Buchhaltungschaos

Hallo allerseits,

ich habe mir nach Langem einen großen Traum erfüllt und ein eigenes Modell-Geschäft in Dresen eröffnet. Das ganze läuft jetzt schon eine Weile ganz gut, aber ich habe irgendwann den Überblick über die ganzen Lieferungen und Ausgänge verloren. Meine Buchhaltung war da noch etwas provisorisch.
Jetzt habe ich so eine Buchhaltungssoftware, würde mich aber gerne mal informieren was es noch so gibt, um einen Vergleich zu bekommen.
Hat vielleicht jemand eine Idee? oder ist in einer ähnlichen Lage, dass einem der Papierkram über den Kopf wächst?
Es ist wirklich alles sehr schwirig, also ich freu mich über eure Hilfe.
Grüße :)
 
Buchhaltung oder Warenwirtschaft?

Buchhaltung oder Warenwirtschaft?

MoinMoin!

Zunächst meinen Glückwunsch zum eigenen Geschäft! Es gehört schon ein wenig Mut dazu diesen Schritt zu machen.

Zum Thema: Wo genau hast Du den Überblick verloren? Bei der Buchhaltung (Rechnungsein- und ausgang), oder eher bei den Artikeln (Warenein- und ausgang)? Das geht leider aus deinem Beitrag nicht so genau hervor.

Sollte das Problem bei der Buchhaltung liegen, möchte ich Dir dringend zu einem guten Steuerberater raten. Deine Kernkompetenz sollte auf dem Warein- und -ausgang, sowie der Kundenberatung und der Preisgestaltung liegen. Überlasse den "Papierkram" den Leuten die etwas davon verstehen. Natürlich musst du Monatsberichte, Umsatzzahlen und Kontostände genau im Blick behalten, aber die Zahlen aufbereiten sollte wirklich ein Steuerberater für Dich tun. Das ist übrigens einer der meist gemachten Fehler von Kleinunternehmern - Buchhaltung in Eigenregie :( . Anders ist es natürlich wenn man(n)/Frau vom Fach ist, oder man(n)/Frau hat jemanden der vom Fach ist und das kostengünstig oder gar kostenfrei übernehmen kann. Ich spreche da übrigens aus Erfahrung!

Sollte das Problem eher im Warenein- und ausgang liegen und/oder du willst die Buchhaltung unbedingt -aus welchen Gründen auch immer- selbst machen, kann ich Dir wärmstens KHK-Software aus dem Hause Sage empfehlen. Die Software ist modular aufgebaut und bietet für jeden das richtige. Ich habe es früher selbst benutzt und war sehr zufrieden. Ich würde mich von denen mal beraten lassen und mir eine Testversion zuschicken lassen. Auf der Seite gibt es eine Onlineberatung.

Also viel Glück und denke immer daran .... Du verdienst dein Geld damit Modelle und Modellbauzubehör zu verkaufen, nicht mit Buchhaltung und Steuererklärungen, auch nicht wenn es unbedingt dazu gehört und es gemacht werden muss! Kernkompetenz ist das Stichwort!

In diesem Sinne ... ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg und drücke alle Daumen!

Gruss
Markus
 
Hat vielleicht jemand eine Idee? oder ist in einer ähnlichen Lage, dass einem der Papierkram über den Kopf wächst?
Es ist wirklich alles sehr schwirig, also ich freu mich über eure Hilfe.
Grüße :)

Es ist (für mich war es :) ) schwierig was vernünftiges zu finden. Seit August letzten Jahres bin ich bei WaWi gelandet. Die Software gibt es sowohl für Windows als auch für Apple. Als Einzelplatz funktioniert auch auf mehreren Rechnern (kann so zB. auf dem Laptop auf der Messe sogar über den USB-Stick eingesetzt werden). Eine Serverversion gibt es natürlich auch! Der Herr Dirk Nöller (Entwickler der Software) reagiert sofort auf alle Anfragen, Sonderanpassungen sind auch möglich. Preis-Leistungsverhältniss ist hier auch unübertroffen.

Ich habe wirklich viel ausprobiert. Das meiste entweder sündhaft teuer oder unbrauchbar war (aber meistens sowohl als auch) :mad: .

Gruß Piotr


www.pp-rc.de
www.piotrp.de
www.p-photo.de
 

CS

User
Hallo Kunstflieger86,

Mc Fly hat es auf den Punkt gebracht.
Nur selbst buchen, wenn Du es auch kannst!!

Ich gehe mal davon aus, dass Du die entsprechenden Progamme kennen würdest, wenn
Du einigermaßen fit in Buchhaltung bist.
Aber ich kann mich ja irren.

Günstig und gut sind die Produkte von Haufe.
SAGE ist auch gut, spielt aber schon in einer anderen Liga.

Aber bevor Du ans Buchen gehst, sollten die Unterlagen ordentlich sortiert sein!
Und denke daran die Umsatzsteuer-Voranmeldung pünktlich abzugeben, denn seit 2012
werden verspätete Abgaben stärker sanktioniert.

Viel Erfolg

CS
 
Hallo ihr,
erstmal vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Das hat mir aber auch gezeigt, dass ich echt noch nicht so die Ahnung davon habe und ich habe mich mal ein bisschen umgehört. Der Vater von einem Freund kennst sich damit aus und er wird mir jetzt helfen. :) Da hab ich echt Glück.
Ich denk mal nach einer Weile werd ich dann auch immer mehr verstehen ;)
Grüße
 
Schau Dir mal die Software büro easy an.

Die Software ist (wieder Namen schon sagt) easy und für Buchhaltungsanfänger entwickelt.
Komplette Auftragsbearbeitung (Angebot, Auftragsbestätigung, Lieferschein, Rechnung, Gutschrift, Mahnwesen, Bestellungen, Eingangsrechnungen, etc).
Dazu kommt das eingebaute Rechnungswesen über Zahlungsein- und Ausgänge.

Direktes Zahlen aus dem Programm über HBCI /Web Banking an die Bank.
Einzelüberweisung, Sammelüberweisung, DTA, Lastschrift, Sammellastschrift, Kontoauszug, SEPA, etc)

Diverse Auswertungen über Lagerware, Mehrwersteuerauswertungen, Unternehmensberichte, Kunden, Lieferanten, etc.

Tipp: Schau mal nächste Woche auf der Homepage vorbei, dann gibts eine neue Version mit vielen Verbesserungen ;-)
 

CS

User
Hallo Kunstflieger86,

wie auch immer, das Programm ist nur ne Art Schreibmaschine.
Da wird nur das verarbeitet, was Du eingibst.
Falls die Eingabe Schrott sein sollte, dann kommt auch nur Schrott heraus....
..nur die Darstellung ändert sich.
Also nur selbst buchen wenn Du es auch kannst!
Falls der Vater Deines Freundes damit fit ist, so kann er es Dir beibringen.
Dieses Angebot würde ich nicht ausschlagen.

Gruß

CS
 
Oh, da werden böse Erinnerungen an meine Jugend wach.
Was ich da durch meine Schlamperei an unnötigen Straf- und Nachzahlungen hatte, nicht auszudenken.
Ich habe dann auch einen Steuerberater genommen, der mir zwar die Last genommen hat, aber auch ganz schön Kohle wollte, und zwar so im Bereich 100 bis 200 Euro pro Monat. Das finde ich für einen Einzelkämpfer schon heftig.

Was viele nicht wissen: Steuerberater sind ebenso wie Anwälte an eine Gebührenordnung gebunden. Es gibt also grundsätzlich keine "billigen" und keine "teuren" Steuerberater.
Die Leute haben zwar einen gewissen Handlungsspielraum, als was sie eine Leistung abrechnen, aber das macht nicht die Welt aus.

Auch hört man immer wieder von den sogenannten "guten" Steuerberatern. Gemeint sind damit Steuerberater, die "Tricks" kennen.
Dazu sei gesagt, dass ein etablierter Steuerberater einen gewissen Ruf beim Finanzamt hat bzw. zu verlieren hat.
Ein Steuerberater ist darauf angewiesen, möglichst viele Steuererklärungen ohne Beanstandungen durchzukriegen, sonst schneidet er sich ins eigene Fleisch.
Ein Steuerberater ist auch kein Anlageberater. Niemals würde ein seriöser Steuerberater zu irgendeiner Art von Investition raten. Das wird in der Regenbogenpresse oft falsch dargestellt.

Die Alternative sind Steuerfachgehilfen, die sowas privat oder nebenbei machen. Oft handelt es sich um Frauen mit entsprechender Ausbildung, die während der Erziehungszeit solche Services von zu Hause aus anbieten. Was halt da fehlt, ist die Haftung. Ein echter Steuerberater haftet für seine Arbeit.

Ein weiterer Punkt gegen Steuerberater ist der folgende:

Um mal unter uns Klosterschwestern ganz offen zu sein: Möglicherweise wird man dem Drang nachgeben wollen, die eine oder andere privat genutzte - ähem - Büroklammer übers Geschäft laufen zu lassen. (Bei unseren Steuersätzen nur zu verständlich.)
Sowas läuft mit einem Steuerberater nicht.

Ich habe das Glück, dass meine Frau sich mittlerweile in den Kram reingearbeitet hat und das seit Jahren macht. Damit "verdient" sie letztendlich Geld für uns.

Letztendlich muss man sich ja doch selbst kümmern. Auch dem Steuerberater muss ich das Zeugs irgendwie sortiert geben, und das ist ja schon die halbe Arbeit.
Wie beim Renovieren in der Wohnung: Wenn die Möbel mal aus dem Zimmer sind und alles abgedeckt ist, dann braucht man eigentlich keinen Maler mehr bestellen. Das Streichen ist die wenigste Arbeit.
 

AlexB

User
Um mal unter uns Klosterschwestern ganz offen zu sein: Möglicherweise wird man dem Drang nachgeben wollen, die eine oder andere privat genutzte - ähem - Büroklammer übers Geschäft laufen zu lassen. (Bei unseren Steuersätzen nur zu verständlich.)
Sowas läuft mit einem Steuerberater nicht.

und was der Steuerberater nicht weiß macht ihn nicht heiß. Man muß ihm ja nicht erzählen das man den privaten Wagen und nicht den Firmenwagen auf Firmenkosten betankt hat. Man sollte dabei aber mit der Kirche im Dorf bleiben. Finanzbeamte drücken vielleicht das eine oder andere Auge zu, mögen es aber nicht wenn man sie für doof verkaufen will. Wenn der Firmenwagen z.B ein Diesel ist und man seinen privaten Benziner auf Firmenkosten betankt ist das ziemlich dumm. Genauso sollte man nicht beide Autos am gleichen Tag betanken und die Kilometerleistung sollte auch einigermaßen passen. Ein Polo der 30l/100km verbraucht ist unglaubwürdig etc. Auch sollte man keine Sachen abrechnen die ganz offensichtlich privat angeschafft wurden. Wenn man z.B. seine Couchgarnitur über die Firma abrechnet will der Finanzbeamte bei der Prüfung auch sehen das sie betrieblich genutzt wird. Wenn sie dann zu hause im Wohnzimmer steht und dieses nicht überwiegend geschäftlich genutzt wird ist Ärger vorprogrammiert.
Meine Meinung: Die Kontenführung und die Lohnbuchhaltung kann man vielleicht noch selber machen (wobei das viel Arbeit ist, ich laß das auch lieber vom Steuerberater machen weil ich in der Zeit lieber Geld verdiene) die eigentliche Steuererklärung würde ich als Gewerblicher aber immer vom Steuerberater machen lassen. Mit dem Finanzamt und mit den Krankenkassen ist nicht zu spaßen, die nehmen einen gnadenlos auseinander wenn da nicht alles tip top ist.

Gruß

Alex


Alex
 
All die Antworten sind zwar jede für sich prima, aber mir scheint als ob die meißten Antworten in Richtung doppelte Buchführung gehen.
Sollte der Fragesteller allerdings einfach nur eine GUV (Gewinn und Verlust-Rechnung) machen müssen (es gibt dafür genau Umsatz- bzw. Gewinngrenzen)., dann halte ich zuviel des Guten für kontraproduktiv.

Vielleicht genügt ihm ja ein einfaches Warenwirtschaftssystem wie z.B. http://www.cao-faktura.de/

Gruß Dieter
 
All die Antworten sind zwar jede für sich prima, aber mir scheint als ob die meißten Antworten in Richtung doppelte Buchführung gehen.
Sollte der Fragesteller allerdings einfach nur eine GUV (Gewinn und Verlust-Rechnung) machen müssen (es gibt dafür genau Umsatz- bzw. Gewinngrenzen)., dann halte ich zuviel des Guten für kontraproduktiv.

Vielleicht genügt ihm ja ein einfaches Warenwirtschaftssystem wie z.B. http://www.cao-faktura.de/

Gruß Dieter

Bis 500.000 Euro Umsatz im Jahr (war früher im Westen 250.000, im Osten 500.000) ist man automatisch Ist-Besteuerer = Einnahmen /Überschuss
Ab 500.000 Euro Umsatz im Jahr ist man automatisch Soll-Besteuerer = Bilanz + GuV

Möglich wäre eine 4/3 Rechnung, also bei Rechnungslegung Ist-Besteuerer (also Umsatzsteuer wird erst bei Zahlungseingang ermittelt. Ein Eingangsrechnungen von Lieferanten Soll-Besteuerer (was dazu führt das die Vorsteuer sofort geltend gemacht werden kann und nicht erst bei Zahlung).

Natürlich sollte er schon wissen was er wo einträgt. Aber einfache Software Produkte (wie mein Beispiel oben) übernehmen viele Entscheidungen.
Merke: shit in > shit out
 

CS

User
Hallo!

Ich wollte ja nicht mehr schreiben, aber gebt doch dem armen Kerl nicht Tipps, die er evtl. nicht verwerten kann.
Doppelte Buchführung, HGB, Steuerrecht, Kleinunternehmer..........??

Es ist wie beim Fliegen. Wenn man keinen Schimmer hat, dann holt man sich jemanden, der einem hilft.
Im Zweifel eine professionelle Flugschule.

Die Buchhaltungsprogramme sind doch erst das Problem, wenn man überhaupt buchen kann und dementsprechend
Anforderungen an eine Software hat.

Es bringt nichts, viel Geld für eine extern gefertigte Buchführung auszugeben, falls man dies aufgrund des
vorhandenen Wissens und Zeit, selbst machen kann.
Allerdings sind diese Fälle selten.

Praxisbezogen verhält es sich so, dass man gerade am Anfang Hilfe benötigt und sich nach und nach
in die Materie einarbeitet.

Entweder laufen die Geschäfte irgendwann so gut, dass man mit der eigenen Arbeit mehr verdient, als
die Erstellung der Buchhaltung kostet, oder man hat einen Partner der das kann.

Aber die "Grundeinstellungen" und die ersten "Rundflüge" immer unter Aufsicht und nicht nach dem Motto:

Die Sonne scheint zum Fenster rein, buche es ein, es wird schon richtig sein.

Apropos schönes Wetter, ich war heute schon fliegen :)
 
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