Baubericht Blejzyk UMI - Segler

Marcel85

User
Hallo liebe Leute, liebes Forum, Mutti

viel Zeit ist vergangen ohne das es im Baubericht weiter ging, doch der Flieger ist schon in der Luft, fliegt, muss aber mit der EWD noch gespielt werden, um das Maximum aus dem Flieger raus zu holen. Vorweg sei gesagt, mit einer nicht ganz passenden EWD sind ohne Thermik Flüge von 3-5 min. kein Probleme, selbst mit flotter Gangart. Die Fläche ist stocksteif und macht am Mega Rubber von EMC Vega nicht mal einen Anschein das sich die Fläche durchbiegt. Der Start kommt mir vor wie beim Micro Max. Einfach nur maximale Beschleunigung und Durchzug. Ich werde ein Youtube Link von den ersten Flugversuchen und Starts hier noch verlinken.

Eigentlich wollte ich ja den Umi so leicht wie möglich bauen, habe mich aber an manchen Stellen dann doch "falsch" entschieden. :/
In der Nase habe ich sage und schreibe 30 Gramm Blei drin. Da bekomm ich beim schreiben schon Bauchweh. Ich denke, dass es an den schwarzen Außenhüllen der Züge liegt. Die sind einzeln schon fast 10 gramm schwer und "hängen" als einzigstes wirklich schweres Teile im Rumpf hinten rum. Hätte ich mir die gespart. würden vorne bestimmt auch keine 30 gramm Blei liegen. Naja, macht ja nix. Beim nächsten mal ist man schlauer. :rolleyes: Ist der Flieger halt was für bissl mehr Wind im Herbst.

Ich versuche an den letzen Post des bauens an zu knüpfen und vom Gedächtnisprotokoll des weiter zu führen.

Im letzten Post hatte ich die Brettchen für die Tragflächenbefestigung mit 5 min Epoxy und Baumwollflocken eingeharzt und der Kabinenhaube Ihre Teile verpasst das sie auch hällt. Hatte vorher noch nie einen so kleinen Kabinenöffner gesehen. :D

Dann hab ich mich dran gemacht, dass Rumpfboot mit dem Rumpf zu verbinden. Erst wollte ich das auch blos mit 5 min. Epoxy und Baumwollflocken zusammen kleben, aber ich hatte Angst, dass mir dann die Zeit zum ausrichten der Teile fehlt und ich dann vielleicht den Rumpf so unbrauchbar mache. Deswegen habe ich dann 12Std Harz genommen womit ich noch ein Kohlefaserband getränkt habe und innen über die beiden Teile legte. Zwischen die Steckung kam 12Std Harz angedickt mit Baumwollflocken. Da der Rumpf im vorderen Bereich wirklich sehr weich ist habe ich dann auch gleich noch ein Kohleband am Rumpfboden zur Nase gelegt, sowie in der Stelle wo der Hochstart-haken platziert werden sollte. Erst hatte ich mir wie Sorgen über das Gewicht gemacht. Hätte ich die Verstärkung nicht gewählt, wäre es später Blei geworden. Also alles gut. :D

IMG_20220817_111952.jpg
IMG_20220817_153837.jpg


Nachdem das dann dann alles soweit gepasst hat und in Ruhe trocken sollte dachte ich mir, mach ich "schnell" das finish der Tragflächen. War das erste mal das ich eine Tragfläche so behandelt habe. Ich hab mich für den Zellulose Lack von Art Hobby entschieden, da ihn auch Modellbau Zeller als die einfachste Variante empfohl.

Zum auftragen habe ich mir eine Lackierrolle mit ein paar Ersatzrollen gekauft. Der Pinsel trägt zu viel auf dachte ich mir. Die ersten Versuche den Lack "pur" aufzutragen haben gezeigt, dass es Lack dafür viel zu dickflüssig ist. Außerdem wäre das dann auch viel zu viel. Das habe ich dann mit Nitro bis zur gewünschten Viskosität verdünnt. Mit der Rolle hat es sich dann auch sehr zügig, ohne Nasen und vor allem Dünn auftragen lassen. Die erste Schicht war schnell drauf. Ich glaube 12 Std sollte man sie trocknen lassen. Da es eh schon abends war, sind es ein paar Stunden mehr gewesen. :D

IMG_20220807_074801 (1).jpg


Anschliesend kam dann das erste mal der "spaßige Teil" - das schleifen. Das hätte ich mir auf jeden Fall nicht so langwierig vorgestellt. Der Moment wo man die Erkenntnis hat, dass der Aufwand den man beim schleifen gerade hat danach noch 2 mal kommt - lustig. Aber im Grunde eine entspannte, fast Meditative Arbeit. Hier gibt es wohl nicht viel dazu zu sagen. Dünn auftragen, schleifen, dünner auftragen,schleifen, noch dünner auftragen, fein schleifen. Alles in allem hat mich das ca. 45-50 Gramm extra gekostet, was ich ganz schön viel finde. Wo ich an einigen Stellen fast auf das Funier wieder zurück geschliffen habe. Hier hat das Holz wohl einiges gezogen. Nach gefühlt ewigem schleifen (beim Mefisto haben wir fast doppelt so viel Oberfläche :cry:, dass wird ein Spass) konnte ich dann die Glasgewebematten an der Tragfläche aufbringen (hätte ich das vielleicht zuerst machen sollen?!) War bissl ne fummelei, weil ich es nie auf die Position aufbringen konnte wo es eigentlich hin sollte, aber es erfüllt seinen Zweck. Nach aushärten und dem Verschleifen dieser Übergänge wurden die Bohrungen für die Tragflächen angezeichnet.

Um die Züge im Rumpf ordentlich unter zu bringen habe ich leichte Sperrholz Spanten genommen die dann als Führung dienten. Mit Sekundenkleber in den geklebt Rumpf war das wohl eine einfache, schnelle und funktionelle Lösung. Nix klappert, kein gefummel. Aber hier sieht man die schwarzen Außenhüllen, die mir das Blei in die Rumpfspitze gebracht hat. Vielleicht fliegen die im Winter einfach raus und es kommen leichte Seile rein.

IMG_20220817_123039.jpg
IMG_20220817_122919.jpg


Jetzt kam das Leitwerk. Aus zwei Teilen sollte eins werden, was dank der Vorfertigung des vorgebohrten Höhenleitwerk und des Seitenleitwerks mit seinen zwei Kohlestiften an der gleichen Stelle wie die Löcher im Höhenleitwerk, wie ein Puzzle zusammen passen. Mit 5 min Epoxy und Baumwollflocken wurde dann beides zusammengefügt und im rechten Winkel ausgerichtet und zum aushärten mit einem Stück Isoband gesichert. Jetzt musste das alles gerade auf den Rumpf geklebt werden. Die Kohlestifte des Seitenleitwerks stehen nach dem verkleben ein Stück unten aus dem Höhenleitwerk heraus und geben so den Abstand der Bohrlöcher für den Rumpf vor. Man könnte die Stifte natürlich abschneiden und das HLW einfach nur so aufkleben. Aber durch die "Stiftung" hält das alles vielleicht ein bisschen besser zusammen. An der Auflage des HLW mittig die zwei Bohrlöcher angezeichnet und gebohrt, konnte nun das Leitwerk auf den Rumpf geklebt werden - mit was blos - genau 5 min Epoxy mit Baumwollflocken.
IMG_20220817_102748.jpg
IMG_20220817_102408.jpg
IMG_20220817_105543.jpg


IMG_0221.JPG


Es hat sich auch gezeigt das die Lösung "Quick and Dirty" für die Seitenruder Anlenkung die bessere Entscheidung war, anstatt eine crazy Umlenkung sich einfallen zu lassen. Am Rumpf kurz vor dem Seitenleitwerk habe ich den Dremel angesetzt und so eine Öffnung für den Seitenleitwerkszug gezaubert. Da die Hülle ein bisschen vom Rumpf/Leitwerk weg stand, habe ich das noch unterfüttert und verschliffen. Reicht für mich völligst aus. Vielleicht hätte ich mich auch eher für ein abnehmbares Höhenleitwerk entschieden, dann hätte ich jetzt noch das Problem es nochmal lösen zu müssen um mit der ewd noch spielen zu können. Oder kann ich die Differenzen auch an der Tragfläche verändern, mit selben Ergebnis?

IMG_0226.JPG
IMG_0225.JPG



Nachdem das Leitwerk dann drauf war konnte ich die Tragfläche auf dem Rumpf ausrichten und die Bohrungen für die Befestigung senkrecht zur Profiloberseite bohren. Die Bohrlöcher habe ich dann übertragen und im gleichen Winkel dann auch am Rumpf durch die eingeharzten Brettchen gebohrt. Anschließend habe ich die Einschlagmuttern, jedoch nicht die orginalen, auch mit 5 min Epoxy eingeharzt. Da die Bohrlöcher von Tragfläche und Rumpf perfekt passten musste nicht nachgearbeitet werden. Die mitgelieferten Plastikschrauben sind zwar leicht - aber die 2 Gramm mehr zum Metal nehme ich dann doch gerne in kauf. Jedoch habe ich die mitgelieferten Schraubenführungen aus Plastik hergenommen. Die finde ich ganz brauchbar.

IMG_0210.JPG
IMG_0217.JPG


An den Haken soll der Flieger ja auch. Der im Lieferumfang enthaltener Hochstarthaken sieht ausreichend stabil aus und wurde auch so wie im Bauschema angegeben 62mm hinter der Nasenleiste, also 5mm vor dem angegebenen Schwerpunkt verbaut. Diese Position hat sich als für mich perfekt erwiesen. Der Umi hängt richtig satt im Seil. Vielleicht will es jemand steiler, dann ein ticken weiter zum Schwerpunkt. Oder über ein Schalter eine Startposition programmieren. Auf dem Bild sieht man noch den Silikon Knickschutz für die Empfängerantenne.

IMG_0222.JPG



Dann habe ich mir Gedanken zum Servobrett gemacht. Leicht sollte es sein, aber nicht sofort ausfranzen wenn man die Schraube der Servobefestigung mal heraus dreht und der Akku sollte gleich in einer Art Schiene mit aufgenommen werden, dass man Ihn ein bisschen schieben kann um mit dem Schwerpunkt spielen zu können. So habe ich ein leichtes 3mm Balsabrett genommen und auf dieses ein 1mm Pappelsperrholz aufgeklebt. Die Servos haben Ihre Ausschnitte bekommen und dann durfte das Brett in den Rumpf einziehen. Jetzt kann man mit Gewalt auf den Rumpf drücken, da gibt nichts nach. Nachdem die Servos montiert und die Züge abgelenkt waren baute ich den Schalter und den Spannungsstabilisator ein. Alles "auf den letzen Millimeter". Somit wurde das dann doch nichts mehr mit der extra Ballastkammer im Rumpf. Schwer genug ist eh eh schon :D:D

Der 2s 450mAh Lipo fand in dem dafür vorgesehenen Ort platz. Jetzt kam der Moment des ersten auswiegens - verbunden mit der Ernüchterung wie viel Blei noch zusätzlich in die Nase muss. Naja, macht ja nichts. Hinterher ist man immer schlauer und der Herbst steht wie gesagt vor der Tür, da gibt es mehr Wind.

IMG_0200.JPG



Ja dann war es soweit. Der im Bauschema angegebene Schwerpunkt war ausgewogen, Ruderausschläge eingestellt und der Erststart konnte kommen.

IMG_0214.JPG

IMG_0215.JPG



Das erste Einfliegen fand nach Feierabend an einem fast windstillen, sonnigen und warmen Abend statt. Die ersten Würfe zeigen sofort, dass etwas nicht stimmt. Sehr Kopflastig war das alles. Nach dem nachtrimmen freute ich mich gleich, dass ich wohl einiges an Blei heraus nehmen kann. Aber dann stimmt der angegebene Schwerpunkt nicht. Zum Glück wohne ich nicht weit weg und bin nochmal heim um mir ne Pinzette und was ich nicht noch alles brauchte zu holen um das Blei aus der Nase jetzt wieder Stück für Stück heraus zu nehmen bis es passt. Tatsächlich waren es dann 30 Gramm (!!) die ich einsparen konnte. Aber der Schwerpunkt ist jetzt 18mm weiter hinten als vom Hersteller angegeben. Schon viel wie ich finde.

Am nächsten Abend hab ich dann den schon erwähnten Mega Rubber von EMC Vega mitgenommen. Eigentlich starte ich damit meinen 3,4 Meter Zenit von CHK. Ich wollte nicht zu viel Spannung drauf geben bis das HLG Gummi von EMC Vega da ist. Aber hey mitlerweile bin ich bei 40 Schritten "Spannung" und ich denke das da noch mehr geht. Der Umi springt super auf Thermik an. So hatte ich nach den ersten Hochstarts (gegen 17Uhr) gleich einen ersten 20 min Flug. Mit viel Freude dachte ich mir, dass wenn jetzt noch die EWD, die aktuell bei 0.65 ist, richtig eingestellt bzw. optimiert wird, der Flieger dann richtig viel Potential hat. Ein bischen kippt er mir noch in den Kurven, dass Seitenleitwerk reagiert recht spät. Das Höhenruder dafür um so besser. Der eingeflogene Abfangbogen ist soweit in Ordnung, geht aber leicht ins Unterschneiden.

Ja das war nun mein Nachtrag zum Baubericht des Umi´s.
Einiges hätte ich im Nachhinein anders machen können. Aber wie ich es am Anfang des Bauberichtes schon geschrieben habe wollte ich mit diesem Bausatz Erfahrungen zum bauen eines Blejzyk Modells sammeln, was ich jetzt beim nachfolgenden Mefisto auch aus dem Hause Blejzyk anwenden kann.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen und vielleicht habt Ihr ja auch bald ein Umi zu Hause. Ein richtig schöner Mini-Floater für Feierabend.

Hier noch zwei Videos von den ersten Bungee Hochstarts.

Blejzyk Umi Maiden flights

Blejzyk Umi Bungee Rocket
 

Anhänge

  • IMG_0226.JPG
    IMG_0226.JPG
    225,1 KB · Aufrufe: 69
  • IMG_0208.JPG
    IMG_0208.JPG
    224,1 KB · Aufrufe: 78

Auftrieb

User
Schön, danke für den Bericht.
18mm Differenz beim Schwerpunkt zur Herstellerangabe erscheint mir für das kleine Modell arg viel. Merkwürdig.

Bei meinem Hammer habe ich den für die optimale Leistung knapp 5mm zurückgenommen, das halte ich noch für üblich.

Na ja. Hauptsache, er fliegt gut und macht Spass.
 

Marcel85

User
Schön, danke für den Bericht.
18mm Differenz beim Schwerpunkt zur Herstellerangabe erscheint mir für das kleine Modell arg viel. Merkwürdig.

Bei meinem Hammer habe ich den für die optimale Leistung knapp 5mm zurückgenommen, das halte ich noch für üblich.

Na ja. Hauptsache, er fliegt gut und macht Spass.
Nachtrag: Der Schwerpunkt ist mit weiterer Veränderung der EWD wieder ein bisschen nach vorne gewandert und liegt jetzt bei 76 mm hinter der Nasenleiste. Die EWD beträgt jetzt 1,3° und holt meines Erachtens das maximale Potential aus dem Segler raus.

Da ich jetzt aber zum basteln in meine neue Werkstatt im Keller umziehe wo vorher die Flieger gelagert haben müssen jetzt ein paar davon leider weichen. Darunter auch der UMI. Wenn jemand Interesse hat, kann er ja in der Börse schauen. Werde die Flieger aber auch in einem Auktionshaus inserieren. Dann ist Platz für den Mefisto oder Serafin. Schönes Wochenende!
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten