Bauplan nachzeichen - aber wie?

Hallo,
ich habe mich bis jetzt nur wenig mit CAD Programmen und Fräsen beschäftigt, habe auch keine Fräse bin aber sehr am Thema interessiert.
Ich habe neulich mal versucht einen Bauplan der mir gescannt als .jpg vorliegt sowohl in Inkscape als auch in Librecad händisch nachzuzeichnen. Gibt es für sowas eine Automatik? Es gibt ja so eine Funktion wie "Bitmap nachzeichnen", nutzt man die z.B. dafür?
In meinem Fall wurde dabei dann allerdings immer die im Originalplan angedeutete Holzmaserung mit markiert. Diese markierten Felder zu "radieren" erscheint mir fast genau so aufwändig als würde ich den Bauplan manuell nachzeichnen (und sie müssen ja weg, ich möchte sie ja nicht fräsen...)
Wie macht man sowas generell?
Ich habe festgestellt einen Plan manuell abzuzeichnen ist also eine Schweineabeit :-) jede Linie und Kurve wird ja gesetzt und angepasst was in meinem Fall schon zu zahlreichen Ungenauigkeiten führte. Habe ich das falsch gemacht oder ist es tatsächlich so aufwändig? Auch muß man ja immer an der Außenkante entlangzeichnen, da es ja sonst zu größeren Ungenauigkeiten beim fräsen kommen würde!? Habe ich dass richtig erkannt? Wie wird sowas gemacht?
Ich habe auch schon google bemüht, da finde ich allerdings nur diesen einen Weg einen Plan zu "digitalisieren".

Was wäre denn dann der nächste Schritt auf dem Weg zum fräsen?
Übertrage ich meinen schön gezeichneten Plan (.dxf nehm ich an?!) an ein CAM Programm wie z.B. Estlcam welches die Daten wiederum so umwandelt, dass die Fräse damit was anfangen kann?
Habe ich das so grundsätzlich richtig verstanden?

Viele Fragen viel Text- ich weiß. Ich hoffe es nimmt sich jmd. die Zeit meinen Text hier durchzulesen und mir ein bischen auf die Sprünge zu helfen.
Vielen Dank und Gruß Nils
 
Hi

ich habe bis dato keinen zuverlässigen und exakten Weg gefunden Rasterformate in Vektorformate umzuwandeln. Ich gehe seit recht langer Zeit in meinem CAD System (Crew elements direct drafting aka me10) wie folgt vor:

1) Auf den Plan ein Kontrollrechteck 10x10 mm zeichnen
2) Plan scannen
3) Bild ins CAD laden
4) präzise ausrichten und Kontrollrechteck prüfen - eine Scanner/Bildimporte haben dann ruck zuck einen Faktor
5) sinnvoll nachzeichen.

Was heißt sinnvoll? Nun im Plan steht Spannweite 1000mm und auf dem Plan sind es 998,5 oder die Wurzeltiefe ist 201,3. Bei der Gelegenheit kann man gleich wieder präzisieren.
 

rkie

User
Hi,
ich hänge einfach den Plan an eine Wand und mache möglichst senkrecht ein Foto davon.
Zum Skalieren entweder ein Maßstab mitfotografieren oder z.B die Spannweite im CAD und Plan messen und den Faktor ausrechnen. Zum Feindrehen eine Linie vom Plan nachzeichnen und dazu eine horizontale Linie machen. Den Winkel kann man dann einfach messen.
Ich zeiche nur das nach, was ich auch fräsen will. Aussparungen für Leisten ect. genau auf Maß zeichnen, dann passt das auch ohne Nacharbeit.
Den Flügel mache ich mit einem Profilprogramm.

Gruß
Rudi
 
Hallo Nils.
Manchmal ist es einfacher, den Plan neu zu zeichnen. Scannen führt automatisch zu Verzerrungen. Die von Dir angesprochene Maserung deutet darauf hin, dass der Plan etwas älter ist.
Da wäre die Genauigkeit des Originals schon fragwürdig. Für die Fräse eignet sich sowas eher schlecht.
Selber zeichnen macht Spaß und ist nicht so schwer.

Gruß
Juri
 
Ich bin damit zu einem Copyshop gefahren und habe den Plan scannen lassen. Dann ist schon mal nichts daran verzogen ect. Das ganze habe ich dann in unterschiedlichen Formaten bekommen. Wahlweise auf gebrannte CD oder USB Stick.
Dort hat er das ganze dann auch gleich durch irgend ein Programm laufen lassen und es war abgezeichnet, auch das habe ich dann ich glaube als DWG mitbekommen, und einmal so formatiert dass, das gescannte Bild noch als Hintergrund ist.
Im Grunde muss man nur minimal mal die eine oder andere Linie gerade rücken und kann es durch die Fräse schieben. Selbst wenn es schlecht ausgeführt ist, ist es noch immer nicht schlechter als per Hand ausgesägt.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Ja abzeichnen/vektorisieren ist schon öfters ein Thema hier gewesen. Bei amerikanischen Plänen muß man sowieso nachzeichnen oder
exotische Leisten /Bretter in Zollmaßen verwenden.

Bei den heute üblichen Rollenscanner kann man Schrägeinzug oder Randverzerrungen kaum vermeiden.
Auch das automatische vektorisieren läßt zu wüschen übrig da wie auch schon erwähnt nachgearbeitet werden muß.
Auch die Passungen sind entsprechend anzupassen was beim automatischen Vektorscan nicht passiert.
Für die Passungen sind die Pixelgrafiken viel zu ungenau.

Ich arbeite mit Corel Draw und fahre für mich ganz gut damit da ich keine kompletten Modelle konstruiere.
Die Einzelteile die ansonsten im Kasten waren sind dann halt gefräst und nicht gesägt oder gestanzt.
Das ganze wird dann auf dem alten Plan zusammengebaut.

Beispiele

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/545623-Ugly-Stick-von-Phil-Kraft-für-10cc-Glühzünder

oder
http://www.rc-network.de/forum/show...s-Speedwing-Bau-nach-Plan?highlight=speedwing

oder
http://www.rc-network.de/forum/show...Nietzer-%28VTH%29/page2?highlight=fr%E4steile

Das Abzeichnen der teile geht auch mit einem CAD System indem man den gescannten Plan in eine Ebene legt und abzeichnet.
Es führen viele Wege zum Ziel.

Aber vom vektorisierten Plan direkt Frästeile herstellen hat bei mir bis jetzt noch nicht geklappt.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Skalieren und das "Kontrollviereck" kannst Dir sparen:

- Plan als JPG einscannen mit 150DPI in B/W
- In Paint.net die Größe des JPGs anzeigen lassen
- Grafik in CAD-Programm importieren und entsprechend dort die Maße angeben
- Abzeichnen
- Feddisch


150DPI B/W reicht vollkommen. Bei vielen Plänen sind die Linien dann 3 Pixel breit - dort einfach auf der Mitte bleiben und das wird auf 1/10mm genau...

Ansonsten:SuFu - steht schon alles im Forum...
Grüße

Andreas
 

Reinhard

User
Hallo,

ich habe ganz gute Erfahrungen mit PDF --> DXF gemacht.
Wenn das PDF von einem CAD-System kommt, dann passt das 100%.
Ist das Original ein von Hand gezeichneter Plan, der per Scan zu einem PDF wurde, dann sind die Ungenauigkeiten des Originals plus Scan halt drin.
Trotzdem ist es hilfreich, mal gleich ein DXF zu haben, auch wenn "ungenau".
Hier
http://www.cadkas.com/
gibt es entsprechende Programme.
Ich habe das "PDF to DXF".
 
Ciao Nils,

Es gäbe noch eine andere Vorgehensweise – Plan B.

Man druckt den Bauplan aus, z.B der PDF-Foxit bietet eine Druckfunktion, wie man den grossen Bauplan basierend auf A4-Druckerseiten ausdrucken kann, inklusive Markierungen und Überlappung.

Das Modell erstelle ich dann in 3D, indem ich z.B für den Rumpf die Spantenhöhen/ Breiten und deren gegenseitigen Abstand im Bauplan herauslese. Der Bauplan zeigt ja ‘nur‘ Schnittebenen. Hat man die Rumpfkontur (Schnitt längs durch Rumpfmitte) dann kann man in 3D mit Schnittbefehlen Rumpfseitenwände etc. erzeugen.
Bei Flügeln gilt dasselbe, Innenrippe auf Aussenrippe, dann die dazwischen liegenden Rippen im richtigen Abstand aus einem Quader (mit Rippenbreite) herausschneiden.

Bei sehr einfachen Kastenrümpfen und einfachen Flügelgeometrien, z.B gleiche Rippen über die Spannweite, ist allerdings die 2D-Methode einfacher. Bei komplizierteren Modellen, bei denen man z.B Flügeldübel mit einem Spanten exakt schneiden möchte (Löcher für Tragflügelaufnahme), ist eine 3D-Konstruktion einer 2D-Konstruktion sicherlich überlegen. Kein Papierbauplan ist wirklich genau und lebt davon, wie genau die einzelnen Teile vom Konstrukteur ‘abgewickelt‘ wurden.
Ein weiterer Nachteil beim 3D, man muss dann Eintelteile wieder 2D abbilden, um Druckdaten für’s Aussägen/ Ausschneiden oder sogar für die Daten einer CNC-Fräse zu generieren.

Den Unterschied zwischen einer 2D-Konstruktion und 3D-Konstruktion, betreffend Genauigkeit, findet man leicht heraus, wenn man ein 3D-konstruiertes Bauteil dann mit den Abmessungen auf dem Bauplan vergleicht. Je komplizierter das Modell - keine reinen 90-Grad Winkel, desto mehr punktet die 3D-Konstruktion.

3D CAD ist gar nicht so schwer, wie häufig behauptet, vorausgesetzt ein einfaches CAD-Programm und etwas Übung. Vorteil bei 2D und 3D ist auch, man kann die einzelnen Bauteile effizient auf dem Werkstück platzieren, um das Material optimal auszunutzen – wenig Abfall.

Viele Grüsse,
Oliver

P.S: Anbei ein Bild meines Super Kaos 60, konstruiert in 3D ..
 

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Griffon

User
Hallo Zusammen
Ich habe mit Profilprogramm Profile 2008 und einem AutoCAD 2000 einen Flügel gezeichnet. Die Teile werden von einem Vereinskollegen gefräst.
Nun hat ein anderer Vereinskollege den restlichen Plan von 1/5 auf 1/4 vergrössert und eingescannt. Damit ich die Rumpfspannten nachzeichnen kann hat er mir die Daten auf eine CD gebrannt. Leider kann auch das Autocad2014 die SKF Daten nicht lesen.
Gibt es eine Möglichkeit diese SKF Dateien in DWG zu verwandeln???
Sie haben bei meiner Beschreibung sicher schon bemerkt, dass ich kein PC Spezialist bin. Das Zeichnen resp. einbauen von Landeklappen und Querrudern mit den entsprechenden Anlenkungen ist alles was ich bis jetzt kann.


Vielen Dank für die Hilfe!!

Schöne Grüsse
René
 

Griffon

User
Hallo Michael
Ja diese Programme habe ich schon gesehen, aber wie ich bereits geschrieben habe bin ich nicht mehr der Jüngste und somit recht zurückhaltend mit herunterladen. Da hole ich mir lieber die Empfehlungen der Spezialisten hier.

Schöne Grüsse
René
 

Gast_63139

User gesperrt
Hallo Michael
Ja diese Programme habe ich schon gesehen, aber wie ich bereits geschrieben habe bin ich nicht mehr der Jüngste und somit recht zurückhaltend mit herunterladen. Da hole ich mir lieber die Empfehlungen der Spezialisten hier.

Schöne Grüsse
René

Da wirst Du vermutlich nicht drum herumkommen. Aber es gibt ja bei allen (?) Browsern die Möglichkeit, anonym zu surfen - bei Firefox nennt sich das "Privacy-Modus" oder so ähnlich.

Gruss Michael
 

klausk

User gesperrt
Zu viele Fragezeichen...

Zu viele Fragezeichen...

Hallo beisammen!

Ich grab mal diesen Thread nochmals aus, weil ich auch nicht so ganz klar komme.

Ich habe einen Satz Rippen für einen Flieger zu Hause, den würde ich gerne mit der CNC-Fräse nochmals rauslassen. Bin allerdings Neuling auf dem Gebiet.

So, nun hat mir ein User bereits den Hinweis gegeben, die Rippen nach dem Scannen und importieren mittels Splin nachzuzeichnen.
Auf dem Rechner hätte ich Draftsight und AutoCAD 2D, mit einem der beiden würde ich das gerne machen.
Habe gelernt, dass 150 dpi in der Auflösung von Vorteil wären und dass ich am besten ein Maßband oder ein definiert großes Teil mit einscanne, damit beim Skalieren die
Größe passt.

Nun wollte ich gern im Learning-by-doing-Verfahren mal sowas probieren und dachte mir, ich find vielleich ein YouTube-Video, welches mir einigermaßen verständlich erklärt, wie
ich da vorgehen soll. Ich scheitere schon an den verschiedenen Layern........ich weiß zwar, was damit gemeint ist, aber es happert an der praktischen Umsetzung.

Kennt jemand ein Video oder eine Beschreibung "für Doofies", wie man Step-by-Step vorgeht, um einen einfachen Spannt oder Rippe mit einem Grafikprogramm nachzuzeichnen, um damit irgendwie und letztendlich eine DXF-Datei zu bekommen?

Alternativ: Sofern sich jemand im weiteren Umkreis von Regensburg befindet, der mir das zeigen könnte, würde ich auch gerne vorbeikommen und mir das erklären lassen.
 
Vergiß das mit dem Maßband. Lass Dir in Paint.net die Größe des eingescannten Bildes anzeigen und gib dies im CAD als Größe für das Hintergrundbild an. Passt perfekt.

In Paint.net wird das unten rechts angezeigt:

pdn.png

Grüße

Andreas
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Klaus

Hier bei uns im Magazin gibt es einen Artikel der sich damit beschäftigt.
http://www.rc-network.de/magazin/artikel_05/art_05-006/art_006-01.html
http://www.rc-network.de/magazin/artikel_06/art_06-003/art_003-01.html
Du mußt aber schon ein Grafikprogramm haben das in Vektordaten darstellt
bzw die Zeichnung als DXF oder DWG ausgeben kann.
Eckart verwendet eine Corel 7 Version die es heute für sehr wenig Geld gibt
man kann auch neuere Versionen von Corel verwenden oder ähnlich geartete Programme.
Nur ich weiß nicht was der Markt das sonst noch anbietet.

Nach dieser Anleitung habe ich auch meine ersten Schritte in dem Bereich unternommen.

Gruß Bernd
 
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