späteren betrachten des Videos habe ich diese Sequenz entdeckt, sie kann sogar fliegen.
(habe das Handy einfach starr aufgestellt, kann das aber hier nicht posten da ich auf bei keiner Plattform angemeldet bin)

IMG_3261.PNG

Trotzdem ist mir später ein Missgeschick passiert, ich kann gar nicht sagen wie ... sondern einfach nur das sie auf einmal auf dem Rücken lag. Ich hatte aber Gott sei Dank mein Bergeboot wieder dabei und sie nach ein paar Minuten wieder an Land.

IMG_3262.PNG

Ich bin danach noch einen 2S- Akku gemächlich leer gefahren und habe zum Jahresausklang meinen Spaß gehabt.

Gleichen wünsche ich euch allen auch für das neue Jahr, kommt gut und gesund ins neue Jahr, und vielen Dank für eure freundlichen Beiträge.

Aber ab jetzt gehört der Thread wieder Klaus und seiner Bridget, oder weiteren Erfahrungsberichten von anderen Erbauern,

viele Grüße

Thomas
 
Hallo Thomas, in der Baubeschreibung hat Klaus auf ein 31iger Schraube verwiesen, allerdings in dem Zusammenhang, daß der Aeronaut Antrieb zur Anwendung kommt.
Trotzdem ein sehr schönes Fahrbild. 👍

Beste Grüße, Karsten.
 
Hallo Thomas,

Danke für deinen tollen Bericht!

Warum Deine bridget gekentert ist kann meiner Ansicht nach zwei Gründe haben
1. Der Propeller ist zu groß
Hab schon mal erlebt, dass das Propeller Moment ein Boot auf den Rücken gedreht hat.
2. Deine Finne
Dadurch, dass die Finne das driften verhindert entsteht natürlich auch ein Kippmoment.

Ich tippe auf den Propeller. Probiere es erst mal mit einem 31er.

Aber das Fahrbild passt und es freut mich, dass Du Spaß mit deiner bridget hattest!

Schöne Grüße

Klaus
 
Da gebe ich Klaus Recht. Die Finne stabilisiert zwar das Boot beim Kurvenfahren aber das Boot wird durch die Fliehkraft nach aussen gedrückt. Die Kraft muss aber irgendwo hin und somit kippt das Boot und der Überschlag ist vorprogrammiert.
Ein Boot mit Aussenborder wird bei viel Geschwindigkeit immer etwas "Rutschen".
Ich hatte mal ein sehr schnelles Schaluchboot (Avon Searider mit 50 PS Mercury) das auch in der Kurve leicht glitschte.
Wahrscheinlich kommt das durch die Änderung der Schubrichtung des AB´s.
Soweit meine Theorie.
 
Fliehkraft wirkt gegen
eine minimale Lateralfläche und der Gewichtsschwerpunkt liegt weit achtern, -- mE ist eine Ursache. Eine leichte V Form des Rumpfbodens wären von Vorteil.
Auch bewirkt der Schub des Außenborders unter dem SP ein Krängungsmoment zum Kurveninneren.
Eine Finne wirkt dagegen , besonders, wenn hart und ruppig Ruder gelegt wird (Fliehkraft)
Ein zu hohes Drehmoment der Schraube (ist in einer Kurvenrichtung verstärkt) und auch zuviel Leistung tun ein Übriges.
Gruß Ulf
 
Und dann habe ich versucht ihr das - für mich - extreme driften etwas abzugewöhnen. Eine Turnfin sollte es nicht werden, sondern etwas ganz einfaches was nicht stört ... und ich finde das Fahrbild zeigt was ich erreicht habe

Ich habe Eure Beiträge aufmerksam gelesen und habe nicht verstanden, wo am Boot vom Thomas eine Finne verbaut ist und wie die Finne schlußendlich wirken soll.

@ Thomas: Meinst Du mit Finne den schmalen, langen Keil, den Du rumpfmittig verbaut hast (Foto)??

Ich kenne das Unterwasserschiff einer Crackerbox. Da wird eine Dreiecks-Finne, meistens aus Messingblech, rumpfmittig eingeharzt.
Ich kenne das Unterwasserschiff einer Chickie IV. Da werden links und rechts neben der Rumpfmitte 2 Messingschienen verschraubt.

Beide Konstruktionen haben das Ziel den Geradeauslauf des Bootes zu verbessern. Unterstützt werden diese Baumaßnahmen mit dem Anbringen von 2 x 2 Stringerleisten seitlich neben der Rumpfmitte (je nach Modellgrößte 3mm oder 4mm Dreiecksleisten aus Hartholz z.B.).

Die von Klaus gewählte Bauart der Bridget sieht einen flachen Rumpfboden vor. Ähnlich dem der Crackerboxen. Also noch nicht einmal ein angedeutetes V. Das Gewicht vom Außenborder trägt dazu bei, dass das Heck in den Kurven mehr oder weniger schiebt, oder auch driftet, wie es in neudeutsch heißt.
Nach meinem Verständnis ist das bei dieser Rumpfform ein gewollter Effekt. So eine "Außenborder Heckschleuder" muss schieben. Das ist doch auch das, was den Spaß beim Fahren ausmacht!!??

Eine TurnFinn, die Thomas gottseidank bewußt nicht verbaut hat, hat den höchsten Wirkungsgrad an Monorümpfen, die über ein SetUp für hohe Geschwindigkeiten verfügen. Nur dann zeigt eine TurnFinn in der Kurve seine Wirkung und verhindert schieben/driften. Das sind Geschwindigkeiten, die mit dem Bridget SetUp (Außenborder) nicht erreichbar sind. Somit wäre eine TurnFinn an der Bridget kontraproduktiv.

Weiterhin sollte das Unterwasserschiff des Monos gestuft sein und ein V, egal ob flach oder tief, ist unumgänglich. Unter diesen Voraussetzungen werden von bestimmten Monos die Kurven mit Vollgas gefahren:

DSC01386.JPG


 
Cool Thomas, super Befruchtung für den Thread. Ich denke alles geschriebene ist absolut richtig. Alle Argumente unterstützen meinen Punkt 2. Besonders gut wäre es, wenn du dich noch erinnern könntest bei welchem Manöver bridget gekentert ist. War es in der Kurve, wird es wohl an Deiner Änderung am Unterwasserschiff liegen. War es auf der Geraden, dann war es der zu große Propeller. Ich bin gespannt auf deine nächste Probefahrt .

Schöne Grüße

Klaus
 
Stimmt, im Heck hat sie ein flaches V. Es ist trotzdem richtig was du geschrieben hast. Sie driftet gerne, läuft aber auch gut gerade aus. Das Fahrverhalten ist der Crackerbox recht ähnlich, aber zahmer.
 
Hallo zusammen,

es ist alles gut so wie es ist, und ich bin mir sicher das der nur 0-4 mm hohe ˋLängsstringer´ kein Moment ausübt. Sie driftet immer noch, aber halt wie von mir geplant nicht mehr so sehr. Schnelle und langsame Kurven sind (für mich) nun etwas planbarer und sicherer beherrschbar.

Ferner denke ich auch das der Prop zu groß ist, dem wird bald Abhilfe geschaffen, und ich werde mal verschiedene ausprobieren.

Ich bin mir auch sicher das mein Fahrfehler sie gedreht hat, das ich in gerader Fahrt aber im falschen Winkel und mutmaßlich viel zu schnell über die eigene Welle gefahren bin … das nennt man dann wohl Erfahrung.

Also, nun sind andere hier mit Ihren Bauberichten dran,

viele Grüße
Thomas
 
Nee, neee, neeeee, Thomas, so geht das nicht!

Ich bin ganz bei Dir mit Deiner Einschätzung, aber bitte sei so nett und teile uns mit wie deine Erfahrungen mit dem kleineren Propeller sind. Ich bin gespannt wie Flitzebogen!

Schöne Grüße

Klaus
 
na gut 😉, wenn der Shop von Uwe morgen wieder aufmacht geht die Bestellung raus und ich melde mich dann ... kann aber dauern da die Wettervorhersage bei uns demnächst hartes Wasser voraussagt.
viele Grüße
Thomas
 
Hallo Thomas,
in einen deiner Beiträge hast Du erwähnt, daß Du Deine Abdeckung für den Außenborder bei Uwe erworben hast.
Hast Du mal einen direkten Link zu der Abdeckung?
Die Website von Uwe war ja über die Feiertage zu, aber auch vorher habe ich dort nichts gefunden, was zu der Abdeckung führt.

Beste Grüße, Karsten.
 
Hallo Karsten,

das war die `Haube zu Retro-Aussenb.´ mit der Artiklenummer 700515.

Das konnte ich Dir aus der Auftragsbestätigung raus schreiben ... einen Link o.ä. kann ich Dir leider nicht senden. Hoffe Du hast Glück und bekommst noch eine.

Viele Grüße
Thomas
 
Hallo Leute,

hier ein paar Bilder von Thomas als Anregung:
IMG_20250117_170156.jpg

Gasgriff, Scheuerlieste, Handgriff und Nagelung, alles Details, die die großen auch haben.

IMG_20250117_170214.jpg

Die BElegklampe hinten und die Eckleisten haben auch viele Originale.

IMG_20250117_170221.jpg

Kantenschutz, Cockpitsüll und zweite Scheuerleiste.

Was man doch alles aus dem kleinen Modell mit ein paar Details noch rausholen kann. Das hat mich selbst erstaunt!

Schöne Grüße

Klaus
 
Nur der Motor stört. Der Tank ist einfach bescheuert und stört die Optik erheblich. Aber Abhilfe ist im Anflug:
IMG-20250119-WA0000.jpg


IMG-20250119-WA0001.jpg


IMG-20250119-WA0002.jpg


Bis jetzt gibt es nur die Bilder, aber immerhin. Das Drucken ist dann schnell erledigt. Ich hoffe es passt alles. Das Bohrbild für die Motorbefestigung ist auch so gedreht, dass die Kabel vorne rauskommen, womit es keine Verlängerung mehr braucht.

Ein findiger Freun mit exzessiven 3D-CAD Kenntnissen hat hier seine ganze Kompetnz in die Waagschale geworfen. Ich hätte das nie hinbekommen....

Schöne Grüße

Klaus
 
Tolle Arbeit Klaus. Warum kommt bei Aeronaut keiner auf die Idee, dass mann einen Modell-Außenborder in dieser Bauweise nicht verkaufen kann?

Wenn ich einen kleinen Punkt anmerken darf - diesen filigranen Griff von der Reißleine zum Starten des Motors würde ich weglassen. Dieses überstehende Teil ist zwar scale, aber vermutlich auch das erste Teil, welches durch Unachtsamkeit abbricht.
 
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