Auslegung eines kleinen Hangfliegers

Hallo zusammen,
ich möchte meinen ersten Flieger entwerfen und bauen. Ich dachte, ich fang mal klein an und baue erstmal einen kleinen Hangsegler. die Fläche entwerfe ich selbst und würde dabei gerne mal die Meinung von den alten Hasen hören, ob das so funktioniert. Dabei bitte ich zu beachten, dass ich hier kein Super-Hightech-Wettbewerbsmodell entwerfe. Da es mein erster selbst entworfener Flieger ist, bin ich froh, wenn er einigermaßen geradeaus fliegt.

Die Eckdaten sind diese:
- 1,50m Spannweite
- 800g Gewicht? Mit Ballast vielleicht mehr.
- er soll flott unterwegs sein
- er soll wendig sein
- 4 Klappen Flügel
- Er soll variabel im Flugverhalten sein, d.h. die Wölbklappen sollen das Flugverhalten merklich verändern.

Ich möchte in GFK Sandwich Bauweise bauen, wie hier von Eisvogel beschrieben. Ich baue zum ersten mal in Negativ-Bauweise und Voll-GFK.

Ich habe derzeit 2 Entwürfe für Flächen:

Nr 1: Ein Strak von HQ-W 1,5-8 (Mittelteil) auf HQ-W 2,0-8 (Mitte QR) auf HQ-W 2,0-9 (Randbogen)
HangfraeseStrak.jpg

Nr 2: Alles durchgehend HQ-W 2,0-9, Schränkung angepasst
Hangfraese209.jpg

Wie man sieht, ist die Flächengeometrie bei beiden Entwürfen gleich. Ich habe gelesen, dass eine gerade Endleiste Vorteile bringt, verstehe aber nicht warum. Mit negativer Pfeilung bekomme ich auch ohne Schränkung eine recht gut Auftriebsverteilung hin. Ich habe trotzdem positive Pfeilung drin. Das Layout habe ich mir von meiner V-Ultra Plus abgeschaut, weil sie so unglaublich gut fliegt. Ich kann mit der gewählten Bauweise keine elliptischen Flächen bauen, daher die Knicke in der Form.

Ich plane an dem ersten Knick zwischen WK und QR einen Knick mit 3° V-Form einzubauen. Die Fläche soll auf den Rumpf drauf. Dahinter plane ich ein V-Leitwerk, weil es leicht zu bauen ist.

Mich wundert ein wenig die recht hohe Fluggeschwindigkeit. 14 m/s, bzw. 16 m/s bei 1° Anstellwinkel ist doch ganz schön schnell. Ist das realistisch? Welche Anstellwinkel sind für den normalen Geradeausflug üblich?

Ich habe hier die Fläche nach den Parametern Auftriebsverteilung und Auftriebsbelastung optimiert. Andere Parameter, wie z.B. das Abreißverhalten sehe ich hier gar nicht. Welche Parameter sind noch wichtig?

Kann das so funktionieren? Was kann ich verbessern? Welcher Entwurf ist besser für diesen Anwendungsfall?

Viele Grüße
Arne

Hier die Dateien für das Programm Nurflügel von Frank Ranis:
Anhang anzeigen Hangfraese-1.5m-HQ1.5-8-auf-HQ2.0-9.flg
Anhang anzeigen Hangfraese_1.5m-HQ2.0-9.flg
 
Zuletzt bearbeitet:

UweH

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Mich wundert ein wenig die recht hohe Fluggeschwindigkeit. 14 m/s, bzw. 16 m/s bei 1° Anstellwinkel ist doch ganz schön schnell. Ist das realistisch? Welche Anstellwinkel sind für den normalen Geradeausflug üblich?

Hallo Arne, als allererstes: vergiß für die aerodynamische Auslegung den Anstellwinkel!

Die Fluggeschwindigkeit ist im wesentlichen vom Gewicht und dem geflogenen Auftriebsbeiwert cA abhängig, der Anstellwinkel resultiert dann daraus und wird vor allem dazu benutzt den Einbauwinkel des Flügels zum Rumpf für den Bau des Modells fest zu legen. (Man kann auch aerodynamisch über den Anstellwinkel rechnen, aber dazu muss man die Profilpolaren nutzen und das ist meist zu aufwändig ohne dass es Vorteile bringt).

Um vergleichbare Werte zu bekommen musst Du das geplante Gewicht eingeben (die 0,7 kg sollten bei 1,5 m Spannweite schon ganz gut passen) und einen Auslegungs-cA fest legen. Ich kann jetzt hier nicht so tief einsteigen um genau zu erklären warum, aber ich rate Dir für die Zirkulationsverteilungsrechnung dieses Hangfliegers in dem Kästchen rechts unten im Ranis mit dem CA-Knopf den Auftriebsbeiwert zu fixieren und dort 0,5 einzugeben.
Danach immer mit diesem Wert weiter rechnen. Vorsicht: wenn Du das Programm neu aufmachst ist wieder automatisch der Anstellwinkel fixiert, also bei jedem neuen Öffnen wieder den CA über den entsprechenden Knopf fixieren.

Gruß,

Uwe.
 
Hallo Uwe,
danke für Deinen Hinweis. Mit einem cA von 0,5 sehen die beiden Entwürfe so aus:

Der Strak:
HangfraeseStrak_v2.jpg


Alles 2.0-9:
Hangfraese209_v2.jpg


Wir sehen in beiden Fällen die gleiche Fluggeschwindigkeit von 10,5 m/s, obwohl ein Flügel überwiegend ein deutlich dünneres Profil hat. Macht ja Sinn, wenn der cA gleich ist, dass dann bei gleichem Gewicht auch die Geschwindigkeit gleich ist. Die Anstellwinkel sind ja unterschiedlich. Der Widerstand ist allerdings bei dem dünneren Profil etwas kleiner, trotz den höheren Anstellwinkels. Spricht das für das Dünnere?

Ist der Anstellwinkel die einzustellende EWD?

Der Strak auf ein stärker gewölbtes und dickeres Profil außen soll ja die Kurvenflug-Eigenschaften verbessern. Gibt eine Kenngröße, an der man die "Güte" des Kurvenflugs ablesen kann? Lässt sich das mit diesem Tool simulieren, indem man unterschiedliche Geschwindigkeiten festlegt und sich dann die Auftriebsverteilung anschaut? Die höhere Geschw. ist dann für den Außenflügel, die Niedrigere für innen. Geht das?

Ich habe die Schränkung angepasst, damit die Auftriebsverteilung wieder näher an der Ellipse ist. Außen beträgt die Schränkung -2,5°. Ist das ein üblicher Wert? Mir kommt das recht viel vor. Andere Auslegungen (z.B. Supra von Mark Drela) haben nur 0,5° Schränkung.

Vielen Dank und viele Grüße
Arne
 
Puh... ich würde zum einen nicht schränken und zum anderen das Profil nach außen auch nicht dicker machen. Das ist beides so "70er Jahre Stil".

Moderne Modelle haben nach außen hin eher dünnere / schwächer gewölbte Profile Profile. Schränkung ist im Schnellflug immer schlecht. Kommt eben auch darauf an, was Du damit vorhast.

EWD bei so einem Modell maximal 0,7 Grad, minimal 0,4 Grad (mein Erfahrungswert für einen sportlich, dynamischen Flugstil)

Ich hab vor Jahren schon ein ähnliches Modell gebaut. Ist inzwischen bei 130cm angelangt. Einfach mal hier nach "Cliffhanger" suchen. Aktuell baue ich an Vollschalen Flügeln und Leitwerken. Die Formen sind schon fertig, die erste Fläche ist aber noch nicht daraus entsprungen. Für mich ist das Modell mein bevorzugter "Antester" bei schwachen Bedingungen und mein Modell für Hänge mit sehr schlechten Landemöglichkeiten. Ich hab ihn aber auch schon mehrfach Alpin geflogen. Auch da macht er Spaß. Oder an der Steilküste. So kleine Modelle sind schon universell. Allerdings hab ich auch immer noch was größeres dabei.

Gruß

Sven
 

Tern

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Anderes Profil

Anderes Profil

Hallo Arne,

ich würde Dir ein anderes Profil empfehlen ;).

Thierry Platon hat ein geeignetes Profil veröffentlicht.

Das TP 73.
http://pierre.rondel.free.fr/images2/newTPsections/TP_Profils.htm

Der Einfachheit halber würde ich es über die gesamte Spannweite verwenden, ohne irgendwelche Schränkungen oder Anpassungen.

Und als Leitwerkprofil ist das TP 29 perfekt geeignet. Ca. 7% dick wäre gut.

Die Profile sind speziell für kleine Re-Zahlen konstruiert und haben hier wirklich gute Leistungen.
Es sollte aber mit Wölbklappen gearbeitet werden.
Das wäre auf jeden Fall ein moderner Entwurf und um einiges leistungsfähiger als ein HQxx.

Gruss
Markus
 
Puh... ich würde zum einen nicht schränken und zum anderen das Profil nach außen auch nicht dicker machen.

Dem schließe ich mich an. Ein dickes Profil wird Re-empfindlicher, und das dann auch noch außen - das muß nicht sein. Und bei einem so kleinen Flieger noch einen Profilstrak und/oder Schränkung zu verwenden kommt mir etwas verkünstelt vor. Es geht auch wesentlich einfacher, habe nämlich gerade einen ähnlich großen/kleinen Segler fertiggestellt:

150cm, AG04 Vollbalsaflächen (die gekauften fertig gefrästen Profilbrettchen wurden noch GfK beschichtet), Rechteckgeometrie 16cm Tiefe, 650g. Geplanter Einsatzzweck: robuster Alpinsegler zum Mitnehmen im Rucksack, gut zu reparieren bei den alpinen Steinlandungen.
Bin von den Flugeigenschaften sehr positiv überrascht, genauer gesagt vom großen Einsatzbereich: Daß er bei genug Wind gut geht war klar, aber man kann ihn auch bei einem kleinen Lüftchen noch gutmütig am Hang herumeiern, wenn ich eigentlich den F3J-Segler nehme.
Und bzgl. der Profilpolaren gibt es meiner Meinung nach nur sehr wenige Profile (mit Fokus auf geringe bis mittlere Auftriebsbeiwerte), die bei kleinen Rezahlen besser sind als ein AG04.
 
Hallo Arne,
Thierry Platon hat ein geeignetes Profil veröffentlicht.

Das TP 73.

hier ist das Modell vereinfacht und mit TP73:
HangfraeseTP73.jpg

Die Auftriebsverteilung ist nicht ideal, weil ich die Verwindung herausgenommen habe? Ist eine sub-optimale Auftriebsverteilung weniger schädlich im Schnellflug als eine Verwindung?

51Lahomau schrieb:
Und bzgl. der Profilpolaren gibt es meiner Meinung nach nur sehr wenige Profile (mit Fokus auf geringe bis mittlere Auftriebsbeiwerte), die bei kleinen Rezahlen besser sind als ein AG04.


Hier das Modell mit AG04:
HangfraeseAG04.jpg

die beiden sehen sich sehr ähnlich. Auch hier die gleiche Frage: Ist eine sub-optimale Auftriebsverteilung weniger schädlich im Schnellflug als eine Verwindung?

Was kann man mit diesem Programm noch über die zu erwartenden Flugeigenschaften sagen? Wo liegen die Unterschiede beider Profile?

Vielen Dank für die Anregungen.
Gruß
Arne
 

UweH

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Ist eine sub-optimale Auftriebsverteilung weniger schädlich im Schnellflug als eine Verwindung?

Hallo Arne,

ja, so ist es. Die Zirkulationsverteilung (nicht zu verwechseln mit der grünen Linie der Auftriebsbeiwertsverteilung = cA-Verteilung) ist besonders wichtig im Langsamflug, denn ihr Anteil am Gesamtwiderstand nimmt mit dem Auftrieb zu. Deshalb empfinden Leute, die vor allem an gut tragenden Hängen fliegen, also überwiegend schnell fliegen, eine nicht optimale Zirkulationsverteilung als wenig störend. Dazu kommt noch dass bei kleinen Modellen die wenig Streckung und geringe Profiltiefen haben die Zirkulationsverteilung gegenüber den Profil- und Störwiderständen immer mehr in den Hintergrund tritt. Oben haben Lars und Sven schon darauf hin gewiesen dass die Profile mit abnehmender Wölbung und Dicke besser mit kleinen Re-Zahlen zurecht kommen, unter anderem deshalb wird bei "modernen" Auslegungen nach außen auf kleinere Profildicke und kleinere Wölbung gestrakt. Damit kann die Zirkulationsverteilung ebenso wie mit geometrischer Schränkung auf die Sollkurve gebracht werden.
Bei durchgehendem Profil kann man aber auch Re-unempfindliche Profile wie die jetzt von Dir untersuchten verwenden, damit spart man sich das ganze Strak-Gedöns für das man ja doch noch einiges an aerodynamischem Knoff-Hoff braucht. Man achtet dabei eher auf eine füllige CA-Verteilung und wenn Du die grüne Kurve der letzten Simulationen mal mit Deinen ersten Versuchen vergleichst, dann siehst Du dass sich genau da auch sehr viel getan hat.

Die beiden Profile habe ich mir nicht angeschaut, aber da ich mal davon ausgehe dass die Kollegen für den kleinen Flieger keinen Mist empfohlen haben würde ich Dir raten mit der Außenprofiltiefe noch etwas runter zu gehen, so 90 mm sollten noch ganz gut funktionieren, und damit dann weiter zu überlegen....oder einfach bauen und fliegen, in positiv kommts eh nicht auf das letzte Prozent an.


...und noch was: Du solltest doch den Anstellwinkel bis zum Baubeginn ganz vergessen, weiter oben hast Du schon wieder danach gefragt :D

Gruß,

Uwe.
 
...und wenn du den Randbogen noch schmäler machst (bei gleichbleibendem Rechteck-Innenflügel), dann wird sich die grüne Kurve außen weiter erhöhen und der Einbruch am Knick wird tiefer (beides ist eher nachteilig). Im übertriebenen Fall (Rechteck innen, starke Zuspitzung außen) sind die ca-Werte im Außenflügel dann höher als innen -> beim Überziehen reisst es außen zuerst ab. Mach deswegen statt einem Rechteck-Trapez-Flügel lieber ein Doppeltrapez. Die grüne Linie sollte möglichst glatt ausschauen und zum Randbogen hin moderat fallen.

Bei einer elliptischen Außenkontur ginge die grüne Linie horizontal bis zum Randbogen (auch nicht gut), bei einer nach außen hin breiter werdenden Ellipse ginge die grüne Linie leicht fallend ohne Knicke bis zum Randbogen. Das sollte man mit dem Mehrfachtrapez versuchen anzunähern. Dann bleibt der Flieger gutmütig und man verschenkt kaum Leistung.
 

Tern

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Richtig

Richtig

Schliesse mich Lahoma und Uwe voll an.

Nur so zum Vergleich bei 150mm Flügeltiefe. 20 m/s (72 km/h) arbeitet dein Flieger mit einer RE-Zahl von ca. 250'000.
Auftriebsbeiwert ca ist im Gleitflug so ungefähr um die 0.05.
Wenn Du jezt in die Polare schaust, dann sind die neuen Profile hier deutlich im Vorteil ;)
Auch negativwölben reist das HQ nicht raus.

Guckst Du (X-Achse ist der Widerstand; Y-Achse der Auftriebsbeiwert):

Vergleich TP zu HQ.jpg


TP zu HQ.jpg


Als Flächengrundriss würde ich auch Doppeltrapez oder besser 3-fach Trapez verwenden.
Wenn Du was Straken willst, so würde ich als Randprofil 70mm Tief machen und das TP73 auf 5.5 Dicke reduzieren.
Präzise und günstige Styrodurkerne gibts bei Wattsi (hier aus dem Forum).
Super Qualität und sehr präzise !
Wie auch immer, wünsche Dir viel Spass beim Bau und beim Fliegen.

Markus
 
Zur Bauweise noch: Ich bin skeptisch bzgl. der von Eisvogel beschriebenen Bauweise in quick&dirty-Negativformen. Zum einen wird man die Nasenradien für so kleine Profile nicht hinbekommen (weil die einzuklebende GfK-Platte den Biegeradius nicht zulässt), und zum anderen wird die sowieso schon schwierige Ausrichtung von Ober- zu Unterschale bei einer Mehrfachtrapezfläche dann sehr schwierig (daß an der Nase kein Versatz entsteht). In Summe denke ich, daß eine Sandwichfläche wesentlich genauer werden kann, wenn sie gut mit Nasenschablonen verschliffen wird.
 

Tern

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Alternative Bauweise

Alternative Bauweise

Die Bauweise von Eisvogel kann ich nicht beurteilen...keine Erfahrungen damit.

Aber bei so kleinen Flügeln, funktioniert die DLG Positivbauweise wie sie von Jan Henning (hier aus dem Forum) erklärt wird wunderbar.
Das geht bei entsprechender Ausstattung richtig schnell und bringt wirklich gute Resultate !

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/167447-Flächen?p=3738066#post3738066

Mit dieser Bauweise kann man auch einfach die Auslegung überprüfen und ggf. eine andere Herstellungsweise (Negativformen) nachschieben.
Es gibt gute Erklärvideos von Jan Henning und auch anderen im Netz.

Markus
 
Zur Bauweise noch: Ich bin skeptisch bzgl. der von Eisvogel beschriebenen Bauweise in quick&dirty-Negativformen. Zum einen wird man die Nasenradien für so kleine Profile nicht hinbekommen (weil die einzuklebende GfK-Platte den Biegeradius nicht zulässt), und zum anderen wird die sowieso schon schwierige Ausrichtung von Ober- zu Unterschale bei einer Mehrfachtrapezfläche dann sehr schwierig (daß an der Nase kein Versatz entsteht). In Summe denke ich, daß eine Sandwichfläche wesentlich genauer werden kann, wenn sie gut mit Nasenschablonen verschliffen wird.

Ich sehe das Problem mit der Ausrichtung und ich habe auch schon daran gedacht, dass dies ein Problem werden könnte. Ich glaube, dass man dafür einfach sauber arbeiten muss. Möglicherweise richte ich auch die Ober- und Unterschale für jedes Trapez einzeln aus und verbinde dann erst die Teile zu einer Form. Das sollte dann einfacher gehen. Für mich ist es auch ein experiment, das natürlich auch schief gehen kann. Aber ich kann nur gewinnen, denn dann habe ich was gelernt.


Tern; schrieb:
Aber bei so kleinen Flügeln, funktioniert die DLG Positivbauweise wie sie von Jan Henning (hier aus dem Forum) erklärt wird wunderbar.
Das geht bei entsprechender Ausstattung richtig schnell und bringt wirklich gute Resultate !


Die Videos habe ich alle gesehen und sehr viel daraus gelernt. Ich habe mir einige Werkzeuge genau so gebaut, wie Jan-Henning sie in dem Video benutzt. Ich finde die pragmatischen Ansätze, die er benutzt, sehr schön. Ich möchte eigentlich nur negativ bauen, weil ich einfach lernen will, wie es geht. Ich habe schon ein paar Flächen in Sandwich und Rippen gebaut und möchte einfach was neues machen.


Tern; schrieb:
Nur so zum Vergleich bei 150mm Flügeltiefe. 20 m/s (72 km/h) arbeitet dein Flieger mit einer RE-Zahl von ca. 250'000.
Auftriebsbeiwert ca ist im Gleitflug so ungefähr um die 0.05.
Wenn Du jezt in die Polare schaust, dann sind die neuen Profile hier deutlich im Vorteil
Auch negativwölben reist das HQ nicht raus.

Danke für diesen Vergleich. Der zeigt sehr deutlich, dass das HQ für diesen Anwendungsfall nicht optimal ist. Das hat mich von einem HQ abgebracht. Das hatt ich eigentlich nur im Auge, weil es mit WK so gut geht und ich einen variablen Flieger haben wollte. Das AG04 soll auch gut mit WK gehen. Ich habe die hier empfohlenen Profile mal miteinander verglichen. Sie sind sehr ähnlich, aber ich denke das AG04 ist leicht besser:

AG04_vs_TP73_re_Variation.jpg


Dies bringt mich zu dem Schluss, dass ich eine möglichst einfache Geometrie für die Ausrichtung der Formen und das AG 04 durchgehend verwenden werde. Ich würde aber gern noch probieren, wie sich eine aerodynamische Schränkung nach außen hin auf die Ca-Verteilung (NICHT Auftriebsverteilung) auswirkt. Leider kann ich keine AG04 Profile mit anderen Dicken finden. Wie kann ich das machen?

Ach so, ich kann leider die Information nicht finden, bei welcher Flächentiefe die WK angeschlagen werden sollen. Kann mir da jemand helfen?


Vielen Dank für die fachkundige Unterstützung.
Gruß
Arne
 
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UweH

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Ich würde aber gern noch probieren, wie sich eine aerodynamische Schränkung nach außen hin auf die Ca-Verteilung (NICHT Auftriebsverteilung) auswirkt. Leider kann ich keine AG04 Profile mit anderen Dicken finden. Wie kann ich das machen?

Hallo Arne, bei den AG-Profile kann man manchmal einige fortlaufende Nummern in Profilfamilien gliedern, bei denen sich Dicke und Wölbung passend für einen Strak ändern und damit zusammen passen, z.B. AG40 - AG43 oder AG34-AG38, andere haben keine passenden Strakpartner. Zum AG04 hab ich jetzt auf die schnelle z.B. keinen passenden Partner gefunden.
Das normale AG04 ist mit 6,4 % schon arg dünn für einen nicht-DLG-Hangsegler, deshalb hab ich nur zum probieren mal schnell eine dickere Modifikation mit 7,5 % dicke und etwas mehr Dickenrücklage gebastelt, die hier anhängt. Es wäre ein ungefähr passendes Innenprofil wenn das normale AG04 als Außenprofil verwendet wird.

Gruß,

Uwe.
 

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  • AG 04-75-18xd27.dat
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Hallo Arne, bei den AG-Profile kann man manchmal einige fortlaufende Nummern in Profilfamilien gliedern, bei denen sich Dicke und Wölbung passend für einen Strak ändern und damit zusammen passen, z.B. AG40 - AG43 oder AG34-AG38, andere haben keine passenden Strakpartner. Zum AG04 hab ich jetzt auf die schnelle z.B. keinen passenden Partner gefunden.
Das normale AG04 ist mit 6,4 % schon arg dünn für einen nicht-DLG-Hangsegler, deshalb hab ich nur zum probieren mal schnell eine dickere Modifikation mit 7,5 % dicke und etwas mehr Dickenrücklage gebastelt, die hier anhängt. Es wäre ein ungefähr passendes Innenprofil wenn das normale AG04 als Außenprofil verwendet wird.

Gruß,

Uwe.

Vielen Dank Uwe. Wie hast Du das gemacht?

Ich habe das Profil in meinen Flügel eingebaut und gar keinen Unterschied in der Ca Verteilung gesehen. Das Dickere Profil müsste doch eigentlich einen höheren Ca haben, oder?

Gruß
Arne
 

UweH

User
Wie hast Du das gemacht?

Hallo Arne, ich hab das AG04 im XFLR5 einfach nach Gefühl ein bisschen modifiziert.


Ich habe das Profil in meinen Flügel eingebaut und gar keinen Unterschied in der Ca Verteilung gesehen. Das Dickere Profil müsste doch eigentlich einen höheren Ca haben, oder?

Das es die gleiche Wölbung und nur etwas mehr Dicke hat als das AG04 ist der Unterschied zum Ausgangsprofil bei gleicher RE-Zahl nur gering.

Gruß,

Uwe.
 
Ich möchte eigentlich nur negativ bauen, weil ich einfach lernen will, wie es geht. Ich habe schon ein paar Flächen in Sandwich und Rippen gebaut und möchte einfach was neues machen.

Ich habe eine eigene Flügelform und mehrere Rumpfformen, hab also schon einiges negativ gebaut. Und ich kann nachvollziehen, daß du das probieren und dich da einarbeiten willst: Der Reiz (für mich) ist einfach im Unterschied zur Positivbauweise, daß die Profilkontur am Ende einfach passt, ohne lange mit Schablonen die Nase zu kontrollieren, daß ich nach Belieben Verstärkungen einlaminieren kann, ohne daß sich die Profilkontur ändert, usw. Die "gefühlte Genauigkeit" ist einfach wesentlich höher, bzw. die Hintergedanken "ich habe jetzt theoretisch das Profil xy, aber was habe ich praktisch gebaut?" sind sehr klein geworden. Aber bei so einer "weichen" Negativform wären diese Vorteile alle weg, und auch so einfache Dinge wie "Formkante an der Nasenleiste" und "Abstechen des Laminats" werden da schwieriger als in einer richtigen Negativform. D.h. ich schätze es so ein, daß es bei einer so "weichen" Form gut wäre, wenn man die Bauweise in harten Negativformen schon kann. Zum Lernen ist das (glaube ich) nichts.

Zum Lernen der Negativformbauweise würde ich einfach mal mit einer gebraucht gekauften Form anfangen oder einen guten vorhandenen Flügel abformen.
 

Tern

User
Profilvergleich

Profilvergleich

Hallo Arne

Zunächst finde ich es toll, wenn du hier flexibel mitmachst, so lernen wir alle etwas dazu :)


Danke für diesen Vergleich. Der zeigt sehr deutlich, dass das HQ für diesen Anwendungsfall nicht optimal ist. Das hat mich von einem HQ abgebracht. Das hatt ich eigentlich nur im Auge, weil es mit WK so gut geht und ich einen variablen Flieger haben wollte. Das AG04 soll auch gut mit WK gehen. Ich habe die hier empfohlenen Profile mal miteinander verglichen. Sie sind sehr ähnlich, aber ich denke das AG04 ist leicht besser:


bei einem Profilvergleich ist es wichtig, Profile gleicher Dicke zu vergleichen.
Sonst führt das zu falschen Ergebnissen.

Das AG hat einen kleineren Bereich (bei Re 200'000) wo der minimum Widerstand herrscht.
TP ist hier breiter, und darum einfacher schnell zu fliegen.


Vergleich AG04 zu TP.jpg


Aber das ist Theorie, und gibt lediglich ein Indiz was zu erwarten ist.
Die Ungenauigkeiten beim Bau haben den grösseren Einfluss, als die Erbsenzählerei in den Polaren.
Beide Profile sind durchaus tauglich einen Spassflieger zu bauen ;)

Markus
 
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