BIG-BOW

UweH

User
Aber was kompensiert dieses zusätzliche Moment?

Hallo Klaus,

bei richtiger Länge und Position der Klappe gibt es keinen zusätzlichen Moment, die Kompensation erfolgt innerhalb der Klappe.
Der innere Klappenteil erzeugt ein aufnickendes Moment, der äußere Klappenteil erzeugt ein abnickendes Moment und dazwischen ist ein Bereich neutral, die Übergänge sind fließend. Die Momentenbilanz für den Flügel ist damit bereits innerhalb der Klappe ausgeglichen.

Damit das funktioniert müssen Pfeilung, Streckung und Klappenlänge aufeinander abgestimmt sein, das geht im Ranis schon nicht schlecht, mit Feintuning im FLZ_Vortex wird es dann ziemlich genau, XFLR5 kann es wegen der Berücksichtigung der Grenzschichteinflüsse eventuell noch genauer, aber man muss beim Stabilitätsmaß wissen womit man welche Pfeilung und Streckung fliegen kann.
Wenn es nicht genau passt kann man mit den anderen Klappen nachregulieren.
Mit 6 Klappen wie beim Big Bow hier hat man mit der Aufteilung der 4 Innenklappen noch etwas mehr Spielraum zum nachregulieren ohne das Höhenruder der Außenklappen dafür benutzen zu müssen.

Mein Satz mit der Momentenwirkung zielt darauf ab, dass man immer wieder den Irrglauben liest dass z.B. bei einer Horten mit ihrer starken Schränkung der Außenflügel Abtrieb und der Innenflügel Auftrieb erzeugt und der Ausgleich dieser Auftriebsanteile um den Schwerpunkt das Flugzeug stabilisiert.
Das ist aber nicht so, bei einer Horten erzeugt der gesamte Flügel in fast allen Flugzuständen Auftrieb, die Stabilisierung erfolgt über den Momentenausgleich, der sich aus den Profil- und Schränkungsmomenten zusammen setzt.
Wenn man das nicht verinnerlicht und in Auftriebsanteilen statt Momenten denkt versteht man die Klappenwirkung beim Nurflügel nicht richtig und kann deshalb nicht zielgerichtet auslegen, man ist dann aufs rumprobieren angewiesen.

Edit: Apropos rumprobieren, das geht im Ranis ganz schnell und einfach. Wenn man einen z.B. 15° zurück gepfeilten imaginären Pfeil mit Streckung 12 eingibt und bei fixem Stabilitätsmaß die Klappenlängen und -aufteilungen variiert, kann man mit simulierten Klappenausschlägen von z.B +/- 5° an der Wirkung auf den Auftriebsbeiwert cA die Klappenwirkung gut ablesen ...Stichworte aufnickend (mehr cA), abnickend (weniger cA) neutral (keine cA-Veränderung)

Gruß,

Uwe.
 
Zuletzt bearbeitet:

husi

User
Hallo Uwe,
auch wenn wir jetzt den tollen Bericht über den BIG-BOW verwässern...
dass man immer wieder den Irrglauben liest dass z.B. bei einer Horten mit ihrer starken Schränkung der Außenflügel Abtrieb und der Innenflügel Auftrieb erzeugt
Das hatte ich früher auch geglaubt. Dann hast du mir es erklärt. Danke

Nun stelle ich es mir so vor:
Wenn auf ein Schiff eine schwere Ladung ruckartig nach vorne gebracht wird, ist kurzeitig das Moment nicht mehr ausgeglichen. Das Schiff neigt sich nach vorne und taucht dadurch mit dem Bug tiefer in das Wasser ein (und erzeugt mehr Auftrieb). Gleichzeitig ist das Heck weniger tief im Wasser und erzeugt weniger Auftrieb. ABER das Heck erzeugt noch immer Auftrieb! Nur die Auftriebsverteilung und die Längsneigung sind nun eine Andere als vorher. Was noch immer gleich ist, ist die Summe des Auftriebes, weil die Ladung ja nur verschoben wurde, aber nicht über Bord gefallen ist. :)

Viele Grüße
Mirko
 
Hallo Klaus,

bei richtiger Länge und Position der Klappe gibt es keinen zusätzlichen Moment, die Kompensation erfolgt innerhalb der Klappe.
Der innere Klappenteil erzeugt ein aufnickendes Moment, der äußere Klappenteil erzeugt ein abnickendes Moment und dazwischen ist ein Bereich neutral, die Übergänge sind fließend. Die Momentenbilanz für den Flügel ist damit bereits innerhalb der Klappe ausgeglichen.

Damit das funktioniert müssen Pfeilung, Streckung und Klappenlänge aufeinander abgestimmt sein, das geht im Ranis schon nicht schlecht, mit Feintuning im FLZ_Vortex wird es dann ziemlich genau, XFLR5 kann es wegen der Berücksichtigung der Grenzschichteinflüsse eventuell noch genauer, aber man muss beim Stabilitätsmaß wissen womit man welche Pfeilung und Streckung fliegen kann.
Wenn es nicht genau passt kann man mit den anderen Klappen nachregulieren.
Mit 6 Klappen wie beim Big Bow hier hat man mit der Aufteilung der 4 Innenklappen noch etwas mehr Spielraum zum nachregulieren ohne das Höhenruder der Außenklappen dafür benutzen zu müssen.

...........................
Gruß,
Uwe.

Ergänzend:
An den äußeren Klappen wäre nur ein sehr geringer Klappenausschlag nach unten nötig gewesen. Die mittleren Klappen müssen um ein Vielfaches mehr nach unten gefahren werden und sind daher deutlich weniger heikel einzustellen.
Wie praxisnahe die erwähnten Programme (richtiger Fütterung vorausgesetzt) sind, wird deutlich wenn ich auf meine Fernsteuerung sehe und feststelle, dass nach wie vor alle Trimmungen auf 0 stehen, und selbst die Kompensation der Bremsklappen nicht verändert werden musste.

LG Franz
 

reinika

User
Gratuliere, Franz!
Das Teil liegt phantastisch in der Luft! 😘 Der Bausatz kann kommen.
 
Heute gabs ein paar Tests kurz vor Sonnenuntergang.
Auf das für den Erstflug eingeladene Zusatzblei konnte verzichtet werden, mit neuer, reißfesterer Schnur (50 m) gehen die Hochstarts am doppelten RES-Gummi richtig hoch, die knapp 85 m reichten nicht aus um (zumindest in der Luft;)) strukturelle Probleme zu provozieren, die Bremsklappen-Scheunentore sind genial wirksam, einfach einstellbar und machen den Flügel super sichtbar.

@ Michael: Rollen kann er auch:


LG Franz
 

Modellflieger0

User gesperrt
Fliegt wirklich Klasse! Gratuliere.

Was mich und andere warscheinlich auch, ist, wie windempfinslich ist denn das Modell. Bis zur welcher Gescgwindikeit lässt sich der Bis vernünftig einsetzen?

Gruß Roland
 

fiepsi

User
Hallo Franz!

Sehr schönes Video, das die Leistung/Thermikempfindlichkeit und die angenehmen Flugeigenschaften gut zeigt.


LG Michael
 
Hallo Roland!

Ausgelegt ist der Big-Bow für brauchbares Gleiten bei knapp 20 m/s. Etwas angedrückt wird er bei mehr Sinken natürlich auch noch schneller. Die Mindestgeschwindigkeit, mit ca. 10 mm gesetzten Klappen, dürfte bei knapp 5 m/s liegen. Die Werte habe ich nicht nachgemessen, subjektiv beurteilt sollten sie aber nicht allzu realitätsfern sein (Aktionsradius aus bekannter Höhe und "Hubschrauberlandungen" bei 5 m/s Wind).
Hochstarts habe ich bisher bis ca. 5 m/s Windgeschwindigkeit probiert. Bei mehr Wind lassen sich die knapp 1 m² Flügelfläche mit nur einer Hand nicht mehr bändigen. Bei Wind am Hang konnte ich ihn leider noch nicht ausprobieren.

Beim kleinen, viel filigraner dimensionierten Bruder, nf-rob, habe ich Hochstarts auch schon bei deutlich mehr Wind durchgeführt. Auch am Hang bin ich den nf-rob, trotz seiner nur 10 g/dm², schon bei jenseits von 10 m/s geflogen.

Lg Franz
 
Super das Teil! Was mir auffällt: er schiebt immer ein bischen nach außen bei QR-Ausschlag. Wie wär´s mit einem angelenkten Seitenruder?

/Bernd

Hallo Bernd!
Danke!
Der negativen Einfluss auf die Flugleistung dürfte sich halbwegs in Grenzen halten.
Dass ich es am Samstag nicht aus der Hand in die Thermik geschafft habe, lag vielleicht auch ein bisschen an der Jahreszeit. Die bei der herrschenden Wetterlage und bei bereits flacher Sonneneinstrahlung erreichten Flugzeiten stimmen mich aber sehr optimistisch für zukünftige hand launch Versuche.:D
Nichtsdestotrotz, ein angelenktes Seitenruder ist immer eine Option.

Lg Franz
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Wäre es eigentlich auch möglich den Big-Bow mit Winglets zu bauen. Finde den Flügel sehr schön - aber das abgesetzte Seitenleitwerk sagt mir gar nicht zu... 😵
 

UweH

User
Was mir auffällt: er schiebt immer ein bischen nach außen bei QR-Ausschlag

Hallo Bernd,
das ist mir nicht aufgefallen, ich finde das Schieben aus dem negativen Wendemoment ist sehr gering ausgeprägt.
Was mir auffällt ist ein Schieben im Kreisflug, also nachdem der Querruderausschlag wieder zurück genommen ist. Das ist bei einem Pfeilflügel ganz normal, es kompensiert die unterschiedliche Anströmgeschwindigkeit zwischen kurveninnerem und kurvenäußerem Flügelteil. Ich denke nicht dass es eine signifikante Widerstandseinsparung bringt wenn man das Kräftegleichgewicht im Kreisflug durch manuellen Seitenruderausschlag aus dem Augenschein des Piloten heraus verschiebt.
Ein angelenktes Seitenruder bringt auch beim Brett Vorteile, eventuell müsste man dann etwas V-Form erhöhen um die Wirksamkeit zu verbessern, die hängt beim Brett stärker mit der V-Form zusammen als beim Leitwerker.

Gruß,

Uwe.
 
Wäre es eigentlich auch möglich den Big-Bow mit Winglets zu bauen. Finde den Flügel sehr schön - aber das abgesetzte Seitenleitwerk sagt mir gar nicht zu... 😵

Hallo Kampfkoloss!

Der Leitwerksträger und die Randbögen wären abnehmbar, die V-Form und die etwas geringe Schränkung halten mich von Versuchen mit Winglets allerdings ab.
Lieber eine Flügel der nicht jedem gefällt, als einen Flügel der herunterfällt :) .

Lg Franz
 

DavidSt

User
Hallo an alle bezüglich Material-& Frästeilebausatz für den BigBow

Ich bin gerade am finalisieren der letzten Teile für den BigBow. Um den Anfragen beim NFROB nachzukommen, wird der reine Frästeilesatz um einen Material-Satz (bestehende aus allen Kohlefaserrohren) und noch ein paar Optionen ergänzt.

Wenn jemand Interesse an einem Material-& Frästeilebausatz für den BigBow hat, dann schreibt mir bitte einfach eine PN (inkl. Mail-Adresse=> ich schicke euch entsprechende Infos (Details über den Inhalt usw.) zu.

Ihr könnt dann entscheiden, ob das so für euch passt.

beste Grüße
David
 
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