Hier noch die letzten Ergebnisse zur Trimmung der BH Bücker:
Das bescheuerte Flugverhalten bewog mich nochmal alles durch zu messen. Dabei entdeckte ich, dass der originale Motorsturz -5° betrug.
Das erklärt natürlich all die kaum fliegbaren Laständerungen im Flug. Je nach Leistung abtauchen, oder hochziehen. Damit kann ich keinen brauchbaren Schwerpunkt erfliegen. Schon beim Start wollte die Kiste mit der Nase in den Dreck.
Jetzt hab ich den Sturz einfach mal nahe null eingestellt, ca -0.5°. Weiter drehte ich noch die Ausschläge an Q und S auf. Höhe war mit 45mm OK.
Damit war ich heute fliegen. Zuerst hatte ich SP bei 130mm (Obere Fläche), weil der das letzte mal fliegbar war. Das HLW steht Immer noch 0° zur unteren Fläche, die obere Fläche -1°.
Und siehe: Der Gerät hob ohne zu ziehen ab und stieg mit ca 30° in den Himmel. Etwas tiefe trimmen und ein paar Bögen fürs Gefühl.
Dann flog ich meine SP-Tests und zwei, drei Landeanflüge. Das Modell war nicht wieder zu erkennen. Zwar noch kopflastig, aber alles berechenbar und normal. Vor dem Aufsetzen gleitet es fast endlos. Leistungswechsel verliefen jetzt ohne Nickmoment zu erzeugen.
Dann begann ich den Akku nach hinten zu rutschen, bis die Servos im Weg waren, danach Blei ans Heck, mittlerweile liegt der SP bei 145mm mit 70gr am Heck. Und alles wurde besser: Ich kann jetzt gerade Rollen fliegen, auch mit wenig Leistung. Messerflug fast wie ein Freestylemodell, kaum Korrekturen nötig, geht auch steil angestellt und recht langsam. Selbst einen Messerloop schafften wir mit etwas gutem Willen
. Negative Loops gehen mit etwas Speed. Drückt man sie zu langsam rum, gibts einen Snap. Trudeln positiv und negativ OK, allerdings darf man dazu nur Seite geben, mit Quer dazu reisst es nicht ab und ergibt nur einen Spiralsturz. Ein paar langsame Snaps hat sie auch gepackt, positiv und negativ.
Also klassischer Kunstflug, nicht nur Oldie-Style geht ganz passabel. Ich muss nur auf dem Rücken noch etwas drücken, auch in den Rollen, aber gut beherrschbar.
Je weiter hinten der SP liegt, desto mehr zeigt sich, dass immer noch zu viel Sturz anliegt. Der dürfte wohl sogar 1° positiv sein.
Ich werd aber erst mal weiterfliegen, bevor ich nochmal zu schrauben anfange. Auch wenn das Potential noch nicht ausgereizt ist, denn es ist ja eine Bücker Jungmann, keine Extra. Das darf am Knüppel spürbar sein.
Noch was zum Antrieb: Da sitzt ein Joker 6360-280kv drin. Der werkelt an 6S einwandfrei und zieht kraftvoll durch die Figuren, nur nicht endlos senkrecht, so bis 200m gehen. Alles gut.
ABER: der Motor wiegt 640gr! Damit kriegt man den SP nicht weit genug nach hinten, ohne Blei hinten dran.
Heute würde ich einen 500gr 5060-300kv Motor nehmen, oder noch leichter. Z.B. einen Scorpion 4035-330KV mit nur 435gr. Leistung hätte der auch genug an einer 20x13 Latte.
Nur so als Anregung, falls noch jemand Umrüsten möchte. Es lohnt sich für das schöne Modell.
Fazit: Der Umbau halt sich gelohnt, denn das Flugbild ist herrlich. Noch leichter wäre wünschenswert-Siehe Motor.
Allerdings hatte ich noch nie ein ARF Modell, bei dem herstellerseitig so bescheuerte Einstellungen vorgesehen waren.
EWD
SP
Sturz
Ruderwege
Viel Spass mit den Daten
Reini
PS.
-Bild eins und zwei zeigen das Modell noch ohne "Schmuck"
-Bild drei zeigt wie der Spinner jetzt zur Haube steht
-Bild vier und fünf zeigen meine SP Marken auf der Rumpfdeckelauflage. Dort gehe ich mit einem abgelängten Rundstab drunter und hebe das Modell daran hoch. So ist der SP genauer zu bestimmen, als an den Flügeln.