Bin ich etwa "doof" oder was?

wini

User gesperrt
Jetzt klärt mich doch bitte, bitte mal auf.

Sind die meisten Modellflieger(Bürger)Millionäre oder so reich wie die Politiker das annehmen?

Blickt man in die diversen Foren, so beschleicht mich das Gefühl das „ärmste Schwein“ Deutschlands zu sein. Dabei dachte ich, mit meiner Frau gemeinsam mit rund 4000 € Netto nicht zu den allerärmsten zu gehören.
Liest man aber, wie die meisten anscheinend so locker mal 5000 € und noch mehr für ein Modell hinblättern, ohne das es den Anschein hat weh zu tun, dann, ja dann frage ich mich wer oder was bin ich.
Zum Beispiel mal Segler, da wird die zigste B4 angepriesen die laut „Forumswerbebeiträge“ ewig oben bleibt, rund 1000€, man muß sich das mal auf der Zunge zergehen lassen, das sind in DM umgerechnet rund 2000 DM für einen Bausatz!
Bei Ebay kürzlich für einen Segler zwar fertig knapp 5000 €, rund 10 000 DM , da bleibt mir einfach die Spucke weg bei diesen Preisen!
Ladegeräte so ab 250 € aufwärts, (500 DM) hat man ein günstigeres die es fast nicht mehr gibt ist man nicht „in“.
Kürzlich bei einem Fachhändler entdeckt, 10 Ruderhörner von MPX, diese Spritzdinger (Herstellungspreis max. 10 Cent rund 5 Pfennig) Europreis 5,50 umgerechnet rund 11 DM!
Auf die Frage, wie er diesen Preis ohne „Gewissenskonflikte“ vertreten kann meint er dies sei doch angemessen!
Lebe ich da wirklich so neben der „Spur“ dass ich da nicht mehr ganz mitkomme?
Gibt es da wirklich so viele, bei denen Geld keine Rolle mehr spielt oder brauchen das so viele um auf dem Platz der „Größte“ zu sein?

Was und wie denkt Ihr darüber?

Es grüßt, ein zumindest „verwirrter Modellflieger“ :confused:
 
Das liegt aber nicht am Euro: Die MiG29 von Fiber-Classics (jetzt: Composite-arf) kostete schon vorher 15.000.-DM.
Im Kunstflug-Forum diskutieren etliche den Bau einer (zugegeben sehr schönen *neid*) Extra von Composite. Offensichtlich gibt der Markt die Preise her. Und dann wäre es doch dumm darauf zu verzichten bzw. ist es legitim sie zu nehmen.

Ich denke, die Erbauer haben entweder ihr Häuschen schon bezahlt, oder wohnen noch im Hotel Mama.
 
Wenn von Deinen 4000EUR im Monat nichts übrigbleibt, hast Du entweder einen extrem teuren sonstigen Lebensstil (sprich andere Prioritäten), hast eine sehr teure Wohnung/Haus oder zahlst (wie z.B. ich) ein Haus ab. Da ist dann schon die Hälfte des Geldes weg.

Wenn man "nur" 500EUR im Monat weglegt, kann man sich solche Kisten locker leisten. Wenige Leute kaufen sich davon mehrere im Jahr...
 
Hallo "verwirrter"

Du machst Dir das Leben selbst schwer, wenn Du immer noch in DM rechnest.

Es gibt keine DM mehr!!!

EUR 2,80 sind nicht DM 5,60 sondern der Gegenwert eines Glas Weizenbier in einem nicht sehr teuren Biergarten.

Gewöhn dich an den Euro, dann geht manches leichter.

Im übrigen werden in anderen Hobbys weit mehr Euronen umgesetzt:

Autos frisieren, Oldtimer restauriern, Segeljachten, Kreuzfahrten...

Der Modellbau bietet die Möglichkeit, auch mit wenig Geld Spass zu haben, das schliesst nicht aus, auch mit mehr Einsatz Spass zu haben.

Gruß Stephan

[ 16. Juni 2004, 10:15: Beitrag editiert von: S.H. ]
 
Servus Wini,

warum regst du dich auf?
Wieviele Leute fahren einen Porsche, obwohl es auch ein Golf täte?!?
Mein Gott, das ist nicht unbedingt die Frage des Geldes.
Es gibt unzählige Modellflieger, die Asche in rauhen Mengen haben, trotzdem aber Spaß an billigen, kleinen Styroflugmodellen.

Die nächste Frage ist die des Qualitätsbewustseins:
Es ist doch ganz normal, daß in ein großes Modell gescheite Servos gehören. Ebenso die teure Weiche und der PCM-Empfänger.
Da habe ich mir einmal gedacht, ich könnte etwas Sparen. Habe günstigere Servos genommen, die aber nach 3 Wochen gegen gescheite ausgetausch wurden. Habe die billigere Akku-Weiche genommen, die meinem damaligen Modell das Leben kostete.
Seitdem kaufe ich mir ein Modell, und sei es auch seeeehr teuer, wenn ich auch das Geld für die dazugehörenden Innereien habe.
Teures großes Modell - teure Einbauten.
Wer das Gegenteil behauptet, lügt!
In unserem Verein "fliegt" ein Sopwith Camel mit drei Metern Spannweite und Standardservos.
Die haben schon am Boden ihr Mühe, die Ruder auf neutral zu halten!! Kann es das sein?

Sparen werde ich nicht mehr. Irgendwann kommt du zu einem Punkt, an dem nur noch das teure Zeug deine Ansprüche erfüllt. Das hängt ab von deinem Können, deiner auf auf dem Platz verbrachte Zeit und deinem Ziel (was will ich erreichen?).
Habe ettliche Modelle, die günstig waren. Die nehme ich trotzdem gerne mit raus, aber nur um mal so eben schnell "einen fliegen zu lassen".
Etwas dabei lernen oder mich weiterentwickeln werde ich dabei nicht, obwohl das eines meiner Ziele ist.

Zu dieser angestrebten Weiterentwicklung gehört für mich eben ein schnelles, kräftiges Digitalservo eines namhaften Herrstellers auf dem Seitenruder. Weil es da eben das billige, 5-kg-Servo nicht tut!
Das Modell ist groß, und da gehört nun mal ein 80-ccm-Boxer rein, und kein 40er Magnum!

Ich träume schon von meinem nächsten Modell, was in der Grundausstattung schon sehr teuer ist. Dabei soll es aber nicht bleiben.
Jedoch wirft mein nächstes Projekt soviel Geld ab, daß ich davon ein halbes Jahr lebe, ohne einen Finger krumm machen zu müssen.
Einige kleine Aufträge zwischendurch finanzieren mir Luxus und Hobby. Ausserdem bin ich oft zu Hause bei Frau und Tochter und nebenbei eben auch oft auf dem Flugplatz. Und wenn ich Geld und Zeit übrig habe, warum nicht?

Ein weiterer Punkt der hohen Preispolitik ist der Euro.
Dazu möchte ich nichts sagen, denn jeder weiß, was Servos in Deutschmark gekostet haben und was sie jetzt in EURO kosten.
Da wir alle aber das Geld dafür bezahlen, wird es sich nicht ändern.

Regt es dich tatsächlich so auf, daß zum Beispiel der Fred mit der Composite-ARF Extra nackig für 1100 US$ ca. 140 Antworten, davon ca. 50% mit "habe ich auch..." so einen Zulauf hat?
Aber, wenn du einmal so ein Modell mit 2,50 oder 3,00 Metern und ab 150ccm aufwärts geflogen hast, das im Messer geht wie auf Schienen, und alle Figuren sauberst durchfliegt, um beim 3D-Flug den Zuschauern den Atem zu nehmen, dann sagst du dir auch: "Mann, ist das geil!!!".
Und das ist es...

Gruß, Stefan
 

Spunki

User
Guten Morgen wini

Das Ganze ist ganz einfach, es ist keine Frage des Einkommens sondern ganz einfach eine Frage der Prioritäten bzw. die Frage "Was ist mir wichtig?"

Siehe dazu auch: http://www.rc-network.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic&f=6&t=000177&p=1

Ein schönes Beispiel dafür ist die Aussage "Ich habe keine Zeit!", hört man doch andauernd, keine Zeit für dies, keine Zeit für das, usw. ... dabei müsste diese Aussage generell richtigerweise heißen: "Mir ist dies nicht wichtig genug!" ... für uns alle hat der Tag genau 24h, für den einen ist es eben wichtig genug, für den anderen eben nicht!

Grüße Spunki
 

ide

User
Hallo Wini,

eine Beobachtung von mir am Hang:
einer fliegt sein GFK Schalentier mit einem breiten Grinsen, der danebenstehende HLG Pilot mit
seinem Balsa-Eigenbau sieht aber auch so gluecklich aus.
Ich will damit sagen, dass die Preisspanne der erhältlichen Modelle sehr gross geworden ist,
der Preis aber nicht unbedingt proportional zum Flugspass ist. Es sollte einem einfach Spass machen. Ist ja ein Hobby. Jeder darf sich kaufen was er will, es gibt aber auch für jeden Geldbeutel gute Modelle, Fernsteuerungen und Ladegeräte.
Ich ziehe für mich die Grenze folgendermassen:
Ich muss nach einem Absturz noch erhobenen Hauptes den Platz verlassen können, d. h.
Ratenzahlung scheidet aus. ;)

Gruss Ide
 
Hallo wini,

in den 70ern und 80ern (des letzten Jahrhunderts...) hatte ich Gelegenheit, mir ein Bild über das Ausgabeverhalten von Modellfliegern zu machen und es fiel mir damals schon auf, daß Leute, die man nicht von vorneherein zu den höheren Einkommensklassen zählen würde, relativ hohe Beträge in ihr hobby investiert haben. Es war und ist also auf jeden Fall auch sehr stark eine Frage der Prioritätensetzung des Einzelnen.

Auf der anderen Seite ist es mir nicht ganz verständlich, wenn man "nur noch in Euro rechnet", denn die psychologische Wirkung der kleinen Ziffern kann verhängnisvoll sein: Auf dem Gehaltszettel ist die Preissteigerung der Euro-Einführung nicht mitgewachsen ( und ein Weizenbier ist hier in der Gegend nicht unter 3,- Euro zu haben!).

Vielleicht haben wir Deutschen hier ein spezielles Problem durch die "einfache" Umrechnung mit dem Faktor 2. Andere Länder mit komplizierteren Umrechnungen haben sich vielleicht früher und intensiver mit der neuen Währung auseinandergesetzt - auf der Ausgaben- UND auf der Einnahmenseite ( in Frankreich waren z.B. die Preise schon zwei Jahre vor Einführung parallel in Euro ausgezeichnet).

Insgesamt, wini, ich fühle mit Dir!

Gruß H. Eberbach

[ 16. Juni 2004, 11:59: Beitrag editiert von: h.eberbach ]
 
Alles vollkommen richtig!

Als ich noch Angestellter war, lagen meine Prioritäten ganz wo anders. Ausserdem hatte ich
nie viel Zeit.

Als mein eigener Chef kann ich mir tagsüber soviel Zeit abzwacken, wie ich meine zu brauchen und soviel zu verkraften ist.
Manchmal muß (kann) ich das Nachts nachholen.
Hauptsache, der Rubel rollt, uns geht es gut und alles hält sich die Waage.
Übrigens sind bei mir die Ausgaben im Modellbau direkt proportional zu den Einnahmen meines Unternehmens. Viele gute Geschäfte - schönes Modell zur Belohnung.

Gruß, Stefan
 

wini

User gesperrt
Hi,

ich muss einige korrigieren, ich rege mich keineswegs auf, bin auch kein bischen neidisch und ich muss es ja auch nicht kaufen.

Was mich verwundert ist, so wie es aussieht, die große Anzahl die sich so einen Luxus einerseits leistet und wie die andere Seite und das beschränkt sich ja leider nicht nur auf den Modellbaumarkt so ungeniert zugreift.

Es stimmt doch einfach das Preis-Leistungsverhältnis nicht mehr oder?

Jch kenne das angeführte Argument „wenn’s der Markt hergibt“, das ist bis zu einem bestimmten Punkt auch in Ordnung. Ob das aber auf Dauer sinnvoll ist, zahlreiche Modellbauhändler bekommen ja die Quittung dafür.

Wäre es nicht sinnvoller mit der Preisgestaltung die „Kirche im Dorf“ zu lassen. Bestes Beispiel, (m)ein Fachhändler: Durch die Preispolitik der „Marktführer“ sind ja viele Dinge fast nicht mehr zu bezahlen. Was mache ich, ich suche günstigere Quellen und wenn der Preisunterschied eine gewisse Schmerzgrenze überschreitet kaufe ich zwangsweise weniger beim Händler.
Die Folge, der Händler erhöht weiter die Preise und verjagt den Rest der Kunden auch noch. Der Ausgang ist doch vorprogrammiert. Aber welcher Nutzen entsteht daraus? Der ist pleite und ich hab keinen Händler mehr!
Sicher dann kommt wieder was Neues usw. bis dann halt die Firmen und davon werden auch Marktführer irgendwann mal eingeholt die Quittung dafür bekommen.
Das mit den Prioritäten ist schon richtig, ich frage mich nur wie Daniel es schaffen will von 4000 € 500 € zu sparen.
Nun lebe ich bestimmt nicht schlecht, aber Haus, 2 schulpflichtige Kinder und ein Auto, da rechne mir mal vor wie ich 500 € im Monat für einen Flieger sparen soll. Ich glaube von Luxus kann da keiner reden.
Vielleicht kannst Du mir Deine Einkaufsquellen verraten?
Stefan, ich glaube, Du bist noch relativ jung, anders kann ich es mir nicht erklären, dass vor Deine Familie das Hobby kommt, zumindest kommt es für mich so rüber.
Würde nicht uns allen, nicht nur im Modellbau etwas mehr Bescheidenheit gut tun als oft sinnlos zu überziehen?
Stephan, meinen Glückwunsch, ich entnehme, dass Dein Einkommen auch 1:1 umgestellt wurde. Meines wurde leider halbiert und deshalb wird solange dieser Zustand anhält sich immer wieder die DM melden.

H.Eberbach, wenigstens einer der mich ein bischen verstanden hat, Danke. Es ist ganz einfach die Gesamtsituation die einen gewissen Frust hervorruft. Das geht beim Einkaufen von „Muttern“ los und endet im Hobby.
Freilich wenn man sich das nicht leisten kann muss man halt aufhören, sagen meistens die, die es sich halt noch leisten können. Sicher ist Hobby immer Luxus und billiger wird auch nichts.
Viele haben doch bei der Umstellung einfach nur das Währungszeichen ausgetauscht und das ist für ganz einfach unanständig.

Fragen Sie mal, den Arbeiter der vor 10 Jahren sich noch einen Segler im Jahr leisten konnte und dem Heute das „Maul sauber trocken“ bleibt.

Jetzt weiß ich nicht ob ich nicht noch mehr „verwirrt“ bin :confused: :confused: :confused:
 

GaMbIt

User
@wini

Ich kann Dich auch gut verstehen, ich denke es ist der allgemeine Frust über den Euro und auch darüber, selbst nicht so viel Geld für sein Hobby zur Verfügung stellen zu können/wollen wie man gern täte.
Ich habe ein anderes Beispiel aus meinem Leben.
Ich bin noch in anderen Foren vertreten und interessiere mich für ein nettes kleines sportliches Auto, welches ich mir gerne zulegen möchte.
In diesem Einschlägigen Forum gibt es eine Scülerin mit 18 Jahren die dieses Auto von ihren Eltern geschenkt bekommen hat. Für mich als "Selbstverdiener" unvorstellbar. Der Schülerin und mir genauso macht dieses Auto Spass.
Der Unterschied denke ich besteht in der Wertvorstellung. Für mich wäre dieses Auto ein Traum. Für die Schülerin ist es ein Geschenk, sie hat dafür nichts geleistet. Ich könnte mich jetzt auch über die vielen Reichen Mitmenschen aufregen die keine Probleme haben ihren Kindern ein Auto zu schenken.
Trotzdem spare ich weil mir das wichtig ist und eine gewisse Priorität besitzt. Frustrierend kann das schon auch mal sein. Aber deswegen in Selbstmitleid versinken würde keinen Sinn und vor Allem keinen Spass machen.

Alles was man sich selbst gönnt macht einen Reich.
Sei es ein billiger Styroflieger oder ein High-Tech Kohle Hotliner...

Man sollte Reichtum nicht am Geldbeutel messen sondern an seiner eigenen Zufriedenheit. Wenn man nicht zufrieden ist kann man ja darauf hinarbeiten. Und allein das bringt schon einen gewissen Grad an Zufriedenheit.

Ich hoffe ich habe nicht zuviel gesülzt.. :D
 
Hi wini,

teils kann ich deine Gedanken nachvollziehen, teils nicht. Bei mir kommt der grosse Frust immer dann auf, wenn ich "Zubehör" einkaufen muss. Da fühle ich mich regelmässig abgezockt. 2 Ruderhörner für 3,5 EUR - niemand kann mir erzählen, dass das "angemessen" ist, auch wenn dafür (vor wieviel Jahren ??) mal Formen erstellt werden mussten. An weiteren Beispielen gibt es keinen Mangel.
Bei den Modellen gibt es auch andere Beispiele: durch Zeitmangel (Familie) habe ich mir vor wenigen Tagen meinen allerersten "ARF" überhaupt gekauft: eine Extra 300 S von Graupner. Normalerweise überhaupt kein Freund dieser Firma, muss ich hier sagen: erstaunlich, dass es sowas für 125.- EUR zu kaufen gibt. Niemals könnte ich für dieses Geld das Holz, Fahrwerk, Motorträger, Tank, Latte, Folie, Klebstoffe, Anlenk- und Zubehörteile für einen Eigenbau kaufen. Von daher: es ist nicht alles schlechter geworden. Ausserdem kann Modellflug auch "süchtig" machen, im Sinne von krankhafter Veränderung der Persönlichkeit mit Auswirkungen auf das soziale Umfeld. Es gibt Fälle, wo sich Personen derart in das Hobby reingesteigert haben, dass Familie, Beruf, Freunde zur Nebensache wurden mit den entspr. Folgen: wirtschaftlicher Ruin, Scheidung, Arbeitslosigkeit.
Der unübersehbare Hang zur Gigantomanie verteuert das Hobby ebenfalls. Und die Bewunderung, die einer B 52 mit 8 Turbinen entgegengebracht wird, spricht Bände (wird natürlich alles mit handelsüblichen servos angesteuert, logo. Mich schüttelt es bei dem Gedanken, wenn so ein Koloss mit 8 auf Höchstdrehzahl rotierenden Wellen und 300 km/h sowie mehreren Litern Kerosin im Bauch mit unseren Spielzeuganlagen gesteuert wird. Das KANN auf Dauer nicht gutgehen - aber okay, ist eine anderes Thema). 3 m Kunstflugmaschinen mit 20 kg und 140 ccm Motoren sind üblich - das gab es vor ein paar Jahren einfach nicht. Wenn sich jemand entschieden hat, soviel Geld zu riskieren -okay. Ich würde das niemals tun. Aber das bedeutet doch nicht, dass man da mitziehen muss. Ich finde den Ansatz von Hr. König, "Elektroflug für kleine Geldbeutel", lobenswert und teile seine Ansicht. Für mich ist und bleibt der Modellbau Hobby, dem ich sehr wohl regelmässig und engagiert nachgehe. Aber ich finde meine Erfüllung eben auch im letzten Schnüffeln in der Abendthermik, wenn noch ein kleiner Bart zu haben ist und mein Modell in der untergehenden Sonne ab und zu verschwindet. Ja - dann bin ich irgendwie auch glücklich mit meinem Hobby. Potenziert wird dieses Erlebnis dann, wenn das Modell unter meinen eigenen Händen erstanden ist.
Zum Geld noch ein Gedanke: wenn ich mit einem Daimler (BMW/Audi) Kombi auf den Platz fahren würde und mich über das teure Hobby beklage, nickt jeder teilnahmsvoll. Es ist ja alles so teuer. Wenn ich stattdessen statt der 45.000 EUR für den Mercedes nur 25.000 EUR für ein gutes, alltagstaugliches Familientauto ausgeben würde, hätte ich 15.000.- EUR auf der Hand. Auch wenn ich vorher damit noch Frau und Kinder beglücke - für das Geld kann ich einige Flieger sehr gut ausrüsten. Wenn das aber tatsächlich jemand durchzieht und mit den tollen Sachen auf den Platz kommt, heisst es sofort: "Mensch, der muss ja Kohle haben. Dem geht es gut. Hätte ich auch gern". Spricht´s, steigt in seinen Oberklasse-Wagen und fährt bekümmert nach Hause.
Und zu guter Letzt: mit einem gemeinsamen Einkommen von 4000.- EUR gehörst du sicher zu den besser gestellten in diesem Lande und wirst dir deine Fliegerei in normalem Ausmass immer leisten können. Und das sei dir auch von Herzen gegönnt.

Gruss,
Peter
 
Servus nochmal,

zu meiner Verteidigung, zum Schutz meiner Familie und zum allgemeinen Verständnis:
Ich bin 32 Jahre alt, stelle mein Hobby keineswegs vor die Familie, sondern kann mir die Freizeit so einteilen, daß sowohl der Modellflug, als auch, und für diese nehme ich mir besonders viel Zeit, die Famiele nicht zu kurz kommen.
Ich bin Selbstständig, meine Frau ist zu 50% berufstätig. Unsere Tochter geht in den Kindergarten.
Wenn sie nach Hause kommt, bin ich in 95% der Fälle zu Hause und kümmere mich um sie.
Wir unternehmen täglich sehr vielmiteinander.
Weil meine Frau eben nur zu 50% arbeitet, zum großen Teil aber auch Nachtdienste dabei sind, welche im Verhältnis der Arbeitszeit schwerer wiegen als Tagschichten, ist sie eben auch oft zu Hause.
Was soll ich sagen? Die üblichen Kaffeekränzchen der Mütter und Ehefrauen, deren Männer auf der Arbeit sind, und erst abends nach Hause kommen, sind nicht mein Ding. Und so geht meine Frau zwei- bis dreimal pro Woche dort alleine mit Anna hin.
Wenn ich am Wochenende auf den Platz gehe (eher selten), dann kommt meine Familie mit.
Dort können sich die Modellfliegerfrauen gegenseitig ihr Leid klagen und die Kinder spielen miteinander.
Arbeitet meine Frau am Wochenende, so nehme ich Anna trotzdem mit auf den Flugplatz, und wir haben einen wunderbaren Tag!
Jetzt erkläre mir bitte, wie es besser gehen könnte?!?
Zu allem Überfluß muß ich ab und zu doch noch etwas tun, um für den nötigen Geldfluß zu sorgen.
Der Messebau, und hier besonders mein Betätigungsfeld, die Konzeption, Planung und die Umsetztung incl. der Bauleitung der Stände findet nur zu bestimmten Zeiten im Jahr statt (Saisongeschäft). Darum habe ich den Rest des Jahres, vor allem im Sommerloch Zeit für meine Familie und meine Hobbys.
Während eben dieser Zeit kann ich aber auch kleine Projekte abarbeiten. Eben, um uns noch dies oder jenes oder mir ein neues Modell zu finanzieren.
Dann setzte ich mich abends an den Rechner, zeichne ein wenig, schicke wichtige Faxe raus, warte auf Antworten, organisiere Leute und tue fürterlich beschäftigt.
Immernoch tagsüber mit der Famiele beschäftigt, verdiene ich so Geld, während andere sich von ihrem Tagesgeschäft erholen.

Uns geht es gut so. Zumal es heute nicht mehr so ist, daß ein Elternteil zu Hause bleiben kann, um sich um die Kinder zu kümmern. Zumindest ist es oft so.
Dafür reicht die Kneete eben nicht mehr aus.
Häuschen, Auto, Famielenleben sind sehr teuer geworden. Eben fast schon Luxus...
 
Original erstellt von wini:

Das mit den Prioritäten ist schon richtig, ich frage mich nur wie Daniel es schaffen will von 4000 € 500 € zu sparen.
[/QB]
Wir geben derzeit 50% unseres Gehaltes für unser Haus aus, wenn ich mir stattdessen eine (große) Wohnung gemietet hätte, wäre sicher mehr als 500EUR (zusätzlich zu meinem jetzigen "Spielgeld") übrig.
Meine Priorität lag einfach darauf, ein großes Haus mit viel technischer Spielerei zu haben und dann (ohne Eigenkapital) keine 20 Jahre abzahlen zu müssen, und zwar mit weit unter 30. Insofern muß ich viel abzahlen. Auch deswegen fliege ich fast ausschließlich Plastik...

Auf eine genaue EA-Rechnung mußt Du allerdings verzichten ;)

Wie können denn andere Familien mit 2000EUR und weniger auskommen? Also müßtest Du 2000EUR sparen können.

Original erstellt von wini:
Vielleicht kannst Du mir Deine Einkaufsquellen verraten?[/QB]
Nein ;)

[ 16. Juni 2004, 14:04: Beitrag editiert von: Daniel Rinninsland ]
 
Aber ich kann es...

Früher war es so (kenne ich aus persönlicher Erfahrung, habe bei Bess Modellbau in Frankfurt gearbeitet), daß "Kellergeschäfte" von Namhaften Firmen strikt einfach nicht beliefert wurden.

Wenn der Händler an der Ecke also von so einem Versandhandel erfuhr, streubten sich ihm die Nackenhaare.
Man macht Klimmzüge, um auf Kommision beliefert zu werden, laufende Kosten wie Miete, Strom, Telefon, Angestellte, Auto etc zu bezahlen.
Der Kellerladen hingegen kann da ganz anders kalkulieren, was man ja anhand der Anzeigen in der Fachpresse und im Internet sieht.

Auf alle Fälle meldete der Fachhändler so etwas seinem Lieferanten und übte noch den nötigen Druck aus:"Wenn ihr die noch unterstützt, seit ihr mich los. Die Preise sind nícht haltbar und das ist auch nicht mein Ziel."
Der Hersteller belieferte dann diesen ominösen Familienbetrieb nichtmehr.
Es war früher tatsächlich so, glaubt mir!

Heute hat sich das Geschäft verlagert.
Die Herren Hersteller haben bemerkt, daß aus den Kellergeschäften mehr herauszuholen ist, als aus dem Laden an der Ecke.
Heute drückt der Hersteller:"Nimm unser Sortiment, oder lass es bleiben. Wir werden es auch so los!"
Gestütz von der Problematik des Teuro, muß jeder den Rubel zweimal drehen.
Die einzige Chance ist halt, und das ist das Recht jedes einzelnen, sich nach der günstigen Quelle umzuschauen. Das ist halt nicht mehr der Händler an der Ecke. Der Arme hat verloren.
Es sei denn wie bei uns im Verein. Wir haben unseren eigenen Händler, und der gibt uns Prozente oder sogar Spezialpreise. Hut ab, feiner Zug. Der Mann wird unterstützt.

Gruß, Stefan
 

Steffen

User
Hi Daniel,

Wie können denn andere Familien mit 2000EUR und weniger auskommen? Also müßtest Du 2000EUR sparen können.
So sehe ich das auch.

Aber heute scheinen Dinge nicht als Luxus zu gelten, die eigentlich ganz klar Luxus sind (Luxus ist ein Ding, das man gerne haben möchte aber nicht zwingend braucht).
Man braucht kein eigenes Haus und man braucht auch nicht wirklich ein Auto, geschweige denn eine halbwegs neues. Ich bewege mein Auto unter 5 cent/km inlkusive Abschreibung. Glänzt zwar nicht so sehr, hat auch kein Leder und nicht viele Pferde, aber Platz für Modelle und eine Anhängerkupplung, was brauch ich mehr?
Und wenn ich nicht fliegen würde, bräuchte ich kein Auto. Zur Arbeit komme ich prima mit Fahrrad oder Bus.

Aber wer will über die ach so Luxusverwöhnte Party-Jugend meckern, wenn er selbst nur sieht, was er nicht hat (und nur das als Luxus ansieht)?

Alle völlig verwöhnt hier :D

Ciao, Steffen
 
Original erstellt von Steffen:
Hi Daniel,

Ich bewege mein Auto unter 5 cent/km inlkusive Abschreibung.

Alle völlig verwöhnt hier :D

Ciao, Steffen
Also das mußt du mir vorrechnen....

Allein schon der Diesel welcher nur 6l verbraucht hat auf 100km schon Benzinkosten von ca. 6 EUR.

Das scheint mir zu optimistisch :confused: :eek: :confused:
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Original erstellt von Steffen:
Ich bewege mein Auto unter 5 cent/km inklusive Abschreibung.
Hi Steffen,

ich will da jetzt nicht kleinlich sein, aber das klingt jetzt schon sehr tief gegriffen. Da würde mich die Rechnung jetzt doch mal interessieren.

Gruß Kai
 
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