Skywalker83
User
Hallo zusammen,
ich wollte euch kurz von meinem derzeitigen Winterprojekt berichten.
Bevor der Bau anfing, habe ich den Thread „Meine neue ist unterwegs“ aufmerksam studiert und mir ein paar Gedanken zu verschiedenen Lösungsmöglichkeiten gemacht.
Was die Anlenkung der Ruder anging war für mich klar, dass zumindest die Seitenruderanlenkung ziemlich hässlich aussieht, wenn man es beim Original belässt.
Wie man das so macht, wurden Probleme mit Vereinskollegen besprochen und vom Seitenruder war man dann relativ schnell beim generellen Thema Anlenkungen …
Irgendwann fiel dann der Satz „Verbau doch auch IDS... in deinem Xplorer2 macht das System doch einen prima Eindruck“…auch wenn der Satz eher im Spaß gemeint war, fand ich es eine ganz gute Idee…
Jetzt musste ich mich erstmal schlau machen, ob und wenn ja für welche Servotypen IDS verfügbar ist.
Nach Kontaktaufnahme mit Florian von Servorahmen.de war relativ schnell klar, dass es sowohl für das Standard Servo DES 707 als auch die DES587 IDS Anlenkungen gibt.
Nachdem die Bestellung der benötigten Teile eingetroffen war, sollte es mit dem Bau losgehen.
Zugegeben…wenn man die ganzen Teile des IDS (Rahmen, Gestänge, Gabelköpfe, Schrauben, Lager etc.) so vor sich liegen sieht, denkt man sich kurz „Och so die ganz normale Anlenkung hätte es wohl auch getan“…
Dieses Gedankenspiel endet aber im Normalfall, nachdem man die erste IDS Anlenkung eingebaut hat und sich das Ergebnis ansieht ;-)
Da ich wie bereits oben erwähnt IDS schon in meinem Xplorer2 verbaut habe, lag schon eine gewisse Erfahrung mit diesem System vor. Nichts desto trotz habe ich mich dazu entschlossen, zumindest die ersten 1-2 Jet Anlenkungen mit Kollegen einzubauen, die schon deutlich mehr dieser Systeme verbaut haben.
Im Folgenden möchte ich euch mit einigen Bildern und kurzen Beschreibungen zeigen, welches Vorgehen beim IDS Einbau sich für mich als bestes herausgestellt hat….
1. Servorahmen montieren bzw. passende Servohalterung verkleben. (Dies ist nicht bei allen Typen notwendig). Anschließend die Unterseite des Rahmens sowie den zukünftigen Aufenthaltsort in der Fläche anrauhen.
2. Ruderhorn mit Sekundenkleber zusammenbauen und mit Hilfe des Verbindungsstift mit dem passenden Gabelkopf verbinden. Die Löcher sollten nochmal mit einer Reibahle (in diesem Fall 2mm) nachgearbeitet werden. Ggf. müssen die Zwischenräume nochmal mit der Feile entgratet werden. Beides dient der späteren Leichtgängigkeit.
3. Anlenkungsstange (CFK od. Alurohr) mit dem Ruderhorn inkl. Gabelkopf verkleben. Hierfür kann entweder Sekundenkleber (dünn) oder Endfest300 genutzt werden.
4. Servorahmen inkl. Servo und Servorhebel im Flügel positionieren. Hierbei ist wichtig, dass der Servorahmen
a. parallel zur Ruderfläche platziert wird. (90° zur Anlenkungsstange).
b. sich später leicht mit der Flügelunterschale verbinden lässt.
c. gut erreichbar ist, um das Servo zu wechseln.
5. Jetzt die Anlenkungsstange so auf die Fläche platzieren, wie ihr späterer Verlauf sein wird. Anschließend die entsprechenden Markierungen für die Ausschnitte von Ruderhorn und ins Flächeninnere anzeichnen. Ist dies erledigt, den Servorahmen wieder aus der Fläche nehmen.
6. Jetzt mit Hilfe von Dremel, Feilen etc. zunächst vorsichtig einen großzügigen Zugang zum Flächeninneren schaffen. Anschließend ebenfalls mit Dremel & Co vorsichtig Platz für das Ruderhorn schaffen bis es sauber in der Aussparung sitzt. Dieses sollte soweit wie möglich vom Drehpunkt des Ruders entfernt liegen und die Aussparung nicht größer als notwendig sein! Wenn das Ruderhorn zu lang sein sollte, kann es nach Bedarf abgeschliffen werden.
7. Nun das Ruderhorn mit Anlenkstange provisorisch im Ruder fixieren (klemmen) und den Servorahmen erneut in der Fläche platzieren. Mit Hilfe des „Servogestänganschluss“ die korrekte Länge der Anlenkstange ermitteln und entsprechend kürzen. Die Anlenkstange wird nun final verklebt.
8. Nun zunächst das Ruderhorn am Verbindungsstift leicht ölen, damit später nichts verklebt. Anschließend 24 h Epoxy anrühren und auf zwei Portionen aufteilen. Eine der beiden Portionen nun mit Baumwollfocken / Microballoons andicken, so dass eine zähe Masse (sollte nicht mehr laufen) entsteht. Die Aussparung für das Ruderhorn zunächst mit dem flüssigen 24 h Epoxy einstreichen. Danach das Ruderhorn mit dem zähen Epoxy einschmieren und ggf. noch etwas davon in die Aussparung füllen. Nun das Ruderhorn einkleben und dabei auf den 90° Winkel zum Ruderscharnierverlauf achten. Es ist sinnvoll, den Servorahmen wieder in der Fläche zu platzieren und die Anlenkstange am Servohebel provisorisch zu befestigen. Trocknen lassen.
9. Nach einer erfolgreichen Prüfung der Anlenkung wird der Rahmen final eingeklebt. Hierzu den Servorahmen endgültig ausrichten und dabei auf die o.g. Punkte (4 a,b,c) sowie die Leichtgängigkeit der Anlenkstange achten. Nun den Servorahmen mit 2-3 Tropfen Sekundenkleber fixieren. Ein erneuter Test kann durchgeführt werden. Ist dieser auch erfolgreich den Rahmen rundherum mit Sekundenkleber fixieren. Alternativ kann auch Endfest300 genutzt werden.
10. Im Letzten Schritt sollte eine Verbindung (Brücke) zwischen dem Servorahmen und der Flächenunterschale geschaffen werden. Ich nutze hierfür Balsaklötzchen mit Epoxy + Balloonies. FERTIG
Hier noch eine kurze Zusammenfassung meiner persönlichen Vor- und Nachteile:
+ stabiler Sitz des Servos im Rahmen
+ Servo leicht auswechselbar
+ spielfreie / stabile Anlenkung
+ nicht oder kaum sichtbar
+ flexibel einsetzbar
o Einbau muss strukturiert erfolgen
- schwer an Hohlkehle zu nutzen
- leicht erhöhte Kosten
Ich hoffe der kleine Baubericht hat euch gefallen
LG Jochen
ich wollte euch kurz von meinem derzeitigen Winterprojekt berichten.
Bevor der Bau anfing, habe ich den Thread „Meine neue ist unterwegs“ aufmerksam studiert und mir ein paar Gedanken zu verschiedenen Lösungsmöglichkeiten gemacht.
Was die Anlenkung der Ruder anging war für mich klar, dass zumindest die Seitenruderanlenkung ziemlich hässlich aussieht, wenn man es beim Original belässt.
Wie man das so macht, wurden Probleme mit Vereinskollegen besprochen und vom Seitenruder war man dann relativ schnell beim generellen Thema Anlenkungen …
Irgendwann fiel dann der Satz „Verbau doch auch IDS... in deinem Xplorer2 macht das System doch einen prima Eindruck“…auch wenn der Satz eher im Spaß gemeint war, fand ich es eine ganz gute Idee…
Jetzt musste ich mich erstmal schlau machen, ob und wenn ja für welche Servotypen IDS verfügbar ist.
Nach Kontaktaufnahme mit Florian von Servorahmen.de war relativ schnell klar, dass es sowohl für das Standard Servo DES 707 als auch die DES587 IDS Anlenkungen gibt.
Nachdem die Bestellung der benötigten Teile eingetroffen war, sollte es mit dem Bau losgehen.
Zugegeben…wenn man die ganzen Teile des IDS (Rahmen, Gestänge, Gabelköpfe, Schrauben, Lager etc.) so vor sich liegen sieht, denkt man sich kurz „Och so die ganz normale Anlenkung hätte es wohl auch getan“…
Dieses Gedankenspiel endet aber im Normalfall, nachdem man die erste IDS Anlenkung eingebaut hat und sich das Ergebnis ansieht ;-)
Da ich wie bereits oben erwähnt IDS schon in meinem Xplorer2 verbaut habe, lag schon eine gewisse Erfahrung mit diesem System vor. Nichts desto trotz habe ich mich dazu entschlossen, zumindest die ersten 1-2 Jet Anlenkungen mit Kollegen einzubauen, die schon deutlich mehr dieser Systeme verbaut haben.
Im Folgenden möchte ich euch mit einigen Bildern und kurzen Beschreibungen zeigen, welches Vorgehen beim IDS Einbau sich für mich als bestes herausgestellt hat….
1. Servorahmen montieren bzw. passende Servohalterung verkleben. (Dies ist nicht bei allen Typen notwendig). Anschließend die Unterseite des Rahmens sowie den zukünftigen Aufenthaltsort in der Fläche anrauhen.
2. Ruderhorn mit Sekundenkleber zusammenbauen und mit Hilfe des Verbindungsstift mit dem passenden Gabelkopf verbinden. Die Löcher sollten nochmal mit einer Reibahle (in diesem Fall 2mm) nachgearbeitet werden. Ggf. müssen die Zwischenräume nochmal mit der Feile entgratet werden. Beides dient der späteren Leichtgängigkeit.
3. Anlenkungsstange (CFK od. Alurohr) mit dem Ruderhorn inkl. Gabelkopf verkleben. Hierfür kann entweder Sekundenkleber (dünn) oder Endfest300 genutzt werden.
4. Servorahmen inkl. Servo und Servorhebel im Flügel positionieren. Hierbei ist wichtig, dass der Servorahmen
a. parallel zur Ruderfläche platziert wird. (90° zur Anlenkungsstange).
b. sich später leicht mit der Flügelunterschale verbinden lässt.
c. gut erreichbar ist, um das Servo zu wechseln.
5. Jetzt die Anlenkungsstange so auf die Fläche platzieren, wie ihr späterer Verlauf sein wird. Anschließend die entsprechenden Markierungen für die Ausschnitte von Ruderhorn und ins Flächeninnere anzeichnen. Ist dies erledigt, den Servorahmen wieder aus der Fläche nehmen.
6. Jetzt mit Hilfe von Dremel, Feilen etc. zunächst vorsichtig einen großzügigen Zugang zum Flächeninneren schaffen. Anschließend ebenfalls mit Dremel & Co vorsichtig Platz für das Ruderhorn schaffen bis es sauber in der Aussparung sitzt. Dieses sollte soweit wie möglich vom Drehpunkt des Ruders entfernt liegen und die Aussparung nicht größer als notwendig sein! Wenn das Ruderhorn zu lang sein sollte, kann es nach Bedarf abgeschliffen werden.
7. Nun das Ruderhorn mit Anlenkstange provisorisch im Ruder fixieren (klemmen) und den Servorahmen erneut in der Fläche platzieren. Mit Hilfe des „Servogestänganschluss“ die korrekte Länge der Anlenkstange ermitteln und entsprechend kürzen. Die Anlenkstange wird nun final verklebt.
8. Nun zunächst das Ruderhorn am Verbindungsstift leicht ölen, damit später nichts verklebt. Anschließend 24 h Epoxy anrühren und auf zwei Portionen aufteilen. Eine der beiden Portionen nun mit Baumwollfocken / Microballoons andicken, so dass eine zähe Masse (sollte nicht mehr laufen) entsteht. Die Aussparung für das Ruderhorn zunächst mit dem flüssigen 24 h Epoxy einstreichen. Danach das Ruderhorn mit dem zähen Epoxy einschmieren und ggf. noch etwas davon in die Aussparung füllen. Nun das Ruderhorn einkleben und dabei auf den 90° Winkel zum Ruderscharnierverlauf achten. Es ist sinnvoll, den Servorahmen wieder in der Fläche zu platzieren und die Anlenkstange am Servohebel provisorisch zu befestigen. Trocknen lassen.
9. Nach einer erfolgreichen Prüfung der Anlenkung wird der Rahmen final eingeklebt. Hierzu den Servorahmen endgültig ausrichten und dabei auf die o.g. Punkte (4 a,b,c) sowie die Leichtgängigkeit der Anlenkstange achten. Nun den Servorahmen mit 2-3 Tropfen Sekundenkleber fixieren. Ein erneuter Test kann durchgeführt werden. Ist dieser auch erfolgreich den Rahmen rundherum mit Sekundenkleber fixieren. Alternativ kann auch Endfest300 genutzt werden.
10. Im Letzten Schritt sollte eine Verbindung (Brücke) zwischen dem Servorahmen und der Flächenunterschale geschaffen werden. Ich nutze hierfür Balsaklötzchen mit Epoxy + Balloonies. FERTIG
Hier noch eine kurze Zusammenfassung meiner persönlichen Vor- und Nachteile:
+ stabiler Sitz des Servos im Rahmen
+ Servo leicht auswechselbar
+ spielfreie / stabile Anlenkung
+ nicht oder kaum sichtbar
+ flexibel einsetzbar
o Einbau muss strukturiert erfolgen
- schwer an Hohlkehle zu nutzen
- leicht erhöhte Kosten
Ich hoffe der kleine Baubericht hat euch gefallen
LG Jochen
