BD-5 und andere Pusher

Hallo liebe Freunde exotischer Konstruktionen.

In diesem Thread beabsichtige ich anhand der Restauration eines alten Retromodells auch die theoretischen Zusammenhänge von Konstruktionen mit Druckschraubenantrieb zu beleuchten. Schon vor einigen Monaten sind mir ein Rumpf und ein Flügel zugelaufen. Ob die beiden überhaupt zusammengehören ist nicht überliefert. Die Tragfläche ist aus balsabeplanktem Styropor und hat eine Spannweite von 179 cm. Sie passt recht gut zu dem reinen Holzrumpf mit 130cm Länge.

BD5push001.jpg

BD5push002.jpg

BD5push003.jpg

BD5push004.jpg

Irgend ein Vorbesitzer hat die Konstruktion mit dem Tank im Schwerpunkt in eine Lösung mit dem Tank nahe dem Heckmotor geändert. Dabei wurde das Volumen von 500 auf 250ml verringert. Das ist mir zu wenig. Ich werde ein System mit Haupttank in der Mitte und Hoppertank nahe dem Motor installieren. Übrigens glaube ich nicht, dass eines der Teile jemals in der Luft war.
Das starre und nicht lenkbare Bugrad wird durch ein lenkbares Einziehfahrwerk ersetzt werden. Im Flügel ist noch gar kein Fahrwerk vorgesehen, hier wird auch ein EZFW installiert.
Die Größe und das zu erwartende Gewicht von 5kg drängen mich eher zu einem 15er Motor als zu einem 10er, der hier ursprünglich vorgesehen war.

BD5push005.jpg

Dann entsteht aber das Problem der Bodenfreiheit. Eine 3-Blatt-Luftschraube wäre ideal. Die Auswahl an Druckpropellern ist ohnehin schon mager, 3-blättrige sind richtig selten. Eine Lösung wäre also die Drehrichtung des Motors zu ändern. Dann stehen wieder alle Pullprops zur Auswahl.
Der leichteste 15-Kubiker mit vorn geteiltem Gehäuse ist der SuperTigre G90/S90, eigentlich ein aufgebohrter 10er. Man muss aber einen alten aus italienischer Produktion bekommen. Jüngere Chinesen sind vorn einteilig.

BD5push006.jpg

Alle die etwas dazu beitragen können, sind herzlich eingeladen hier mitzuschreiben...

Auf geht's
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas

Pusher mit Super Tiger geht immer mein Enforcer von Balsa USA
leider verschrottet wegen der grottigen Anlenkung der Ruder würde
heute mit kleinen Servos besser zu lösen sein.
Enforcer4.jpg

Gruß Bernd
 
Hallo Guido und Andreas,
ich rufe zu umfassender Toleranz auf. Elektromotoren haben die gleichen Rechte wie Verbrenner!
Beides hat seine Vorzüge.
Ich werde diesen Brummer als Verbrenner bauen. Schließlich sind Pusher mit dicht hinter dem HLW laufenden Propellern sowieso laut. Da spielt das Auspuffgeräusch keine Rolle mehr.

Hallo Kalle,
womöglich noch mit einem luftgekühlten 2Zylinder Reihenmotor. HP oder so...
Von Robbe gab es mal ein seltsames "Gestell" in dem konnte man 2 Motoren mit Zahnriemen auf eine untersetzte Welle wirken lassen. Sowas mit 2 50er Helimotoren, wären eine nette Antriebseinheit.

V2 16cc.jpg

Leider ist diese schon für meine P-39 Airacobra als V-Mittelmotor mit 2 69ern reserviert.
So wird es wohl ein 15er Linksläufer werden.

Beste Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas !
Ich denke mit entsprechend großen Modul 1,5 oder Modul 2 Zahnrädern könntest du einen untersetzten 80er Impellermotor verwenden. Das Ritzel hart, das große Rad aus POM. Dann würde sich sogar die Drehrichtung umkehren und du könntest das ganze Propellerprogramm nutzen. Als Mittelmotor würde da auch Zahnriemen Funktionieren, mit einer Welle nach hinten.
Ansonsten frag mal den Spitty, der kann vielleicht für einen existierende ENYA eine Linksläuferwelle organisieren.

Viele Grüße,
Sebastian
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Dominik
Obwohl den Sullivanzügen nachgesagt wird das Sie wenig Spiele haben hier
bei der Länge und den Kurven haben Sie Spiel und gehen dazu auch noch etwas Schwergängig.

Bowdenzüge.jpg

Gruß Bernd
 
Hallo Bernd,

der Planzeichner hat da etwas richtig falsch gemacht. Das passiert, wenn man sich nicht von der Rechtwinkeldenke lösen kann. Die Bowdenzugverlegung ist für Linearservos gezeichenet. Bei Verwendung von Drehservos ginge es auch so:

Bowdenzüge.jpg

Da wird das Spiel und der Widerstand auf ein Minimum reduziert...

Gruß Andreas
 

Papa14

User
Dann entsteht aber das Problem der Bodenfreiheit. Eine 3-Blatt-Luftschraube wäre ideal. Die Auswahl an Druckpropellern ist ohnehin schon mager, 3-blättrige sind richtig selten. Eine Lösung wäre also die Drehrichtung des Motors zu ändern. Dann stehen wieder alle Pullprops zur Auswahl.
Hmmm ... wie wäre es mit einem 4-Blatt Prop? Welle mit einer Hülse verlängern, zwei konventionelle 2-Blatt Props hintereinander draufschrauben?

Wegen Drehrichtungsänderung - meiner Ansicht nach müsste das Vorderteil um 180° verdreht montiert werden, der 90° Versatz wird wohl nicht funktionieren.
 
Hallo !
180° Versatz funktioniert nicht, weil dann bei sinkendem Kolben der Einlass geöffnet wird, also im Spülteil des Taktes der Einlass offen.
Meistens hat man so 45° nach UT öffnen und 45 nach OT schließen. Bei invertierter Drehrichtung kehren sich die kanten um, du hast also 135 nach UT öffnen und 135 nach OT schließen das kann man dann durch eine 90 Grad drehung des Vorderteils korrigieren. Schwierig wirds bei heißer ausgelegten Motoren, die haben stellenweise 35 nach UT öffnen und bis zu 70 nach OT schließen, da gibt es dann Leistungsverluste.
VG,
Sebastian
 
Hallo Cornelius,
danke für den Tipp. Ich habe mal ganz tief in meinen Bauplänen gegraben und oh Wunder einen FMT-Rangerplan gefunden. Das ist tasächlich das Modell. in Originalgröße. Es sollte mit 6-10ccm geflogen werden - ach waren wir früher genügsam. Ich plane weiter einen 15er.

Einen Mittelmotor mit Fernwelle wäre schon eine schicke Sache, aber erstmal soll der Brummer mit einfachsten Mitteln in die Luft. Wenn er sich dort bewährt, kann ich ihn immer noch veredeln und hübsch machen.

O.K.
Mit dem Drehen des KW-Drehschieberlagers habe ich kürzlich so meine Erfahrungen gemacht. 1. Versuch an einem OS 45 FSR 90° nach rechts (von vorn gesehen). Der Motor sprang an, lief auch durch, allerdings in der gewohnten Drehrichtung mit ca. 30% Leistung. Nach nochmaligem Diskutieren am Flugplatz habe ich dann vor Ort den Vergaser um 90° nach links gedreht. Siehe da: er lief gut, mit geänderter Drehrichtung. Allerdings zeigte jetzt der Vergaser nach unten. Damit wird er zum Drecksauger, was der Lebensdauer nicht zuträglich ist.

SR45li01.jpg

SR45li02.jpg

Am letzten Wochenende nun hatte ich die Position des Motors nochmal geändert. Vergaser und Auspuff nach oben, Zylinder nach rechts. Den Seitenzug hatte ich schon vorher durch Unterlegscheiben hinter dem Motorträger auf links geändert.

SR45li03.jpg

Der Motor lief genauso zuverlässig und gut wie vorher als Rechtsdreher. Eine Drehzahlmessung war noch nicht möglich wegen fehlender Helligkeit. Im Flug in den Kurven fühlt sich das Modell seltsam an. Vermutlich habe ich mich vorher an die Rechtsdrehereigenheiten gewöhnt. Rolle rechts/links geht jetzt gleich schnell. Zuvor war links immer schneller als rechts. So werde ich jetzt erstmal den Rechts- und Linkslauf vergleichen. Später kann ich dann in einem IkarusTrainer den 90er SuperTigre testen.

SR45li04.jpg

Auspuff nach unten ist besser.
Gruß Andreas
 
Interessante Diskussionen hier. Der Ansatz mit 2 überkreuz montierten 2-Blatt-Propellern - hat das schon mal jemand getestet? Wird der Wirkungsgrad des "hinteren" Propellers nicht deutlich schlechter, weil er im beschleunigten Nachstrom des ersten Propellers arbeitet?

Dominik
 
Bernd, danke für den Planausschnitt vom Enforcer mit den ungünstig verlegten Bowdenzügen. Ich hätte den Kasten rauskramen müssen, liegt ziemlich weit unten...
Heute setzt man lieber kleine Servos direkt vor die Ruderklappe, klar, aufs Gewicht hinter dem Schwerpunkt achten muß man schon.

Dominik
 
Ei oder Henne?

...Der Ansatz mit 2 überkreuz montierten 2-Blatt-Propellern - hat das schon mal jemand getestet? Wird der Wirkungsgrad des "hinteren" Propellers nicht deutlich schlechter, weil er im beschleunigten Nachstrom des ersten Propellers arbeitet?

Hallo Dominik,
nur weil der hintere Propeller in Strömungsrichtung "nach" dem vorderen kommt, heißt das noch lange nicht, dass auch die Kausalität so liegt. Genauso wird der vordere vom hinteren abgesaugt. Dieses Modell funktioniert sowieso nur bei großem Geschwindigkeitsunterschied zwischen Flugzeug und Luftstrom, – am Boden. Im Flug in der Luft greift eher das Modell der "Schraube", die sich durch die Luftmasse schraubt.

Vorderer und hinterer Propeller beeinflussen sich gegenseitig. Das ist klar. Mich würde auch eine Messreihe interessieren, welchen Winkel die beiden zueinander haben und welche Auswirkung das hat, wann z.B. die eine von der anderen "abgeschattet" wird und wann sie sich minimal beeinflussen. Welchen Einfluss hat dabei die Blattbreit, -dicke, Steigung, Drehzahl etc.

Literaturhinweise würden helfen...
Gruß Andreas
 

Papa14

User
Welchen Einfluss hat dabei die Blattbreit, -dicke, Steigung, Drehzahl etc.

Literaturhinweise würden helfen...
Literatur wird überbewertet, Versuch macht kluch.

Man muss ja auch keine 90° Anordnung machen, wenn das "obere" Blatt um 30-45° in Drehrichtung versetzt wird, kommt das "untere" Blatt nicht leicht in Schleppwirbel. Sieht halt irgendwie originell aus, aber das ist ja bei diesem Modell sicher nicht das Einzige ... ;-).
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten