Bestehende GFK Struktur mit Kohlegewebe verstärken, aber wie?

Guten Tag.
Ich möchte gerne eine bestehende GFK Struktur auf der Innenseite des Rumpfes mit Kohlegewebe verstärken.
werde vermutlich 160g/m² kohlefaser köper, und harz L mit härter CL verwenden von RG. (ohne tempern)

Es geht darum bei einem voll GFK Rumpf (flugzeug ist eine ZERO) eines ARF Herstellers(TopRC) um die partie der Flächenbefestigung das ganze zu verstärken, damit ein zusammenfalten der flächen ausgeschlossen ist, was ja leider bekannt ist bei der Zero...

Leider ist mir nicht bekannt woraus es gemacht wurde, sprich welches harzgemisch und welches gewebe.
Wie sollte man also am besten vorgehen?
Sollte man das bestehende GFK chemisch aufrauen(nitro?)? oder doch anschleifen(körnung)? oder einfach direkt raufklatschen? ich möchte die doch sehr dünne GFK struktur so wenig wie möglich verletzen.

Hat jemand erfahrung damit?
 
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Schleif den untergrund gut an mit 80 oder 100er Papier. Dann alles absaugen mit einem Sauger oder abblasen mit Druckluft.
Zum schluss noch mit Aceton über die Flächen wischen. (Staubfrei und Fettfrei machen)
Nimm besser den Härter L für solche sachen.
Dann Harz nach Anleitung mischen, aufpinseln, CFK Gewebe drauf und am besten als letzte Schicht ein Abreissgewebe grösser als das CFK drauf packen.
Alles gut mit dem Pinsel antupfen das es gut getränkt ist. (schwierig zu beschreiben. für mich ist das immer so ein Matter glanz)
Aushärten lassen, und am schluss das Abreissgewebe abziehen. So hast du auch gleich wider eine saubere Fläche auf die du ohne vorbehandlung kleben kannst.

Grüsse Christian
 
danke christian für deine ausführliche anleitung :D

@Eisvogel, ja das modell hat gesteckte flügel, das problem ist aber dass die ganze konstruktion der flächensteckung an einer nur papier-dicken gfk struktur angeklebt ist, das gfk ist dünn genug dass man es sogar von hand zerdrücken kann. die vordere steckung ist dann auch noch mit einer 3mm pappel mit dem motorspannt verbunden, die hintere steckung hat gar keine verbindung... auf anderen foren sieht man gut wie jeweils das gfk förmlich abreisst und somit die flächen dann zusammenfalten, die pappelverbindung bringt nichts da sie durchlocht ist.
 
Wenn Du das Material noch nicht hast, würde ich kein Carbon nehmen. Du verlegst damit die Schwachstellen an den Übergang vom dicken Carbonlaminat zum dünnen GFK.

Ohne den Ausbau des Rumpfes im Detail zu kennen, würde ich zwischen den Krafteinleitungspunkten Glas-UD-Band oder Rovings nehmen und ein dünneres Glasgewebe (105er Atlas lässt sich sehr gut drapieren) abgestuft in mehreren Lagen darüber laminieren. Dadurch gibt es keine schroffen Übergänge, wo später Risse entstehen können. Wenn Du Carbon nimmst, muss das alle Kräfte aufnehmen können und es entstehen Spannungspitzen am Übergang zu der dünnen Glasstruktur.

Ansonsten, wie bereits oben beschrieben vorgehen.

Viel Erfolg…
 

Gideon

Vereinsmitglied
das problem ist aber dass die ganze konstruktion der flächensteckung an einer nur papier-dicken gfk struktur angeklebt ist, das gfk ist dünn genug dass man es sogar von hand zerdrücken kann.

Ich empfehle ebenfalls, hier stattdessen Glas zu verwenden. Frank hat bereits sehr gut beschrieben, warum.
 
dann kennst Du auch den Thread:
Schon traurig, das sowas 2021 verkauft wird
Ja den Thread kenn ich auch, es wird eigentlich überall berichtet dass die Zero zu schwach gebaut ist... aber immerhin wir modellbauer können das problem ja lösen ;)

interessanterweise ist dies nur bei der Zero so, mustang spitfire thunderbolt haben das problem nicht, die sind absolut top...
corsair und fw weiss ich nicht.

Schon traurig, das sowas 2021 verkauft wird
das wird gefühlt immer schlimmer, vermutlich weil menschen weniger ausgeben wollen:confused:... dann leidet halt die qualität.
vor 10 jahren war es undenkbar nen voll gfk flieger für 1000$ zu kaufen, heute werden sie dir schon nachgeworfen.
 

spitty

User
Ich hoffe, die „Inverkehrbringer“ haben eine gute Betriebshaftpflichtversicherung und bekommen es
für sich moralisch geregelt, wenn jemand durch diesen Präzisionsschrott geschädigt wird oder ums Leben kommt.
Wenn Dir inflight die Flächen brechen, wird ein Gutachter bestellt, dann wird dieser Qualitätsmangel
als ursächlich für den Schaden festgestellt werden.
Dachte, das sei so langsam abgestellt…
Auch die große Hangar 9 Mustang ist etwas schwach konstruiert. OK, manche Bolzen da auch rum, das es einen wundert,
das die das überhaupt so lange mitmachen.
Schwierige Situation für die Hersteller, wenn da einer 10 und mehr g zieht.
Aber gut, dass Du es nicht so hinnimmst und sie verstärkst, lohnt sich ja bei ihr, ist ja ne hübsche Zero:)
 
ehrlich gesagt, ich hab noch nie ein "bezahlbaren" arf flieger ohne modifikationen in die luft gelassen, die einen brauchen was mehr andere weniger...

so ein beispiel: hab vorsorglich die höhenruder und das seitenruder bei der toprc spitfire verstärkt, so wie die spitfire gebaut ist, zusammen mit der ultraleicht bauweise schreit es ja nur nach ruderflattern.
anderes beispiel, so wie das fahrwerk laut toprc montiert werden soll bei der mustang, das kann nicht halten... einfache 10mm blechschrauben, als ob...


ich denk mir halt nur: wer ARF kauft sollte bisl hirn und verstand dabei haben, sind ja keine spielzeuge sondern 15kg klötze mit drehenden rasierklingen an der spitze
 
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