speedy573
User
Hallo,
nachdem der Anfang bereits bei "CAD & CNC" beschrieben wurde jetzt nochmal von vorne da diese Rubrik besser passt:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/367444-Schaum-schneiden-mit-Profili
Für jene die von dem Flieger noch nichts gehört haben hier der link:
http://www.charlesriverrc.org/articles/aegea2m/markdrela_aegea2m.htm
Geballte Information auf Englisch, es sind jede Menge Baudetails beschrieben in einer doch recht ungewöhnlichen Bauweise.
Wie wir auf den Flieger kommen? Letztes Jahr haben wir als 3-er Team 11 Stück SuperGeeII gebaut und sind von dem Entwurf sehr überzeugt. Vielleicht nicht mehr ganz up to date was die Aerodramatik betrifft. Da wir jedoch keine Wettbewerbe fliegen ist die Leistung für uns mehr als ausreichend und das handling ist einfach optimal. Und jede Menge Spass hatten wir beim Bau auch.
http://www.charlesriverrc.org/articles/supergee/SuperGeeII.htm
Wie Mark schreibt ist die Aegea ein aufgeblasener HLG, 4 Klappen mit 2,0m Spannweite.
Basierend auf dem Entwurf gibt es den Sprite von FVK, ein "moldie" also Schalenfläche:
http://www.fvk.de/Sprite thermik.html
Unsere Aegeas werden elektrifiziert da wir öfters an sagen wir mal doch recht prekären Hängen fliegen und ein Absaufer das Risiko eines Totalverlustes darstellt.
Da wir uns mit dem Rumpfbau nicht aufhalten wollen haben wir hier was passendes gefunden:
http://www.horejsi.cz/Pages/ListProdukt.aspx?kategorie=16&subkategorie=222&fraze=
Anscheinend gibt es den "Q11" von dem die Rümpfe stammen nicht mehr. Bei Interesse einfach mal anfragen, die Leute sind sehr freundlich.
Dort hatten wir auch schon Long Shot Rümpfe gekauft für die SuperGee Flächen.
Gebaut werden gleichzeitig 3 Aegeas und ein Satz Flächenteile als Ersatz wenn beim Bau oder beim Fliegen mal was schief geht.
Ok, also Positivbauweise der Flächen und Leitwerke mit Mylar a la Drela.
Die Kerne werden auf einer selbstgebauten CNC Styroschneide hergestellt. Daten werden mit Profili generiert und mit mach3 geschnitten. Als CNC-Steuerung ist eine Letmathe 4-Achs Karte 2,5A im Einsatz. Dank unseres Elektronikus Robby werden mit der gleichen Letmathe Karte nach Umstecken der Anschlusskabel sowohl eine Step Four Fräse als auch die Styroschneide betrieben. Sehr praktisch und kostengünstig.
Wir wollten den Holm und die Klappenstege gleich in einem Gang aus den Kernen ausschneiden. Leider bietet diese Möglichkeit Profili nicht. Und ein anders Profileprogramm wollten wir uns nicht antu; Profili ist schon eine tolle Sache und Stefano (der Vater von Profili) ist stets hilfsbereit wenn mal was unklar ist. Nach einer heftigen GCode Orgie haben wir das aber doch noch hinbekommen. War ziemlich aufwändig, wenns aber mal geschrieben machts dann doch Spass.
Anhang anzeigen 936205
Flächenaufbau ist wie folgt:
D-Box auf Schaumkern um die Nase 36gr Aramid 45°
20mm Glas 50gr 45° auf der Nase als Verbindung der Deckschichten und als Durchschleifschutz
oben und unten je 2x 50gr Glas 45° über alles
diverse Verstärkungen mit 50gr Glas (Servoeinbau, Flächenmitte)
Insgesamt sind die Deckschichten also viel massiver wie von Drela vorgeschlagen. Unsere Erfahrungen mit den SuperGees haben gezeigt dass für Hangflugbetrieb eine Lage 36gr Aramid zwar sehr, sehr leicht ist aber ein so gebauter Flügel doch eine kurze Halbwertzeit hat. Für unsere Bedingungen deswegen erheblich "grifffester" auch wenns mehr Gewicht kostet; wir werden sehen...
Der Holm wird extern gebaut. Wer Drelas Anleitung zum Holmbau gelesen hat wird verstehen warum.
Dazu wird eine Form aus 15mm POM gefräst, Tiefe 8mm. POM lässt sich sehr einfach fräsen und ist von Hause aus selbsttrennend.
Der vorgebaute Holm hat eine Spannweite von ca. 1600mm, geht also aus Gewichtsgründen nicht komplett bis zum Randbogen.
Verwendet werden pultrudierte CfK-Flachprofile von R&G 8x0,8mm, Lieferlänge 2,0m. Ein Streifen geht jeweils als Ober- und Untergurt durch, in der Mitte sind abgestuft zwei zusätzliche Streifen eingebaut.
Die doppelte V-Form (innen 3° und ab Aussenflügel 6°) und die Steckung werden komplett in der Form gebaut. Der Holm wird nach Fertigstellung im Steckungsbereich durchgeschnitten; das hat den Vorteil daß die Steckung und die V-Form dann auch passt.
Als Stützstoff wird 8mm Herex C70.60 verwendet, davon war noch eine Platte da. Der Steg wird wie die Form aus Gründen der kleinen Spielzeugfräse 5-teilig gefräst.
Nach dem Verkleben der Gurte, des Steges und der Steckung in der Form wird der Holm mit Glas 50gr 45° umwickelt und unter Vakuum ausgehärtet.
Der Holmaufbau laut Drela ist dimensioniert für Winde. Da unsere Aegeas mit Motor fliegen haben wir den Holmaufbau abgespeckt. Dennoch ist die Bauweise ähnlich steif. Besonderen Wert haben wir auf eine gute Verklebung von Gurt und Steg sowie die 45° Stegbelegung gelegt. Klebefläche ist das Stichwort...
Doch seht selbst:
Steg aus PVC Hartschaum 8mm gefräst
Holmform aus POM 5-teilig
Verkleben der Gurte, Steg und Steckung mit eingedicktem Harz
Steg PVC Hartschaum Dichte 60kg/m3
Kohlegurte werden mit Holzspatel in die Form gepresst
Einkleben des Steckungsrohres d8x6. Auch von R&G, 3-lagig CfK 0°, 45°, 90° und teuer...
Abdecken mit Abreissgewebe und glattstreichen
Ausformen, geht recht gut da die Form aus 5 Teilen besteht
Die Mylars sind zugeschnitten und werden beidseitig gewachst
Vier Holme ausgeformt und verputzt
Verklebtes Steckungsrohr; hier wird der Holm geschnitten wenn die Stegumwicklung fertig ist
Zusätzlich wird im Bereich der Steckung der Rohholm mit Kevlarfäden umwickelt um ein Aufspalten der Gurte unter Belastung zu verhindern.
Die Fäden werden aus einem 170gr Kevlargewebe herausgezogen
1m Kevlarfaden wird um eine Steckung stramm gewickelt und mit Sekundenkleber fixiert
Fertige Kevlar Umwicklung
Vier Holme fertig zum Aufbringen des Steggewebes
Weiter demnächst....
Jetzt bitte Kommentare....
Wenn Interesse gibts mehr Bilder wenn wir weiter sind. Kostet halt alles ziemlich Zeit und das Frühjahr kommt....
Gruss
Mike
nachdem der Anfang bereits bei "CAD & CNC" beschrieben wurde jetzt nochmal von vorne da diese Rubrik besser passt:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/367444-Schaum-schneiden-mit-Profili
Für jene die von dem Flieger noch nichts gehört haben hier der link:
http://www.charlesriverrc.org/articles/aegea2m/markdrela_aegea2m.htm
Geballte Information auf Englisch, es sind jede Menge Baudetails beschrieben in einer doch recht ungewöhnlichen Bauweise.
Wie wir auf den Flieger kommen? Letztes Jahr haben wir als 3-er Team 11 Stück SuperGeeII gebaut und sind von dem Entwurf sehr überzeugt. Vielleicht nicht mehr ganz up to date was die Aerodramatik betrifft. Da wir jedoch keine Wettbewerbe fliegen ist die Leistung für uns mehr als ausreichend und das handling ist einfach optimal. Und jede Menge Spass hatten wir beim Bau auch.
http://www.charlesriverrc.org/articles/supergee/SuperGeeII.htm
Wie Mark schreibt ist die Aegea ein aufgeblasener HLG, 4 Klappen mit 2,0m Spannweite.
Basierend auf dem Entwurf gibt es den Sprite von FVK, ein "moldie" also Schalenfläche:
http://www.fvk.de/Sprite thermik.html
Unsere Aegeas werden elektrifiziert da wir öfters an sagen wir mal doch recht prekären Hängen fliegen und ein Absaufer das Risiko eines Totalverlustes darstellt.
Da wir uns mit dem Rumpfbau nicht aufhalten wollen haben wir hier was passendes gefunden:
http://www.horejsi.cz/Pages/ListProdukt.aspx?kategorie=16&subkategorie=222&fraze=
Anscheinend gibt es den "Q11" von dem die Rümpfe stammen nicht mehr. Bei Interesse einfach mal anfragen, die Leute sind sehr freundlich.
Dort hatten wir auch schon Long Shot Rümpfe gekauft für die SuperGee Flächen.
Gebaut werden gleichzeitig 3 Aegeas und ein Satz Flächenteile als Ersatz wenn beim Bau oder beim Fliegen mal was schief geht.
Ok, also Positivbauweise der Flächen und Leitwerke mit Mylar a la Drela.
Die Kerne werden auf einer selbstgebauten CNC Styroschneide hergestellt. Daten werden mit Profili generiert und mit mach3 geschnitten. Als CNC-Steuerung ist eine Letmathe 4-Achs Karte 2,5A im Einsatz. Dank unseres Elektronikus Robby werden mit der gleichen Letmathe Karte nach Umstecken der Anschlusskabel sowohl eine Step Four Fräse als auch die Styroschneide betrieben. Sehr praktisch und kostengünstig.
Wir wollten den Holm und die Klappenstege gleich in einem Gang aus den Kernen ausschneiden. Leider bietet diese Möglichkeit Profili nicht. Und ein anders Profileprogramm wollten wir uns nicht antu; Profili ist schon eine tolle Sache und Stefano (der Vater von Profili) ist stets hilfsbereit wenn mal was unklar ist. Nach einer heftigen GCode Orgie haben wir das aber doch noch hinbekommen. War ziemlich aufwändig, wenns aber mal geschrieben machts dann doch Spass.
Anhang anzeigen 936205
Flächenaufbau ist wie folgt:
D-Box auf Schaumkern um die Nase 36gr Aramid 45°
20mm Glas 50gr 45° auf der Nase als Verbindung der Deckschichten und als Durchschleifschutz
oben und unten je 2x 50gr Glas 45° über alles
diverse Verstärkungen mit 50gr Glas (Servoeinbau, Flächenmitte)
Insgesamt sind die Deckschichten also viel massiver wie von Drela vorgeschlagen. Unsere Erfahrungen mit den SuperGees haben gezeigt dass für Hangflugbetrieb eine Lage 36gr Aramid zwar sehr, sehr leicht ist aber ein so gebauter Flügel doch eine kurze Halbwertzeit hat. Für unsere Bedingungen deswegen erheblich "grifffester" auch wenns mehr Gewicht kostet; wir werden sehen...
Der Holm wird extern gebaut. Wer Drelas Anleitung zum Holmbau gelesen hat wird verstehen warum.
Dazu wird eine Form aus 15mm POM gefräst, Tiefe 8mm. POM lässt sich sehr einfach fräsen und ist von Hause aus selbsttrennend.
Der vorgebaute Holm hat eine Spannweite von ca. 1600mm, geht also aus Gewichtsgründen nicht komplett bis zum Randbogen.
Verwendet werden pultrudierte CfK-Flachprofile von R&G 8x0,8mm, Lieferlänge 2,0m. Ein Streifen geht jeweils als Ober- und Untergurt durch, in der Mitte sind abgestuft zwei zusätzliche Streifen eingebaut.
Die doppelte V-Form (innen 3° und ab Aussenflügel 6°) und die Steckung werden komplett in der Form gebaut. Der Holm wird nach Fertigstellung im Steckungsbereich durchgeschnitten; das hat den Vorteil daß die Steckung und die V-Form dann auch passt.
Als Stützstoff wird 8mm Herex C70.60 verwendet, davon war noch eine Platte da. Der Steg wird wie die Form aus Gründen der kleinen Spielzeugfräse 5-teilig gefräst.
Nach dem Verkleben der Gurte, des Steges und der Steckung in der Form wird der Holm mit Glas 50gr 45° umwickelt und unter Vakuum ausgehärtet.
Der Holmaufbau laut Drela ist dimensioniert für Winde. Da unsere Aegeas mit Motor fliegen haben wir den Holmaufbau abgespeckt. Dennoch ist die Bauweise ähnlich steif. Besonderen Wert haben wir auf eine gute Verklebung von Gurt und Steg sowie die 45° Stegbelegung gelegt. Klebefläche ist das Stichwort...
Doch seht selbst:
Steg aus PVC Hartschaum 8mm gefräst
Holmform aus POM 5-teilig
Verkleben der Gurte, Steg und Steckung mit eingedicktem Harz
Steg PVC Hartschaum Dichte 60kg/m3
Kohlegurte werden mit Holzspatel in die Form gepresst
Einkleben des Steckungsrohres d8x6. Auch von R&G, 3-lagig CfK 0°, 45°, 90° und teuer...
Abdecken mit Abreissgewebe und glattstreichen
Ausformen, geht recht gut da die Form aus 5 Teilen besteht
Die Mylars sind zugeschnitten und werden beidseitig gewachst
Vier Holme ausgeformt und verputzt
Verklebtes Steckungsrohr; hier wird der Holm geschnitten wenn die Stegumwicklung fertig ist
Zusätzlich wird im Bereich der Steckung der Rohholm mit Kevlarfäden umwickelt um ein Aufspalten der Gurte unter Belastung zu verhindern.
Die Fäden werden aus einem 170gr Kevlargewebe herausgezogen
1m Kevlarfaden wird um eine Steckung stramm gewickelt und mit Sekundenkleber fixiert
Fertige Kevlar Umwicklung
Vier Holme fertig zum Aufbringen des Steggewebes
Weiter demnächst....
Jetzt bitte Kommentare....
Wenn Interesse gibts mehr Bilder wenn wir weiter sind. Kostet halt alles ziemlich Zeit und das Frühjahr kommt....
Gruss
Mike