Hallo Markus,
mit einem Wort: Lass es! Wir haben das Ding knappe 3 Jahre in Betrieb gehabt, und dabei so ziemlich alle Modifikationsmöglichkeiten durchexerziert. Aber langsam:
Wir haben, da vorhanden, einen 45er Moki mit Reso eingesetzt. Servos waren Robbe RS250T auf HR und QR, auf Seite ein Futaba 9206. An dieser Stelle gleich die Bemerkung, dass ein DA 50 o.ä. in dem Ding Schwachsinn ist, selbst mit dem 45er Moki ging es schon bei 1/3 Gas senkrecht nach oben. Und torquen kann man mit der Mühle eh nicht vernünftig, 3D-Geheize macht sie dafür sicher nicht lange mit (s.u.). Nebenbei sollte man das Gewicht eines solchen Fliegers nicht aus den Augen verlieren. M.M. nach ist ein Methanoler mit ~ 25-30 ccm die optimale Motorisierung, ich würde heute einen Supertigre G3250 oder den 26er MVVS einbauen.
Das Modell ansich: Flächen waren ordentlich gebügelt und recht leicht, Leitwerke auch, wiesen aber unterschiedliche Tiefen auf (~ 1 cm). Die Anzeichnungen für die Lagerung des HLW am Rumpf passten nicht. Rumpf recht leicht, aber wabbelig, Deckschicht zeigte nach dem Bau schon Risse.
Fliegen: Sie kommt angenehm direkt auf die Ruder, hat aber, Cap-typisch, die Tendenz bei etwas stärkerem HR-Einsatz abzureißen und rauszudrehen. 4-Eck Loops müssen daher mit ordentlich Fahrt geflogen werden. Messerflug war trotz wochenlangem Gebastel mit EWD, Schwerpunkt und Motorsturz nicht gerade hinzubekommen, sie dreht schlicht zurück in Normallage und geht auf Tiefe oder Höhe weg, aber nie geradeaus - und die V-Form kann man leider nicht so einfach korrigieren.
Im Langsamflug war sie wie alle Kunstflugmaschinen: Bleibt gerade, solange man die Finger vom Seitenruder läßt und nicht zu langsam wird, ansonsten reißt sie schlagartig ab. Aber das will man ja auch so. Gerissene und gestoßene Rollen gehen gut, sie dreht aber ordentlich nach, wenn man sie nicht stoppt. Normale Rollen gehen auch
, Rollgeschwindigkeit ist akzeptabel. Messerflugtrudeln macht sie hervorragend, Flachtrudeln weniger.
Bei einer gerissenen Rolle nach einem 5/8 Loop hat es dann mal komisch gekracht - Landung. Nach einigem Suchen fanden wir die Ursache: Die Rippen um die Flächensteckung herum waren schlicht gespalten und das Steckungsrohr lose. Falls einer jetzt die Vermutung äußern sollte, dass die Cap zu schnell war und überlastet wurde - war sie nicht, aus dem Leerlauf heraus ist das passiert. Bilder der Fläche habe ich auch noch. Die Sache konnte schnell repariert werden, war aber ärgerlich.
Wir haben danach noch ne Zeit versucht, ihr gerades Fliegen beizubringen, aber selbst meine kleine Graupner-Cap fliegt exakter als diese. Bei den diversen Verzügen im Leitwerk etc. auch nicht verwunderlich.
Unser Fazit: Zum Rumheizen und wilde Sau in Bodennähe spielen sowie geringes Budget sehr gut, für Kunstflug nur bedingt, für 3D überhaupt nicht geeignet.
Ach ja, wir hatten dann mal Besuch von einer, die mit einem O.S. 160 FX motorisiert war. Die flog senkrecht nicht so brachial wie mit dem Moki (logo), dafür konnte man sie langsamer fliegen, was sie wohl angenehmer machte. Von den grundlegenden Eigenschaften her waren die beiden aber gleich.
Bilder und ein paar Filmchen habe ich auch noch irgendwo ...
Gruß,