*** BH L-39 Albatros / EDF 100mm - ein Evergreen ***

hps

Vereinsmitglied
Servus zusammen,

seid fast 10 Jahren gibt es dieses Modell und es hat noch immer nichts von seiner AttraktivitĂ€t verloren - ein Dauerbrenner 😉. Auch auf meinem Baubrett hat sich nun eine Black Horse "L-39" verirrt!

Ja, es gibt natĂŒrlich bereits einen sehr ausfĂŒhrlichen Baubericht, dieser ist aber 9 Jahre alt. Zwischenzeitlich gab es einige Änderungen am Modell, ebenso auch viele andere Antriebsvarianten und Optimierungen.

Ich möchte hier mit einem detaillierten Baubericht einige dieser Modifikationen aufgreifen und auch neue Ideen einfließen lassen und versuchen, das hier zusammenzufĂŒhren. Ich hoffe, es gibt noch ein wenig Interesse an einem weiteren Bericht.

Jetgruß Peter
 
Hallo Peter,
ja klar - da lese ich auf jeden Fall mit. Ich habe ja auch immer mal wieder ein Auge auf den Flieger geworfen. Hat halt eine perfekte GrĂ¶ĂŸe und fliegt schön.
Das Einzige, was mich bisher zurĂŒckgehalten hat, war die Tatsache, dass es ein ARF ist. Ich mal geinfach die fertig bebĂŒgelten Dinger nicht und hab noch weniger Lust, Folie runterzuziehen.
Aber wer weiß - Dein Bericht in Verbindung mit irgendeiner Rabattaktion bei einem der ĂŒblichen HĂ€ndler bringt vielleicht so eine L-39 auch in meinen Keller.
Außer dem Umbau meiner MIG 21 auf Turbine habe ich noch kein Winterprojekt... ;)
LG
Michael
 
Auch wenn ich das Modell L39 Allgemein nicht mag, schĂ€tze ich immer deine Bauberichte, mit deiner Beispiellosen Vielfalt von Gimmicks und natĂŒrlich der sauberen AusfĂŒhrung von allem was Du so treibst. Das zu den Feiertagen ist doch wie Weihnachten. Zu dem Dezember Tag ein neues Gimmick das wĂ€re doch was 😂
 

THLD

User
Hallo Peter,
Ich bin natĂŒrlich auch wieder interessierter Mitleser.
Freut mich, dass du wieder ein neues Bauvorhaben beginnst.

Gruß Thomas
 

hps

Vereinsmitglied
Ich habe ja auch immer mal wieder ein Auge auf den Flieger geworfen. Hat halt eine perfekte GrĂ¶ĂŸe und fliegt schön.
Servus Michael,
ja, das hat mich letztlich auch zum Kauf animiert. Zudem fliegt auf unserem Platz keine BH L-39, somit eine nette "ErgĂ€nzung" 😀.

Auch wenn ich das Modell L39 Allgemein nicht mag, ...
Hallo Heiko,
mir ging es eigentlich genau so - aber vielleicht braucht es etwas Zeit und es muss reifen 😄!

Ich bin natĂŒrlich auch wieder interessierter Mitleser.
Hi Thomas,
freut mich, dass du auch wieder dabei bist!

Jetgruß Peter
 

Ripper67

User
Hi Peter
Ja Baubericht ist immer gut.Bin mal gespannt wie Du das mit dem Auslass des Impellers löst da ja die L 39 fĂŒr einen 90 er gedacht ist.Ich bin gespannt.👍
Gruß Michael
 

hps

Vereinsmitglied
Servus Michael,
ja, ich weiß, wird etwas tricky. Hab mir aber schon was ĂŒberlegt - irgendwie wird alles passend gemacht 😀.

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Baubeginn:

ein Unboxing erspare ich euch 🙃, damit ihr aber wißt um welches Design es sich handelt hier ein Bildchen (Bild ist gelinkt!).

L-39-Albatros-1450-mm-schwarz-ARF-Black-Horse-2197359-a198973.jpg

Begonnen wird diesmal mit dem Antriebs-Strang. Bei dieser Maschine ist ja eigentlich alles fĂŒr einen 90er EDF ausgelegt (Einlauf, Schubrohr, EDF-Montage). FĂŒr diese ModellgrĂ¶ĂŸe und -Gewicht paßt aber wesentlich besser ein 100er Impeller. Soweit ich mich erinnern kann war Friedhelm G. einer der ersten, welcher die L-39 erfolgreich auf einen 100er Midi Evo umgerĂŒstet hat. Viele haben das zwischenzeitlich auch gemacht und sind mit diesem Antriebskonzept super zufrieden. Ob dann 8S, 10S oder 12S eingesetzt werden ist Geschmacksache - da hat jeder so seine Vorlieben. Besonders Piloten, welche durch andere Modelle viele 6-Zeller im Einsatz haben tendieren dann eher zur 12S-Version. Auch ich 😉!

Damit ist eigentlich der Antrieb schon definiert. Es kommt ein WeMoTec Midi 100 mit HET 700-75-1050 an 12S zum Einsatz. Ja, ein eher starker Antrieb, es muss dann aber auch fĂŒr die notwendige Luft gesorgt werden. Dazu spĂ€ter mehr! Zuerst mal zum Impeller und elektr. AnschlĂŒssen.

Markus hat mich bei seinem Selbstbauprojekt mit seinem Motoranschluss inspiriert. Ist zwar nicht mehr ganz neu, heute kann man das aber mit den modernen Werkzeugen/Maschinen natĂŒrlich elegant lösen 😉. Also 0,5mm Kupferblech organisiert, etwas gezeichnet und gefrĂ€st, ebenso aus 0,3mm durchsichtiger Kunststoffolie die IsolierplĂ€ttchen gefrĂ€st und das mal verklebt:

Bild004a.JPG


Dann werden 4mm Goldkontaktbuchsen aufgelötet, "verschrumpft" und mit Gewebeband und FlĂŒssiggummi alle blanken Teile isoliert.

Bild008a.JPG


Letztlich wird das "Konstrukt" mit den MotoranschlĂŒssen verlötet und genau hinter einem Stator bĂŒndig fixiert.

Bild012a.JPG


Denke, das ist aus aerodynamischer Sicht ganz vernĂŒnftig gelöst. Ich bin zufrieden 🙂.

Bild013.JPG


Zum Schluss wird noch ein Abströmkörper aufgeschoben, somit sind auch die Anschlusskabel verdeckt.

Bild037.JPG


Stay tuned &
Jetgruß Peter
 

max-1969

User
Hallo Peter!
Freut mich, dass mein "Motoranschlusskonzept" (was fĂŒr ein Wort :rolleyes:) Dich inspiriert hat. Das FrĂ€sergebnis sieht bei Dir deutlich besser aus als bei meinem Versuch. Sehe Du hast hier auch ein deutlich schöneres StĂŒck Kupferblech verwendet als ist.
Darf ich fragen, welche FrÀswerte Du verwendet hast und mit welchem FrÀser Du gearbeitet hast? Gleich auf volle Tiefe zugestellt?
Danke fĂŒr die Info.
 

hps

Vereinsmitglied
So, weiter geht es mit kleineren Arbeiten wie dem Befreien der diversen Öffnungen von der BĂŒgelfolie. Bei den Öffnungen fĂŒr die RadkĂ€sten habe ich auch versucht die Folie um/auf die StirnflĂ€chen zu bĂŒgeln:

Bild025a.JPG


Dann wurde es heftig - es mußte unbedingt das "Einlaufteil" entfernt werden. Erstens ist dieser Einlauf suboptimal und zweitens bekommt man sonst das Schubrohr nicht raus, welches ja nicht verwendet werden kann. Das Teil war dermaßen gut eingeklebt und so schlecht zugĂ€ngig und fummelig, dass mich das ĂŒber 1 Std. gekostet hat 😜:

Bild019.JPG


Nach mĂŒhsamen FrĂ€sen und Schleifen sieht das jetzt einmal so aus. FĂŒr "open duct" werde ich wohl mit einem Einlauftrichter arbeiten mĂŒssen - mal schauen:

Bild021a.JPG


Nun musste das Montagebrett fĂŒr den Impeller reduziert werden, um statt des 90er den 100er EDF einbauen zu können. Ebenso mußte der halbrunde Spant vergrĂ¶ĂŸert werden. Da dann nicht mehr viel Substanz ĂŒbrig blieb, habe ich mir rasch eine Schablone fĂŒr einen "Hilfsspant" gemacht:

Bild029a.JPG


Diesen dann gescaned, gefrĂ€st und so den ursprĂŒnglichen Spant verstĂ€rkt - das hĂ€lt nun wieder super.
Da ich aus Gewichts-/SchwerpunktgrĂŒnden den Impeller auf jeden Fall weiter zurĂŒcksetzen werde, habe ich das Montagebrett unten mit einem 6mm Pappelsperrholzbrettchen aufgedoppelt und eine Einschlagmutter eingesetzt. Dann zeichnete ich mir ein verlĂ€ngertes Montagebrett mit den notwendigen Bohrungen und frĂ€ste dieses aus einer 2mm Carbonplatte. Diese wurden dann auf das verstĂ€rkte Montagebrett aufgeschraubt.
Die Bohrungen fĂŒr die Impeller-Befestigung fertigte ich noch nicht an - dies wird dann spĂ€ter mit dem Impeller/Schubrohr abgestimmt:

Bild033a.JPG


Morgen wird es dann mit der "Auslass-DĂŒse" weitergehen; fĂŒr einen 85mm Auslass ist da einiges zu tun 😉. Und letztlich muss noch ein Schubrohr angefertigt werden.

Schönen Abend &
Jetgrtuß Peter
 

hps

Vereinsmitglied
Weiter geht's! Heute habe ich mich mal um das Schubrohr und um die Nozzle gekĂŒmmert. FĂŒr die Herstellung des Schubrohrs verwendete ich wieder "ConeLayout". Ich habe den Bau von Schubrohren mittels "ConeLayout" schon mehrfach in meinen Bauberichten dokumentiert. Da aber auch immer wieder neue Leser dazukommen und das evt. nicht kennen, hier nochmal kurz die Vorgehensweise:

"ConeLayout" ist eine Software, mit der man sich eine Schablone fĂŒr ein Schubrohr erstellen und diese dann auf Din A4 BlĂ€tter ausdrucken kann (die A4 BlĂ€tter mit Schnittmarken werden dann einfach miteinander verklebt). Mittels dieser Schablone wird nun aus entsprechender Folie (ich verwende 0,2mm) das Schubrohr mit einem langen Alulineal und scharfen Messer bzw. die leicht runden Stirnseiten mit einer Schere ausgeschnitten.
Achtung: Will man die Folie/Rohr dann einfach ĂŒberlappend verkleben, so gibt man ca. 20-30mm in der Breite dazu!!!

Ich fertige mir aber dann noch einen schmalen Streifen (30mm) mit etwas SchubrohrlĂ€ngen-Übermaß an. Dieser dient zum Verkleben an der Außenseite. Mit UHU-Por diesen Streifen also einmal an einer LĂ€ngsseite außen verkleben (15mm ĂŒberstehen lassen). Dann wieder beide zu verklebenden Seiten mit UHU-Por einstreichen, ablĂŒften lassen, zwei weitere HĂ€nde holen 😀, zusammenrollen und die zwei LĂ€ngsseiten bĂŒndig zusammenstoßen lassen und verkleben.
Es empfiehlt sich ĂŒbrigens beim Verkeben mit UHU-Por die zu verklebenden Stellen leicht anzuschleifen und mit NitroverdĂŒnnung oder fettlösendem Mittel abzuwischen!

Zum VerstÀrken des Rohrs klebe ich meist noch ein durchsichtiges Gewebeband rundherum.

Bild046a.JPG


In das Schubrohr noch die drei Laschen einschneiden und zur Probe einmal aufschieben - paßt saugend rauf!

Bild047.JPG


Nun geht's an die Nozzle. Mit kleinem FrĂ€ser wird einmal grob das "Innenleben" entfernt. Dann muss auch noch der Nozzle-Spant im Durchmesser vergrĂ¶ĂŸert werden - also auch hier ungefĂ€hr anzeichnen, mit FrĂ€ser Material entfernen und mit kleinem Walzenschleifer alles sauber verschleifen:

Bild018a.JPG


Dann muss auch noch der rumpfseitige Spant um dieses Maß bearbeitet werden.
Damit ich das nun deutlich dickere Schubrohr (100 statt 90) ĂŒberhaupt einschieben kann, habe ich kurzerhand die obere Ebene hinter der Kabinenhaube entfernt - kann ich spĂ€ter bei Bedarf ja jederzeit wieder leicht modifiziert einkleben:


Bild042a.JPG


Nun wird die Nozzle solange mit dem Walzenschleifer angepaßt, dass das Schubrohr saugend durchgeht. Die Impeller-Position wird ĂŒberprĂŒft, dann der Überstand des Schubrohrs angezeichnet und mit Nagelschere abgeschnitten. Oben und unten kann die Nozzle noch immer gut mit zwei kleinen SchrĂ€ubchen gesichert werden:

Bild060a.JPG

Bild054.JPG


Nun werden alle Stellen, welche spÀter evt. einsehbar sind, noch mattschwarz lackiert/gestrichen - gefÀllt mir so besser!

Bild062a.JPG


Bild063.JPG


Auslassdurchmesser ist 85mm, SchubrohrlĂ€nge ist 600mm. Als nĂ€chstes muss ich mir einen 100er Einlauftrichter anfertigen und ein ca. 40mm langes DistanzstĂŒck. Als zwei Teile ist das wesentlich einfacher zum Installieren und nicht so sperrig.
Jetzt ist aber Wochenende, Montag geht's wieder weiter 😉.

Stay tuned &
Jetgruß Peter
 
Zuletzt bearbeitet:

max-1969

User
Kurze Frage Peter ... ich war immer der Meinung, dass ein Schubrohr möglichst gerade enden soll, um kein Schiebemoment zu bekommen.
Hier ist das Schubrohr ja schrĂ€g abgeschnitten und mĂŒsste eigentlich ein Moment auf "tief" erzeugen.
War das bewuust, oder "braucht" die L39 das aus irgend einem Grund (original beim Bausatz ist es ja auch schrÀg)? Oder ist das bei der L39 so gering, dass es kaum auffallen wird?
 

hps

Vereinsmitglied
Servus Markus, nur weil das Ende des Schubrohrs etwas schrĂ€g ist erzeugt das noch kein merkbares Moment auf "tief". Aus der Turbinenfliegerei weiß ich, dass viele der Kollegen, welche eine L-39 fliegen das auch so ausgefĂŒhrt haben und dass das völlig problemlos ist. Zudem sieht das mMn so auch besser aus. Das original Schubrohr von BH ist ĂŒbrigens gerade ausgefĂŒhrt, nur die Nozzle hat die typische Kontur der manntragenden L-39 Albatros!
So sieht das jetzt bei mir aus:

Bild065a.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach nur genial Peter, der Winter hat noch nicht richtig angefangen
und Du bist schon am 2.Bauprojekt 😃
Ich habe mich noch nicht einmal entschieden was ich diesen Winter bauen soll 😆
Immer wieder klasse das man bei Deinen Berichten jedes mal was lernen kann.

Gruss Thomas
 

hps

Vereinsmitglied
Servus Thomas,
danke fĂŒr die netten Worte. Ja, die L-39 wurde „eingeschoben“, da mein ursprĂŒnglich geplantes Winterprojekt (Rafale) nicht lieferbar ist. Da ich aber Antrieb, Regler und Servos schon lagernd hatte, bin ich auf die L-39 ausgewichen. Sie stand schon seit einiger Zeit auf meiner „todo-Liste“ 😃. Vor allem das Antriebskonzept hat mich gereizt und man kann eigene Ideen einfließen lassen. Macht mir großen Spaß sie aufzubauen und freue mich, wenn mein Bericht Anklang findet und fĂŒr einige von Interesse ist.
Jetgruß Peter
 
Servus MĂ€nner,

ich kann das nur bestĂ€tigen, die L 39 ist ein toller "Evergreen", obwohl ich anfangs lange von dem "folierten Spreiselkasten" Abstand genommen habe. Erst als sie im Finish der Biele Albatrosy, mit dem hohen Weißanteil, erhĂ€ltlich war, habe ich zugeschlagen. Mit diesem Finish ist sie deutlich weniger fĂŒr hĂ€ssliche "Altersfalten" anfĂ€llig :cool: Und ja, man kann das Modell sehr individualisieren. Meine L 39 wurde ebenfalls auf einen grĂ¶ĂŸeren Antrieb umgebaut, wenn auch nicht ansatzweise so perfekt, wie das Peter macht. Das Ergebnis ist fĂŒr mich jedenfalls zufriedenstellend. In der nĂ€chsten Jet Power erscheint ein kleiner Bericht, natĂŒrlich nicht so ausfĂŒhrlich, wie Peter hier seine Arbeiten veröffentlicht.

Mit besten FliegergrĂŒĂŸen
Rainer
 
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