Baubericht "Kamikaze"2m Segler mit Seite/ Höhe für die RES Klasse ganz aus Holz

Hallo Heinz,

sehr schöner Bericht über den Kamikaze. So weit bin ich mit meinem InmediasRES leider noch nicht. Aber dank des derzeitigen Wetters habe ich ja wohl noch etwas Zeit.
 
Baubericht Kamikaze

Baubericht Kamikaze

Hallo Dieter, danke für die Blumen. Dein InmediasRES sieht gut aus: ich bin auf deinen weiteren Bericht gespannt - vielleicht treffen wir uns mal zum Flugvergleich der beiden Modelle?

Weiter im Baubericht:

Kamikaze_6 002 (Kopie).jpg

Inzwischen wurden die Öhrchen entsprechend den Innenflügeln vorgereitet.

Kamikaze_6 001 (Kopie).jpg

Der Verbinder wurde zunächst entsprechend der Höhe zwischen den Holmgurten beschliffen und dann auf die passende Breite gebracht (Zeitaufwand ca. 15 Min.). Ich habe zunächst nur die linke Seite bearbeitet - die Verbinderpassungen werden nacheinander gefertigt. Der Verbinder wurde in Folie gewickelt und bleibt bis zum Aushärten des Epoxiklebers in der Hülse.
Wenn Ober- und Unterseite schön parallel geschliffen sind (oder nach innen konisch) bekomme ich ihn auch wieder heraus!
Ihr werdet es erfahren.


Heinz
 

HeinM

User
Flächensteckung

Flächensteckung

Hallo Heinz,

super Bericht,

meinst du, dass die Verleimung des Steckungskastens alleine reicht?

wie es aussieht hast du die untere Beplankung schon voll verklebt.

wir, (die Türken auch) haben den Kasten vor dem Kleben der unteren Beplankung zusätzlich mit Teflonfaden (o.Ä) umwickelt.

k01_1.jpg k02_1.jpg

Hein
 
Baubericht Kamikaze

Baubericht Kamikaze

Hallo Hein,

danke für den Hinweis; meine Hülsen werden sonst mit Kohlerovings umwickelt, das Prinzip sollte hier auch funktionieren. Teflon klebt allerdings nicht; ob Zwirn (der gute auf dem Sternchen!) auch hält?
wenn ich ihn ordentlich stramm ziehe, sollte er eigenlich auf dem Holmgurt aufliegen - die Kerben in der Beplankung sind auf der Unterseite und müssen nicht mal gespachtelt werden.

Heinz
 
Baubericht Kamikaze

Baubericht Kamikaze

Wo bekommt man eigentlich Sternchenzwirn? Faserverbundwerkstoffe werden im Internet angeboten, für Zwirn geht man vielleicht in ein Handarbeitsgeschäft?! Was ich nicht wusste: es gibt verschiedene Qualitäten, etwa Baumwolle gewachst und Polyester. Gewachst klebt nicht, dachte ich, kaufte also Polyester. Dann braucht es noch eine Nadel, aber nicht irgendeine... Die Damen in dem Geschäft wirkten sehr besorgt, dass ich denn auch das Richtige kaufte und mich mit den Gerätschaften bei der Handarbeit nicht verletzte.
Bitte jetzt keine abfälligen Bemerkungen über meine Nähkünste!

Kamikaze_7 005 (Kopie).jpgKamikaze_7 003 (Kopie).jpg

Hochstartbelastungen und ultraenge Abfangmanöver sollten verbindertechnisch kein Thema mehr sein.

Nach und nach fügt sich zusammen, was zusammen gehört:

Kamikaze_7 001 (Kopie).jpgKamikaze_7 004 (Kopie).jpgKamikaze_7 006 (Kopie).jpg

Inzwischen sind beide Flügel "oben ohne" fertig, morgen wird der Deckel geschlossen. Das erste Zusammenstecken verlief nicht so erfreulich: die Flügel waren gegeneinander verdreht; zwar ließ sich der Verbinder passend schleifen (außen klebt eine Sperrholzschicht), eine Ideallösung sieht jedoch anders aus: die Steckungskästen beider Flügel müssten gleichzeitig unter Verwendung eines Verbinder-"Dummies" ohne V- Form gefertigt werden, so mache ich es bei meinen Styroflügeln.

Hat jemand eine bessere Idee?
 
Kamikaze Baubericht

Kamikaze Baubericht

Inzwischen sind fast alle Teile verklebt und zum Teil verschliffen, und das kam so:

Kamikaze_8 003 (Kopie).jpgKamikaze_8 001 (Kopie).jpg

Zuerst wurde die Beplankung des Innenflügels aufgebracht; der Flügel wird dabei auf dem Baubrett fixiert um Verzug zu vermeiden. Die Außenflügelbeplankungen oben und unten sind identisch: da die Oberseite aber ca. 3 mm kürzer ist, muss geschnitten und geschliffen werden um eine schöne Passung bei gleichzeitiger Rundung und V- Form zu erhalten. Die Ausschnitte für die Capstrips sind dann gegenüber der Unterseite leicht verschoben und liegen nicht genau mittig auf den Rippen.
Ob man dem CAD für die Oberseitenbeplankung (außen) passende Maße beibiegen kann?

Kamikaze_8 004 (Kopie).jpgKamikaze_8 005 (Kopie).jpg

Der Randbogen und die Nasenleiste außen werden gemeinsam verklebt, nachdem der Leim der oberen Beplankung getrocknet sowie Hilfsnasenleiste und Außenrippe gerade geschliffen sind; es kann Sinn machen größere Leimtropfen zuvor mit dem Messer zu entfernen, da Leim beim Schleifen weich wird.

Kamikaze_8 008 (Kopie).jpgKamikaze_8 006 (Kopie).jpg

Der Innenflügel vor- und nach dem Aufbringen der Nasenleiste: jede Art des Pressens ist erlaubt!

Kamikaze_8 010 (Kopie).jpgKamikaze_8 011 (Kopie).jpg

Erste Schleifübungen wurden an den Leitwerksteilen gemacht; der Flügel hat ungleich mehr überflüssiges Holz, das leider nur zum Teil abgehobelt werden kann. Der größte Teil des Materials muss doch mit dem Schleifklotz abgetragen werden. Scharfes 100er Papier und wenig Druck helfen Dellen zu vermeiden. Für einen Flügel habe ich zwei Stunden gebraucht, die Nase ist bisher nur grob vorgeschliffen. Und ich habe für heute im wörtlichen Sinn die Nase voll vom Schleifen!

Für alle Fälle habe ich die Rohbauteile mal gewogen:

Rumpf mit Leitwerken: 130 g
Flügel rechts: 115 g
Verbinder: 30 g

in Summe ca. 400 g Rohbaugewicht.

Heinz
 
Hallo Heinz,

ich lese immer wieder gerne Bauberichte, so auch diesen hier. Vielen Dank!

es kann Sinn machen größere Leimtropfen zuvor mit dem Messer zu entfernen, da Leim beim Schleifen weich wird.

Um das zu vermeiden, ziehe ich überschüssigen Kleber sofort ab, und wische mit einem feuchten Lappen nach, vor Allem, wenn die Stelle außen liegt.
Diese Stellen sind dann richtig leimfrei. Der Vogel wird leichter, Reparaturen auch.

Klaus.
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Baubericht "Kamikaze"

Baubericht "Kamikaze"

Er hat sich heimlich weiter gebaut, so dass ich ihn bei dem schönen trockenen Wetter in bunt im Garten fotografieren konnte:

Kamikaze_9 002 (Kopie).jpgKamikaze_9 001 (Kopie).jpg

Und das kam so:
alle Holzteile wurden mit Schnellschliffgrund imprägniert und so gegen Feuchtigkeit geschützt und "oberflächengehärtet". Mögliche Befürchtungen, dass dadurch der Kleber der Bügelfolie nicht hielte oder man der Lufteinschlüsse unter der Folie nicht Herr würde, kann ich nicht bestätigen, im Gegenteil. Das Bügeln stellte sich mit der transparenten Folie von Oracover (mit Klebeschicht) geradezu als Kinderspiel heraus (einzige Schwierigkeit war das Abfummeln der Schutzfolie mit meinen zu dicken Fingern, stumpfen Fingernägeln und unscharfer Brille). Bitte keine Tipps mehr dazu, am Ende hat es schließlich geklappt!
Die Folie lässt sich sehr gut mit geringster Temperatur punktuell fixieren und dann mit leicht erhöhter Temperatur an den Kanten festbügeln. Ich bin mit der Oberseite angefangen und habe beide Seiten möglichst gleichmäßig nach dem Festbügeln mit dem Bügeleisen gestrafft. Mögliche Verzüge sind so leicht zu korrigieren.

Der Rumpf hat auf der Unterseite eine Folienbeschichtung erhalten, dann war die Folie verbraucht (hätte ich das nicht sagen sollen?). Das Holz wurde nochmals mit wasserlöslichem Klarlack endbehandelt.

RC: Die beiliegenden Gabelköpfe habe ich aus Gewichtsgründen nicht verwendet, sondern die Gestänge an den Rudern abgekröpft und die angeschlossenen Ruderhörner an die Ruder geschraubt. (Bei der Gelegenheit fielen mir die zuvor vermissten, wirklich winzigen Magnete zur Haubenbefestigung in die Finger. Ich verspreche die Lesebrille in Zukunft häufiger beim Bauen zu tragen!)
Die Demontage des Höhenruders ist jetzt komplizierter als bei der Verwendung eines Gabelkopfes - vorläufig plane ich nicht das Ruder abzumontieren.
Die Justage der Gestänge erfolgt über Graupner Ruderanschlüsse auf den Servo-Abtriebshebeln (C 261, die noch herumlagen). Die Anschlüsse sind genau auf 0,8 mm Gestängedurchmesser gebohrt und laufen sehr spielarm.
Die Stromversorgung übernimmt ein Eneloop AAA- Vierzeller; zur Einstellung des Schwerpunktes bei 102 mm waren dann noch 60 g Blei erforderlich.

Kamikaze_9 003 (Kopie).jpg

Die Waage stand schon bereit für die Endkontrolle:

Rumpf + Leitwerk roh: 130 g fertig inkl. RC, Blei: 312 g
Flügelhälfte roh: 115 g fertig: 136 g
Verbinder roh: 30 g fertig: 30 g

Macht zusammen mit zwei Gummiringen und halbvollem Akku ein Abfluggewicht von 614 g. Ich bin zufrieden!

Fazit nach dem Bauen: für sein Geld bekommt man einen sehr gut vorgefertigten und bis auf Gummiringe, Klebstoff und RC vollständigen Teilesatz, der in jeder Bauphase Spaß macht. Das ohne besondere "Klimmzüge" erzielte Abfluggewicht von knapp über 600 g bedeutet bei einem Flächeninhalt von 40,6 dm2 eine äußerst konkurrenzfähige Flächenbelastung von 15 g/dm2.
Ich bin sehr gespannt auf die Flugerprobung; vielleicht warte ich mit dem Erstflug allerdings auf etwas windstilleres Wetter.

Bis demnächst!

Heinz
 
Gewicht

Gewicht

Hallo Heinz,
da hat der Hersteller bei den Gewichtsangaben nicht zu viel versprochen. Mal sehen, was der Flieger mit vollem Akku wiegt!

Stefan
 

HeinM

User
Bauzeit

Bauzeit

Hallo Heinz,

hast du nen Überblick wie lange du am Kamikaze gebaut hast?

und ist er beim Bauen jugendgruppentauglich?

Grüße aus dem sonnigen Saarland (aber saukalt)

Hein
 
Baubericht "Kamikaze"

Baubericht "Kamikaze"

Hallo Hein,

auch in Bad Nauheim ist es kalt: um 10 Uhr morgens noch -12°C, da sitze ich lieber am Wohnzimmerfenster und lasse mir die Sonne durch die Scheibe auf die Nase scheinen!
Die Bauzeit habe ich nicht in Stunden notiert; die sind aus meiner Sicht auch nicht sehr aussagefähig, weil es häufig längere Trockenzeiten gibt. Sekundenkleber scheint mir zur Verkürzung der Aushärtezeit keine Alternative zum Weißleim zu sein, weil für größere Verklebungen die Verarbeitungszeit nicht ausreicht. Für die Eignung in Jugendgruppen würde ich mehrere Kriterien bedenken:

Komplexität des Aufbaus: ist mit Betreuung von Jugendlichen mit Bauerfahrung überschaubar.

Handwerkliche Fertigkeiten: vergleichbar mit denen beim Bau früherer "Jugendgruppenmodellen" (GRP. Dandy, Amigo...), wobei die Passgenauigkeit der gelaserten Teile deutlich besser ist als die der gestanzten Teile von vor 30 Jahren.

Verfügbare Zeit pro Bausitzung/ Ausdauer der Jugendlichen: meine Beschreibung lässt vielleicht eine Abschätzung zu, wie viele Schritte von euren Jugendlichen in einer Bausitzung zu leisten sind. Gegenüber dem "alten" Amigo/ Dandy ist eine zweite Beplankung auf den Flügel zu bringen, was gegenüber diesen Modellen etwas mehr Zeitaufwand bedeutet. Vielleicht können auch eure Jugendlichen selbst ein "Arbeitsprogramm" mit Hilfe des Bauberichts erstellen und selbst entscheiden, ob sie bereit sind relativ lange Zeit an dieser einen Aufgabe zu verbringen.

Gestern sprach ich mit meinem Bruder, dessen Sohn zu Weihnachten als erstes Modell einen "Uhu" bekam und ihn weitgehend ohne Hilfe fertig stellte (großes Lob, Maxi!): beide sehen sich ermutigt etwas "Kamikaze"- Ähnliches in einem ihrer nächsten Projekte zu verwirklichen...

Ist es das, was du hören wolltest?

Grüße aus Bad Nauheim

Heinz
 
Kamikaze - wie fliegt er?

Kamikaze - wie fliegt er?

Hallo,

für irgend etwas muss ja Rosenmontag gut sein... Wer sich schon nicht die Füße beim Umzug abfriert, bekommt bei viel Bewegung auch keine kalten Finger! Der Reihe nach: das Eis auf dem Teich ist noch nicht getaut aber der Boden ist weich und die kalte Luft labil. Also nichts wie raus auf die Wiese: ein HLG- Gummi habe ich nicht, statt dessen musste es die F3- Variante tun. Die hintere angegebene Schwerkunktlage fordert vom Piloten beim Durchfliegen leichtester Turbulenzen schnelle und drastische Tiefenrudergaben; mit 15 g Zusatzblei fliegt er dann nach meinem Geschmack: thermiksensibel und fast von selbst kreisend. So werde ich ihn erstmal lassen. Im Hochstart geht der Flieger problemlos, das dicke Gummi ist von der Belastung des Modells her kein Problem, es ist schlicht zu schwer. Mit dem letzten Start erwische ich ein kleines ruppiges Halbfünfuhr- Bärtchen, das auf geschätzte 150 m trägt und für einen guten Viertelstundenflug reicht: sehr schön die durchscheinde Folie vor der tiefstehenden Sonne. Ohne Störung fliegt das Modell stabil geradeaus, allerdings sehr langsam. Höhenruderkorrekturen wollen sorgfältig gesteuert werden: die Rudermaschine ist nicht die schnellste und die Anlenkung stark untersetzt (am Ruder ein Loch weiter außen als im Plan), dafür ist das Ruder sehr steif. Wer Wettbewerbe fliegen will oder die direkte Höhenruderwirkung der F3- Modelle schätzt, könnte ein schnelles Digitalservo auf das Höhenruder setzen. Mir reichen Schnelligkeit und Präzision der C 261- Servos. Ich freue mich schon auf den nächsten schwachwindigen Tag!

Heinz
 
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