Burt Rutan "Boomerang" (M1:3,5): Baubericht

Dix

User
Was ist denn mit dem leidigen Gewicht?

Ist ja aber auch ein schweres Thema...
 
Moin Dirk,

die Tragflächen des Boomerangs sind sehr schlank. Wir haben die Flächentiefe schon um 21% erhöht. Trotzdem sind die auftriebserzeugenden Flächen der Tragflächen nur 0,71 m². Das gibt eine ordentliche Flächenbelastung bei über 24 kg Flugzeuggewicht. Wir können stundenlang Diskussionen über den Auftriebsanteil der Rümpfe führen ohne zu einem belastbaren Ergebnis zu kommen. Also kein Gramm mehr verschenken und auf Boomerangs Antwort beim Erstflug warten 🤨.

Wir werden mit erhobenem oder gesenktem Haupt darüber berichtigen.

Das Gewicht ist nun von Natur her ein schweres und dadurch ein schwieriges Thema!

Gruß Erwin
 

65gt

User
Hallo,

Ihr habt hoffentlich ein Pendel im Beutel.
Bei Diesel brauchts das nicht, bei Benzin sehr wohl, wie ich aus eigener Erfahrung
berichten kann.. der höhere Dampfdruck von Benzin führt nämlich zu Blasenbildung im
Tank.

Gruß Martin
 

akzo

User
Moin ihr beiden Silberlocken,

wenn ich mich recht erinnere hast Du 61er Saito verbaut. Dann reicht der Sprit für 20 Minuten Vollgas.
 
Moin Martin,

jeder Tipp ist uns willkommen aber wir müssen ihn dann auch verstehen.

Du hast Erfahrungen mit Blasenbildung bei Benzin gemacht. Gilt das auch für Beuteltanks?

Mein Verständnis für Blasenbildung ist die, dass der Behälterinnendruck den Dampfdruck des Brennstoffs (wo auch immer die Dampfdrücke der Gemischanteile des Benzins liegen mögen) unterschreitet und es somit zum Sieden mit Blasenbildung des Flüssigkeitsbestandteiles kommt.

Der Druck in einem Beuteltank ist aber immer Umgebungsdruck, da die flexible Beutelfolie einer möglichen Druckdifferenz immer nachgibt. Der Druck am Beutel (=Druck im Rumpf) könnte ja theoretisch durch Venturieffekte beim Umströmen des Rumpfes oder im Falle einer schlechten Abstimmung der Ein-/Auslassverhältnissen beim Jet (abgewürgte Turbine) unter den Umgebungsdruck sinken und somit zur Blasenbildung führen.

Kann es sein, dass es das ist was du beobachtest hast? Mir fällt keine andere Erklärung ein, auch wenn ich diese selbst kaum glauben kann.

Gruß Erwin
 

65gt

User
Hallo,

stelle einen Benzinkanister in die Sonne : er macht dicke Backen,
aber nicht weil sich das Benzin so stark ausdehnt, sondern die Dampfphase über
dem Benzin.
Und auch ein luftblasenfrei befüllter Beutel hat eine Dampfphase .
Bei Erwärmung bildet sich im Beuteltank zwangsläufig eine Dampfblase.

Da ich meine Turbine schon immer mit Beutel betrieben habe, wollte ich es mir beim
Aufbau eines Benzinmodells einfach machen und habe einen Beuteltank eingebaut.
Das ging auch ein paar mal gut, aber nach einer Lärmmessung ging der Motor sofort nach dem Start
beim ersten Hochziehen aus.
Durch die Lärmmessung hatte sich das Rumpfinnere und der Tank erwärmt und sich eine fette
Dampfblase gebildet.

Mache einfach einen Versuch : fülle den Beutel blasenfrei halb voll und stelle das Modell in die Sonne.
Dann kuck nach einer halben Stunde mal nach.

Gruß Martin
 
Hallo Martin,

danke für deine Erklärung. Nun haben wir den Widerspruch von Theorie und Praxis wobei ich der Praxis hier den Vorrang geben werde.

Deine Dampfdruckangabe von 60kPa bezieht sich auf Sommerbenzin und sollte erst bei ca. 38°C erreicht werden. Da ist bis zum Erreichen vom Umgebungsdruck (ca. 100 kPa) noch reichlich Platz und eine Blasenbildung kann nicht stattfinden.

Der kritische Fall ist aber, im Sommer noch altes Winterbenzin zu tanken. Da kann der Dampfdruck schon 90 kPa betragen. Sollte aber noch gehen denn die 38°C Grenze bleiben. Ich verrate ja nicht zu viel, dass du in ca. 300 m Höhe wohnst. Dann wäre der Umgebungsdruck nur noch 97 kPa. Jetzt könnte wir Hochs und Tiefs berücksichtigen, Verunreinigen …….. Ne das lassen wir!

Du hast Blasen gehabt und das sollte eine Warnung sein. Also Filzpendel und/oder Sonnenschirm ist angesagt.

Eine Ergänzung von meiner Seite noch. Es liegt zwar außerhalb des Erlaubten aber es gibt auch Aussagen, dass bis zu 1,5 bar (150kPa) Druck in geschlossenen Benzintanks (bei 50°C) gemessen wurde. Somit haben wir m.E. hier einen weiteren „Auslegungspunkt“ für den Beuteltank.

Gruß Erwin
 
Moin Martin,

ja solange der Beutel noch nicht ganz gefüllt ist herrscht im Beutel Umgebungsdruck. Der Beutel kann aber auch unter Überdruck stehen wenn sich Gase mit einem höheren Dampfdruck im Beutel befinden oder man zu viel Benzin reinpumpt. Daher mein Hinweis, dass der Beutel mindestens die 1,5 bar Innendruck aushalten sollte.

Ich hoffe deinen Hinweis richtig verstanden zu haben. Durch das Thema ist man ja ganz schön gebeutelt 🧑‍🔬.

Gruß Erwin
 

ggrambow

User
Rollversuche Teil 1

Moin,
je näher wir dem Ende kommen, umso mehr merkten wir wie viele Kleinigkeiten noch zu erledigen sind. Dennoch war es am Mittwoch so weit, dass wir mit dem Boomerang für Rollversuche auf den Platz gefahren sind. Nach dem Einstellen der Motoren war dann noch mal Tanken angesagt. Auf einmal qualmte es leicht aus der Cowling des Hauptrumpfes. Geistesgegenwärtig hat mich Erwin losgejagt einen Feuerlöscher zu holen. Schon auf dem Weg zum Löscher konnte ich rückwärts blickend Flammen unter der Cowling sehen. Zwei kurze Stöße aus dem CO² Löscher haben das akute Problem beendet, aber das war es dann mit den Rollversuchen. Was war passiert? Das Servo für die Drossel ist durchgeschmort, in Brand geraten, Servokabel geschmolzen, Kurzschluss. Am Ausgang der Powerbox das Gleiche, Kabel durchgeschmort und der Stecker mit den beiden Nachbarn verschmolzen.

Ende vom Lied: im Motordom ist nichts weiter passiert, Servo hin, Powerbox hin, Akku hin, mehrere Kabel müssen neu gemacht werden und die ganze Arbeit mit den Feineinstellungen der Ruderausschläge etc. ist für die Katz. Auch geplatzt die Vision vom Erstflug in dieser Woche.

IMG_6443.jpeg


So eine Servo-Brand ist uns beiden noch nicht passiert, aber wie heißt es „Einmal ist immer das erste Mal“. Über die Ursache könnte man lange diskutieren aber ohne Ansatz fehlt uns dafür die Zeit.

Also, kurz durchschnaufen, denken, weitermachen.



Gruß Gerhard
 

ggrambow

User
Transport

Manche Dinge laufen aber wie geplant. Haupt- und Seitenrumpf zusammen lassen sich perfekt verschraubt im Hänger transportieren. Flächen und Leitwerke werden mit Linkert-Lockern und Uni-Direct nur noch aufgesteckt und fertig. Rüstzeit am Platz keine 5 Minuten 😀.

IMG_6441.jpeg


Gruß Gerhard
 

Window

User
Das ist belastend - unter dem Aspekt der Projektgrösse und des geplanten Maiden wäre eine Ursacheneingrenzung vielleicht doch entlastend ,auch um erneute Probleme zu vermeiden - natürlich entscheidet jeder selbst ..... beste Wünsche , Claus🍀
 

ggrambow

User
Das ist belastend - unter dem Aspekt der Projektgrösse und des geplanten Maiden wäre eine Ursacheneingrenzung vielleicht doch entlastend ,auch um erneute Probleme zu vermeiden - natürlich entscheidet jeder selbst ..... beste Wünsche , Claus🍀
Hallo Claus,

Du hast völlig Recht. Eine Ursacheneingrenzung haben wir schon gemacht und bei der Neuinstallation auch kleine Änderungen vorgenommen, das habe ich vielleicht falsch ausgedrückt. Aber wir kommen zu keinem konkreten Ergebnis, was es wirklich war wissen wir halt nicht.

Gruß Gerhard
 

Window

User
Die möglichen Ursachen aufgetretener Probleme sind immer interessant ,da man selbst ggf. Ein Problem vermeiden kann - also daraus lernen - insofern wären eure Gedanken zur Ursache recht interessant - vielleicht auch nicht nur für mich.... beste Wünsche , Mut , Zuversicht und Glück, Claus🌈
 

ggrambow

User
Rollversuch Teil 2

Moin,
dank vorhandener Servos, Blitzlieferung einer neuen Stromversorgung und eines unchristlich früh gestellten Weckers war die Maschine gestern Morgen wieder fertig zu einem neuen Rollversuch. Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Die Maschine hat eine leichte Neigung zum Springen (nicht unerwartet), an der Federung des Bugfahrwerkes werden wir noch arbeiten. Ansonsten läuft sie sauber geradeaus und wäre problemlos in der Luft gewesen, wenn wir Vollgas gelassen hätten. Wir werden jetzt alles noch einmal durchchecken, ein paar Kleinigkeiten modifizieren und alles noch einmal sauber einstellen. Durch eine projektfeindliche Terminplanung wird der Erstflug aber noch ein paar Tage auf sich warten lassen :cry:.


Gruß Gerhard
 

ggrambow

User
Die möglichen Ursachen aufgetretener Probleme sind immer interessant ,da man selbst ggf. Ein Problem vermeiden kann - also daraus lernen - insofern wären eure Gedanken zur Ursache recht interessant - vielleicht auch nicht nur für mich.... beste Wünsche , Mut , Zuversicht und Glück, Claus🌈
Moin,
wir sehen 3 Möglichkeiten:
- banal und einfach ein Fehler im Servo, der nach einer gewissen Betriebszeit aufgetreten ist, da kann man keine Abhilfe schaffen.
- das Servo war einige Zeit im Zustand "Drossel komplett geschlossen". Möglicherweise stand es in dieser Zeit durchgehend unter Belastung, obwohl ich meine den Servoweg präzise eingestellt zu haben. Bei der Anzahl digitaler Servos im Flieger brummt immer irgendwo eines. Das könnte zu einer langsamen Erwärmung und dann zum Durchbrennen geführt haben. Abhilfe habe ich durch einen geänderten Mischer geschaffen, sodass die Drossel nur noch beim Choken komplett zu ist und nicht mehr unter einer mechanischen Dauerbelastung stehen kann.
- Das Servokabel lag quer über dem Zündkabel. Ob da induktiv etwas passieren kann, was das Servokabel erhitzt und durchgeschmolzen hat, dann Kurzschluss und dadurch das Servo in Brand gesetzt hat? Die Kabel werden jetzt mit Abstand gesichert, kann dann auch nicht mehr sein.

Gruß Gerhard
 

enno_ken

User
Herzlichen Glückwunsch zum Erstflug!

Hut ab, dass Ihr trotz (wegen?) den Herausforderungen auf dem Weg bis zum Maiden Euch "durchgebissen" habt.
Der Erfolg sollte Euch dann auch Recht und weitere Motivation geben.

Mit Fliegergrüßen
Enno
 
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