Baubericht Elektro Schleppmaschine Spw. 250cm Hochdecker nach Vorbild Big Lift....

Hallo,

nachdem ich nun in den letzten Jahren einige Big Lift komplett in Holz gebaut hatte, kam ich auf die Idee mal einen ähnlichen Flieger zu bauen. Die durchaus guten Eigenschaften des Big Lift sollten erhalten bleiben, dennoch sollte die Erscheinung etwas runder und gefälliger wirken ! Aus den gesammelten Bau- und Flugerfahrungen der letzten Jahre mit dem Big Lift, war mir immer die kantige Formgebung ein Dorn im Auge. Und so fing ich mal an einen massiven Rumpf, auf der Basis mit den Abmessungen des Big Lift, zu bauen. Alle positiven Eigenschaften sollten erhalten bleiben, lediglich Höhenruder und die Tragflächenanformung habe ich modifiziert, dazu später mehr.

Beginnen möchte ich mit dem Bau der Tragflächen. Hierzu wurde ein CNC Satz gezeichnet und anschließend gefräßt.

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aus diesem Satz baue ich nun die Tragflächen, die Spannweite soll etwa 250cm betragen, Profil wird ein Clark Y (Flächentiefe 320mm) und die Flächen sollen selbsttragend werden, also ohne die Streben !

Bilder und Beschreibung folgen !


VG Udo
 
Holme für Innen- und Aussenflügel gerade auf das Baubrett heften und im rechten Winkel wird die erste Rippe verklebt.

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dann mittels Abstandshalter werden alle Rippen aufgereit und auf den unteren Holm verleimt.

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nun den oberen Holm und die Hilfsholme verleimen und entsprechend beschweren.

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so entstehen in kürzester Zeit Innen- und Aussenfläche. Nun noch die Holmverkastung und alles sieht schonmal so aus.

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Hallo Mirko,

ja genau das soll hier gezeigt werden ! In Zeiten von ARF und Chinagedöns soll auch die gute alte Holzbauart nicht vergessen werden, werde also weiter berichten....

VG Udo
 
Hi Udo,
willst Du die Aussenflächen ansteckbar machen, oder warum baust Du die Flächenhälften nicht in einem Stück?

Ansonsten kann ich das Projekt gut nachvollziehen: es gibt zu viele eckige Koffer, womöglich noch mit Rechteckflächen. Warum das so ist, weiss ich auch nicht. Rund verschleifen kostet nichts, ausser Zeit.

Kriegt der Querruder oder übernimmst Du die Grundauslegung vom Big Lift?

H.
 
Hallo Holger,

nein die Außenfläche soll nicht steckbar gemacht werden, allerdings ist der getrennte Bau wesentlich einfacher da keine Holme wegen der Maße geschäftet werden müssen, und die Geometrie lässt sich wesentlich besser schleifen. Später werden beide Hälften mittels Kohlefaserband verbunden und verstärkt ( dazu mehr wenn es soweit ist ). Ja sicher bekommt er Querruder und auch Landeklappen, wenn schon komplett neu...dann auch richtig !

Morgen gibt es weitere Bilder


VG Udo
 
Warum schäftest du die Holme nicht? Dann kannst du dir auch die aufwendige Cfk-Verstärkung sparen. Schäften ist doch einfach.
Sorry nicht falsch verstehen, aber so würde ich nie bauen.
 
Hallo Jochen,

die Baukastenversion von MPX wurde genau so aufgebaut, und die zweiteilige Version hat einige Vorteile. Bei einteiliger Bauweise liegt zwar der untere Holm glatt auf dem Baubrett, aber der obere Holm müsste doch stark gebogen werden an der Stelle Übergang Innen- zu Außenfläche, dort reduziert sich die Profilhöhe doch ganz erheblich. Dann wäre noch das Austrennen der Ruder, an der Landeklappe wird gerade abgeschnitten, am Querruder konisch. Einteilige Beplankung oben auch sehr schwierig am Übergang zu verleimen. Hab bereits einige Big Lift gebaut, und glaub mir das ist die einfachste Version. Und das spätere Aufbringen des CFK-Bandes ist total easy und vom Gewicht auch noch einiges weniger als Leim. Aber das werde ich später ja noch genau zeigen.

So nun soll es aber mit dem Bau weiter gehen. Als nächstes wurde die untere, hintere Beplankung verleimt.

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nun werden die Ruder ausgeschnitten, dank der geteilten Bauweise geht das recht einfach.

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die Landeklappe wird nicht über die ganze Länge ausgetrennt, und die Beplankung an der noch verbleibenden Endleiste wird dem Profilverlauf angeschliffen.

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die ausgetrennten Ruder werden an der Stelle, wo später das Ruderhorn sitzt, mit Restholz aufgefüllt.

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so das war es erstmal, werde aber weiter berichten.


VG Udo
 

paramatz

User
Hallo Udo,

interessanter Baubericht, baue selbst ganz ähnlich, werde auf jeden Fall weiter mitlesen.

Gruß Martin
 
Hallo Martin,

ja so hat halt jeder seine bevorzugte Bauweise, alle Wege führen aber zum Ziel. Sicherlich kann man die Fläche auch einteilig bauen wer will !

Nun wird die obere hintere Beplankung aufgebracht, auch an den Klappen, das sieht dann wie folgt aus:

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jetzt wird der Schacht mit einer Balsaleiste verschlossen, so ergibt sich für das Querruder am Scharnier genügend Platz für den Ausschlag.

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VG Udo
 
Genau so baue ich meine Flächen auch schon seit Jahren. Das ist einfach, stabil, präzise und letztlich im Flug nicht zu zerstören. Ich habe schon andere Bauweisen probiert oder in Bausätzen vorgefunden, aber letztlich lande ich immer wieder genau hier. Auch der getrennte Bau der Segmente macht Sinn. Ich würde da vielleicht eher einen Verbinder in den Hauptholm setzen und dafür die Matte weglassen. Aber das nur, weil ich mit dem Harzgepansche nicht so viel anfangen kann.

Gruß Mirko
 
.... Ich würde da vielleicht eher einen Verbinder in den Hauptholm setzen und dafür die Matte weglassen. Aber das nur, weil ich mit dem Harzgepansche nicht so viel anfangen kann.

Gruß Mirko

und so ähnlich habe ich es auch gemacht. Auf dem Bild erkennt man hinten deutlich einen abgeschnittenen 6mm Holzdübel, dieser zentriert genau den Flächenansatz. Vorn ist genügend Fleisch vorhanden um das normal zu leimen. Also Innen- Aussenflügel genau ausrichten und verleimen.

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VG Udo
 
nun kommt der spannende Teil mit der Beplankung und dem Kohlefaserband. Also Fläche ist nun einteilig verleimt und getrocknet. Die Übergänge nochmal kurz überschleifen und prüfen ob alles gerade geblieben ist. Als erstes wir die Unterseite beplankt, hier kann die Beplankung einteilig aufgelegt werden da die Unterseite gerade ist. Beplankung Balsa 1,5mm schäften und entsprechend der Kontur schneiden. Den ganzen Holmbereich inkl. der Holmverkastung mit Harz einstreichen und dann das Kohlefaserband ( Breite 10mm ) auflegen und antupfen. Darauf achten das das Band gut getränkt ist.

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nun noch Leim auf Rippen und Hilfsnasenleiste auftragen und die Beplankung auflegen und ausrichten. Den Holmbereich mindestens 12-16 Stunden mit entsprechenden Gewichten beschweren. Die Beplankung über die Nasenleiste ziehen und mit Nadeln sichern. Auf diese Art und Weise habe ich den Holm wieder sehr stabil gemacht und sogar noch Gewicht gespart. Die normalerweise benötigte Leimmenge am Holm ist wesentlich schwerer als Kohle und Harz. Ich habe etwa 6 Gramm Harz für das 120cm lange Band benötigt. Habe diese Methode schon mehrfach eingesetzt, man glaubt nicht wie stabil damit die Flächen werden !

so lass ich das erst mal über Nacht stehen

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morgen gehts dann weiter.


VG Udo
 
Hallo Manfred,

ja wenn ihr wollt, ich hätte noch so einige Bilder, will aber hier den Beitrag nicht so aufblähen. Bautechnisch habe ich nun beide Flächen nach der gezeigten Art gebaut, und nun steht das einharzen der Steckungsrohre an. Als Flächenverbinder nehme ich ein Alurohr 20mm ( gegebenfalls später noch mit Rovings gefüllt ). Die Hülsen habe ich selber laminiert und kommen nun zum Einsatz. Leider habe ich davon keine Bilder und kann euch nur das hier zeigen.

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die Arretierstifte sind noch nicht verklebt, die brauche ich im Moment um die Flächen zu zentrieren. Die Hülsen sind etwa 40cm lang und wurden hier eingesetzt. Gegen die Hülse habe ich dann noch weitere Holmverkastungen fixiert. Nachdem alles exakt ausgerichtet war, würden die Hülsen mit eingedicktem Harz verklebt. Zunächst nur die obere Seite, später dann auch von unten.

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hier sieht man genau wie das alles zusammen passt.....

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Elfman

User
Aus den gesammelten Bau- und Flugerfahrungen der letzten Jahre mit dem Big Lift, war mir immer die kantige Formgebung ein Dorn im Auge
Ach Unsinn. :eek:
Du hättest nur die Rumpfkanten verrunden müssen, dann wären die Biggis auch schnittiger gewesen :D



PS:
Thema ist abonniert
 

uija

User
Bau schneller! Wir warten doch alle sehnlichst auf weitere Bilder! ;-)
 
Hallo Ralf und Jens,

....jaja ich mach ja, Rom ist aber auch nicht an einem Tag erbaut worden, grins.

nun gut, Steckungshülsen sind nun drin und auch ausgehärtet, Flächen wieder trennen und die Arretierstifte ( Kohlestab 5mm ) mit Mumpe ankleben. Als Flächenbefestigung habe ich eine M6 Einschlagmutter mit eingeklebt.

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die Steckungsrohre wurden auf der Unterseite auch noch gut mit Mumpe angefüllt, und nun kann die obere Beplankung drauf.

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auch hier wieder Kohleband aufbringen, an die Rippen Leim und die vorher angepasste Beplankung aufbringen. Hier allerdings zunächst nur die der inneren Fläche und dann erst die Beplankung der äußeren Fläche.

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nein, den Leim auf der Nasenhilfsleiste habe ich nicht nicht vergessen ! Und natürlich alles wieder gut beschweren und über Nacht trocknen lassen.

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nachdem das alles erstmal wieder ausgehärtet war, konnten die restlichen Beplankungsstücke aufgeklebt werden.

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den Schacht der Steckungshülsen habe ich auch gleich zugemacht und bald sind die Flächen rohbaufertig und können an den Rumpf angepasst werden.

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alle Überstände wieder schleifen, nun noch Nasenleiste und Randbogen dran ( werde ich auch noch zeigen ) und dann geht es erstmal auf die Waage.

VG Udo
 
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