Balsarumpf: Womit erreiche ich zeitsparend eine optimale Oberflächenqualität?

wadwer1

User
Hallo zusammen -

nun selbst nach 4 Jahrzehnten aktiven Modellbaus habe ich noch keine Finishvariante gefunden, mit der man
Balsamodelle/ Rümpfe zeitsparend und mit gutem optischen Ergebnis finishen kann.

Konkret: ein nach Plan gebauter F3J Segler, Rippenflächen wurden mit Aeroplan. Polyestergewebe bespannt, ein paarmal Spannlack, und gut.

Aber der Rumpf. Dreidimensional gekrümmte Oberflächen, da passt das Aeroplangewebe nicht. Momentan habe ich 3 x mit Porenfüller gestrichen und
das Modell eingeflogen. Aber auf Dauer ist das nichts.

Früher habe ich solche Rümpfe mit Papier bespannt, dann zig mal mit Porenfüller, dann mit Grundierung, dann Spachtel drauf, und dann mit mäßigem Erfolg lackiert. Mäßig!
Heute freue ih mich schon über eine seidenmatte, aber qualitativ hochwertige Oberfläche.

Den gesamten Rumpf beglasen und dann schleifen/füllern/ lacken kommt aus Gewichtsgründen nicht infrage.


Wie bitteschön behandelt heutzutage der geneigte Modellbauer solche Rümpfe?
Ich danke für eine Antwort
Werner
 
Finish auf Balsateilen

Finish auf Balsateilen

Wie bitteschön behandelt heutzutage der geneigte Modellbauer solche Rümpfe?
Ich danke für eine Antwort
Werner

Den gesamten Rumpf beglasen und dann schleifen/füllern/ lacken kommt aus Gewichtsgründen nicht infrage.


Wenn Du 25g Glasmatte mit der richtigen Menge Harz oder PU-Lack verarbeitest kommst Du auf ca50-60g/qm
bei der Lackierung sollten es mit autolack nicht mehr als 40-60g/qm werden.
bei der zu Lackierenden Fläche eines Seglerrumpfes solltest Du also kaum Gewichtsprobleme bekommen
Ich mache das seit geraumer Zeit so und bin mit dem Ergebnissen zufrieden.

ist nur leider ein relativ grosser Aufwand

hier mal ein Bild von einer FW190 145cm Spannweite die auf diese Art beschichtet wurde -Gewicht der Beschichtung und Lackierung am Rumpf und Leitwerke -65g 20151206_190340.jpgg
 
Meine Seglerrümpfe aus Holz bespanne und lackiere ich in einem Arbeitsgang. Ich benutze mittelschweres Bespannpapier, weil es bei der Verarbeitung im nassen Zustand nicht so schnell reißt und die Holzstruktur besser abdeckt. Zum Aufbringen des Bespannpapier benutze ich weissen Acryllack und eine kleine Schaumstoffrolle. Ein nochmaliges Lackieren ist in der Regel nicht nötig, dadurch bleibt das Ganze sehr leicht. Das Ergebnis ist deckend. Die Struktur des Balsas scheint nur noch ganz schwach durch. Wer das nicht will, muss vorher aufwendig Füllern. Die Oberfläche ist halt gerollerter Lack. Wer eine polierfähige Oberfläche will, muss halt schleifen, lackieren, schleifen. Durch das Papier bekommt der Rumpf zusätzliche Festigkeit. Im Alltagsbetrieb ist die Oberfläche hinreichend robust und kleine Macken lassen sich schnell ausbessern. Nur eines muss klar sein, das Ergebnis ist keine Hochglanzoberfläche aber in 2 Meter Entfernung sieht man das schon nicht mehr.
 

PeterA

User
Speziell für Kleinsegler?

Speziell für Kleinsegler?

Hallo zusammen,

ich versuche mal diesen Thread wiederzubeleben.

Varianten, die mir so durch den Kopf gehen:

(1) Porenfüller + Acryllack
(2) Oralight o.ä.
(3) Airspan / Litespan o.ä.
(4) Koverall
(5) Japanpapier + Acryl-Lack (s.o. Post #3 von Dieter)
(6) Japanpapier + Spannlack + Acryl-Lack

(1) ist mein Favorit, da am einfachsten und wohl auch am leichtesten. (5) hört sich auch gut an. (6) ist die von mir am wenigsten bevorzugte Variante.

(2)-(6) sind für mich wegen Festigkeit interessant, aber stelle ich mir an Rundungen (Rumpfspitze) je nach Material teilweise schwierig vor, daher vielleicht in Kombi, sprich Rumpfspitze mit (1), den Rest bespannen?

Konkrete Fragen:
- Was lässt sich bzgl. Festigkeit zu (2)-(6) sagen?
- Benötigen (5) und (6) vorher Porenfüller?

Geht mir neben Funktionalität auch um Gewicht und mir persönlich nicht um die perfekt glatte Optik. Konkretes Vorhaben wäre aktuell der Falke von Modellbau Thiele (<150g, DLG), aber grundsätzlich interessiert mich auch die Anwendung für etwas größere Segler.

Gruß
Peter
 
Porenfüller als Unterlage unter Bespannpapier dient vor allem zum Aufkleben des Papiers, da sich der Füller wieder anlöst, wenn man das Papier mit Spannlack aufklebt. Manche kleben dann auch nur noch mit reinem Lösungsmittel. Unter Epoxybeschichtung dient der Porenfüller dagegen als Sperrschicht, damit das Holz sich nicht mit Epoxy vollsaugt (Gewicht). Wenn mit 1K-Parkettlack gearbeitet wird, dann kann man direkt mit dem Parkettlack das Papier aufkleben, ohne Grundierung. Wird eher besser, als mit Porenfüller-Trennschicht.

Der Hauptnachteil des Porenfüllers ist seine Talkumfüllung, die die Haftung der nachfolgenden Schichten deutlich reduziert. Ich mag das Zeug deswegen gar nicht (neben dem Geruchsproblem) und arbeite heute direkt mit Parkettlack und 25g-Glasseide.
jk
 

Sichel

User
@Jonas,

guten Morgen,
ich verwende auch gerne wasserbasierenden Parkettlack um ohne Nitro-
Schleifgrund direkt Balsaholz zu versiegeln, z.B. Jedelskyflügel.
Es ist aber so, das in einigen dieser Produkte Formaldehyd zur Konservierung enthalten ist,
für diejenigen, die empfindlich sind, oder schon eine Allergie entwickelt
haben, ein Teufelszeug, vor dem Kauf also informieren!

Gruss,
Helmut
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten